De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Wenn kein Bedürnis der Füße oder der Zähne in der Auferstehung ist, so ist auch kein Bedürfnis, daß die from auferstehe. Wenn aber nun die Form nicht aufersteht, so kann auch jener feine Leib nicht durch diesen Leib charakteristiert (geformt) werden. Denn wie soll wieder jener Leib in jene umgestaltet werden, deren wir nicht be- dürfen?

Und nun, wenn die Form aufersteht, widerspricht er sich selbst, indem er vernichtet die Auferstehung zur Wiedergeburt der Glieder; wenn aber sogar die Form nicht aufersteht, so ist er selbst sich hierüber widersprechend und nicht folgerichtig, erwartend, daß ein jeder die Form empfangen werde, welche nicht empfangen werden wird.

Er sagt aber nun: Ὥσπερ ἦν τὸ Ἰησοῦ εἶδος καὶ Μωυσέως καὶ Ἠλίου, οὐχ ἕτερον ἐν τῇ μεταμορφώσει πρρ' ὅ ἦν, so soll auch die Auferstehung aller sein.

Daher wenn so die Aufersteung aller sein wird, wie Jesu Euscheinung war auf dem Berg, so wird die Auferstehung in denselben Gliedern verkündigt.

Denn nicht hatte er, Jesus, einen andern Leib in der Verklärung als den wirklichen, in welchem er auch verherrlicht ward, Hände habend und einen Leib und Augen, damit wir klar erkennen, daß auch wir in diesem Leib auferstehen werden, und daß dieser Leib verherrlicht werden wird.

Und er jedoch sah nicht mit seinem Verstand, sondern auch jenes wissend, gleichwohl kam er mit schlechter Überredung redend auf Widersprechendes heraus. Denn er sagt: Es steht geschrieben: »Die Zähne der Sünder hast du zerbrochen« und » Die Zähne der Löwen hat er zerbrochen« und » Weiβ sind seine Zähne wie Milch«.

»Nicht aber von sinnlichen Zähnen muβ dies verstanden werden, sondern von gewissen geistigen Zähnen. Gott hat diese Zähne der Sünder zerbrochen. Daher ist diesem entsprechend auch: »Wo wird sein Heulen und Zähne- knirschen«.

[*](12 Mt. 17, 2. 3. Mark. 9, 3, 4; vgl. De res. I, 22, 5. III, 7, 1 s. 246, 10. 398, 22f 22 vgl. De res. I, 2, 1. 27, 2f. 28, 4. III, 3, 2 S. 221, 1f. 255, 5ff. 257, 16ff. 390, 22f — 24 Psal. 3, 8; vgl. I, 24, 2 S. 248, 14ff — Psal. 57, 7 — 25 Gen. 49, 12 — 28 Mt. 8, 12 )[*](11 »die Form« S 149 12 Ὥσπερ — ὁ ἦν Ζ. 13 griechisch aus I, 22,5 13 οὐχ ἕτερον ne inu: no ino S 15 »Erscheinung« »Person«?: lice = πρόσωπον, aber auch ὄψις, μορφή 19 »auch wir« i my : imj S 24 »hast du zerbr.« S 149v 25 »er«] I, 24, 2 mit Psal. 57, 7 κύριος |»Weiβ — Milch« <I, 24, 2 28 »wird sein« < Sb )
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Er erninert sich nämlich nicht, daß man die Rede der Schrift mitunter mitunter geistig erklären. Es

mitunter geistig erklären. Es wird nun geschrieben: »Während noch die speise in ihrem Mund war, und der Zorn gottes kam über sie«, weil sie Gott lästerte, als nicht vermögend seiend, ihnen einen Tisch vorzusetzen.

Siehe aber nun auch wieder wegen geistiger Kleider redet die Schrift. »Denn es tritt«, sagt er, »die Königin dir zur Rechten« usw. Und: »Es freue sich meine Seele über den Herrn, denn er hat mich angezonge mit Kleidern des Heils«.

Dies aber nun sagt er nicht von sichbaren Kleidern. Und auf andere Weisen redet er wieder klar von sichtbaren Kleidern: »Sie haben meine Kleider sich geteilt und Uber meine Kleider das Los geworfen«.

Und: »Wer zwei Kleider hat, gebe dem, der nicht hat«. Das muß man verständig lessen, und das eine geistig, das andere wörtlich nehmen. Zu erkennen ist dies aber an dem Wort de Evangeliums, Denn es wird geschrieben: »Auf daß die Schrift erfüllt würde: sieteilten sich in meine Kleidern redet, so muß auch das von Gebeinen und von Zähnen Verstanden werden.