De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Denn bald ist uns dies gefällig, bald jenes, indem die ersten Erkenntnisse weggehen und andere kommen. Und so wird zerstört werden ihr immer <un>begwegliche und unsterbliches Sein, indem sie verweslich und verschieden gezeigt wird.

Und ist es wohl genehm und würdig, daß jene widersprechen und mit Worten verkehren den Bau des Leibes, aber etwa unwürdig, daß wir zurückgeben und untersuchen den Sinn des Gesagten?

Aber dies, sagen sie, sei nicht so: zu sagen, die Seele sei sterblich, sei ganz böse, denn wenn auch die Eindrücke hineingeraten in die Vorstellungen, doch sei sie nich verschieden der Sub-

5f »man .. zählt« naěitajut: »man .. anfängt« naěinajut Sb | »welcher nicht .. will« ne chotjaštu oder »welche nicht .. wollen« ne chotjaštim: »nicht wollen« ne chotĕti S 6 »dreitausend« S 118v 8f »mögen sie beifügen«?: »fügen sie bei« S 10 »Meinungen«: »Herrlichkeiten« slavy (δόξαι) S 15 »neue« novo"i ovo S 16f »ohne Untershceidung« »ohne Verschiedenheit« bez raznenija: schwerlich »ohne Veränderung« bez razmĕnenija 21 »uns« < Sb | »bald«2 S 119 21f »Erkenntnisse« »Gedanken« razumenie<m> 24 »genehm und« ljubo i; w. e. sch. » geziemend und« lĕpo i; vielleicht » etwa« ljubo 25 »verkehen« razvraštati (ἀνατρέπειν, ἐκστρέφειν); »zurückgeben« »zurükwenden« vŭzvrastati (ἀποδιδόναι, ἐπιστρέφειν)

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stanz nach. Also auch nicht dieser Leib, sagen auch wir, wenn auch die Säfte, welche Erzeugnis sind der Speisen und em Leib Nahrung, bald sich mehren, bald auch abnehmen. Daher ist es sehr schlecht, zu sagen, den leidenden Leibern, welche schwach geworden, komme anderes Fleisch wieder zu von der Speise.

Lächerlich aber ist auch dies, uns anzufallen [daß sie uns anfallen], als nicht recht redend von der fließenden Umwandlung des Leibes; und nicht geziemend <sei> dies Gotte, daß, während andere Leiber gesündigt haben, andere gerichtet werden, und während andere gerecht gehandelt haben, andere das Heil empfangen, — indem jene erdichten, daß die Seele einen andern geistlichen, durchaus besseren als den gegenwärtigen Leib haben werde.

Aber wie dies unvernünftig und verwirrend ist, ist jedem verständlich. Denn wenn das nicht gerecht ist, zu sagen, daß man in einem andern Leib vor dem Richter stehen werde, ihr selbst aber saget, daß irgendeinen andern geistlichen Leib die Seelen empfangen werden, macht ihr Gott ungerecht nach diesem Wort.

Ihr selbst aber überführt euch, idem ihr Widerspruchsvolles redet. Denn wir sagen nicht in betreff der Unsterblicheit und Unverweslichkeit dieses unseres Leibes, daß ein andere, sondern daß dieser Leib die Unverweslicheit empfange.

Wie auch der sehr weise Paulus tadelnd denen, welche die Auferstehung dieses Leibes verspotteten, dies antwortete: »Denn es muß dies Verwesliche bekleidet werden mit Unverweslichkeit und dies Sterbliche bekleidet werden mit Unsterblichkeit«.