Sermo De Simeone Et Anna [Sp.]

Methodius

Methodius, Sermo De Simeone Et Anna [Sp.], Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Und in den Psalmen aber wiederum erscheint dies Wort: »Die Schiffe, die im Meere gehen und (ihr) Werk betreiben in vielen Wassern, sie sahen die Werke des Herrn und seine Wunder in der Tiefe«. Wer aber ist so blind, jedoch an geistlichen Augen, um meinen die Sammler der Purpurschnecke (Purpurfärber) oder oder die (ihr) Gewerbe betreiben im AVasser des Meeres, dessentwegen hinabsteigend in die Tiefe! Könnem etwa diese Tiefe gelangen oder seine AVunder in der Tiefe sehen?

Was ist Wunderbares in der Tiefe im Vergleich mit dem am Himmel Seienden: Sonne, Mond und Sternen? So daß auch Moses sich wunderte und dachte, es möchte das Volk sie wegen ihrer vorzüglichen Götter nennen, und sprach: »Zum Himmel geschaut habend und die Sonne und den Mond und die Sterne und den ganzen Schmuck des Himmels, nicht könnet ihr verführt sie anbeten! Welche Heiden gegeben hat, aber euch nicht also«. Während aber ße Wunder am Himmel sind, weshalb sprach er, ß die ins Meer mit Schiffen Gehenden und die (ihr) Gewerbe in vielen Wassern Treibenden sehen die Wunder des Herrn?

Verstehe aber nach einem [*](1 vgl. Mt. 8, 26 — 2 Psal. 123, 6 — 4 Luk. 10, 19 — 5 Mt. 14, 30. 31 — vgl. z. B. De res. I, 56, 6ff — 9 Psal. 123, 5 —11 Rom. 16, 20 — 12 Psal. 106, 23 — 23 Deut. 4, 19) [*](15 »blind« nevistjn: ne byst S; aber vgl. 9, 5 und Miklosich Lex. S. 421 »blind an den leibl. Augen« nevistjn plotnyma oěima 17 »oder »seien die«? S 209v 23 »sehend« videv: »ich « videch S | Abweichungen von Deut. 4, 19 27 »weshalb« cego delja: »deshalb« sego delja B)

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gewissen höhern Verständnis, ob es nicht bedeutet die welche ausgehen von der alten Mutter Jerusalem und schiffen wie mit Schiffen mit den Leibern, damit, nachdem sie gesehen die überaus wunderbaren Wunder Christi, treiben (ihre) Werke in vielen Wassern, indem sie »Menschen fangen« zum Glauben an Christus, und damit aus der Tiefe des Irrtums fischen Menschen.

In Wahrheit nun haben sie uns gefangen aus dem Götzendienst, nachdem der Herr die des Todes erforscht hatte und den Feind verstört hatte und die »finstern Schatzhäuser«, welche die Jünger sahen sich; zu denen er sprach: »Viele Propheten wollten sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr hört, es nicht gehört« usw.

Denn nicht nur wurden sie gewürdigt, Wunder zu sehen, sondern auch Taten vieler Menschen zu vollbringen. Daher befehlen sie uns jenen Irrtum zu fliehen und nicht wieder zu ihm zurückzukehren.

Dies ist das Wasser, wo die Schlange wohnt und die sie Liebenden versenkt. Dies Wasser wird gemacht stille zu sein (zu stagnieren?), alles Unordentlichen voll seiend; dies Wasser regt auf feurige Wogen gegen die zu ihm Kommenden; dies ist das trübe in welchem der Igel ist, der Blutsauger und Hausgenosse der Schlange.

Wunderbar von Natur. Denn klein ist er zuerst, hat seinen Ort auf der Erde; daher untertritt ihn, schmecke nicht! 003E; die Macht, die Kraft des Feindes zu untertreten. Denn getreten ist er ohnmächtig, getrunken aber sehr verderblich. Denn nachdem er hineingekrochen und aufgenommen von der Kehle des inwendigen Menschen, gestattet er nicht dem Worte der Stimme hervorzukommen.

Denn nachdem die Seele die paradiesischen »angeborenen«?) Kegungen abgetan, durch wieviele sie für sich selbst als unsterblich seiend bewegt wird, sei [*](2 vgl. Gal. 4, 26 — 5 Luk. 5, 10 — 9 Jas. 45, 3 — 10 Mt. 13, 17 (Luk. 10, 24) — 28 vgl. Plato Phaedr. 249) [*](1 vgl. z. B. Hesych. Presb. PGr 93, 1304. Handschriftensammlung Grigorovičs 65 Bl. 27 d. Gespräch e. Panhagioten mit e. Azymiten, Edit. Viktorov S. 41) [*](1 Panhag. »Schiffe sind die Apostel und sie gingen aus über die Erde predigend den Glauben Christi« 2 »welche ausgehen« S 210 5 »fangend« lovjaste: šte S 10 »wollten« chotesja: »welche wollten« chotěvša S 14 »befehlen « veljat: velja S; schwerl. »hat befohlen« velě 18 »Unordentlichen« S 210v 22 »schmecke . . , habend« vkusi < S 26 »dem « slovu: »der « slavu S)

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über das Himmlische sinnend oder das Kommende vorausschauend, hat er ungehörige Begierden an ihrer Stelle eingegeben, wie mit Blut Glauben befleckend, so daß auch der sehr besonnene Mensch hier da im Geist übertritt.

Daher fliehen wir ihn, denn schwer sind heilend seine Wunden. Denn nicht satt ist er von allem Bösen, Tod und und die Finsternisse sättigen ihn nicht. Siehst du die Kraft? »Hades«, sagt er, »und PVauenliebe und Tartarus und Erde nicht sich sättigende; und Wasser und Feuer haben nicht »werden nicht«?) sagen:

Es ist genug.« Der Hades, welcher immer Seelen aufnimmt und nicht satt wird; die Frauenliebe, welche die Sünde entzündet und nötigt der Wollüste halber von Tartarus aber der dunkle Ort; und die Erde, welche nicht satt wird der Leiber der Toten; und Feuer und Wasser: das Feuer, nachdem es die Sodomiter verzehrt hatte, das Wasser, nachdem es die ganze Erde überflutet hatte, wurde nicht satt.