De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

— So ist eine gewisse Folter(kammer) und ein Gefängnis der Leib wegen der Übertretung, [denn] indem Gott uns in ihn hineingesetzt hat, damit wir eine sehr schmerzliche Strafe des Ungehorsams empfingen.

Auch <ist> zu erforschen, ob nicht das in den Psalmen Gesagte: »Du hast uns geprüft, o Gott, hast uns durch Feuer geläutert, wir Silber durch Feuer geläutert wird; hast uns geführt in die Schlinge, hast Leiden auf unser Haupt gelegt; wir sind geganen durch Feuer und Wasser, und du hast uns herausgeführt zur Ruhe«, von den Seelen gesagt worden, welche in den Leib gesetzt worden, nämlich wie in eine Schlinge und in eine gewisse Pein, damit die über ihn Siegreichen Ehre empfangen im Paradies, nachdem sie auferstanden.

Aber ihr nun sagt durch Unwissenheit, daß auch nach der Lösung der Fesseln und nachdem der Mensch befreit worden von der Strafe und zur Ruhe von hier geganen, wiederum die Seele das Joch nehme, damit auch im Reich des Lichts wir ewig Gebundene der Verweslichkeit seien;

immer tragend diesen zusammengesetzten Ton, außen zum Trug mit Schönheit ausgeschmückt, inwendig aber angefüllt mit Würmern und Maden und Gestank, den schweren und mit sich die Richtung der Seelen [*](1 vgl. Röm. 8, 7 — 4 Röm. 7, 24 — 5 vgl. De res. I, 30, 4. 57, 7 — 7 vgl. De res. I, 29, 1. 57, 7 — 10 Psal. 66, 10—12 — 13 De res. I, 54, 8 — 18 vgl. Röm. 8, 21 — 20 vgl. De res. I, 32, 7 (Dial. Adam. V, 21) — 21 vgl. Mt. 23, 27 — 23 vgl. Weish. Sal. 9, 15 5 30, 4 δεσμὸν αὐτὸ (τὸ σῶμα) καὶ φυλακὴν καὶ σῆμα καὶ ἄχθος καὶ πέδας εἶναι ἔφης. 57, 7 τὸ σῶμα βασανιστήριον καὶ πέδας ψυχῆς 6 29, 1 εἰς ἃ ἐνεῖρχθαι συνέβη τὰς ψυχάς, δίκην ὅπως ὧν ἔδρασαν νεκροφοροῦσαι παράσχωσιν. 57, 7 (τὴν ψυχὴν) ἁμαρτήσασαν ὡς εἰς κατάκρισιν καὶ καταδίκην εἰς τὸ σῶμα ἐμβιβάζεσθαι 9 »ist . . ob nicht« estj eda ne: »wann aber« egda no S 11 »Feuer« S 49 14 54, 8 ταῦτα δὲ ὑπὸ τῶν ψυχῶν εἴρηται τῶν εἰς τὴν παγίδα τὸ σῶμα ὡς εἰς ἀγώνισμα κατενεχθεισῶν 15»Pein«: ἀγώνισμα Ι, 54, 8 19 32, 7 ἵνα μὴ αἰώνιοι γενώμεθα κατάκριτοι δεσμῶται . . φθορᾶς, ἐν τῇ βασιλείᾳ τοῦ φωτὸς ἐσόμενοι, vgl. Dial. Adam. S. 216, 9 Bh ἵνα πάντοτε ἐν δεσμοῖς ἐξετάζηται ἡ ψυχή 22 »ausgeschmückt«; wohl πεποικιλμένον wie c. 27, 3)

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auf die Lüste ziehenden, auch den Geist des Vielbeschwerten abwärts drängend, verbrennend durch die Lüste den geistigen Flügel der Vernunft, nicht gestattend dem geist <und> der Seele den Baum des Lebens zu schauen, dem Dreisten (Frevelhaften) und Traurigen und Zornigen Substanz seiend und Quelle.

Bedenket doch, wie ihr töricht redend sagt, daß wieder von solchen Leidenschaften der Mensch sein soll!

Denn Wenn nach euch dieselben Glieder des Fleisches auferstehen in derselben Gestalt, damit ein jeder derselbe erscheine, dieselbe Gestalt tragend, so muß man bekennen, daß er auch dieselben Bedürfnisse haben muß, und es widerfährt, wieder zu essen und zu trinken und sich zu vermischen, indem wie eine Drohne das Leben rings herumkreist, und es geht zugrunde das himmlische Leben der Heiligen;

während doch Christus klar würdige Auferstehungswisen gelehrt hat, »wie die Engel im Himmel« zu sein, als ihn die Sadducäer versuchen. Die Engel aber sind nicht mit dem Fleich zusammengejocht, sondern »dienstbare Geister«, welche geistige Speise bedürfen.

Ob ihr auch die Engel von Fleisch wagt zu nennen, saget euch selbst, wenn sie in so großer Seligkeit und Herrlichkeit sind, das Meer der Unverweslichkeit, Gott, sehend, auf den kein Fleisch schauen kann? Denn es kann das Verwesliche nicht Gemeinschaft haben mit dem Unverweslichen.