De Libero Arbitrio

Methodius

Methodius, De Libero Arbitrio, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Denn die vermeintlichen Güter hier sind das Bild der wahrhaftigen. Daher, nachdem sie ein wenig für sich geblüht, »verwelkten« sie sofort, damit nur »das Wort Gottes bleibe«. Deen »geteilt ist das Reich« nicht, damit auch da das Wort Gottes sich erfülle.

Legen wir ab den Purpur und tun wir ab den Scharlach, denn er stillt nicht die Selle des Durstenden, und fliehen wir die »Speicher« gefüllt von vielen und großen Früchten jeder Art. Denn nicht sind [*](2 vgl. unten zu Hiob 40, 3 — 3 vgl. Boëthius De cons. phil 2, 2, 31ff S. 28 — 24 vgl. Hebr. 10, 1 — 26 I Petr. 1, 24. 25 (Jes. 40, 7. 8) — 27 Mt. 12, 25 — 28 Luk. 16, 19. 24 — 29 Luk. 12, 18 2 »Denn .. ja« Z. 3 bo ubo: bo < B 7f »von jenem (Kommende«); (»Kommende) dadurch«? 9 »erkennen« S 40v 14 »die sich halten« drŭžašteisja: »der sich Haltenden« drŭžaštichsja S 14f »des einen« ověch: »von allen« ot vsěch B 15 »nicht« < S 18f »fiel« padesja: »fällt« padetsja? 19 »Wie ist nicht« kako ne: »wie« kako i Ma 26 »sie sofort« S 41 27 »sich« w. e. sch. < A)

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jene, wenn uns die »Seele« berließ. Aber wenn wir auch die »Welt erwerben, haben wir keinen Nutzen, die Seele verderbend«. Genung sind das Genügende und Maßvolle an Nahrung, damit nicht, reicht geworden, ich den Herrn vergesse.

Dies sind die Unterweisungen Gottes. Nach diesen Weisungen wandelte unser Herr.Siehst du nicht, daß auch er selbst, obschon Himmel und Erde erfüllend, nicht lieb gewann das Verweilen, sondern auch er ging hinweg und zwar durch das Weggehen des Heils, und als Erster zeigte er ein gut lebendes und nützliches Leben!

Denn Gottes entäußerte er sich und das der Menschen zog er an und unter uns ward er unter den Armen. Der Reichen achtete er nicht, aber die Armen ahmte er nach. Diese pries er selig, auch Reichtum versprechend, einen unvergänglichen und wahrhaftigen, und ein unzerstörbares Reich; aber den gegenwärtig »Reichen« sagte er, daß sie ihren »Lohn hinnehmen«, denn an Stelle des Ewigen haben sie lieb gewonnen dieses zeitliche Wohlleben.

Ringen aber auch wir nichtachtend das Gegenwärtige, denn es vergeht wie ein Schatten, liebend aber das Zukünftige, denn es wird bleiben und niemand wird es hinwegnehmen; denn Gottes Gabe ist es und unvergänglich.

Es müssen die an jene Güter sich Haltenden die hier seienden und vermeintlichen Güter gering achten, deren Herr zu sein auch der Herr sich geweigert; obschon selbst seiend, der sie geschaffen, hat er sie einem andern überlassen, dem bösen Geiste und den Menschen anheimgebend die Gewalt des Zeitlichen. Daher ist nicht an dieses sich zu halten.

Denn, eines solchen Herrn sind die Besitztümer und »welchen er will, gibt er sie«. Er gibt aber den Seinen, die alles jenem Eignende sinnen und jenen für den Herrn halten und ihn anbeten.

Uns aber gebührt es, wenn wir Gott nachfolgen wollen, abzusagen dem »breiten und weiten« Weg, weil es der »des Todes« ist, aber überzugehen auf den schmalen und unfreundlichen Weg, denn [*](1 Mt. 16, 26 — 3 vgl. Prov. 30, 9 — 6 Jerem. 23, 24 — 10 Phil. 2, 7 — 12 Luk. 6, 20 (Mt. 5, 3) — 14 Luk. 6, 24 — 15 Symp. S. 130, 4f — 19 vgl. 1I Kor. 4, 18 — 21 Luk. 4, 8 — 26 Luk. 4, 6 — 27 Luk. 4, 7 — 29 Mt. 7, 13 (Did. 1, 1) — 30 Mt. 7, 14 6 »obschon« cěi: »welcher« iže B 10 vor »Denn« + »Was er spricht, daß er sich entäußerte, ist an dessen Stelle, nämlich er gebrauchte nicht die göttliche Kraft in der Zeit des Leidens, so daß er anzog, nämlich brauchte die menschliche Armut und Niedrigkeit« S 41v | »zog er an« odě: »anziehend« oděja B 22 »obschon« cěi: »welcher« iže B 23 nach »überlassen« + »Diese Rede vom Teufel« S 28 »ihn anbeten« S 42)

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er führt zum Leben.

Wenn du des Vermögens beraubt wirst, <du hast> Gewinn durch Armut, dennn an Eines Stelle wirst du <Vieles> expfangen. Wenn auch welcher von den Lieben, auch diese sind dir nicht verloren gegangen; denn die, deren du für kurze Zeit beraubt waardst, wirst du ewig haben.