De Theophania (Fragmenta)
Eusebius of Caesarea
Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.
Erscheint dir dies überzeugend und redest du dir noch ein, daß derartiges faselten und als Vertrag unter sich festsetzten und laienhafte [Leute] und [dann] ins Reich der Römer Oder daß die menschliche Natur, die die Liebe zum Leben zu besitzt, jemals aus freiem Willen den Tod für nichts ertragen Oder daß die Jünger unsers Erlösers zu so großer gediehen seien, daß sie, obwohl sie keine wunderbare Tat die von ihm geschehen sei, infolge eines Vertrages alle zumal derartiges faselten und ferner lügnerische Worte über ihn zusammensetzten dafür bereitwillig starben?
Aber sie zogen keineswegs eines Vertrages zu der Verkündigung über ihn aus noch setzten [einen solchen] unter sich fest. Woher [stammt] ihnen [denn] die Übereinstimmung ihres Zeugnisses über seine Taten? Natürlich dem Anblick dessen, was von ihm geschah. Denn Eins von beiden [gilt]: entweder setzten sie einen Vertrag zwischen sich fest und faselten, oder sie sahen mit ihren Augen und bezeugten. Wenn sie also die Wahrheit sahen und sie jedermann verkündeten, so waren sie wert, man ihnen glaubte, wenn sie über ihren Erlöser sagten, er sei und habe ihnen [Gelegenheit] gegeben, mit ihren Augen göttliche Zeichen und wunderbare Taten zu sehen. Wenn sie aber nichts in Wahrheit von dem sahen, was geschrieben wurde, und Lügenworte webten und dann mit einander Recht [sschlag] und Eidvertrag machten darüber, nichts Wahres zu sagen, sondern zu faseln und Lügen ihren Meister zu bezeugen, wie konnten sie dann in Wahrheit für Wahres sterben, [wie] vermochten weder Feuer noch Eisen noch wilde Tiere noch die Tiefe des Meeres, daß sie für Lüge den sie über ihren Meister erdichtet hatten?
Aber was sagst du? Sie hätten weder erwartet noch etwas Böses zu erleiden von dem Zeugnis über ihn, seien sie auch ohne Furcht zu der Verkündigung über ihn 34—S. 246, 6 = Dem. III 5 60—87 [*](19 „Oder natürlich“ Σ wohl ἦ εἰκός 27 l. ABBREV)
Und fürwahr, wenn Lügen wären und [wenn] sie nach Verabredung faselten das, was sie über ihn verkündigten, so müßte man sich wundern wie eine so große Schar die Ubereinstimmung in ihren Lügen bis zum Tode bewahrte und niemals einer von ihnen sich fürchtete wegen der Dinge), die den früher Getöteten zustießen, und aus der Genossenschaft austrat und nicht das Gegenteil von seinen Genossen verkündete und ans Licht brachte das, was sie unter sich festgesetzt hatten, sondern [*](4 ff. vgl. Act 41 17 ff. 7 ff. vgl. Act 5 25 ff. 10 = Act 5 29 11 vgl. Act 68 ff. 14 ff. vgl. Act 121 ff. 20 vgl. Euseb. Hist, eccles. II 23 7. 17 25 vgl. ebd. II 25 5 III 181 1 Eusebius III*.)
Wie sollte aber dies nicht voll Wunder sein, daß betrügerische laienhafte Männer, die weder mehr zu reden noch zu hören als die Sprache ihrer Väter, nicht nur zu überlegen wagten, und umherzugehen bei allen Völkern, sondern [auch] und die Sache ausführten? Überlege aber, wie das sei, daß einer von ihnen jemals ein entgegengesetztes Wort über die Taten des Meisters vorbrachte. Denn wenn bei allen Dingen, über die es Zweifel gibt, in den gewöhnlichen Streitigkeiten und an den gesetzlichen Gerichtsstätten die Übereinstimmung der Zeugen das besiegelt, worüber Streit — und das Gesetz Gottes sagt: auf Aussage von zwei und drei Zeugen wird jedes Wort fest — wie sollte da nicht auch hierbei die Wahrheit feststehen, da es zwölf Auserwählte sind und siebzig Jünger an Scharen abgesehen von diesen, die allzumal wunderbare Übereinstimmung gezeigt und bezeugt haben in dem, was von unserm Erlöser wurde, die dies nicht ohne Bedrängnis getan haben, sondern unter von Qualen und allerlei Mißhandlungen, Schlägen, und Tod, deswegen weil auch sie von Gott bestätigt wurden, der durch sie verkúndigten Logos in der ganzen Menschenwelt bis jetzt in alle Ewigkeit verbürgt.
Dies also sei [genug] geprüft, nachdem wir dafür dem Zugeständnis einen unziemlichen Anfang gemacht haben. die [Tatsache], daß jemand das Gegenteil der Schrift vermute und daß der gemeinsame Erlöser aller ein Lehrer keuschen Worten, sondern der Ungerechtigkeit, Übervorteilung und jeder Lüsternheit gewesen sei, und daß seine Jünger eben dies hättenn und nach allem begierig und durchweg böser als alle Menschen von Ewigkeit her, haben wir der Hypothese gemäß zugestanden, was das allerungeziemendste ist. Denn es ist ähnlich, wie wenn jemand den Mose, der im Gesetz sagt: „Du sollst nicht töten, ehebrechen, stehlen, falsch Zeugnis ablegen“ verdrehte und und behauptete, er sage dies in Ironie und Heuchelei. Denn er wolle, [*](1 vgl. Act 116 ff. 12 = Dtn 1915 II Kor 131 31 = Ex 20 13—16) [*](11 l. ABBREV mit HS (Druckfehler) 5 μὴ μόνον διανοηθῆναι προελθεῖν D 1. + ABBREV 10 ἔν τε τοῖς κατὰ νόμους καὶ ἐν ταῖς κοιναῖς ἀμφισβητήσεσι D 1. ABBREV 17 „nicht ohne Bedrängnis“] ἀνιδρωτί D 22 ταῦτα μὲν οὖν ἀρχῆς ἀτόπου κατὰ συγχώρησιν δοθείσης γεγυμνάσθω D 33 εἰρωνείᾳ D 1. ABBREV Bernstein)
Nachdem dies also widerlegt ist, wohlan, wollen wir auch das Zeugnis der göttlichen Schrift prüfen und die der Jünger unsers Erlösers sehen, in der kein Daran also möge, wer wohlgesinnt ist, urteilen, ob nicht aller Größe alles Vertrauens) wert sind sie, die bekannt haben, sie seien geringe Männer, laienhaft in der Rede, aber zur Liebe frommer Lehre und Philosophie fortgeschritten, hätten ein enthaltsames und mühseliges gewonnen, das durch Fasten, durch Enthaltsamkeit von Wein und Fleisch, durch viele andere Demütigung des Leibes, durch Gebet und Flehen Gott und viel mehr [noch] durch höchste Keuschheit und Heiligkeit Leibes und der Seele entstehen kann. Wer wollte sie nicht bewundern. die wegen der Vorzüglichkeit der Weisheit sogar der nach dem ihnen gestatteten Weiber sich enthalten, von keiner natürlichen gezerrt und von keiner Liebe zu Kindern geknechtet wTerden, deswegen, weil sie nicht einmal sterbliche, sondern unsterbliche Kinder lieb- [*](1 τἀναντία πράττειν οἶς νομοθετεῖ, προσποιεῖσθαι δὲ σχηματίζεσθαι καὶ καθυποκρίνεσθαι τὸν σεμνὸν βίον D 4 ὑποθήκας D „Pfänder“ Σ 5. 6 Genitiv Σ (??) 11 καὶ εἰς τοὐναντίον τὰ δηλούμενα παρεκδεχόμενος D 13 καὶ μαθημάτων D „und seinen Jüngern“ Σ (= καὶ μαθητῶν) 18 τὸ ἀσύστατον τοῦ δί’ λόγου D 23 πῶς οὐ πάσης ἀποδοχῆς αὐτοὺς ἀξίους κρίνειεν D „wählte aus, was . . . . wert sind“ Σ 26 καρτερικὸν καὶ ἐπίπονον D)
Obwohl ihr Lehrer ihnen Trauriges verkündete und sie auf achteten, wodurch er zu ihnen sagte: „In der Welt habt ihr Trauer“ wiederum: „Jhr werdet weinen und wehklagen, die Welt aber wird sich freuen“, wie wurde da nicht offensichtlich, daß sie fest und tief ihrem Charakter, da sie vor den Anstrengungen der Seele nicht flohen noch den Lüsten nachjagten, daß aber auch ihr Meister durch Betrug bezauberte und ihnen das Angenehme riet und sie sich [so] zu eigen machte, sondern indem er mit wahrem und freiem Wort prophezeite, was ihnen zustoßen werde, bewirkte er, daß sie ihm gemäße Lebensführung wählten. Derartig war auch über die Verfolgungen voraussagte, die ihnen in Zukunft zustoßen um des Namens ihres Meisters willen, und bezeugte, daß sie vor kommen und bis zu den Königen gelangen und allerlei Strafen Bußen erleiden würden, wegen nichts Bösen, noch auch geziemenden Ursache willen, sondern allein wegen ihres Zeugnisses über ihn. Dies sehen wir bis jetzt mit unsern Augen und müssen wundern über seine Vorhersagung. Denn das Zeugnis über den Namen unsers Erlösers und das Bekenntnis zu ihm pflegt den Grimm Führer zu entzünden. Denn wenn auch nichts Schlechtes getan dem, der Christus bekennt, so bestrafen sie ihn dennoch und mißhandeln ihn wegen seines Namens, als sei er der allerschlimmste Übeltäter. [*](4 vgl. Matth 1010 11 = Act 36 16 = Job 1633 17 = Joh 16 20 25 vgl. Matth 10 17 ff.) [*](6 οἱ δὲ καὶ ἔργον πεποιηκότες τὸν λόγον ἀποδείκνυνται D 15 σκυθρωπὰ δὲ αὐτοῖς προαγγέλλοντος ( „befahl“ Σ) τοῦ διδασκάλω, προσέχοντες δι’ ὧν αὐτοὺς ἔλεγεν D „achteten sie auf ihn durch das, was“ Σ)
Der Apostel Matthäus leitete sein früheres von einem besseren Umgang ab, sondern von denen, die um Zölle und Übervorteilung sich bemühen. Dies hat keiner von den übrigen Evangelisten uns geoffenbart, weder sein Mitapostel Johannes noch Lukas noch Markus, die Verfasser der übrigen Evangelien. Matthäus aber beschrieb sein eigenes früheres Leben und wurde [so] sein Ankläger. Höre also, wie er deutlich sich selbst mit Namen seiner Schrift und so redet:
„Als Jesus von dort weiter ging, sah er einen Menschen beim Zollhaus sitzen, mit Namen Matthäus, und sprach zu ihm: mir nach. Und er erhob sich und ging ihm nach. Und es geschah, als er zu Tische lag in dem Hause, und siehe da! viel Zöllner und lagen mit Jesus zu Tische und mit seinen Jüngern.“ Und wiederum, als [Mätthäus] fortfuhr und eine Aufzählung der übrigen legte er sich den Namen des Zöllners bei und sagte so: Namen ’der zwölf Apostel sind folgende: zuerst Simon, der Petrus und Andreas, sein Bruder, Jakobus, des Zebedäus Sohn und sein Bruder, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner.“ So zeigte also Matthäus in der Vorzüglichkeit seinen wahrheitsliebenden Charakter und nannte sich einen Zöllner, sein früheres Leben zu verbergen und [indem] er sich zu den rechnete und sich als zweiten seines Mitapostels Mitapostels Denn mit Thomas wie Simon mit Andreas, Jakobus mit Johannes und Philippus mit Bartholomäus, stellte er den Thomas voran und ehrte als den besseren Mitapostel, während die übrigen Evangelisten Gegenteil taten. Höre also, wie Lukas, indem er den Matthäus ihn keinen Zöllner nennt noch dem Thomas nachsetzt, sondern ihn, er ihn als den besseren kannte, zuerst aufzählt und [erst] nach ihm den Thomas bringt, wie auch Markus getan hat. Es lauten aber seine [*](8—33 = 16. Bruchstück der griech. Theoph. 16 = Matth 9 9 f. Matth 10 8 f. 36 vgl. Mark 3 14 ff.) [*](4 „und zu versuchen“ Σ 8 οὐκ ἀπὸ σεμνῆς διατριβῆς ὡρμᾶτο 13 „beschrieb“] στηλιτεύων Th. gr.)
Auch den Johannes findest du ähnlich dem Matthäus. Denn in seinem Briefe tut er nicht einmal seines eigenen Namens Erwähnung, oder er nennt sich einen Altesten, niemals aber Apostel oder Evangelisten. In dem Evangelium aber, das auch von ihm geschrieben wurde, erwähnte er von sich, daß Jesus ihn offenbarte sich aber nicht mit Namen.
Simon Petrus aber machte sich nicht einmal daran, ein Evangelium zu schreiben, aus einem Übermaß von Sehen. Markus aber, der sein Vertrauter und Jünger geworden war, soll die Worte Simons die Taten unsers Erlösers berichtet haben. Als er in seiner Schrift den [Worten] kam, wo Jesus fragte, was die Menschen über ihn sagten, und als Simon ihm antwortete, welche Meinung seine Jünger über hätten, und sagte: „Du bist Christus“, da schrieb er, daß weder antwortete noch etwas zu ihm sagte, außer daß er sie möchten dies niemandem sagen. Dies aber schrieb Markus, da nicht zugegen war, als Jesus dies sagte, sondern es nur von Simon hörte, als er es lehrte. Petrus aber wollte das, was Jesus zu ihm seinetwegen sagte, nicht durch sein eigenes Zeugnis vorbringen. Was das aber war, was zu ihm gesagt wurde, zeigt Matthäus durch [Worte]: „Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei? Sagte ihm Simon: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Antwortete ihm Jesus und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Barjonan. Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und [*](1 = Luk 613 ff. 5 = Luk 12 9—S. 247, 8 = Dem. III 11 vgl; II Joh 11 13 vgl. Job. 1323 IG vgl. Euseb. Hist. eccles. II 15 1 18 vgl. Mark 8 27 ὖ. 28 = Mattb 16 15—19) [*](3 l. ABBREV mit HS 6 1. ABBREV mit HS 10 ἐν ἐπιστολαῖς D I „seiner selbst“ Σ τῆς οἰκείας προσηγορίας 1. + 13 ἐν δὲ τῷ εὐαγγελίῳ ἐπισημηνάμενος ὃν ἠγάπα ὁ Ἰησοῦς οὐκ ἐδήλωσεν D 20 καὶ αὐτοὶ δὲ ὅ αὐτοῦ μαθηταὶ τίνα δόξαν ἔχοιεν περὶ αὐτοῦ, ὑπακούσαντος τοῖ Πέτροι ὡς περὶ Χριστοῦ D str. das ABBREV vor ABBREV)