Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Wehe denen, die ihre Häuser mit Sünde bauen, den sie warden ganz von grund aus ausgerottet wrden und durch das Schwert fallen; und werlche Gold und Silber erwerben, wrden im Gericht bald zu Grunde gehen.

Wehe euch, ihr Reichen, den auf euren Reichtum habt ihr vertraut, und von eurem Reichtum werdet ihr fort müssen, weil ihr nicht an den Höchsten gedacht habt in den Tagen eures Reichtums.

Ihr habt Lästerung und Ungerechtigkeit verübt und seid reif geworden für den Tag des Blutvergiessens und für den Tag der Finsternis und für den Tag des grossen Gerichts.

Solches rede ich und thue es euch kund, dass euch vernichten wird, der euch geschaffen hat; und über euren Sturz wird kein Mitleid herrschen, und euer Schöpfer wird sich über euren Untergang freuen.

Und eure Gerechten warden in jenen Tagen ein Vorwurf sein für Sünder und Gottlose.

O dass meine Augen eine Wasserwolke wären, und ich über euch weinen und meine Thränen vergiessen könnte wie eine Wasserwolke, damit ich Ruhe became vor dem Kummer meines Herzens.

Wer hat euch erlaubt, Lästerung und Bosheit zu verüben? So wird euch Sünder das Gericht treffen.

Fürchtet euch nicht, ihr Gerechten, vor den Sündern, den der Herr wird sie wieder in eure Hand überliefern, dass ihr Gericht an ihnen übet, wie es euch wohlgefällt.

Wehe euch, die ihr Bannflüche schleudert, die <nicht> sind: Heilung soll fern von euch sein um eurer Sünde willen.

Wehe euch, die ihr eurem Nächsten mit Bösem vergeltet, den es wird euch vergolten wrden nach eurem Thun.

Wehe euch Lügenzungen, und denen, die Unrecht darwägen, den ihr werdet eilends zu Grunde gehen.

Wehe euch, ihr Sünder, dass ihr die Gerechten verfolget, den ihr werdet dahingegeben und vom Unrecht vefolgt warden, und sein Joch wird schwer auf euch lasten.

Hoffet, ihr Gerechten, den bald warden die Sünder vor euch vernichtet warden, und ihr werdet dit Herrschaft über sie bekommen, [*](Cap. 94, 7. Jerem. 22, 13. — 8. Psal. 49, 7. 52, 9. Prov. 11, 28. — 95, 1. Jerem. 23. 9 »und für den Tag der Finsternis« < G | 13 deine Gerechten I (deine < U) | 15 »O dass ich Wasser hätte für meine Augen, auf dass sie eine Wasserwolke würdne« G; »O dass meine Augen eine Wasserwolke hätten« M; auch die andern HSS haben hier niel kleine Abweichungen, der Sinn ist aber immer derselbe | 18 » zu verüben« < G | 18/19 »möge. . . treffen« II | 22 » incht« < vor »zu lösen« GQ und urspr. auch M; jetfatehû verbesserten T, II dann zu î-teftehû »dass ihr sie nicht löset«. Der Passus < U | »ist fern« MQ, V | 28 »vom Unrecht« (ba- resp. em- ammazâ)] »ihr Leute des Unrechts« (ella- ammazâ) T, II excl. Y | » ihr Joch« T, II | 30 Hoffet] » Freut euch« T.)

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wie es euch gefällt.

Und am Tage der Not der Sünder warden eure Jungen sich erheben und auffahren wie Adler, und höher als der Geier (nistetI) wird euer Nest sein, und ihr werdet hinaufsteigen und wie das Kaninchen in die Klüfte der Erde und in die Spalten der Felsen eindringen für alle Zeit vor den Ungerechten; und sie warden euretwegen seufzen und weinen wie Sirenen.

Und fürchtet euch nicht, ihr Leidenden, den Heilung wird euch zu teil warden, und ein helles Licht wird euch leuchten, und die Stimme der Ruhe werdet ihr vom Himmel her hören.