Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und nun, mein Sohn, babe ich dir alles gezeigt, und zu Ende ist das Gesetz aller Sterne der Himmel.

Und er zeigte mir das ganze Gesetz derselben ftir jeden Tag, fur jede Zeit, die gerade die Herrschaft fiihrt, und fur jedes Jahr und seinen Ausgang, und nach den [*](2 zu zwei] »zur Hälfte« GMQU | 3 »bis zur Hälfte und einem Siebentel« GMQU, hier kann vor »und« eine zweite 7 ausgefallen sein: »bis zur Halfte von einem Sieben + Siebentel» = 1/28, das andere 1/28 ist dann »der Rest». So entgingen wir ebenfalls der Vorstellung, class der Mond aus 14/14 + 1/28 bestehen soil | »und sein ganzes Licht: am 15. verschwindet der Rest vom Ganzen» II | 9 »in seinem Lichte» Accus. loci I excl. Q. Mit einer kleinen Änderung, man setzt ba-qedma zahaj gleich hinfcer warh, wiirde sich aber folgender Sinn ergeben: »Die ganze Zeit, da der Mond der Sonne gegeniiber wandelt, thut sie ihr Licht hinein« | 21 Zeit] + »wenn er namlich seine Abnahme bewerkstelligt« GMT, Glosse | 28 mein Sohn] + »Me- thusala« Τ, II | 29 »alle Gesetze der Sterne« U, »das ganze Gesetz der Sterne« II | 30/31 »die ganze Herrschaft* Π | 31 »jedes Jahr und jeden Monat usw·«, das übr. < U.)

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Vorschriften für jeden Monat und alle Wochen,

und die Abnahme des Mondes, die im sechsten Thore stattfindet, denn in diesem sechsten Thore wird sein Licht voll, und darnach tritt der Anfang der Abnahme ein,

(und die Abnahme) die im ersten Thore stattfindet zu seiner Zeit, bis einhundert und siebenundsiebzig Tage zu Ende sind, und in der Rechnung nach Wochen funfundzwanzig (Wochen) und zwei Tage;

und wie er hinter der Sonne und nach der Ordnung der Sterne genau funf Tage in einem Zeit(abschnitt) zuriickbleibt und wann dieser Standort, den du jetzt siehst, abgethan ist.

Das ist das Bild und die Skizze eines jeden Lichtes, wie der grosse Engel Uriel, ihr Führer, sie mir zeigte.

Und in jenen Tagen antwortete mir der Engel Uriel und sprach zu mir: »Siehe, ich habe dir alles gezeigt, ο Henoch, und habe dir alles offenbart, dass du sehen solltest diese Sonne und diesen Mond, und diejenigen, welche die Sterne des Himmels führen, und alle, die sie wenden, ihre Art und Weise, ihre Zeiten und ihre Ausgange.

Und in den Tagen der Sunder werden die Jahre kürzer werden, und ihre Saat wird sich auf ihrem Lande und auf ihrem Ackerfelde verspaten, und alle Dinge auf Erclen werden sich ändern und werden nicht zum Vorschein kommen zu ihrer Zeit, und der Regen wird zuriickgehalten werden, und der Himmel wird (ihn) festhalten.

Und in jenen Zeiten werden die Fruchte der Erde sich verspaten und werden nicht schwellen zu ihrer Zeit, und die Fruchte der Baume werden aufgehalten werden in ihrer Zeit.

Und der Mond wird seine Ordnung andern und wird nicht erscheinen zu seiner Zeit.

Und in jenen Tagen wird am Himmel eine grosse Unfruchtbarkeit gesehen werden, kommend auf dem aussersten Wagen nach Westen, und er wird heller erscheinen, als es die Ordnung des Lichtes bestimmt.

Und viele [*](Cap. 80, 2 Jerem. 3, 3. vgl. Lactantius, Instit. VII, 16,10: Tunc annus breviabitur. 1 »seinen Vorschriften« II 3/4 der Text von I & N, der der IJbersetzung zu Grunde liegt, lautet: resa tahsasit za-jetgabar, ( ) fehlt; der von II: resa warh wa-tahsasit za-jetgabar »tritt Mondesanfang ein, und die Abnahme ...« Gegen II spricht aber, dass jetfesam berhan »geht sein Licht zu Ende« ubersetzt werden musste, also das gerade Gegenteil von dem, was es sonst (74, 3. 6. 78, 11. 13) bedeutet. Wahrscheinlich ist ein tahsasit durch Yersehen ausgefallen, und die abess. Ge- lehrten haben die Corruptel durch Erganzung von warh, hinter resa zu heilen ge- sucht | 21 festhalten (taqawein)] »feststehen« (teqawem) GQT1!! | 26 »am« < vor »Himmel« MQ, II. Moglicherweise ist der Text verderbt. Hal· (S. 389) ver- mutet, dass ursprungl. (??)mit (??)und is? mit verwechselt sei, also: »wird die Sonne am Abend gesehen werden«. Beer folgt ihm.)

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Häupter der Ordnungssterne (?) warden in der Irre gehen, und diese warden ihre Bahnen und ihr Thun ändern, und warden nicht zu den Zeiten, die für sie festgesetzt waren, erscheinen.

Und die ganze Ordnung der Sterne wird den Sündern verschlossen sein, und die Gedanken derer, die auf Erden wohnen, warden in der Irre sein über sie, sie warden von allen ihren Wegen abweichen und sie warden im Irrtum sein und sie für Götter halten.

Und das Unglück, das sie trifft, wird viefältig sein, und das Strafgericht wird über sie kommen, um alle zu vernichten.«

Und er sprach zu mir: »Betrachte, o Henoch, diese himmlischen Tafeln und lies, was darauf geschrieben ist, und merke dir alles einzelnes«.

Und ich betrachtete die himmlischen Tafeln, und las alles, was darauf geschrieben war, und merkte mir alles und las das Buch aller Werke der Menschen und aller Fleischgeborenen auf Erden bis in die fernsten Geschlechter.

Und darnach pries ich den grossen Herrn. den König der Herrlichkeit für alle Zeit, dass er die ganze Schöpfung der Welt gemacht hat, und ich rühmte den Herrn wegen seiner Geduld und pries ihn wegen der shone Adams.