History of the Peloponnesian War
Thucydides
Thucydides. Geschichte des Peloponnesischen Kriegs. Braun, Theodor, translator. Leipzig: Insel-Verlag, 1917.
Die Lakedämonier, welche, wie durchs Los entschieden war, zuerst herausgeben mußten, setzten ihre Kriegsgefangenen sofort in Freiheit, schickten auch Jschagoras, Menas und
Die Bundesgenossen waren damals grade in Lakedämon selbst zugegen, und die Lakedämonier suchten nun auch die Städte, welche den Frieden nicht angenommen hatten, zum Beitritt zu bewegen. Die aber lehnten das aus demselben Grunde ab, aus dem sie sich dessen gleich anfangs geweigert hatten, und erklärten, sie würden sich dazu nur verstehen wenn man ihnen günstigere Bedingungen gewähre. Da sie nicht wollten, ließen die Lakedämonier sie ziehen und schlossen nun selbst ein Bündnis mit den Athenern. Sie glaubten nämlich, daß die Argeier, die schon damals Ampelidas und Lichas gegenüber, in der Meinung, ohne die Athener könnten sie ihnen nicht gefährlich werden, die Verlängerung des Friedens abgelehnt hatten, sich jetzt schwerlich ruhig zugeben, sondern samt den übrigen peloponnesischen Staaten bei erster Gelegen heit mit den Athenern verbinden würden. Sie benutzten also die Anwesenheit athenischer Gesandten, um mit ihnen Ver handlungen über den Abschluß eines Bündnisses anzuknüpfen, das dann auch folgendermaßen zustande kam und beshcworen wurde.
„Mit den Lakedämoniern wird ein Bündnis auf fünfzig Jahre geschlossen, und zwar dahin:
Falls den Lakedämoniern jemand ins Land fällt und Feind seligkeiten gegen sie verübt, sollen die Athener ihnen, soweit es in ihren Kräften steht, nach Möglichkeit zu Hilfe kommen. Wäre er nach Verheerung des Landes wieder abgezogen, so soll er von den Lakedämoniern und den Athenern als Feind behandelt und sein Land von beiden verheert, auch von beiden Staaten nur gemeinschaftlich Frieden geschlossen werden. Alles ehrlich, willig, ohne Gefährde.
Falls den Athenern ein Feind ins Land fällt und Feindselig keiten gegen sie verübt, sollen die Lakedämonier ihnen, soweit es in ihren Kräften steht, nach Möglichkeit zu Hilfe kommen. Wäre er nach Verheerung des Landes wieder abgezogen, so soll er von den Lakedämoniern und den Athenern als Feind behandelt und sein Land verheert, auch von beiden Staaten nur gemeinschaftlich Frieden geschlossen werden. Alles ehrlich, willig, ohne Gefährde.
Im Fall eines Sklavenaufstandes sollen die Athener den Lake dämoniern mit aller Macht nach Möglichkeit zu Hilfe kommen. Dieser Vertrag soll beiderseits von denselben Personen be schworen werden, welche den ersten beshcworen haben. All jährlich soll der Eid von neuem geleistet werden, wozu sich die Lakedämonier zu den Dionysien in Athen, die Athener zu den Hyakinthien in Lakedämon einzusinden haben. Auch soll von beiden eine Säule aufgestellt werden, die eine in Lake dämon beim Tempel des Apollon im Amyklaion, die andere in Athen auf der Burg beim Tempel der Athene. Sollten die Lakedämonier oder die Athener wünschen, in betreff des Bünd nisses etwas hinzuzufügen oder zu streichen, so soll das beiden nach dem Eide unbenommen sein."
Den Eid leisteten von seiten der Lakedämonier Pleistoanax, Agis, Pleistolas, Damagetos, Chionis, Metagenes, Akanthos, Dattos, Ischagoras, Philocharidas, Zeuxidas, Antippos, Alki nadas, Tellis, Empedias, MenaS und Laphilos, von seiten der Athener Lampen, Isthinionikos, Lackes, Nikias, Euthy[*]( II )
Dieses Bündnis kam nicht lange nach dem Abschluß deS Friedens zustande. Die Athener gaben den Lakedämoniern die Gefangenen von der Insel heraus, und der Sommer des elften Jahres begann. Damit schließt die Beschreibung des ersten Krieges, welcher ohne Unterbrechung die zehn Jahre hindurch gedauert hatte.
Nachdem die Lakedämonier und die Athener den Frieden und das Bündnis geschlossen, wozu es nach dem zehnjährigen Kriege unter dem Ephorat des Pleistolas in Lakedämon und dem Archontat des Alkaios in Athen gekommen war, herrschte unter den Staaten, die ihn angenommen, allerdings Frieden. Die Korinther aber und einige Staaten im Peloponnes wollten sich bei den getroffenen Bestimmungen nicht beruhigen, und schon bald kam es auch noch anderweit zu Reibungen zwischen den Lakedämoniern und ihren Bundesgenossen. Überdies wurden die Lakedämonier im Laufe der Zeit auch den Athenern verdächtig, da sie in verschiedener Beziehung den vertrags mäßigen Bestimmungen nicht nachkamen. Sechs Jahr und zehn Monat vermieden sie es zwar, sich im eigenen Lande an zugreifen, auswärts aber suchten sie einander möglichst Ab bruch zu tun, so daß der Friede hier wenig mehr zu bedeuten hatte. Dann aber sahen sie sich doch genötigt, den nach den zehn Jahren geschlossenen Frieden förmlich zu brechen und den Krieg offen wieder aufzunehmen.
Und diesen hat Thukpdides aus Athen ebenfalls beschrieben, so wie es von Jahr zu Jahr nach Sommern und Wintern darin zugegangen ist, bis die Lakedämonier und ihre Bundesgenossen der Herrschaft der Athener ein Ende machten und sich der langen Mauern und des Peiraieus bemächtigten. Bis dahin dauerte der Krieg im ganzen siebenundzwanzig Jahre. Wollte man die in der Mitte liegenden Friedensjahre nicht als Kriegszeit ansehen, so wäre das nicht richtig. Es genügt ein Blick auf die Ereignisse, wie ich sie dargestellt, um sich zu überzeugen, daß man nicht
Nachdem der fünfzigjährige Friede und darauf auch das Bündtiis geschlossen war, reisten die dazu nach Lakedämon entbotenen peloponnesischen Gesandten wieder ab, die übrigen nach Hause, die Korinther zunächst nach Argos. Hier stellten sie einigen hohen Beamten vor, daß die Lakedämonier den Frieden und das Bündnis mit ihren alten Feinden, den Athenern, nicht ohne Hintergedanken geschlossen hätten, sondern zu dem Zweck, sich den Peloponnes zu unterwerfen, und es jetzt Sache der Argeier sei, sich des Peloponnes anzunehmen und einen Beschluß zu fassen, wonach allen unabhängigen, einander gegen seitig Rechtsgleichheit zugestehenden griechischen Staaten an
Jene Herren in Argos brachten die ihnen gemachten Vor schläge an die Regierung und das Volk, und die Argeier stimmten ihnen zu, wählten auch zwölf Männer, mit denen . alle Griechen, die dazu bereit, das Bündnis schließen könnten, nur die Athener und die Lakedämonier ausgenommen, mit denen ohne Zustimmung des argeiischen Volks kein Bündnis geschlossen werden sollte. Die Argeier waren darauf um so lieber eingegangen, weil sie beim Ablauf des Friedens den Krieg mit den Lakedämoniern kommen sahen und sich außer dem auf die Hegemonie im Peloponnes Hoffnung machten. Denn Lakedämon stand um die Zeit in der Tat in schlechtem Ruf und hatte infolge seiner Niederlagen sehr an Ansehen eingebüßt; Argos dagegen war in Flor, da es an dem attischen Kriege nicht teilgenommen, sondern mit beiden Teilen in Frieden gelebt und dabei sein Schäfchen geshcoren hatte. So waren die Argeier in der Lage, alle Griechen, die dazu bereit, in ihren Bund aufzunehmen.
Die ersten, die sich ihnen anschlössen, waren die Mantineer und ihre Bundesgenossen, und zwar aus Furcht vor den Lake dämoniern. Die Mantineer hatten sich nämlich noch während des Krieges mit den Athenern ein Stück von Arkadien angeeignet und sagten sich, daß die Lakedämonier das jetzt, wo sie wieder freie Hand hatten, nicht länger dulden würden. Sie schlossen sich also nicht mehr wie gern an Argos an, in Anbetracht, daß dieses ein mächtiges, dazu wie sie demokratisches Gemein wesen war, das den Lakedämoniern immer das Widerspiel gehalten hatte. Nach dem Abfall der Mantineer aber hieß es im Peloponnes allgemein, man müsse es auch so machen, da
Als die Lakedämonier merkten, daß es im Peloponnes gärte und daß die Korinther dahinter steckten und sich selbst mit Argos verbinden wollten, schickten sie Gesandte nach Korinth, um dem beizeiten vorzubeugen. Sie warfen den Korinthern vor, sie seien an allem schuld und würden eidbrüchig werden, wenn sie sich von ihnen lossagten und ein Bündnis mit den Argeiern eingingen. Schon daß sie den Frieden mit den Athenern nicht angenommen, sei unrecht gewesen, da vorher ausgemacht worden sei, daß, sofern dem kein Hindernis von seiten der Götter oder Heroen entgegenstehe, Stimmenmehrheit der Bundes genossen entscheiden solle. Die Korinther, welche auch die übrigen Bundesgenossen, die den Frieden nicht angenommen, schon vorher zu sich bestellt hatten, gaben in deren Gegenwart den Lakedämoniern eine Antwort, worin sie zwar mit ihren Beschwerden, daß man die Athener nicht zur Herausgabe von Sollion und Anaktorion genötigt und wodurch sie sich weiter verkürzt glaubten, nicht gradezu herauskamen, aber sich darauf beriefen, sie hätten die vorderthrakischen Städte nicht im Stich lassen dürfen, da sie mit diesen, zuerst mit Potidäa bei dessen Abfall, und nachher auch noch mit anderen, besondere Bündnisse beshcworen hätten. Sie seien also nicht eidbrüchig geworden, wenn sie dem Frieden mit den Athenern nicht beigetreten
Gleich nachher trafen auch Gesandte aus Elis ein, welche zuerst ein Bündnis mit Korinth schlossen und sich darauf nach Argos begaben, um, wie im voraus ausgemacht war, auch dem Argeiischen Bunde beizutreten. Denn die Eleer lagen damals mit den Lakedämoniern in Streit wegen Lepreon. Seinerzeit war nämlich zwischen einigen arkadischen Orten und den Lepreern ein Krieg ausgebrochen, in dem die Eleer von den Lepreern zu Hilfe gerufen und mit ihnen gegen Abtretung der Hälfte ihres Landes ein Bündnis eingegangen waren. Nach Beendigung des Krieges wurde das Land von den Eleern den Lepreern zu eigener Wirtschaft überlassen gegen die Verpflichtung, davon einen Zins von einem Talent an den Zeus in Olympia zu zahlen, den sie auch bis zum attischen Kriege entrichteten. Nach her machten sie sich den Ausbruch des Krieges zunutze, um die Zahlung einzustellen, und als die Eleer sie dazu zwangs weise anhalten wollten, suchten sie Schutz bei den Lakedämoniern. Die Sache wurde dann auch zu schiedsrihcterlicher Entscheidung der Lakedämonier verstellt; die Eleer aber fürchteten, dabei zu kurz zu kommen, und verwüsteten das Land der Lepreer ohne die Entscheidung abzuwarten. Nichtsdetsoweniger entschieden die Lakedämonier, die Eleer hätten unrecht und den Lepreern nichts zu befehlen, schickten auch, da sie den Schiedsspruch nicht'
Um dieselbe Zeit in diesem Sommer eroberten die Athener das von ihnen belagerte Skione; sie töteten die Männer, ver kauften Weiber und Kinder als Sklaven und wiesen das Land den Platäcrn als Wohnsitz an. Die Delier versetzten sie wieder auf ihre Insel zurück, weil sie sich ihre Niederlagen zu Herzen nahmen und ein Ausspruch des delphischen Gottes es ihnen geboten hatte. Zwischen den Phokiern und den Lokrern kam es zum Kriege. Die Korinther und die Argeier, welche nunmehr Bundesgenossen waren, wandten sich auch nach Tegea, um es zum Abfall von den Lakedämoniern zu bestimmen. Sie hofften nämlich, wenn diese damals sehr ansehnliche Stadt sich ihnen auch anschlösse, den ganzen Peloponnes auf ihrer Seite zu haben. Als man ihnen aber in Tegea erklärte, man würde sich dort auf keinerlei Feindseligkeiten mit den Lakedämoniern einlassen, gaben die bis dahin so geschäftigen Korinther ihre Treibereien auf und befürchteten, es würde nun niemand weiter zu ihnen übertreten. Indessen begaben sie sich doch noch zu den Böotiern und forderten sie auf, mit ihnen und den Ar g geiern ein Bündnis einzugehen und weiterhin gemeinshcaftliche Sache mit ihnen zu machen. Auch baten sie die Böotier, sie nach Athen zu begleiten. Am auch ihnen zu dem zehntägigen
In demselben Sommer zogen die Lakedämonier unter ihrem König Plvistoanax, Pausanias' Sohn, mit dem ganzen Heere ins Land der den Mantineern untertänigen Parrhasier in Arkadien, wo man sie anläßlich eines Aufstandes herbeigerufeu hatte. Sie dachten bei der Gelegenheit womöglich auch die in Parrhasien an der Grenze der lakonischen Landschaft Skiritis gelegene Burg in Kypsela zu zerstören, welche die Mantineer erbaut hatten und selbst besetzt hielten. Die Lakedämonier verheerten die Felder der Parrhasier, die Mantineer über ließen den Schutz ihrer Stadt einer argeiischen Besatzung, um selbst ihr Bundesgebiet zu verteidigen. Da sie jedoch nicht imstande waren, die Burg in Kypsela und die Städte in Par rhasien zu behaupten, zogen sie wieder ab. Die Lakedämonier aber erklärten die Parrhasier für unabhängig, zerstörten die Burg und gingen darauf wieder nach Hause.
In demselben Sommer, als die mit Brasidas ausgezogenen, von Klearidas nach dem Frieden aus Thrakien zurückgeführten Mannschaften wieder angelangt waren, beschlossen die Lake dämonier, die Heloten, welche unter Brasidas gedient, freizu lassen nnd ihnen zu gestatten, sich ihren Wohnsitz nach Belieben
In demselben Sommer eroberten die Dieer das mit Athen verbündete Thyssos an der Athosküste. Diesen ganzen Sommer verkehrten Athener und Peloponnesier zwar noch friedlich mit einander, aber schon gleich nach dem Frieden betrachteten sie sich gegenseitig wieder mit Mißtrauen infolge der verweigerten Herausgabe der Plätze. Denn die Lakedämonier, welche, wie das Los entshcieden, zuerst herausgeben mußten, hatten Amphi polis und noch andere Plätze nicht herausgegeben, auch ihre vorderthrakischen Bundesgenossen nicht genötigt, dem Frieden beizutreten, und ebensowenig die Böotier und die Korinther, obgleich sie beständig verischerten, wenn sie es nicht von selbst täten, wollten sie sie mit den Athenern gemeinschaftlich dazu zwingen, und sich, wenn auch nicht schriftlich, damit einverstanden erklärt hatten, daß die Nichtbeitretenden nach Ablauf einer ge wissen Frist von beiden als Feinde behandelt werden sollten. Als die Athener sahen, daß es mit alledem kein Ernst wurde, schöpften sie Verdacht, daß die Lakedämonier es nicht ehrlich meinten. Sie verweigerten deshalb auch ihrerseits die Heraus gabe von Pylos und bereuten schon, die Gefangenen ^on der Insel freigelassen zu haben. Auch die übrigen Plätze gaben sie nicht heraus, sondern wollten zunächst abwarten, ob die Lakedämonier ihnen gegenüber den Vertrag erfüllen würden. Die Lakedämonier dagegen sagten, sie hätten ihr möglichstes
Im folgenden Winter, als bereits andere Ephoren als die, unter denen der Friede geschlossen worden, darunter auch einzelne Gegner des Friedens, im Amte waren, hatten sich Gesandte der Bundesgenossen, aber auch Athener, Böotier und Korinther in Lakedämon eingefunden. Indessen kam es unter ihnen auch nach längeren Verhandlungen zu keiner Einigung, und sie reisten wieder nach Hause. Kleobulos und Aenares aber, die Hauptgegner des Friedens unter den Ephoren, ver handelten noch auf eigene Hand mit den Böotiern und den Korinthern und empfahlen ihnen, vor allen Dingen fest zu sammenzuhalten. Die Böotier aber sollten zunächst selbst dem Argeiischen Bunde beitreten und dann die Argeier zu bewegen suchen, zugleich mit den Böotiern ein Bündnis mit den Lake dämoniern zu schließen. Auf diese Weise würden sich nämlich die Böotier am ersten der Notwendigkeit überhoben sehen, dem Attischen Bunde beizutreten. In Lakedämon lege man mehr Wert auf gute Beziehungen und ein Bündnis mit Argos als auf Frieden und Freundschaft mit Athen. Sie wüßten, daß
Mit diesen ihnen von Xenares und Kleobulos und ihren lakedämonischen Freunden mitgegebenen Aufträgen an ihre Regierungen reisten beide, Böotier und Korinther, wieder ab. Auf ihrer Rückreise aber machten sich zwei Herren der Re gierung in Argos, die ihnen unterwegs aufgepaßt hatten, an sie heran und legten ihnen gesprächsweise nahe, ob nicht auch die Böotier, wie die Korinther, Eleer und Mantineer, ein Bündnis mit Argos schließen wollten; denn wenn es dazu käme, würde es ihrer Meinung nach für sie ein leichtes sein, im Einvernehmen mit ihren Bundesgenossen mit den Lake dämoniern oder nötigenfalls auch mit jedem anderen nach Be lieben Krieg zu führen oder Frieden zu schließen. Dieser Vorschlag kam den böotischen Gesandten eben recht; denn er entsprach ja grade dem Auftrage, den sie von ihren Freunden in Lakedämon erhalten hatten. Nachdem die Herren aus Argos sich überzeugt, daß ihr Vorschlag auf guten Boden gefallen war, verabschiedeten sie sich von ihnen mit dem Bemerken, sie würden Gesandte an die Böotier schicken. Nach der Rückkehr berichteten die Böotier den Böotarchen über die ihnen in Lake dämon und bei der Zusammenkunft mit den Argeiern gemachten Vorschläge. Die Böotarchen waren darüber sehr erfreut und gingen um so lieber darauf ein, weil es sich so traf, daß beide, sowohl ihre Freunde in Lakedämon wie die Argeier, die gleiche Politik mit ihnen zu befolgen wünschten. Bald nachher er schienen auch Gesandte aus Argos, um sie zum Abschluß des verabredeten Bündnisses aufzufordern. Die Böotarchen er klärten sich dazu bereit und entließen sie mit dem Versprechen, zum Abschluß des Bündnisses Gesandte nach Argos zu schicken.
Inzwischen beschlossen die Böotarchen, die Korinther, die
In diesem Winter wurde Mekyberna, wo sich eine athe nische Besatzung befand, von den Olynthern überfallen und erobert. Inzwischen waren die Verhandlungen zwischen den Lakedämoniern und den Athenern über die Herausgabe der eroberten Plätze immer noch im Gange, und die Lakedämonier hofften, wenn die Böotier Panakton den Athenern heraus gäben, würden sie wohl Pylos dafür bekommen. Auch ließen
Gleich im Beginn des nächsten Sommers, als in Argos bekannt wurde, daß Panakton geschleift und zwischen den Böotiern und den Lakedämoniern ein Sonderbündnis geschlossen sei, auch die aus Böotien erwarteten Gesandten nicht ershcienen waren, fürchteten die Argeier, daß sie allein bleiben und alle ihre Bundesgenossen zu den Lakedämoniern übergehen würden. Denn sie glaubten, die Böotier hätten sich von den Lakedämoniern überreden lassen, Panakton zu schleifen und dem athenischen Frieden beizutreten, so daß die Athener alles wüßten, und ihnen jetzt die Möglichkeit eines Bündnisses mit den Athenern abgeschnitten sei, während sie bis dahin bei der Uneinigkeit beider gehofft hatten, falls das Bündnis mit den Lakedämoniern nicht vorhalten sollte, sich immer noch mit den Athenern ver bünden zu können. Jetzt, wo dazu keine Aussicht mehr war und sie fürchteten, daß sie es nicht nur mit Lakedämon und Tegea, sondern gleichzeitig auch mit den Böotiern und den Athenern zu tun haben würden, entschlossen sie sich, während sie vorher von einem Bündnis mit den Lakedämoniern nichts wissen wollten und von Hegemonie im Peloponnes geträumt hatten, spornstreichs zwei Männer, die für besondere Lake dämoniersreunde galten, Eustrophos und Aison, als Gesandte