History of the Peloponnesian War

Thucydides

Thucydides. Geschichte des Peloponnesischen Kriegs. Wahrmund, Adolf, translator. Stuttgart: Krais and Hoffmann, 1864.

'.Als dieser Winter bereits-zu Ende ging, nahmen-die Böoter durch Verrath die Stadt Oropos, wo die Athener, eine Besatzung liegen hatten. ES hatten dabei Männer auS den Eretriensern und den Oropiern selber mitgewirkt, welche auf den Abfall Euböa's hinarbeiteten. Denn da jener Platz sehr nah bei Eretria lag, so war eS nicht zu verhindern, daß die Athener, so lange sie im Besitz desselben waren, sowohl- Eretria .vie dem ^übrigen -Euböa,großen Schaden zufügten. Einmal-im Besitz von Oropos, schickten die?Eretrienser sogleich nach'Rhodos,x.um die Peloponnesier nach Euböa zu rufen. Diese aber hatten>mehr'im.Plan, dem bedrängten.ChioS zu Hülfe/zu kommen, stachen mit allen Schiffen in See unh fuhren-von Rhodos.ab. Auf der Höhe von Triopion-angelangt, bekamen sie die Athenischen Schiffe auf-.hohem Meer in Sicht/ die von Chalke her ansegelten-, und da kein, Theil. Miene zum Angriff machte, so kamen [*]( 43) Dir phSnikischrn. )

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[*]( 412 v. Chr. ) dieMhener ?chSämoS die Peloponnefier. nach Mllet, und diese saMmlN'ein daß eS'nicht möglich wäret; Chios zu'Hülfe°-zu kom me'üohne vorher eine Seeschlacht zu liefern,

So ging dieser Winter zu Ende.'"und-damit^das^zwanzigste Jahr'dieses Krieges, den'Thukydides beschrieben hat." ^ .'n

[*]( 411 v.. Chr. ) Im folgenden-Sommers sogleich mit Frühlings-Anfang, wurde der Spartiate DerkylidaS mit^'geringev Mackt zu Land<nach dem HelleSpont geschickt um den Abfall von Abydos zu'bewirken. Die Einwohner dieser Stadt sind ein Pflanzvolk der Milesier.' Und gleichzeitig sahen sich die Chier, während AstyochoS unschlüssig war, ob'er ihnei?zu2Hülfe kommen solle, durch die Noth-dcr Belagerung gezwungen, eine Seeschlacht zu wagen.''Sie hatten nämlich, während Aftyöch'os noch in Rhodos stand, von Milet her den Leon/einen Spärtiaten^, der'Mit dem Antisthenes als Schiffssoldat gekommen war, nach des Pedaritos Tod zum Anführer , erhalten und' -mit ihm zwölf Schiffe'^'welche grade vor Milet die Wache'hatten. Darunter waren fünf Thurifche, vier Syrakusanlsche ein Ana'ltischeS. ein Mile'sisch^s und Eines gehörte dem Leon selbst.^ Die Chier"ficlen'mit gesammter Macht auS> besetzten einen« festen Punkt, und'gingen gleichzeitig mit sechsunddrcißig Schiffen den zweiunddreißig athenischen entgegen und lieferten ihnen eine Seeschlackt.,"Der Kampf war sehr erbittert, und'die Chier und ihre Bundesgenossen zogen sich erst spät am Abend nach ihrer Stadt zurück, ohne im Nachtheil.gewesen zu sein.

Danach, sogleich als Derkylidas von Milet her zu Lande erschienen war, fiel Abydos am HelleSpont zu DerkylidaS und Pbar« nabazoS ab, und zwei Tage später auch Lampsakos. Als Strömbi>chides dieß erfuhr, eilte er von Chios mit vierundzwanzig athenischen Schiffen rasch'herbei / unter denen-auch Lastschiffe? waren, welche Schwerbewaffnete führten, und'.da'die Lampsakener'gegen.ihn'auszogen, besiegte-'er sie im Gefecht und nahm daS unbefestigte LampsakoS im ersten Anlauf. Bewegliche Habe und Sklaven-nahm er als Beute mit, die Freien aber setzte er wieder in ihre Häuser und zog dann ab gegen AbydoS/ Da diese'Stadt^fich-aber'weder ergab, noch er sie [*]( 44) Bon Milet aus, Vergl. später. )

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trotz wiederholter Angriffe nehmen konnte, so fuhr er nach der Küste [*]( 411 v. Chr ) gegenüber von Abydos, legte eine Besatzung-nach SestoS, det Stadt ans dem Chersonnes, welche früher die Meder-iN Besitz gehabt/Und machte dieselbe zum Beobachtungsplatz für den ganzen'Helleöpont.i b

Durch diesen Zwischenfall wurden aber die Chier und die in Milet wieder mehr Meister in ihren'Gewässern^ und AstyochöS', als er die Nachricht von der Seeschlacht und von der Abfahrt, der Schiffe unter Strombichides erhielt, faßte jetzt Muth! 'Er fuhr also mit zwei! Fahrzeugen'nach Chios, vereinigte hier'alle Schiffe und machte mit denselben'einen Angriff auf-Samos/ 'Weil aber-die Athener-gegeneinander selbst Argwohn-hatten, so gingen-sie ihm mit ihren Schiffen nicht entgegen',' und .'so'fuhr er wieder nach Milet zurück.

.1 Um dieselbe Zeit nämlich und noch früher wurde die Athenische Demokratie aufgehoben. Denn nachdem die Gesandten mit Peisan^ droS vom Tiffaphernes nach Samos zurückgekommen waren, faßten sie im Heerlager'selbst die Zügel fester! in die Hand', da sogar die Samier, obgleich sie zum Sturze ihrer-"eigenen Oligarchie deinen Aufstand erregt hatten, die Vornehmen und Mächtigen unter-den Athenern aufforderten, mit ihnen die Einführung einer-Oligarchie zu versuchen; und auch unter sich selbst-beschloffcn die Athener-auf Samos, welche hierin gemeinsame Sache gemacht'hätten, den Älkibiades/ da er nicht mitthun wolle, aus dem Spiel zulassen- —''zuMäl er auch nicht der rechte Mann schien-, um unter'die Oligatchen'auft genommen zu werden —''und'nur für sich'selbst, weil sie bereits das Gefahrvolle gewagt, zuzusehen/auf'wclche'Art die'Leitung'de^'Dinge ihren Händen nicht entschlüpfendkönne,' und zugleich wollten? finden Krieg kräftig fortführenund dazu aus'eigenen Mitteln Geld und was sonst nöthig würde, eifrig beisteuern, da sie'von jetzt an auch nicht-inehr für Andere, sondern nur für'sich'selbst Mühe und BtschwÄden'auf sich nähmen.'" " 7. ' in nur."-

Nachdem sie sich aus diese Weise in ihren Plänen bestärkt hatten,' schickten^ sie? sofort den PeisandroS und die Hälfte'der Gesandten nach Haufen-um dort die Sache in's Werk zu setzen,'nnd trugen denselben zugleich auf, unterwegs in 'allen' unterthänigen Städten^'bet-'denen sie anlanden würden, -oligarchische Verfassung

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[*]( 411 v. Chr. ) einzuführen; die andere Hälfte verschickten sie nach, den andern unterthänigen Plätzen, den Einen hierhin, den Andern dorthin; und den Diotrephes, der vor Chios stand, jetzt aber zum Befehlshaber an den Thrakischen Gränzen ernannt worden war, schickten sie dorthin zur Uebernahme des Kommando'S. Als dieser nach Thasos kam, hob er daselbst die Demokratie auf. Aber ungefähr im zweiten Monat, nachdem er sie wieder verlassen, befestigten die Thafier ihre Stadt, da sie jetzt einer aristokratischen Regierung im Bund mit den Athenern nicht mehr bedurften, vielmehr jeden Tag ihre Befreiung durch die Lakedämonier erwarten konnten. Es waren- nämlich einige ihrer durch die Athener verbannten Mitbürger zu den Peloponnesiern geflohen i und diese in..Verbindung mit ihren Angehörigen in der Stadt arbeiteten kräftigst dahin, eine Flotte vor Thasos zu bringen und-den Abfall der Insel zu bewirken. Diesen war nun grade das, was sie wünschten, zu Theil geworden, daß nämlich ihr Staat ohne Gefahr für sie selbst in die rechte Verfassung gesetzt und die Herrschaft der Volkspartei, die sich ihnen widersetzt haben würde, gebrochen worden war. Bei Thasos also hatten die Athener, welche die Oligarchie einführten, grade den entgegengesetzten Erfolg, und wie mir scheint, auch bei vielen andern Unterthanen. Denn als die Städte eine verständigere und gemäßigte Regierungsform und Freiheit der. Bewegung erhalten hatten, strebten sie sofort nach entschiedener.Unabhängkeit, weit entfernt, die verdächtigt, von den Athenern gebotene freie Verfassung, vorzuziehen. -

Die mit Peisandros Abgesandten schifften indeß an der Küste^hin und hoben; wie beschlossen war, in den einzelnen Städten die Volksregierung auf und nahmen aus einigen derselben auch Schwerbewaffnete zu ihrer Unterstützung mit nach Athen. Hier? fanden sie bereits daS Meiste durch ihre .Genossen vorgearbeitet. Es hatten nämlich Einige der Jüngeren,sich verbunden und den AndrokleS, einen Hauptanführer der Volkspartei, heimlich getödtet, der auch des AlkibiadeS Verbannung hauptsächlich durchgesetzt hatte, und zwar hatten sie grade ihn um so eher auS dem Wege geräumt, weil bei ihm zweierlei zusammentraf: einmal, weil er Demagoge war, und dann weil sie damit dem Alkibiades einen Gefallen zu thun glaubten, der zurückkehren und ihnen die-Freundschaft des Tissaphernts.-mitbringen

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sollte. Auf dieselbe Weise schafften sie auch einige Andere heimlich [*]( 412 v. Chr. ) bei Seite, die ihnen im Wege standen. Oeffentlich aber hatten-sie den Antrag vorbereitet, daß außer denen, die am Kriegsdienste Theil nähmen, sonst Niemand mehr Sold erhalten^), und daß nicht mehr als fünftausend Bürger an der Verwaltung Theil haben sollten, und zwar die, welche im Stande wären, durch Besitz und Kriegsdienst dem Staate am meisten zu nützen. ^ ' - - ' , - .

Dieß war aber nur ein Deckmäntel gegenüber der Menge, da ja doch nur -eben diejenigen die Stadtregierung erhalten sollten; welche die Verfassung umzustürzen wünschten. Gleichwohl wurde das Volk, sowie auch der durch'S Bohnenloos erwählte Rath^), immer noch versammelt. Es kam jedoch nicht nur Nichts zur Berathung, außer was-den Verschwörern gefiel, sondern auch die auftretenden Redner'gehörten nur dieser Partei an, und^es war bereits vorher abgekartet, was sie vorbringen sollten. Von den Andern aber widersprach bereits Niemand mehr, weil Jeder sich fürchtete; da ersah, wie groß die Macht der Verschworenen-sei. Wenn aber ja Einer zu widersprechen wagte, so wurde -er sofort auf geschickte Weise aus dem'Wege geräumt, und den Thätern wurde weder nachgespürt) noch auch fand Bestrafung Statt, wenn gegen Einen Verdacht vorlag; und das Volk verhielt sich so ruhig und war so eingeschüchtert, daß man es schon für Gewinn hielt; nur an der eigenen Person keine Gewalt zu erleiden, wenn man 'auch-schweigen mußte. Da sie die Zahl der Verschworenen überdieß noch-für viel größer hielten; als sie wirklich war, so hätten sie um so mehr den Muth verloren.. Auch war man bei der Größe der Stadt und wegen gegenseitiger Unbekanntschast nicht im Stande, der Verschwörung genau auf den Grund zu kommen, und eben deßhalb war es auch unmöglich, seine Besorg­ [*]( 45) Dir Zweck war, die Armen durch Entziehung der Besoldungen von den StaatSgeschästen und Gerichten zn entfernen (Kr.). ' ^ ) [*]( ' 46) Der Rath oder Senat der 500. Bei der Wahl wurden-die Namen der wahlfähigen (über 30 Jahre alten) Bürger abgelesen und gleichzeitig bei jedem Namen ein Griff in einen Topf gethan, der mit weißen und schwarzen Bohnen gefüllt war. Eine weiße machte zum Rathsherrn. — Bei Xenophon, Denkwürdigkeiten des SokrateS. I, 2. 9, sagt dieser: Nur Narren können die Wahl der Staatsbehörden einer Bohne'anver» trauen; für einen durchs BohnenlovS gewählten Steuermann würde sich Jeder bedanken. )

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[*]( 411 v.. Chri ) nisse, por einemAndern auszuschütten, um sich dann der Angriffe gemeinsam zu erwehren, denn entweder- wäre man.mit seiner Mitthei-lung" an-einen Unbekannten gerathen, oder, wenn auch an einen Bekannten, doch.vielleicht,-an einen Unzuverlässigen. - Denn Alle von d^Volksparjei! behandelten sich-gegenseitig mit dem größten Argwohn, als,.ob Jeder an dem betheiligt sein könne, was im Plan war. Und in der That gab es auch viele Leute darunter > von denen Niemand'je.vermuthet Hätte, daß-sie zur Oligarchie,übergehen°wnrden. Und gerade solche erregten cunter der Menge daS größte gegenseitige Mißtrauen und.verhalsen den Oligarchen am meisten zu ihrer Sicherheit, indem sie. das gegenseitige Mißtrauen in der Volkspartei unüberwindlich machten. - !. X ' c

Während die Dinge nun so standen, kam Peisandros mit seinen/Genossen an und^ legte sogleich Hand .-an das, was. noch, zu thun übriA^war.^ .'Zuerst versammelten sie das Volk und stellten den Antrag,? zehn Männer-mit-unumschränkter Vollmacht zum Entwurf einer neuen Verfassung zu wählen; diese sollten an einem bestimmten Tag-ihre Vorschläge vor das Volk bringen, auf welche Weise der Staat am besten verwaltet werden könne.. Danach, als der.angesagte.Tag gekommen war, beriefen, sie.die Volksversammlung.in den beschränkten Raum??) nach Kolonos —- welches ein Heiligthum des Poseidon ist, ^außerhalb der Stadt und etwa zehn.Stadien entfernt -77-7 und jene zehn Männer, wußten da vor allen Dingen vorzuschlagen) daß es jedem.Athener.erlaubt sein solle,-jeden beliebigen Antrag zu stellen, und für den Fall, daß Einer'einen Redner-wegen gesetzwidriger, Vorschläge anklagen, oder, ihn aus.irgend eine andere Art zu Schaden bringen sollte,-.sehten sie schwere Strafen-fest.:' Darauf wurde dann sogleich ganz unverblümt gesagt, daß keine Behörde nach der alten Verfassung mehr zu amtiren oder Gehalt zu beziehen habe, und daß fünf Männer als Vorsitzer zu wählen seien; die sollten wieder hundert Männer wählen, und von diesen Hundert Feder sich.drei Andere beigesellen. Diese, also zusammen vierhundert, sollten vom RathhauS.. Besitz ergreifen und mit unumschränkter Vollmacht, nach [*]( 47) So saßt die. Stelle auch Kr. 5- Damit nickt Alle genügend Mag fänden. Mancher wieder davpnginge. ,)

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bester, Einsichtregieren und die fünftausend versammeln,, wann eS [*]( 4l2 v. Chr, ) ihnen gut dünke.

Diesen /Antrag brachte.PeisandroS selbst^ein, und auch im Uebrigen zeigte.er sich ganz offen als d^en.eifrigßen Mitw Sturz der Demokratie..?-- Wer aher dies. gflnze.zSache .so eingefädelt und geleitet hatte, .«daß.sie soweit gedieh,,und. schon-seit.langer Zeit daraus hingearbeitet Hatte , das war Antiphon, ein, Mann, der unter den. Athenern,, seiner Zeit, an Tüchtigkeit Keinem nachstand, von-,der stärksten Einsicht und ausgezeichneter Beredtsamkeit.^Vor dem Volke zwar.pflegte er nicht au/zutreten, noch auch ließ er.sich sonst freiwillig in Nechtshändel'tin, eber daSzBolk betrachtete ihn wegen des NufeS ft.iner,' RedeLMglt-.Mit- .Mißtraue^;. wer. aber;eine Rechtssache vor Gericht oder.vor -.der.VoDversamujlun^Kattedem könnte er besser als. irge.nd. Einer rath/n und nutzen. Auch hat^cr.für sich selbst, als später die Vierhundert durch eine Gegenrevolution gestürzt, und von der Volkspartei verfolgt, worden,, und er selber.beschuldigt wurde, ,zu deren Einsetzung mitgewirkt zu-haben,^in eben diesem. Prozeß^unter Allen bis auf-meine Zeit die.beste Verheidigungsrede, gegen eine^Anklage auf Hinrichtung gehalten^f). Aber auch Phrynichos zeigte sich auf eine, vor. Allen hervorragende^eise^ sehr eifrig wirksam-für.die Oligarchie, aus Furcht-vor^Alkibiades nämlich ; und.weil er wußte, daß diesem bekannt sei, was er.von Samos aus mit Astyöchos^verhandelt,hatte,-und weil er glaubte, daß derselbe aller Wahrscheinlichkeit nach,unter einer oligarchischen Regierungsform nicht zurückkehren könne;.und nachdem^er einmal.dasür eingestanden war, zeigte.er,sich auch sonst-in diesem gefahrvollen Unternehmen äls.der Zuverlässigste. Auch.TherameneS, Sohn des Hagnou, swar,einer,der Ersten,/^welche am Sturz f der-Demokratie arbeiteten, ^» Mann, der^weder an Beredtsamkejt, noch an Einsicht, unbedeutend.war. »So.lst eS also erklärlich,, daß dieß Unternehmen trotz seiner Größe glücklichen.Erfolg hatte, da es von vielen und einsichtsvollen Männern in's Werk gesetzt wurde. Denn eS war eine, schwere Sache , dem^Volke der Athener seine Freiheit zu-,nehmen, da es.dieselbe seit. Vertreibung der Tyrann nen schon nah? an. hundert.-Jahre besaß und nicht nur. Nichts von [*]( 47) Aber doch zum Tode verurtheilt. Plutarch, Leben der zehn Redner. MarkelliyoZ? )

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[*]( 412 v. Chr. ) Gehorchen wußte, sondern sogar'über'die'Hälfte jener Zeit selbst über Andere zu herrschen gewohnt war. ^ > >i

Als nun in der Volksversammlung sich kein Wideispruch erhob,' vielmehr die Anträge durchgingen und die Versammlung sich danach auslöste, so" führte man sofort die Vierhundert auf folgende Weise in das Rathhaus ein. Ein Theil der Athener war beständig als Besatzung auf den Mauern und ein anderer 'unter den Waffen in Ordnung ausgestellt, der Feinde-in Dekeleia wegen. ^ An jenem Tage nun ließ man diejenigen, welche'um den Plan Nichts wußten, wie gewöhnlich ausziehen,' den Mitverschworenen aber würde-angesagt, sich ohne alles Aufsehen nicht auf den Waffenplätzen selbst, sondern'in einiger Entfernung davon' aufzustellen" und abzuwarten, ob sich Widerstand gegen das Unternommene zeige/ in diesem Fallt aber die Waffen zu ergreifen und Gewalt mit G^wält abzuwehren? Es waren aber auch dreihundert Mann von Ändros , Te'oS ulid Kärystos und Einige von den Aeginetischen Pflanzbürgern, welche die Athener dorthin verseht hatten, zu'eben diesem Zwecke'bewaffnet ge-' kommen; denen gleichfalls jener Beseht gegeben wurde.' Als diese nun auf die angegebene Weise aufgestellt waren, kämen die Vierhundert,'Heder mit einem versteckten Dolche, und mit ihnen die hundert und zwanzig Jünglinge^), deren sie sich bedienten, wenn es irgendwo der Gewalt bedurfte, traten in das Räthhäüs,'wo die durch daS Bohn'enlöos gewählten Rathsherren wären, und sagten ihnen, sie sollten ihren Gehalt'nehmen und fortgehen. Sie hatten ihnen nämlich ihren ganzen Sold auch für die noch übrige Zeit mitgebracht und gaben ihnen denselben beim'Hinausgehen auf die Hand. ^ " '

Da nun so der Rath ohne Einspruch zu erheben sich da; vondrückte und auch die andern Bürger sich'nicht rührten, sondern gaNz ruhig verhielten, so loosten die Vierhundert, nachdem sie'daS Nathhaus in Besitz genommen, aus ihrer Mitte die Prytanen auS [*]( 48) Im Tert steht noch Hellenische Jiin'gttngewohl später zugesetzt.' damit man nicht an die skythischen Bogenschützen, eine Art Gentdarmerie denke. (Masse.) » ) [*]( 49) Für die verflossene Zeit (?ortvs). — Für den Rest deS Jahres, meint BSckh, StaatShauSH. d. Ath. I, S. IN. Aber wozu die unnöthige Ausgabe? fragt Ar. — vielleicht, um sie etwas besserer Laune zu machen. — Ar. versteht den rückständigen Sold. ')

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und traten, nach Verrichtung der üblichen Gebete und Opfer an die [*]( 411 v. Chr. ) Götter, ihr Amt an. Später aber änderten sie Vieles in den unter der Demokratie geübten Verwaltungs- und Regierungsmaßregeln, nur die Verbannten riefen sie, des Alkibiades wegen, nicht zurück. Sonst aber verwalteten sie den Staat in gewalthaberischem Sinne. Einige, von denen es zweckmäßig schien, daß sie aus dem Wege geräumt würden, ließen sie hinrichten, Andere warfen sie in'S Gefängniß und Etliche wußten sie zu entfernen. Zu Agis, dem König der Lakedämonier, der in Dekeleia stand, schickten sie den Herold und ließen ihm sagen, daß sie sich vergleichen wollten, und es sei billig zu erwarten, daß er mit ihnen eher einen Vertrag schließe, als mit der jetzt gestürzten unzuverlässigen Volksregierung.

Agis aber dachte, das Volk werde die alte Freiheit nicht so leichten Kaufs preisgeben und wenigstens, wenn eS ein großes feindliches Heer vor sich sähe, einen Aufstand erregen, und selbst für den Augenblick wollte er nicht daran glauben, daß es so ohne alle Unruhen hergehe. Deßhalb gab er den Abgesandten der Vierhundert auch keine versöhnliche Antwort, sondern ließ bald danach eine bedeutende, Verstärkungsmacht aus dem Peloponnes kommen und rückte mit dieser und seiner eigenen Besatzung von Dekeleia bis dicht vor die Mauern der Athener, in der Hoffnung, daß sie bei ihren inneren Unruhen sich entweder seinem Begehren um so leichter fügen würden, oder daß die Stadt vielleicht sogar beim ersten Anlauf genommen werden könne, wegen der, wie zu erwarten stand, von Innen und Außen zugleich erregten Verwirrung. Die langen Mauern zu nehmen, könne ihm, so meinte er, weil sie unbesetzt seien, gar nicht fehlen. Als er aber nahe genug herangekommen war, und die Athener an ihren inneren Zustand auch nicht im Mindesten rührten oder rüttelten. vielmehr ihre Reiterei gegen ihn ausschickten, die ihm von seinen Schwerbewaffneten und Leichten und Bogenschützen, die sich zu nahe heranwagten, viele Leute niederwarfen und auch einige Rüstungen und Todte abnahmen, so besann er sich eines Bessern und führte fein Heer wieder zurück. Er selbst mit seinen eigenen Leuten blieb im Lande in Dekeleia stehen, die Neuangekommenen aber schickte er wieder nach Hause zurück, nachdem sie wenige Tage im Lande verweilt hatten. Danach unterließen eS aber die Vierhundert nicht, [*]( Thulyvide». Vlll. ) [*]( 20 )

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[*]( 412 v. Chr. ) weitere Botschaften an den Agis.zu senden, und jener lieh ihnen jetzt schon ein geneigteres Ohr. und auf seine Aufforderung schickten sie auch Gesandte nach Lakedämon wegen eines Vertrags; denn sie wollten Frieden haben. ^ ^

Auch nach Samos sandten sie zehn Männer ab, welche das dortige Heer beschwichtigen und belehren sollten, daß die Oligarchie keineswegs zu Schaden und Gefahr für die Stadt und die Bürger eingeführt worden sei, sondern zur Rettung des Ganzen, und daß ja fünftausend, nicht bloß vierhundert die Regierung in Händen hätten, während doch sonst niemals in Athen, der Feldzüge und auswärtigen Geschäfte wegen, zu keinem so wichtigen Geschäfte, fünftausend Bürger zur Berathung zusammengekommen wären 2"). Dieß und anderes Sachgemäße trugen sie ihnen auf zu sagen und schickten sie damit sogleich nach ihrem Regierungsantritt ab, weil sie ^fürchteten, das Schiffsvolk möchte sich eine oligarchische Verfassung nicht gefallen lassen wollen und von dort aus beginnen, ihren Sturz herbeizuführen,- was denn auch wirklich eintrat. " '

Es wurde nämlich bereits damals schon auf.Samös am Sturz der Oligarchie gearbeitet, und ungefähr um eben die Zeit,'als die Vierhundert zusammentraten, geschah daselbst Folgendes. Diejenigen Samier, welche früher^) als Anhänger der'Demokratie gegen ihre oligarchischen Machthaber aufgestanden waren, drehten sich jetzt herum und schlossen, von Peisandros, als er damals gekommen war, > und von den Athenischen Verschwornen auf Samos überredet, einen gefchwornen Bund von etwa dreihundert Männern, um auf die Uebrigen, als Demokraten, > loszugehen. Auch ließen sie einen gewissen Hyperbolos aus Athen hinrichten, einen schlechten Menschen, der nicht etwa aus Furcht vor seiner Macht oder seinem Ansehen; sondern wegen seiner Schlechtigkeit, weil er der Stadt Schande, machte, durch das Scherbengericht verbannt worden war; und zwar thaten sie dieß dem Charminos, einem det Feldherrn, und einigen andern Athenern, die bei ihnen waren, zu Gefallen, um ihnen dadurch ein Pfand zu geben, und so halfen sie ihnen auch manches An­ [*]( 50) Sie wollten sich damit den Anschein geben, bessere Demokraten zu sein, all die Nolttpartei selbst. " , ) [*]( 51) Vergl. VIII, )

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dere der Art durchführen; der Demokratie aber schickten sie sich an [*]( 411 v. Chr. ) zu Leibe zu gehen. Die von der Volkspartei aber merkten es und zeigten das Vorhaben dem Leon und dem Diomedon an, welche unter den Feldherrn der Oligarchie sich nur unwillig fügten, weil sie bei der Volkspartei in Ansehen standen, und zugleich auch dem Thrasybulos, der einen Dreiruderer führte, und dem Thrasyllos, der als Schwerbewaffneter mitdiente, und noch einigen Andern, welche den Verschwornen am meisten abgeneigt schienen. Sie sagten, man solle nicht ruhig zusehen, während sie zu Grunde gerichtet und Samos den Athenern entfremdet würde, durch welches allein ihre Macht sich bis dahin gehalten hätte. Jene aber gaben ihnen Gehör und nahmen die Soldaten einzeln bei Seite und forderten sie aus, nicht ruhig zuzusehen; vor Allen aber die Paralier, lauter Athener und freie Männer ^2), die von jeher der Oligarchie, auch wenn sie nicht grade herrschend war, Feindschaft geschworen hatten; und Leon und Diomedon ließen ihnen jedesmal, wenn sie wohin fuhren, einige Schiffe zur Bewachung zurück. Als nun die Dreihundert ihren Schlag führen wollten, eilten jene Alle zu Hilfe, besonders aber die Paralier, und so blieb die Volkspartei Meister. Etwa dreißig von den Dreihundert tödteten sie dabei, die drei Haupträdelsführer bestraften sie mit Verbannung, die Andern aber ließen sie, ohne des Geschehenen weiter zu gedenken, ruhig unter sich leben und behielten ihre demokratische Verfassung.

Das Schiff Par'aloS mit dem Chaireas, des Archestratos Sohn, einem Athener, der zum Sturz der Oligarchen eifrig mitgewirkt hatte, schickten nun die Samier und die Athenischen Soldaten sofort nach Athen, um das Geschehene zu melden; denn sie wußten ' noch nicht, daß die Vierhundert sich der Regierung bemächtigt hatten. Als sie zu Athen ankamen, ließen die Vierhundert sogleich zwei oder drei der Paralier in Ketten legen, die Uebrigen nahmen sie von ihrem Schiffe weg und versetzten sie auf ein anderes Soldatenlastschiff welches sie in den Euböischen Gewässern stationirten. ChaireaS aber, [*]( 52) Während andere Schiffe tbeilweise mit Sklaven bemannt waren (Blo»mfi«ld) lieber das Schiff „Paralos" vergl. III, 33. ) [*]( 53) Siehe Anm. S5 Buch VI. ) [*]( 2g» )

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[*]( 411 v. Chr. ) als er sah, wie die Dinge standen, wußte sich auf irgend eine Weise durchzuschleichen, kam nach Samos zurück und berichtete dem Heere, waS zu Athen geschehen war, indem er Alles mit grellen Farben in'S Schlimmere ausmalte: wie die Machthaber Alle mit Schlagen bestraften und Niemand ihnen widersprechen dürfe, daß ihre eigenen Weiber und Kinder mißhandelt würden, und daß jene Willens seien, die Angehörigen aller Soldaten des HeereS aus Samos, die nicht ihrer Partei angehörten, zu ergreifen und einzusperren, um sie hinzurichten, wenn sie selbst sich nicht unterwerfen würden. Dergleichen erzählte er und noch vieles Andere, was er dazu log.

Als sie dieß hörten, wollten sie zuerst gegen die Haupträdelsführer der Oligarchie losschlagen und gegen die, welche an den andern Vorfällen Schuld waren, dann aber ließen sie sich durch die, welche keiner von beiden Parteien angehörten, zurückhalten und belehren, daß man nicht Alles auf's Spiel setzen dürfe, während die Schiffe der Feinde kampfbereit in der Nähe lauerten, und so beruhigten sie sich. Darauf ließen ThrasybuloS, des Lykos Sohn, und Thrasyllos, — denn diese hatten sich bei der Entscheidung am meisten betheiligt, — in der Absicht, die Verfassung von Samos auf das Entschiedenste nach den Grundsätzen der Demokratie einzurichten, alle Soldaten die heiligsten Eide schwören, und auch die, welche am meisten oligarchisch gesinnt waren, daß sie gewiß und wahrhaftig die Demokratie aufrecht erhalten und einträchtig bleiben wollten und den Krieg gegen die Peloponnesier mit allem Eifer fortführen, den Vierhunderten aber Feind sein und auch keinen Verkehr durch den Herold mit ihnen haben. Denselben Eid schwuren auch sämmtliche Samier mit, die das gehörige Alter hatten, und so schloß also das Heer mit den Samiern eine Gemeinschaft aller Dinge und des ErfolgS aller Kämpfe und Gefahren, im Glauben, daß weder diese, noch sie selbst eine rettende Zuflucht hätten, sondern untergehen müßten, ob nun die Vierhundert siegten oder die Feinde bei Milet. -

So widerstrebten sich also um diese Zeit beide Parteien um die Wette, die Einen, um ihre Vaterstadt zur Demokratie zu zwingen, die Andern, um das Heer zur Unterwerfung unter die Oligarchie zu nöthigen. Die Soldaten hielten nun auch sofort eine ^Versammlung ab, in welcher sie die früheren Feldherrn und die ihnen

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verdächtigen Schiffsführer absetzten und andere Feldherrn und Schiffs- [*]( 411 v. Chr. ) führer an ihrer Statt wählten, und unter diesen auch ThrasybuloS und Thrasyllos. Auch traten Einige unter ihnen auf und ermuthigten das Heer in anderer Weise, und daß man den Muth nicht verlieren dürfe, wenn auch die Stadt der Demokratie untreu geworden sei. Die Abgefallenen seien ja nur die Minderzahl, sie selbst aber bildeten die Mehrzahl und hätten zu Allem die größeren Hülfsmittel in Händen. Denn da sie ja die ganze Flotte hätten, so könnten sie die andern Städte eben so gut zum Entrichten der Steuern zwingen, als wenn sie aus dem Hafen von Athen ausliefen; die Stadt Samos, die keineswegs schwach sei, sondern damals im Kriege die Athenische Seeherrschaft um ein Geringes an sich gerissen hätte, stehe ihnen ja zur Verfügung, und ihrer Feinde hätten sie sich aus derselben Stellung zu erwehren, wie auch früher. Auch seien sie im Besitz der Flotte besser im Stande, sich alles Nöthige zu verschaffen, als die zu Hause in der Stadt. Und nur, weil sie selbst durch ihre Aufstellung bei Samos die in der Heimat deckten, hätten sich dieselben bis jetzt die Einfahrt in den Piräens frei halten können ^), und wenn sie ihnen jetzt nicht die demokratische Verfassung wieder- geben wollten, so stehe die Sache so, daß sie selbst viel leichter jene von der See abschneiden, als von ihnen abgeschnitten werden könnten. Was die Stadt ihnen bis jetzt an Mitteln zur Ueberwindung der Feinde geleistet habe, sei unbedeutend und nicht der Rede werth, und sie hätten also Nichts verloren, da man ihnen weder Geld schicken könne, welches sie vielmehr sich selbst verschaffen müßten, noch auch einen guten Anschlag geben, wodurch sonst eine Stadt vor Armeen im Vortheil sei. Aber auch in dieser Hinsicht hätten jene durch Umsturz der väterlichen Gesetze jetzt gefehlt, sie selbst aber hielten diese aufrecht und wollten nun versuchen, auch jene wieder zu denselben zurückzuzwingen, so daß also aus ihrer Seite auch die besseren Rathgeber seien. Auch werde ihnen Alkibiades, wenn sie ihm Sicherheit und freie Rückkehr gestatteten, gern die Bundesgenossenschaft des Königs verschaffen. Das Allerwichtigste aber, selbst wenn alles Andere fehlschlüge, sei, daß sie, im Besitze einer so großen Flotte, [*]( 54) Weil sonst die feindliche Flotte den Piräeus blokiren würde. (Arnold.))
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[*]( 411 v. Chr. ) viele Zufluchtsorte hätten, wo sie Städte und Land finden würden.

Dergleichen wurde in der Versammlung zur gegenseitigen Ermuthigung vorgetragen, und die Rüstungen zum Kriege betrieben sie mit ungeschwächtem Eifer fort. Die Abgesandten der Vierhundert nach Samos aber, jene zehn Männer nämlich, als sie diese Vorfälle schon in Delos erfuhren, blieben daselbst ruhig zurück.

Um dieselbe Zeit aber beklagten sich die Soldaten aus der Flotte der Peloponnesier vor Milet laut unter sich, daß durch des Astyochos und des Tissaphernes Schuld es mit ihnen immer schlechter werde, indem jener weder früher eine Seeschlacht habe wagen wollen, als sie selbst noch stärker und die Flotte der Athener noch klein war, noch auch jetzt, wo dieselbe, wie man sage, unter sich uneinS und auch ihre Schiffe noch nicht an Einem Orte vereint seien; statt dessen sitze man ruhig da und warte auf die Phönikischen Schiffe des This^ saphernes, die ja nur dem Namen nach, aber nicht in der That vorhanden wären, und so sei Gefahr da, daß sie sich selber aufrieben. TissapherneS hinwiederum lasse jene Schiffe nicht kommen und beeinträchtige ihre Flotte, indem er den Sold weder ohne Unterbrechung, noch auch voll auszahle. Man dürfe jetzt nicht länger mehr zaudern, sagten sie, sondern müsse eine Seeschlacht liefern. Am allermeisten aber drängen die Syrakusaner darauf.

Da nun die Bundesgenossen und Astyochos das Gerede vernahmen und danach in einer Versammlung beschlossen hatten, eine entscheidende Seeschlacht zu liefern, weil ihnen nämlich auch die unruhigen Zustände auf Samos gemeldet worden waren, so gingen sie mit allen Schiffen unter Segel, zusammen einhundert und zwölf, befahlen den Milesiern, zu Lande an der Küste hin nach Mykale zu marschiren, und fuhren auch selbst gegen diese Stadt. Als aber die Athener von Samos, welche mit zweiundachtzig Schiffen bei Glauke in der Gegend von Mykale vor Anker lagen — hier, gegen Mykale hin, ist nämlich die Insel Samos vom Festland nur wenig entfernt — die Flotte der Peloponnesier ansegeln sahen, zogen sie sich nach Samos zurück, da sie sich nicht für stark genug halten, um es gegenüber einer so großen Zahl auf eine Alles entscheidende Schlacht ankommen zu lassen. Auch wollten sie den Strombichides abwarten, der vom

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Hellespont her-mit den von Chios nach Abydos gegangenen Schiffen [*]( 411v-. Chr. ) ihnen zu Hilfe kommen sollte, — sie hatten nämlich bereits aus Milet her erfahren, daß jene die Absicht hätten, eine Seeschlacht zu liefern, und eS war deßhalb ein Bote an den Strombichides abgefertigt worden. Sie also zogen sich nach Samos zurück, die Peloponnesier aber steuerten wieder nach Mykale und bezogen daselbst ein Lager, und so auch das Landheer der Milesier und ihrer Nachbarn. Als sie am folgenden Tag im Begriff waren, Samos anzugreifen, erhielten sie die Meldung, daß Strombichides mit den Schiffen vom Hellespont bereits angekommen sei, und fuhren deßhalb sogleich wieder nach Milet zurück. - Nun aber steuerten dle Athener, durch jene Fahrzeuge verstärkt, mit hundert und acht Schiffen auf Milet loS, um eine Seeschlacht zu liefern; da ihnen aber Niemand entgegenfuhr, so gingen sie wieder nach Samos zurück.