Sermo De Simeone Et Anna [Sp.]

Methodius

Methodius, Sermo De Simeone Et Anna [Sp.], Bonwetsch, Hinrichs, 1917

So aber wird bewahrt die Ordnung der Schrift. Denn das von allen Leidenschaften reine und mit Christus in den Baum des Lebens hineingepfropfte Fleisch ist ferner nicht Fleisch, sondern Wohnung Gottes. Denn Fleisch ward es von der Schwachheit genannt; der Gerechte aber wird niemals bewegt (umgetrieben), denn er ist »nicht fleischlich, sondern geistlich«.

Sind nicht auch hier wieder tiefe und geistliche Verständnisse für die Schriftforscher, indem die Schrift mannigfaltig redet? bald Tage, bald Sterne, bald »gutes Land« nannte er die Heiligen, Ähren oder Bäume oder Götter nannte er die Heiligen.

Tag aber nannte er <sie>, weil »Tag dem Tag sprudelt Rede«; Sterne »ein Stern den andern übertrifft an Herrlichkeit«; gutes Land »Ihr werdet mir sein ein williges Land »Land des Wohlgefallens«), spricht der Herr«; Ähren aber, weil »die Ernte ist groß«; weil »an den Früchten der Baum« erkannt wird; Götter »Ich habe gesagt, ihr seid Götter«.

Verstehe aber nun, ob er Tage jene Seelen nannte, über welche »die Sonne der Gerechtigkeit« Denn die nach seinem Worte Dürstenden, die Keihe der Apostel den Stunden des Tages zusammengestellt, heißt der geistige Tag, der Kirche, welche auch Salomo sah wie aufgehende öte: »Wer ist diese, die da aufgeht wie die Morgendämmerung?«, dürstend den Geheimnissen Christi, vielmehr aber dürstet sie beständig Schrift.