Sermo De Simeone Et Anna [Sp.]

Methodius

Methodius, Sermo De Simeone Et Anna [Sp.], Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Den Kranz von Blüten flechte ich Christus nicht von den ähnlichen, noch von dergleichen. Denn jene meinten mit dem Blut der Tiere Gott zu erbitten (sich gnädig zu stimmen); wir aber, die geistige Opfer empfangen haben, können nicht Lämmer darbringen. Sondern wie eine Biene, welche Honigquellen findet, fliegend zu den betauten Blumen, den Duft der zeitlichen Blüten uns der Wiese entsprechende Frucht bringend, — so auch wir, mit dem leichten Flügel der Weisheit fliegend und gemäß den Evangelien und Propheten aus vielfachen Gesängen Maße Worte webend, machen mit dieser geistigen Ehrerweisung Gott barmherzig.

Schwierig aber und schwer sei diese Abhandlung, fürchte ich, und daß ich nicht tüchtig sein werde, das von dir, o geistig zu behandeln (erklären). Denn recht von Gott zu reden schwierig. Aber gleichwohl befiehlt der Herr selbst, durchaus nicht träge zu sein oder irgendwie sich abhalten zu lassen von dem in der Schrift, redend: »Suchet in der Schrift, denn in ihr habt ihr [*](4 Tgl. zu Symp. S. 70, 8. Hipp. De Antichr. 67 S. 46 Achelis — vgl. Symp. S. 113, 23. De lepra 14, 5. Hebr. 9, 12 — 7 vgl. I Petr. 2, 5 — 8 vgl. Symp. 113, 25f — 11 Symp. S. 72, 1. 83, 7. 96, 14f — 17 Plato Tim. 28 C, Justin Apol. II, 10 — 20 Job. 5, 39 — Orig. De princ. IV, 2, 13 S. 275) [*](4 Atban. Festbr. S. 60, 36. 83, 1 v. u. 84, 2 Larsow) [*](1 »Desselben Methodius« S 205 15 »fürchte icb, «: »und ich fürchte« 17 ἔργον καὶ εὑρόντα εἰς πάντας ἀδύνατον λέγειν | »recht« S 205v)

478
das ewigo Leben«.

Denn jemand nach dem Evangelium, welcher »einen Turm« machen wollte, erreichte es niclit. Durch ein solches nämlich lehrt uns Christus, nicht hinanzusteigen zu das heißt zu unseren Verstand überragenden Erkenntnissen, zuerst entsprechend unserer Kraft von Erkennbarem zu reden und zu lehren.

Dennoch dem Herrn vertrauend, daß er mächtig ist, in mir das Wort zu gebären, gehe ich an die Arbeit und wage zu »Es hat hervorgesprudelt mein Herz ein gutes Wort.« dies der Prophet auch vom Vater und Sohn geredet, so erzeugt doch auch in den Würdigen und Reinen der heilige Geist ein gutes und göttliche Gedanken.

Daher, o Seele, erwirb Zuversicht auf Gott und erleuchte dich mit dem Licht der Erkenntnis. Lerne »im Gesetz« des Herrn »Tag Nacht«; dem Geiste der Verführung gib keinen Raum und alle übrigen Tugenden dessen, der spricht: »Ob deiner Furcht, ο Herr, haben wir im Leibe empfangen und sind in die Wehen gekommen und haben geboren einen Geist der Rettung« usw. —

Wirke nicht die Früchte des Fleisches. Denn diese »widerstreiten dem Geiste«. gestaltet durch Christus, der in dir ist, auf daß auch du wagen zu sagen: »Es hat hervorgesprudelt mein Herz ein gutes Wort«.