In Genesim (In Catenis)

Methodius

Methodius, In Genesim (In Catenis), Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Wegen dessen sagen wir, daß von Gott auf die Erlösung hin das Gesetz gegeben worden sei. Denn [wie] nichts Unnützes befahl sondern damit er den vielen den Weg zur Frömmigkeit zeige, aussondernd die ägyptischen Speisen, und vielmehr sie zur Besonnenheit führend;

wie auch oft die Ärzte die Kranken durch andere Speisen heilen. Denn sie bedurften wegen des Dampfes des Götzenglaubens anfangs ein solches Gesetz, damit sie nun eine Menge von Sitten annehmen und erprobt werden, welchen Eifer sie haben in betreff dieses Gesetzes. Denn es ist notwendig, daß die, welche »im Geringen« Gott nicht gehorsam in Höherem nicht gehorchen, die aber, welche in Geringerem gehorcht haben, auch Größeres halten.

Daher hat auch Gott zuerst wegen Speisen und Opfern Gesetze gegeben, und über andere sehr einfache Dinge ein Gesetz, nicht unwissend, daß »»alles, was in den eingeht, ihn nicht verunreinigen« kann, sondern vielmehr in dem unsere Seelen lehren wollend, damit sie imstande wären, Wertvollere völlig zu halten. Denn wie Lehrer, den Kindern Striche vorschreibend, hierdurch zum Erlernen hinführen, so auch Denn an Stelle der Striche gab er das Gesetz, damit in ihm zuvor unterrichtet sie zu Höherem fortschreiten.

Wie auch Paulus kundtut, es habe »das Gesetz den Schatten der zukünfticfen Güter«, aber das Bild der zukünftigen Dinge selbst. Wie ein Schatten nicht hat das wahrhaftige Bild der Dinge; das Bild aber bildet ab die Gestalt dessen, wessen Bild es ist, und zeigi durch die Ähnlichkeit des noch nicht Gekommenen es wie Gekommenes. Was nun der Schatten ist gegenüber dem Bild, das ist das Gesetz gegenüber [*](7 vgl. Sjonp. 3, 1. 5, 2. 7 S. 27, 4 ff. 53, 20 ff. 61, 21 ff — 8 De lepra 15, 1 S. 469, 22f — 11 vgl. De cib. 11, 2 S. 441, 8ff — 15 Luk. 16, 10 — 19 Mt. 15, 11. Mark. 7, 15 — 26 Hebr. 10, 1; vgl. Symp. 5, 7 S. 61f. De lepra 4, 3ff S. 454, 10ff. Orig. De princ. IV, 3, 13 S. 343f — 27 vgl. Symp. 5, 8 S. 62, 15 ff — 30 Symp. 5, 7. 9, 2. 3 S. 61, 21 ff. 115, 23ff 118, 1ff) [*](26 vgl. z. B. Athan., Festbr. S. 57. 79. 144 Larsow) [*](5 »schlachten und öten wir« kolemu i ubivaemu my: kolemy i ubivaemy S) [*](9 »d. vielen«: »durch vieles«? mnogyim 12 »bedurften« S 177v 26 »der zukünft.« S 178)

437
aber was das Bild ist über den Dingen selbst, das ist das Evangelium gegenüberd dem Zukünftigen.

Da dies so ist, müssen auch diese Speisegesetze Schatten sein »der zukünftigen Güter«, welche das Evangelium aufgedeckt und geläutert hat, nicht so sehr zu sorgen um Speisen und über das, was gespaltene Hufe hat, als vielmehr um Gerechtigkeit und die geistliche Speise und um Handlungen der Menschenliebe.

Denn was dort gespaltene Hufe, das ist hier ein tätiges und vernünftiges Leben. Und was dort die Speise wiederkäuen, das ist hier die Schrift verstehen, damit nicht einfach nur die Schrift verstehend wir Schaden empfangen.

Es unterscheidet aber nun das Gesetz die Tiere nicht nur in reine und unreine, wenn auch viel Vermischung die Festsetzung über die Speisen hat. Denn siehe, das Schwein insofern es »nicht wiederkäut«, ist es unrein, insoern wiederum es »eine Spalte im Fuß hat«, ist es rein. Und das Kamel, insofern es »nicht hat eine Spalte in den Füßen«, ist es unrein; insofern es »die Speise wiederkäut«, rein. Wenn sie aber mit einigem rein sind, mit einigem unrein, sind sie zur Hälfte rein und unrein. Ganz sind die unrein, welche weder eine Spalte in den Füßen haben, noch die Speisen wiederkäuen; rein wiederum sind die, welche dieses beides haben, nämlich eine und das Wiederkäuen der Speisen.