De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Mir nun aber scheint richtiger, daß von demselen Korn ein ebensolches Korn geboren werde, indem es nach allem das gleiche ist, an Gröse und allen Eigentümlichkeiten. Was anderes ist die Ähre als ein Weizenkorn, welches das Kleid der Hülse noch nicht abgeworgen?

Daher wäre besser zu sagen, daß die Körner vielmehr nützlicher sind als die Ähre. Denn die Körner sind der Weizen, geeignet in die Scheune gelegt zu werden, aber die Ähre ist der Weizen, noch vermischt mit den Hülsen.

Wenn aber nun nach diesem Wort, so ist der auferstandene Leib geringer als der gestorbene. Denn wenn in die Ähre sich verwandelt der gesäte Weizen, die Ähren aber nichts anderes sind als Weizen noch nicht geschieden von den Hülsen, es aber dem Origenes gefällt, die Auferstehung unserer Leiber vielmehr den Ähren zu vergleichen, aber nicht dem Gesäten selbst, das Gesäte aber ist der Weizen, — so wird aber nun der auferstandene Leib nach Origenes nicht nur <nicht> besser als der gestorbene, sondern auch geringer sein.

Wenn wir aber nun auch sagen, daß die Ähre schöner sei als das Korn, aber auch jenes gesäte Korn war Ähre vordem. Wenn aber nun das gesäte Korn zuvor niemals als Ähre gewachsen gewesen wäre, so wäre es richtig zu sagen daß nicht gleich ist das zuvor gesäte Korn der Ähre. Wenn aber auch das gesäte Korn zuvor in der Ähre war, wie kann verschieden sein das Gesäte oder das Gewachsene?

Der Apostel nun, die Auferstehung der Toten denen zeigen wollend, welche noch nicht daran glaubten, macht von diesem Sichtbaren ein Gleichnis, sagend: »Unverständiger, was du säest, wird nicht lebendig, wenn es nicht zuerst stirbt« usw.

Denn wie auch jenes ge- [*](3 vgl. Tert. De resurr. 52 — 26 I Kor. 15, 36) [*](3f Dial. Adam. V, 24 S. 226, 25) [*](3f D ὥσπερ ὁ σῖτος γυμνὸς σπειρόμενος..προσλαμβάνει τὴν πόαν, ἀμφιεννύμενος . ., οὐκ ἄλλος παρ᾿ ὃ πέφυκε μεταβαλλόμενος· οὕτω καὶ ὁ ἄνθρωπος . . αὖθις τῇ βουλήσει τοῦ θεοῦ ἀνιστάμενος ἀμφιέννυται τὴν ἀθανασίαν. Τert. hoc ergo iam de exemplo seminis constet, non aliam vivificari carnem quam ipsam quae erit mortua . . . seritur . . granum sine folliculi veste . ., exsurgit autem copia feneratum . . . accipiet . . et ipsa (caro) suggestum et ornatum . . certe non aliud resurgit quam quod seminatur 9f »vermischt« S 154 15 »dem Gesäten« vŭsějanomu: vŭsijanomu S 17 »<nicht> besser« <ne> une 19 »gesäte« S 154v 26 »Unverständiger, . . du« bezumjlju ty: bezumljutych S)

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storben scheint, aber zu seiner Zeit zu Schöneren wieder lebendig wird, so werden auch die gestorbenen Leiber an jenem Tag durch den Befehl des Herrn auferstehen.

Seltsam aber ist auch jenes, was wir beinahe vergessen hätten, wie die Lleiber der Heiligen in eine andere wunderbare Gestalt auferstehend, verwandelt werden, aber die der Sünder nicht, — wemm es unmöglich sein wird, daß jene Leiber auferstehen.

Denn niemand wagt zu sagen, daß die »gleichgestaltig« sein werden mit dme Leib Christi, von denen Daniel sagt, daß sie »zu großer Schmach« auferstehen.

Wenn aber nun Origenes eifernd, durch diese logische Aufstellung gezwungen, sagt, die Sünder würden sehr verachtete Leiber haben, so wird er dadurch überführt, daß nicht nur [nicht] diese Lleiber auferstehen, sondern auch verächtlichere als diese, und wird sich selbst widersprechend, sagend, daß unsere Leiber nicht zu einem Lleben der Ruhe (»Erquickung«?) auferstehen können.