De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Wenn aber nun aus Atomen oder Urkörpern oder aus Unteilbaren oder Gleichteiligen zusammen verbunden, wie jene wollen, unsere Leiber geworden waren und wieder in dieselben zerfallen sind, so hätte die Auferstehung keinerlei Beschwernis, da Gott, welcher mit seiner überaus großen Weisheit alle, auch die unsichtbaren und die elementlosen Substanzen des Weltsystems hält, auch vermögend ist, einem jeden die eigene Form zur Vollendung desselben Leibes zu geben. —

Der Wahrheit entsprechend wird aber nun jemand auch die tadeln, welche meinen, daß die sich selbst unähnlichen Elemente umgewandelt werden, wie das Feuer verdorben in Luft umgewandelt werde, die erdige Luft werde Wasser, das erdige Wasser werde Erde, die verdünnte Erde aber werde Wasser, verdünntes Wasser aber verwandele sich in Luft, so daß ebendasselbe entstanden komme und fortgehend verdünnt werde.

Wenn aber nun Eine Substanz und Element allen wäre von allen solchen und bliebe nach der Umwandlung, während ein jedes sowohl zum Sein wie zum Nichtsein geht, und durch den Zufall ohne Vorsehung das All erbaut würde, so wäre es richtig zu sagen, qualitätslos gehe jedes in seiner Kraft Entgegengestztes über.

Wenn aber num Feuer und Wasser, Luft und Erde unvermischt sind, und die ersten Körper, aus welchen Gott alles zusammenstellte und [*](9 De res. II, 10, 1 — 18 De res. I, 9, 7. Aristot, Meteor. I, 9. III, 564 Didot — 20 Aristot. De gener. et corr. II, 457,25 Didot — 25 vgl. De res. II, 10 S. 349, 15ff) [*](9 Athanas. De incarn. 2, 2 — 18 Isidor. Ep. II, 43 PGr 78, 485 AB) [*](2f »fortgesetzten« S 137 8f »zum Schmuck«: »Schmuckes« S 10 »Unteilbaren«: »Teilbaren« S, aber vgl. II, 10, 1 ἐξ ἀτόμων ἢ ὄγκων ἢ ἀμερῶν ἢ ὁμοιομερῶν 14 »Substanzen« oder »Compositionen« sŭstavlenia | »verm.« S 137v 18 vgl. Isidor zu I, 9, 7 S. 231, 8 20 »verd.« tŭnimě: »verdorbene« tlimě stets S c, aber vgl. Isidor | »Wasser«: w. e. sch. »Feuer«, vgl. Arist. κρατηθέντος τοῦ ὑγροῦ γῆ ἔσται. καὶ πάλιν . . ἡ γῆ . . , ἐὰν φθαρῇ τὸ ψυχρόν, πῦρ ἔσται ἐκ γῆς 26 »Entgegenges.« S 138)

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machte, eines jeden [aber] von diesen (den Elementen) nach Substanz und Sein sind, — wie ist es würding zu sagen, zu Wasser und Feuer (oder »wässrig und feurig«) werde die Erde und nehme an die Form der Luft und des Feuers, inden sie mitunter untauglich in andere Substanzen sich verändere?

Denn es muß wegen Mangels an diesem oder eienm anderen die Veränderung geschehen, indem Gott nicht genug von der ihm vorliegenden Substanz hat zu den Bestandteilen des Werdenden, sondern genötigt ist, zur Ausfüllung Kümmerlicher Elemente die Kräfte der reicheren umzugestalten, wenn zur Erhaltung und Bewahrung der Welt dies zu gewinnen er zu einer Zeit sich besinnend <ist>.