De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Denn einem Fluß haben sie diesen Leib verglichen; denn ein Teil von ihm fließ voran (ab), ein Teil hernach (herzu), wie ein Teil des Wassers gehe zum Meer, einn Teil auch wieder neu fließr aus den Quellen. Denn wie die abströmenden Wasser in Flüssen wieder aus den Quellen ersetzt werden, so müsßten auch die fehlenden Glieder des Leibes von hänfiger Nahrung ersetzt werden.

Aber jene haben sich nicht befleißigt, auf das Wesen zu blicken und wirksamer die Erforschung mit nicht erdichteten (erlogenen) Gedanken zu schauen. Denn wenn das Festere des Leibes durch das Eingehen der Speisen in Nägel und Haare, das Nasse wiederum, nämlich das Saftige, in Hartes sich verwandelt, wäre es in der Ordnung, daß an Stelle der abgegangenen Glieder oder Sehnen andere würden von der Speise.

Da dieses nun nicht möglich ist, wie sagt ihr; es sei (bleibe) nicht immer derselbe Leib? Denn wennn einer Quelle ähnlich ist die tägliche Speise, dem Wasser aber die hinzukommenden Säfte, so muß der Leib wie ein Kanal sein, durch welchen nicht versiegende Säfte gleich Quellen eines Wasserflusses fließen, [Denn]] wie Wasser nicht herabströmen kann, wenn es nicht geeigneten Raum findet.

Denn wie die Wasser der Flüsse den Tälern — wenn es scheint, daß gemeinsam ihnen diese Sache und in betreff der Lebewesen die Sache -, so auch die Speise unseren Leibern, indem die Säfte in den ganzen Leib sich ergießen, der Leib aber steht und das Hinzuströmende empfängt und das Abfließende gemäß Anfüllung und Leerwerden. Denn die zu Zeiten eingehenden und zunehmenden Säfte sind nicht die substantiellen, wie ich sagte, von Anfang mitgeboren, sondern von der täglichen Speise werdend und aufhörend. Daher haben sie viele Veränderungen des Wanderns, sowohl bezüglich der Verringerung, wie der Vermehrung, wie des Bedürfnisses.

Die Ärzte aber nennen die Galle die eine die gelbe, eine andere grau, eine andere schwarz, eine andere grün; und das Blut [*](4 De res. I, 9, 1. 25, 2ff S. 230,4ff. 251,8ff — 28 vgl. 12, 3ff S. 355, 16ff 4 vgl. Greg. Nyss. De hom. opif. 13 S. 73 (66 Oehler). De an. et res. S. 249f (148 Oehler) - 32 vgl. zu S. 351, 6f 1 ῥῖνα: »etwas anderes« S | τ. τροφῆς: »der eingegangenen Speise« S 6 »wie« Bo: »und« S 9 »häufiger«: »findet« Z. 21 26 »Anfüllung« S 116 32 vor »die Ärzte« + »Wie drei Unterschiede der Galle, so auch des Blutes« S)

357
wiederum das eine gelb, ein anderes dicht (echt), ein anderes schwarz.

-Wenn <man> nun wegen der Reinigung des Blutes (»vom Blut«?) wegnimmt, ist es nicht das substantielle, da, wenn dies wäre, der Bestand des Lebewsens zerstört würde, sondern der Saft, welcher sich gemehrt hat vom Trinken und der Nahrung <und> nachdem er die Gestalt des Blutes angenommen, auf jenem schwimmt. Daher es auch beim Stechen (Aderlassen) sofort springt. Wenn aber nun durch Unachtsamkeit des Arztes das wahre berührt wird, so wird plötzlich schwach das Lebewesen. Daher ist das abgelassene Blut nicht das wahre, noch vom Bestand des Leibes.