De Libero Arbitrio

Methodius

Methodius, De Libero Arbitrio, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Sagst du. daß Gott gut sei?

Ich sage, daß er gut sei.

Gut aber ist das, keinerlei Böses zu tun, wovon wir sagen, daß es böse sei?

<Ich sage es.>

Wie fragst du in betreff dieses Bösen, d. h. über Mord und über Unzucht und anderes dem ähnliche? Oder von jenem, wie viel nun denen, die dieses gewagt zu tun, durch das Gericht Gottes gebracht wird, was, während sie gerecht gestraft werden, böse zu sein scheint den das Gericht dafür Empfangenden, daß sie gewagt Böses zu tun? Wenn du aber nun über das zuerst Gesagte geredet hast, so sage ich [*](10 De res. I, 2, 6. 13, 3. 37, 3 — 22 De autex. 16, 1 S Ezn (Z. 12—21) 1f vielleicht »sich mit Sicherheit das Größere gezeigt hat, wird das Passende zu wählen« 5 »d. Gesuchten« ištemuemu: »d. Wahren« istovomu? 7 »d. an d. Fragen zu h.« d. h. die Verhandlung fortzuführen 9 »nicht« ne: na HSS 11 »wohlan . . d. Wort« oder »dieses Wort« 12—16 »Nennen sie nun Gott gut u. wohltätig? Es ist selbstverständlich, daß sie ihn gut u. wohltätig nennen, u. daß etwas Böses ihm sich nicht nähert« Ezn I, 580ff 14f »wir sagen . . <Ich sage es>« gݲlݲeݲm. gݲlݲjݲu (= φαμέν· φημί): »wir sagen« gݲlݲeݲm HSS; schwerlich liegt eine etwas größere Auslassung vor, vgl. Ezn 17f »Wenn aber dem so ist, so laßt uns zuvor über den Ehebruch u. über die Unzucht fragen u. dann über anderes Ähnliche« Ezn 18ff »Wenn mit dem Willen Gottes solch Böses verübt würde, warum legt er den Verübern des Bösen Strafe auf? Aber daraus, daß er nach dn bösen Taten Strafe auferlegt, erhellt, daß er nicht das Böse billigt, sondern haßt u. Strafe u. Züchtigung auferlegt den Tätern, welchen in ihrem Unverstand seine Ermahnungen als Böses erscheinen« Ezn I, 585—590 19 »Gottes« S 20 22 »zuerst« »vormals« drevle; das »zuerst Gesagte« meint offenbar die bösen Taten Z. 17f)

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nicht, daß Gott davon der Schöpfer sei, denn es scheint mir unvernünftig zu sein, daß es zu Gott nahe gebracht werde, da die offenbar sind, welche erwählt haben, solches zu tun.