Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Was wollt ihr (dann) thun, ihr Sünder, und wohin wollt ihr an jenem Tage des Gerichtes flierhen, wenn ihr die Stimme des Gebets der Gerechten hören werdet?

Es wird euch aber gehen wie jenen, gegen die jenes Wort ein Zeugnis sein wird: »Ihr seid Genossen der Sünder gewesen«.

Und in jenen Tagen wird das Gebet der Gerechten zum Herrn dringen, und für euch warden die Tage eures Gerichts kommen.

Und alle eure ungerechten Reden warden vorgelesen werden vor dem Grossen und Heiligen, und euer Antlitz wird vor Scham erröten, und jedes Werk, [*](Cap. 96, 2. Jerem. 49, 16. Jes. 2, 19. — 5. Psal. 81, 17. 147, 14. 15 »es wird euch vergolten warden« < MQT wegen Ähnlichkeit mit dem folgenden Wort; die Stelle < U | 26 »des Himmels« < II | 29 »es wird euch nicht so gehen wie jenen, ihr, gegen die . . . « MT, II (« wie jenen, den gegen euch« T) | 31 »kommen und dringen« G | 33 unger. Reden] »ungerechtigkeit« G | 33 »und« < vor »Heiligen« GGaMQ. Für Cap. 97, 6 b—108, tritt noch Ga hinzu.)

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das auf Ungerechtigkeit gegründet ist, wird er verdwerfen.

Wehe euch, ihr Sünder, mitten im Meere und auf dem Festlande, deren Gedenken euch verderblich ist.

Wehe euch, die ihr Silber und Gold in unrechtmässiger Weise erwerbt und sagt: »Wir sind reich geworden, haben Hab und Gut und besitzen alles, was wir wünshcen.

Und nun wollen wir ausführen, was wir ersonnen haben, den wir haben Silber zusammengebracht und unsere Vorratshäuser gefüllt wie mit Wasser, und zahlreich sind die Ackerleute unserer Häuser«.

Und wie Wasser wird (auch) eure Lüge zerrinnen; den der Reichtum wird euch nicht bleiben, sondern eilends von euch hinauffahren, weil ihr alles mit Unrecht erworben habt, und ihr wrdet dem grossen Fluche verfallen.

Und nun schwöre ich euch, den Weisen und den Thoren, ihr werdet auf Erden viel zu Gesicht bekommen.

Denn Schmuck werdet ihr Männer euch mehr anlagen als ein Weib und Buntes mehr als ein junges Mädchen; in königswürde, Hoheit und Machtfülle, in Silber und Gold und Purpur, in Ehre und Speisen gehen sie auf wie (zerfliessendes) Wasser.

Darum haben sie keine Lehre und Weisheit, und infolgedessen warden sie zu Grunde gehen mitsamt ihren Reichtümern und mit aller ihrer Herrlichkeit und Ehre, und in Schande, Todesnot und grosser Armut wird ihr Geist in den feurigen Ofen geworfen warden.

Ich schwöre euch, ihr Sünder, wie ein Berg nicht zu einem Sklaven geworden ist noch warden wird, und eine Anhöhe nicht zur Magd für ein Weib, also ist auch die Súnde nicht auf die Erde geschickt worden, sondern die Menschen haben sie aus ihrem eigenen Selbst erschaffen, und grosser Verdammnis warden die verfallen, welche sie begehen.

Und Unfruchtbarkeit ist dem Weibe nicht (von Natur aus) gegeben worden, sondern um des Thuns ihrer Hände willen stirbt sie ohne Kinder.