Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und man hörte das Rollen ihrer Wagen, und als dieses Getümmel sich erhob, bemerkten es die Heiligen vom Himmel, und die Säulen der Erde bewegten sich [*](Cap. 56, 8 Jes. 5, 14. 1 »die Ruten« nur bei G | 2 »ein jeder zu seinen Auserwählten« Τ2, II | 7 »sich versammeln« alle HSS excl. GQ, vielleicht auch urspr. Μ | 13 »ihrer Auserwählten« MT2U, II | 17 »seinen Nächsten und s. Br.« Τ2, II (excl. D, wo die ganze Stelle fehlt) | »seinen Vater und« < MT1U | 18 »bis die Leichen zahllos sind« Τ2 | »infolge ihres Sterbens« < G | 18/19 »infolge ihres Sterbens und ihres Strafgerichtes(Strafgericht < DY), und es wird nicht vergebens sein« II; »denn ihre Zahl wird infolge ihres Sterbens und ihres Strafgerichtes zu Leichen« Q | 21 »freier Lauf gelassen« < II, die HSS von I bieten lauter verschiedene Lesarten, von denen keine einen befriedigenden Sinn giebt, die Übersetzung beruht auf G mit Änderung von tahadeg Act. in tahadga Pass. | ihre Vernichtung unterlässt nicht die Unterwelt, und die Sünder werden verschlungen werden vor . . .« Q.)

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von ihrem Platze, und man hörte es von einem Ende des Himmels bis zum andern während eines Tages.

Und sie werden alle niederfallen und den Herrn der Geister anbeten.

Und das ist das Ende der zweiten Mahnrede.

Und ich begann die dritte Mahnrede zu halten über die Gerechten und die Auserwählten.

Selig seid ihr Gerechten und Auserwählten, denn herrlich wird euer Los sein.

Und die Gerechten werden im Lichte der Sonne, und die Auserwählten im Lichte des ewigen Lebens sein; und die Tage ihres Lebens haben kein Ende, und die Tage der Heiligen sind ohne Zahl.

Und sie werden das Licht suchen und Gerechtigkeit finden bei dem Herrn der Geister. Heil den Gerechten im Namen des Herrn der Welt!

Und darnach wird den Heiligen im Himmel aufgetragen werden, dass sie die Geheimnisse der Gerechtigkeit, das Los der Treue, suchen sollen, denn es ist sonnenhell geworden auf Erden, und die Finsternis ist vergangen.

Und unaufhörliches Licht wird sein, und bis zu einer Grenze der Tage werden sie nicht kommen, denn zuvor ist die Finsternis vernichtet worden, und das Licht wird bleiben vor dem Herrn der Geister, und das Licht der Rechtschaffenheit wird in Ewigkeit bleiben vor dem Herrn der Geister.

In jenen Tagen sahen meine Augen die Geheimnisse der Blitze und Lichter und ihre Rechtsordnung; sie blitzen zum Segen oder zum Fluch, wie der Herr der Geister es will.

Und daselbst sah ich die Geheimnisse der Donner, und (wie es ist,) wenn es hoch oben im Himmel schmettert, und ihr Schall sich hören lässt; und die Wohnplätze der Erde liess er mir erscheinen samt dem Schall des Donners, sei es zum Heil und Segen, sei es zum Fluche, nach dem Worte des Herrn der Geister.

Und darnach wurden mir alle Geheimnisse der Lichter und der Blitze gezeigt, wie sie zum Segen und zur Sättigung blitzen.

Im Jahre fünfhundert, im siebenten Monat am vierzehnten Tage des Monats im Leben Henochs (r. Noahs). In jenem Bilde sah ich, wie ein gewaltiges Beben den Himmel der Himmel erbeben liess, und wie das Heer des Höchsten und die Engel, tausend mal tausend und zehntausend mal zehntausend, erschiittert wurden in heftiger Erschutterung.

Und wie das betagte Haupt auf dem Throne seiner Herrlichkeit sass, und die Engel und Gerechten im Kreise um ihn herum [*](1 »von den Enden der Erde bis zu den Enden des Himmels» II | 12 im Namen] »bei dem Herrn « MT2, II | 12/13 »den Heil. aufgetragen w., dass sie im Himmel suchen« Q, II | 21 »und die Lichter« II excl. EV | »sie blitzen« < Β | 23 »Geheimnisse« < Β | 25 »liessen sie mir erscheinen» ABDV | 26 »vor dem Herrn d. G.« G | 31 »wie der Himmel . . . erbebte in gewaltigem Beben« Τ, II | 34 »Und alsobald sah ich das Haupt .. . sitzen« Τ2, II; »Alsobald sah ich und das Haupt sass . . .« Q.)

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standen.

Und mich erfasste ein gewaltiges Zittern, und Furcht ergriff mich, meine Hüften lösten sich, und meine Nieren schmolzen dahin. und ich fiel auf mein Antlitz.

Da sandte Michael einen andern Engel aus (der Zahl) der Heiligen, und er hob mich auf, und als er mich aufgerichtet hatte, kehrte meiu Geist zurück, denn ich hatte nicht vermocht den Anblick dieses Heeres und diese Erschiitterung und das Beben des Himmels zu ertragen.

Und Michael sprach zu mir: »Warum erschüttert dich der Anblick solcher Dinge? Bis heute hat der Tag seiner Barmherzigkeit gewährt, und (bis heute) ist er barmherzig und langmütig gewesen gegen die, welche auf Erden wohnen.