Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und in Jenen Tagen, Spricht der Herr, sollen sie die Söhne der Erde rufen und Zeugnis ablegen von der Weisheit derselben; zeiget (sie) ihnen, denn ihr seid ihre Führer, und die Belohnungen,(die) über die ganze Erde (kommen sollen).

Denn ich und mein Sohn werden uns mit ihnen auf ewif auf den Pfaden der Rechtschaffenheif währen ihres Lebens vereinigen, und Friede wird euch werden. Freuet euch, ihr Kinder der Rechtschaffenheit. Amen.«

[*](1 »der Guten des Himmels« beruht auf einer Verwechselung von ἀγαθῶν und ἀγγέλων im griech. Text; in Ga, II ist hêrâna nicht (î-tehsebewô)] »preiset nicht« (î-tesabbehewô) MT, II | 8 Lüge] »Sünde« BC | 10 Sünder. . . vielfach] »viele Sünder« II | 11 »und verdrehen« <Ga | 13 »alle meine Reden« T, II | 21 Lohn empfangen] »sich freuen« DE | 25 »ich, der Vater« M | 28 Amen] + »Halleluja« Q, »in Wahrheit« (ba-amân) MT, II.)
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Anhang.

Cap. 106—108.

Und nach einiger Zeit nahm mein Sohn Methusala seinem Sohne Lamech ein Weib, und sie ward von ihm schwanger und gebar einen Sohn.

Und sein Leib war weiss wie Schnee und rot wie Rosenblüte, und das Haar seines Hauptes und sein Scheitel weiss wie Wolle, und seine Augen schön; und wenn er seine Augen aufschlug, erhellten sie das ganze Haus wie die Sonne, so dass das ganze Haus sehr hell war.

Und darnach richtete er sich unter den Häden der Wehemutter auf, öffnete seinen Mund und redete mit dem Herru der Gerechtigkeit.

Und sein Vater Lamech fürchtete sich vor ihm, floh und kam zu seinem Vater Methusala

und sprach zu ihm: »Ich habe einen sonderbaren Sohn gezeugt, er ist nicht wie ein Mensch, sondern gleicht den Kindern der Engel des Himmels, und seine Natur ist eine andere, und er ist nicht wie wir; seine Augen sind wie die Strahlen der Sonne, sein Antlitz leuchtend.

Und es scheint mir, als ob er nicht von mir, sondern von Engeln stamme, und ich fürchte, es möchte in seinen Tagen ein Wunder auf Erden geschehen.

Und nun, mein Vater, bin ich hier, dich flehentlich zu bitten, du möchtest zu unserem Vater Henoch gehen, um von ihm die Wahrheit zu erfahren, denn er hat seinen Wohnsitz bei den Engeln.«

Und als Methusala die Rede seines Sohnes gehört hatte, kam er zu mir an die Enden der Erde, denn er hatte vernommen, dass ich daselbst wäre; und er schrie, und ich hörte seine Stimme, kam zu ihm und sprach zu ihm: »Sieh, da bin ich, mein Sohn, denn du bist zu mir gekommen.« (r. warum bist du zu mir gekommen?)

Und er antwortete mir und sprach: »Um einer grossen Sorge willen bin ich zu dir gekommen, und wegen einer beunruhigenden Erscheinung habe ich mich (dir) genähert.

Und nun hore mich, mein Vater: Meinem Sohne Lamech ist ein Sohn geboren worden, dessen Gleichen es nicht giebt und dessen Natur nicht wie die Natur eines Menschen ist. Seine Farbe ist weisser als Schnee und röter als Rosenblüte, das Haar seines Hauptes ist weisser als weisse Wolle, und seine Augen wie Strahlen der Sonne; und als er seine Augen aufschlug, erhellten sie das ganze Haus.

Und er richtete sich unter den Händen der Wehemutter auf, öffnete seinen Mund und pries den Herrn des [*](9 darnach (sôbêhâ)] »Und als (sôba) er sich aufgerichtet hatte« alle HSS ausser GGa | 11 Gerechtigkeit] + »und pries den Herrn des Himmels« Q | 25 Lat. »quid est quod venisti«, also Verwechselung von διὰ τί und διότι. Ch. | 27 Sorge] »Sache« II | 31 »die Farbe seines Leibes« Ga.)

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Himmels.