Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und wenn er seinen Zorn über euch schickt, um aller eurer Thaten willen, so könnt ihr ihn nicht anflehen, weil ihr hochmütige und freche Reden gegen seine Gerechtigkeit fúhrt; und so werdet ihr keinen Frieden haben.

Und sheet ihr nicht die Könige (r. Matrosen) der Schiffe, wie ihre Schiffe von den Wogen hin und hergeworfen und von den Winden geschaukelt warden und in Bedrängnis kommen,

und (wie) sie deshalb in Furcht greaten, weil all ihre beste Habe mit ihnen auf die See hinausging, und sie nichts Gutes ahnen in ihrem Herzen, nämlich dass das Meer sie verschlingen, und sie in ihm untergehen möchten?

Ist nicht das ganze Meer und alle seine Wasser und all seine Bewegung ein Werk des Höchsten, und hat er nicht all sein Thun versiegelt, und hat er es nicht ganz mit Sand umschlossen?

Bei seinem Schelten fürchtet es sich und trocknet aus, und alle seine Fische sterben und alles, was darin ist; ihr Sünder aber, die ihr auf der Erde seid, fürchtet ihn nicht!

Hat er nicht Himmel und Erde und [*](1/2 »dass die Engel . . . nachspüren von der sonne . . . (aus)« II | 4 »jede« < Ga | 6 »dass sie herabkommen auf euch und eure Sünde« Ga (sinnlos), die übrigen HSS ausser GQU, Y haben »nicht« vor gedenken; für »gedenken« )jehêlejû) lessen T. B jehêlelwû »sein« | 9 »nicht herniederkomme« MQ; < überhaupt bei U und II (excl. BPY) & FHN | 13 »all ihr Kinder« T2, II | 18 »und über alle eure Thaten« T, II 20 Könige] so der äth. Text infolge eines Übersetzungsfehlers der griech. Vorlage, die ABBREV »Matrosen« mit ABBREV verwechselt hatte | 28 versiegelt (hatama)] »verschlossen« E; für hatama liest gruppe I wamâja »und das Wasser«, vielleicht eine Verderbnis für wâhaja »behält er nicht all sein Thun im Auge«; Y bietet wamâjâ ‘aqama »und sein Wasser eingeschlossen« | 29 »fürchtet sich« < Ga, »trocknet aus und fürchtet sich« II & FHJLNO.)

134
alles, was darauf ist, gemacht? Und wer hat Belehrung und Weisheit allem, was sich auf Erden und im Meere regt, gegeben?

Fürchten nicht jene Könige (r.Matrosen) der Schiffe das Meer? Die Sünder aber fürchten den Höchsten nicht!

Wohin wollt ihr in jenen Tagen, wenn er euch mit schmerzbringendem Feuer überschüttet, fliehen, und wo eure Rettung suchen? Und wenn er sein Wort gegen euch schleudert, werdet ihr nicht erschrecken und in Furcht geraten?

Und alle Lichter werden in grosser Furcht beben, und die ganze Erde wird erschrecken, und sich zu verbergen suchen vor der grossen Herrlichkeit, und die Kinder der Erde werden zittern und beben, und ihr Sünder, seid verflucht auf ewig und werdet keinen Frieden haben.

Fürchtet euch nicht, ihr Seelen der Gerechten, und hoffet, die ihr in Gerechtigkeit gestorben seid.

Und seid nicht traurig, wenn eure Seele mit Kummer in das Totenreich hinabfährt und euer Leib bei euren Lebzeiten nicht gefunden hat, was eure Vortrefflichkeit verdiente, sondern (seid veilmehr traurig) über den Tag, da ihr zu Sündern wurdet, und über den Tag des Fluches und des Strafgerichts.

Und wenn ihr sterbt, sprechen die Sünder über euch: »Wie wir sterben, Sterben die Gerechte, und was für einen Nutzen haben sie von ihren Thaten gehabt? 7Siehe, wie wir, so sterben sie in Kummer und Finsternis; und was ist ihr Vorzug vor uns? Von nun an sind wir gleich.

Und was werden sie erhalten und was werden sie schauen in Ewigkeit? Denn siehe, auch sie sind tot, und von nun an bis in Ewigkeit werden sie das Licht nicht mehr sehen.«

Ich sage euch, ihr Sünder, euch genügt es, zu essen und zu trinken, die Menschen nacktk auszuziehen, zu rauben und zu sündigen, Besitz zu erwerben und gute Tage zu sehen.10 »Habt ihr die Gerechten gesehen, wie ihr Ende war? Irgend welche Gewaltthätigkeit war ja bei ihnen nicht zu finden bis auf den Tag ihres Todes;

und (doch) sind sie untergegangen und sind geworden, als wären sie nie gewesen, und ihre Seelen sind in Trübsal in das Totenreich hinabgefahren.«