In Genesim (In Catenis)

Methodius

Methodius, In Genesim (In Catenis), Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Uns aber gibt Gott, zu wissen alles, was ihm gefällig ist. Denn »selig sind wir«, spricht er, »da das Gott Wohlgefällige uns Wohlgefällig aber ist Gott Besonnenheit. Besonnenheit aber ist, haben einen besonnenen Sinn und nicht bewegt zu werden von dem Schlimmen stürmischer Gedanken.

Alle Ubertretung aber nun ist Krankheit der Seele. Krankheit aber mengt sich nicht mit dem Guten, wie das Gute, sie wird aber gesund durch den Empfang des Guten. Denn Gerechtigkeit ist Gesundheit, aber Ungerechtigkeit Krankheit. Daher wird die Seele und der Geist, [wird] nicht ausharrend die überfallenden Anläufe, nicht haben einen gesunden und gefestigten Sinn. Daher der Prophet, uns vielfaches Ausharren lehrend, spricht: »Du hast uns geprüft, Gott, hast uns geläutert, wie Silber geläutert wird« derselbe: »Harrend habe ich geharrt auf den Herrn und er hatte acht auf mich«.

[*](1 vgl. I Petr. 5, 4 — 2 Jak. 1, 12 — 3 Mt. 16, 26 — 7 Psal. 89, 10 — 10 vgl. Hebr. 11, 25 — 11 Kol. 3, 1. 2 — 12 Act. 14, 22–13 Luk. 16, 25 14 Baruch 3, 26 — 16 Baruch 3, 28 — 18 vgl. IKor. 2, 12 — 19 Baruch 4, 3 — 22 vgl. Symp. 140 , 2ff — 28 Psal. 65, 10; vgl. De res. I, 56, 1 S. 315, 6 — 30 Psal. 39, 2)[*](8 »d. Mächtigen«: δυναστείαις Taskl. 89 12 »empfangen haben« priatia S 14 »Leben« S 172v 15 »Manchen« clci: »von den Menschen« clcy? 28 »lehrend« S 173)
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Daher erwählen wir vielmehr gemäß dem Apostel »unter Mühen, unter Schmähungen, in Trübsalen, in Verfolgungen, in Nöten« Denn es wird gescliehen, daß, nachdem wir dif-s erduldet, vom Herrn hören werden, wie er zu Hiob sprach: »Meinst du, daß irgendwie anders dir offenbart habe, als damit du gerecht erscheinest?« Daher auch wir, o Kilonia, fleißigen wir uns, dieser Stimme zu werden.

Es läßt sich aber dies auch an Pflanzen zeigen. Denn wie Pflanzen mit Dünger bestreut mehr zu Größe und Schönheit gelangen und süße und gute Frucht bringen, so wächst auch unsere Seele, wenn Anfechtung kommt, mehr zur Gerechtigkeit und zu aller Tugend, Es wird aber dies auch im Evangelium gesagt von jenem unfrucht- baren Feigenbaum, um dessentwillen der Gärtner bittet, daß er ihn mit Dünger.

Daher auch Hiob »auf dem Dünger« saß in der Zeit der Anfechtung, und daselbst sitzend harrte er der Offenbarung. Denn ein sehr großes Gut ist in Anfechtungen Geduld. Denn auch jener, verachtend alles Irdische, saß wie im Palast des Kaisers auf jenem Dünger.

Mit Gerechtigkeit aber nun, o liebe Kilonia, bereichere, wenn Reichtum dahinfließt, dein Herz, wenn aber nun auch Verlust des Vermögens kommt, oder Krankheiten uns anfallen, oder Verleumdungen, muß sich stärken. Denn wenn wir auch wollen, daß sie von uns werden wir nicht imstande sein, diese alle zu verscheuchen. Daher nehmen wnr vielmehr mit Geduld diese alle an. Denn »gerichtet werden wir von Gott gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt «.

»Du aber«, sagt der Apostel an Timotheus schreibend, »folge meiner Lehre, dem Leben der Tugend, dem Glauben, der Geduld, der Liebe, der Sanftmut« durch Verfolgung, Leiden. Denn durchaus lehre ich dich, daß er mit diesem Wort nicht jenem allein diese [*](1 II Kor. 6, 4 — 4 Hiob 40, 3; vgl. De res. I, 56, 7 S. 316, 22 f — 11 Luk. 13, 6. 8 — 14 Hiob 2, 8. De res. I, 62, 4 S. 327, 19 f; Hennecke, Altchristi. Malere Tl. altkirchl. Litteratur S. 51. 218ff — 18 vgl. De vita 1 — 23 I Kor. 11, 32 — 25 I Tim. 6, 11) [*](16 vgl. Chrys. Ad pop. Antioch. 5, 1 PGr 47 S. 67 f) [*](5 »irgendwie« < Hiob 40, 3 11f »unfruchtbaren« S 173v 14 vor »Daher« + »Warum Hiob auf dem Dünger saß« S | »auch« < τὸ κατὰ τὸν Ἰώβ, καὶ ἡ κοπρία ἧ παντὸς θρόνου βασιλικοῦ σεμνοτέρα 20 »anfallen, oder«: oblesti io (oblestiti παγιδεύειν) a. Rd. + A 21 »von« ot: o 26 »Lehre« S 174: δικαιοσύνην ITim. 7 »Liebe« vor »Geduld« Ζ. 26 ITim.)

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Weisung geredet, sondern zu uns allen. Denn »das, was droben ist«, befiehlt er uns »zu sinnen«.