In Genesim (In Catenis)

Methodius

Methodius, In Genesim (In Catenis), Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Die Jahre wurden erfüllt, es mangelte die Asche. Nicht mehr wird »auf steinerne Tafeln« geschrieben: »Liebe den Herrn deinen das was unter dem Gesetz ist nötigend wider AVillen Gott zu dienen, sondern »auf fleischerne Tafeln« denen, die in Ewigkeit leben aus freien Stücken Gotte zu dienen.

Ich möchte aber sie nun gern fragen, wie sie uns das Gesetz zu halten befehlen: wie uns das Gesetz selbst befiehlt und der heilige Geist, oder wie sie selbst meinen, daß es zu halten sei? Wenn aber nun, wie sie selbst, — so befehlen sie nichts anderes als die Übertretung des Gesetzes. Denn der Nomos (sagt) in bezug auf den, welcher ein Totenbein oder einen Toten angerührt hat, wenn er sich nicht reinigt, so soll er ausgerottet werden von seinem Volk, damit sie nicht das Heilige anrühren; sie aber Tote an und Gebeine, reinigen sich nicht nur nicht, sondern beflecken auch das Heilige, indem sie es berühren. Wenn aber wie der heilige Geist befiehlt, wie sind sia dann nicht die Allerschamlosesten?

Wenn sie aber uns nach dem Geiste zu leben befehlen, so erscheinen sie selbst als das Gegenteil tuend, wie <er spricht>: »Denn nicht ist äußerlich Jude, noch äußerlich am Fleisch die Beschneidung, sondern der im [*](1 Num. 19, 20 — 12 Gal. 5, 3 — 16 II Kor. 3, 3. Deut. 11, 1 — 31 Rom. 2, 28. 29 1 »Jeder« + S 2 »aus d. Gem.«: ἐκ μέσου τῆς συναγωγῆς 19, 20 | »denn« etc.: anders Num. 19, 20 8 »eines Gestorbenen« S 181v 9 »wurden gehindert« stavisasja: stavisisja S 16 svoego: »meinen« moego S 21 »befiehlt«: »befohlen hat«? 23 S 182 29 »wie . . nicht« kako ne: kanone S 31 »wie <er spricht>: »Denn wie« S)

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Verborgeneu ein Jude ist uud die Beschneidung des Herzens, nicht durch den Buchstaben, sondern durch den Geist, dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott«.

Es wird aber also das Mysterium der jungen Kuh unter uns bewahrt, die wir nicht nach dem Bachstaben, sondern nach dem Geist den Nomos halten, und nicht den Schatten und Gleichnissen uud Bildern fortan gehorsam sind, sondern gemäß der Wahrheit der selbst.

Denn die menschliche Schwäche hat diese Zeichen erfunden, in welche ihre Blindheit legend, sie von anderem die Wahrheit empfängt. Denn die Menschheit, noch ohnmächtig seiend und ohne das Gutsein seiend wegen der vorhergegangenen Verführung, empfing des Wahrhaftigen, in welchen sie die Wahrheit erkennt. Welcher Seelen (aber) gesund sind und vermögen an der Schönheit des Himmels den Schöpfer zu erkennen, die brauchen weder ein Zeichen noch ein Bild. Daher bedurfte man, daß zuerst im Gesetz geoffenbart damit man dadurch auch zum Geistigen fähig würde, über welches uns unser Herr Jesus Christus belehrt hat, weder »in Jerusalem« noch »dem Berge« Garizin sei Gott »anzubeten« von denen, die die geschmeckt haben, sondern »im Geist und in der Wahrheit« Hände« zu ihm emporzuheben.

Denn nicht wird das Heilige von Örtern und Räumlichkeiten umschrieben, nicht hat er Wohlgefallen an solchen Ehrerweisungen und Diensten, da die wahre junge Kuh erschienen ist, deren jene ein Vorbild war, indem die wahren Reinigungen offenbar geworden sind. Denn »Siehe«, spricht er, »mache nach dem dir gezeigten Bild alles«.

Die wahre »junge Kuh« aber ist das Fleisch Christi, welches er annahm wegen der Reinigung der Welt: »rot« genannt wegen des Leidens, »tadellos« aber der Unschuld halber, »ohne Joch« aber, weil rein von aller Sünde, und »an Fesseln« [*](7 Symp. 9, 2 S. 115f — 8 vgl. De cib. 7, 5 S. 436, 11ff. De lepra 4. De sanguis. 9, 5 — 17 Job. 4, 21. 23; vgl. De lepra 5, 1 — 19 vgl. I Tim. 2, 8 — 24 Exod. 25, 40 — 26 Num. 19, 2. 3. 9) [*](25 Prokop. Gaz. zu Num. 19, 2 PGr 87, 1, 848. Kyr. Alex. PGr 69, 629 B. Theodoret, Quaest. in Num. PGr 80, 385 u. bei Bandini Codd. bibl. Laur. I, 111, 5f 1f ἐν πνεύματι, οὐ γράμματι Rom. 2,29 »d. Mysterium« taibjstvo und »Blindheit« Z. 9 nevistjstvo < Miklosich 6 »und Bildern« 12f »Welcher . . <aber>« imze <ze>? 15 »bedurfte es« B S 183 24 »mache«: »was (cto) du machst« S 25 vor »Die wahre« die junge Kuh das Fleisch Christi ist« S 25f Prok. »vacca illa integra est« | Theod. b. Band. ὥσπερ ἡ δάμαλις ἀδάμαστος ζυγῷ οὕτω κ. αὕτῃ ζυγῷ ἁμαρτίας)

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nicht »gewöhnt«, weil ohne Leidenscliaft. »Außer dem Lager«, Jerusalem, »an einem reinen Ort« ohne alhi Vermischung durch deren Blut die Kirchen geheiligt werden, durch deren »Asche« das Volk gereinigt wird und durch deren Tod alle Heiden vom Tod losgekauft worden sind.