De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Und er jedoch sah nicht mit seinem Verstand, sondern auch jenes wissend, gleichwohl kam er mit schlechter Überredung redend auf Widersprechendes heraus. Denn er sagt: Es steht geschrieben: »Die Zähne der Sünder hast du zerbrochen« und » Die Zähne der Löwen hat er zerbrochen« und » Weiβ sind seine Zähne wie Milch«.

»Nicht aber von sinnlichen Zähnen muβ dies verstanden werden, sondern von gewissen geistigen Zähnen. Gott hat diese Zähne der Sünder zerbrochen. Daher ist diesem entsprechend auch: »Wo wird sein Heulen und Zähne- knirschen«.

[*](12 Mt. 17, 2. 3. Mark. 9, 3, 4; vgl. De res. I, 22, 5. III, 7, 1 s. 246, 10. 398, 22f 22 vgl. De res. I, 2, 1. 27, 2f. 28, 4. III, 3, 2 S. 221, 1f. 255, 5ff. 257, 16ff. 390, 22f — 24 Psal. 3, 8; vgl. I, 24, 2 S. 248, 14ff — Psal. 57, 7 — 25 Gen. 49, 12 — 28 Mt. 8, 12 )[*](11 »die Form« S 149 12 Ὥσπερ — ὁ ἦν Ζ. 13 griechisch aus I, 22,5 13 οὐχ ἕτερον ne inu: no ino S 15 »Erscheinung« »Person«?: lice = πρόσωπον, aber auch ὄψις, μορφή 19 »auch wir« i my : imj S 24 »hast du zerbr.« S 149v 25 »er«] I, 24, 2 mit Psal. 57, 7 κύριος |»Weiβ — Milch« <I, 24, 2 28 »wird sein« < Sb )
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Er erninert sich nämlich nicht, daß man die Rede der Schrift mitunter mitunter geistig erklären. Es

mitunter geistig erklären. Es wird nun geschrieben: »Während noch die speise in ihrem Mund war, und der Zorn gottes kam über sie«, weil sie Gott lästerte, als nicht vermögend seiend, ihnen einen Tisch vorzusetzen.

Siehe aber nun auch wieder wegen geistiger Kleider redet die Schrift. »Denn es tritt«, sagt er, »die Königin dir zur Rechten« usw. Und: »Es freue sich meine Seele über den Herrn, denn er hat mich angezonge mit Kleidern des Heils«.

Dies aber nun sagt er nicht von sichbaren Kleidern. Und auf andere Weisen redet er wieder klar von sichtbaren Kleidern: »Sie haben meine Kleider sich geteilt und Uber meine Kleider das Los geworfen«.

Und: »Wer zwei Kleider hat, gebe dem, der nicht hat«. Das muß man verständig lessen, und das eine geistig, das andere wörtlich nehmen. Zu erkennen ist dies aber an dem Wort de Evangeliums, Denn es wird geschrieben: »Auf daß die Schrift erfüllt würde: sieteilten sich in meine Kleidern redet, so muß auch das von Gebeinen und von Zähnen Verstanden werden.

Er sagt aber nun auch von der Weissagung des Ezechiel, von den auferstehenden Gebeinen: Er redet [wie] von der Gefangenschaft, daß sie wie verdorrte Gebeine seien durch Kummer und Mühsal; Auferstehung aber nennt er ihre Rückkehr.

Daher sie auch sagten: »Es waren verdorrt unsere Gebeine«, das heißt in der Gefangenschaft. Daher ist (gilt) die Verheißung dr Auferstehung des Volkes wie vom Tode und von der Verbannung. — Davon lautet aber nun das Wort so —

sehen aber auhc wir die Schrift der Bibel — :»Und es kam über mich [*](1 vgl. De res. 1, 24, 2 S. 248, 13. 1, 54, 1. 6 S. 310, 14f. 312, 9 — Tert. De res. 20. 21 — 3 Num. 11,33 — 4 Num. 11, 4. 18 — 5 Tert. De resurr. 27 — 6 Psal. 44, 10; vgl. Symp. 7, 8 S. 79, 12 ff — 7 Jes. 61, 10 — 10 Psal. 21, 19 — 12 Kuk. 3, 11 — 15 Joh. 19, 24 — 20 vgl. Ezech. 37 — 22 Ezech. 37, 11 — 26 Ezech. 37, 1; vgl. De res. 1, 21, 2 S. 243, 15ff. Tert. De resurr. 29—31) [*](20 vgl. Hier. zu Ezech. 37 P Lat. 25, 364 ff — 26 ff Greg. Nyss. De an. et res. 246 B C ( 140 ff Oehler)) [*](2 I, 24, 2 δεικτέον ὅτι οὐ πάντα παραλαβάνεσθαι δεῖ κατὰ τὸ κείμενον, vgl. Symp. 3, 2 S. 29, 5 ff 3 »Während« < Num. 11 | »Mund«: τοῖς ὀδοῦσιν Num. 11 4 »sie«: τὸν λαόν Num. 11 9 »aber nun« S 150 19 »auch von« < S b 20 vielleicht »wie <vom Tode> v. d. Gef.« mit Recht Kl 21 »und Mühsal« S 150v 21 f »Auferstehung« vŭstanie: »durch die Auferstehung« vŭstaniem S b 26 »auch wir« i my: »ihnen« ima S b)

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die Hand des Herrn und führte mich heraus durch den Geist des Herrn und stellte mich in die Mitte eines Felds, und dies war voll menschlicher Gebeine«. Und bald darauf: »Und ich werde meinen Geist auf euch geben und ihr werdet leben. . . Und ich weissagte, wie mir der Herr befohlen«. Und bald darauf: »Und ich sahe, und siehe, auf ihnen wuchsen Sehnen und Fleisch und es kam auf sie Haut« usw. »Und er sprach zu mir: Weissage zu dem Wind, o Menschensohn. Und ich sprach zu dem Wind: Das redet Gott der Herr: Es komme von den vier Winden und wehe unter diese Tote.« Und bald darauf: »So spricht der Herr: Siehe ich öffne eure Gräber und führe euch herauf aus euren Gräbern«. Und bald darauf: »Und ihr werdet erkennen. daß ich der Herr, ich habe es geredet und ich werde es tun, spricht Gott der Herr«.

Während das Wort aber anzeigt die Auferstehung Toter aus dem Grab und jene zerstreuten Gebeine, geschmückt aber diese Gebeine mit Sehnen und mit Fleisch und Haut und belebt durch den heiligen Geist, — versteht diese Origenes unverständig von der Gefangenschaft, daß sie wie wom Tode befreit worden seien von jener schweren Knechtschaft.

Der Prophet aber sagt nicht, daß Menschen waren auf jenem Feld, sondern menschliche Gebeine. Denn wenn nicht von entseelten Gebeinen, sondern von Lebenden und von Gefangenen dieses gesagt wäre, so müßten eben jene selben, die zur Zeit der Weissagung gewesen waren, zu denen auch die Verheißung geschah, von der Gefangenschaft befreit worden und in ihr Land gekommen sein.