De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

Geopfert wurde aber zu Laodikea in Syrien der Athena jedes Jahr eine Jungfrau, heute aber eine Hirschkuh.

Auch die Karchedonier in Libyen brachten das Opfer dar, das Iphikrates aufhören ließ. Die Dumatener aber in Arabien opferten jedes Jahr Kind, das sie unter dem Altar begruben, den sie als Götzenbild beinsgesamt nutzten.

Phylarchos aber schreibt, daß früher insgesamt Menschen opferten, bevor sie in den Krieg hinauszogen.

Und ich übergehe die Thraker und Skythen, und daß auch Athener die Tochter des Erechtheus und der Praxithea töteten. wem wäre verborgen, daß bis jetzt in der Hauptstadt am Feste des latiarischen Zeus ein Mensch geopfert wird? Bis jetzt aber opfern keines- wegs nur in Arkadien alle insgesamt Menschen am Feste des Lykäers [Zeus], auch nicht [nur] in Karchedon dem Kronos, sondern sie spritzen um der gesetzlichen Erinnerung willen in jedem Jahr eigenes [Stammes]blut fortwährend an die Altäre“. Daß dies so sei, bezeugen auch die erlesensten Philosophen. Diodoros aber, der die Bibliotheken ver- kleinerte, sagt, daß die Libyer dem Kronos zweihundert der Kinder von Staatsivegen opferten, daß sie aber dreihundert andere, geringer[en Standes] als diese, dem Opfer [der Vorfahren] hinzufügten. Der Historiker der römischen Geschichte, mit Namen Dionysius, aber sagt, daß Zeus und Apollon einmal Menschenopfer forderten in von den [so]genannten Aboriginern, daß aber die Gebetenen den [*](20–8. 108, 6 = Laus 239 7–17 21 vgl. Diodor. XX u; Praep. IV 25 vgl. Dion. Hai. I 23 f.; Praep. IV 16 15) [*](1 Ἴστρος δὲ ἐν τῇ Συναγωγῇ τῶν Κρητικῶν θυσιῶν φησι Ρ] „Istros aber sagt, daß die t Kureten früher in der Versammlung der auserwählten ein Kind “ Σ 2 τῷ Κρόνῳ Ρ <Σ 3 καταλυθῆναι δὲ τἀς σχεδὸν τἀς παρὰ πᾶσί φησι Πάλλας Ρ 8 Ἰφικράτης Ρ „Iphikrites“ Σ 10 ὂν ὑπὸ βωμὸν ἔθαπτον, ᾧ χρῶνται ὡς ξοάνῳ Ρ „das sie . . . begruben and als Götzenbild “ Σ 11 Φύλαρχος Ρ Phyllarchos Σ 17 τοῖς Ρ Λυγκ- (Endung fraglich) Σ1. ABBREV = τοῖς Λυκαίοις aber ßverstanden 21 Διόδωρος Ρ „Didoros“ Σ 23 δημοσίᾳ] „offenbar“ Σ 24 1. ABBREV ABBREV Das L brige ist in Ordnung, οὐκ ἐλάττους δὲ ἐπιδοῦναι τῇ θυσίᾳ τριακοσίοις ἑτέρους P)

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in allerlei Früchten und Vieh den Göttern opferten. Weil nicht [auch] Menschen opferten, seien sie in mannigfaches Unglück und hätten nicht früher Ruhe gehabt vor dem Unheil, als sich dezimierten. Indem so also der zehnte Teil der Menschen vertilgt und dem Zeus und Apollon geopfert wurde, wurden sie [selbst] die Ursache der Verwüstung des Landes. So große Verderbnis vernichtete das Leben der Menschen, daß sie eine andere Hoffnung Erlösung [sich] nicht verschreiben konnten als die von Gott, der allein — und kein anderer — dem sterblichen Geschlecht nötig war.

In solchen [Zuständen] der Seele waren alle Menschen jedem Ort.

Nicht genügte ihnen aber ausser diesen [Dingen] sondern sie wurden auch von außen her an jedem Ort und in Stadt durch Myriaden andere, unheilbare Unfälle gequält. Völker zumal in der ganzen Welt, Barbaren und Griechen wurden von der Wirksamkeit dämonischer Raserei in Wut versetzt [und] schwere und böse Krankheit beunruhigt, sodaß das Menschen ohne Verkehr und ohne Versöhnung war mit sich selber, der große Körper der gemeinsamen Natur hierhin gerissen wurde, indem die Menschen in jedem Winkel der Erde abfielen und mit Sitten und Gesetzen einander bekämpften, und nur dies, sondern [indem] sie auch wild wurden durch häufige wider einander, sodaß sie immer und wáhrend Lebens mit Kämpfen und Kriegen wider einander beschäftigt sodaß es nicht möglich war, irgendwohin in Geshäften wenn man nach Art des Kriegers gerüstet war, und [sodaß] Dörfern und auf den Ackern die Feldarbeiter mit Schwertern waren und mehr Ausrüstung als äte be- [*](12–8. 109, 2 = Laus 239 19—240 2) [*](1 καρπῶν . . . . καὶ βοσκημάτων Ρ „Früchten und “ Σ (= βλαστημάτων?) 4 ἀφαιρουμένους L „ausgewählt“ Σ (= ἐξαιρουμένους, wohl nicht gelesen, sondern mißverstanden) 10 ἐν τοιούτοις τῆς ψυχῆς müßte etwa haben. Da dies ungriechisch ist, so ist wohl ABBREV falsch. Vgl. L 239 τοσούτοις κακοῖς τὸ πὰν τῶν ἀνθρώπων γένος πάλαι πρότερον κατετρύχετο 12 ἐπὶ τούτοις L „nach “ Σ 16 οἰστρούμενα] 1. ABBREV 20 ἀποστατούντων] 1. ABBREV 22 πυκναῖς ταῖς κατ’ ἀλλήλων ἐπαναστάσεσιν L 25 „in äften zu “ Σ = πορείαν στέλλεσθαι] στέλλεσθαι L 26 „nach Art des “ Σ = πολέμου τρόπον] πολεμίου τρόπον L 28 παρασκευάς] 1. ABBREV)

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saßen und die Plünderung und der Menschenraub aus (dem Nachbarn für etwas Tugendhaftes galt. Dies unser Wort bezeugt ganze Geschichte der Griechen und Barbaren. Denn (auch) die Schriften, die es unter den Juden giebt, lehren, daß es vor den des Augustus und Tiberius, in deren Tagen unser Erlöser in der Welt erschien, früher durchaus in jeder Stadt und in jedem und Fürsten der Länder gab.

Sogleich also, als nach dem Auszug aus Ägypten durch Mose, in das Land Palästina kamen, verfolgten sie dreißig Könige an der Zahl Es blieben aber, ohne ausgerottet zu werden, indem sie ihre Einwohner, ihren Wohnort und ihre Könige [auch fernerhin] in Gebrauch diejenigen, die in Gaza und Askalon wohnten. Joppe und Asdod ferner wurden den besonders für sich beherrscht. Skythopolis und die Städte um es herum wurden so regiert, daß es sich daher ereignete, daß sie die ganze Zeit ihres Daseins in Kämpfen und Kriegen mit ihren Nachbarn verbrachten. Als aber auch in Jerusalem der wunderbare Tempel gebaut wurde, den Salomo baute, was habe ich nötig zu sagen, wieviel hinterher auch vom Volk der Juden aus Rache feführt wurden Vernachlässignung der Verehrung ihres Gottes, sodaß deswegen sich von einander trennten und wider einander erhoben, sodaß sie verschiedene schiedene und feindliche Könige in Gebrauch hatten, von denen einen das früher [so]genannte Samarien, jetzige Sebaste inne hatten, die anderen aber in Jerusalem wohnten und immerfort mit ihren Stammesgenossen kämpften und sie mit ihnen.

Ihnen aber litten auch die, welche im Lande Arabien wohnten. Denn zahlreich waren auch bei jenen die Orstfürsten. Ebenso waren auch die ihren eigenen Königen untertan. Die Phöniker ihre Ortschaften, damit niemand mit ihnen verkehre oder durch sie hin- durchziehe, indem sie fortwährend das Land ihrer und indem sie fortwährend Städtebelagerung und gegenseitige Gefangennahme ausübten. Und nicht nur dies, sondern auch ganz und Agypten war allen Fürsten und Königen Götter aber hatten sie Myriaden in den verschiedenen Dörfern Städten und Könige ebenso, die auch widersprechende [*](9 vgl. Jos 12 24 12 vgl. Rieht 1 18 LXX 17 vgl. I Kön 6) [*](2 τὸ τε ληίζεσθαι καὶ ἀνδραποδίζεσθαι τοὺς ἐκ γειτόνων ἐπ’ ἀρετῆς τίθεσθαι μέρει] „am Orte der Tugend gesetzt “ Σ 3 „Denn“ ist sinnlos Σ 9 „dreißig“ ungenau 10 unlogisch 11 χράομαι = „haben“ vgl. L 213 5 21 „Könige und “ Σ 1. ABBREV)

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und Erfinder von allerlei Göttern waren, sodaß daher [nach ibnen] bis jetzt Ortschaften unter den Ägyptern heißen und ihre Gesetze in den Ortschaften gelten. Da sie zugleich Götter und auch Gesetze ersannen denjenigen, die unter ihrer Herrschaft [standen], so machten sie ihre Nachbarn zu Feinden und Hassern, sodaß daher auch sie die ganze Zeit ihres Lebens mit Kriegen verbrachten und wider einander in Aufruhr gerieten, dementsprechend, daß sie viele Fürsten und in Gebrauch hatten. Von dort aber begann auch die Verirrung des Polytheismus weidete wie eine böse die übrigen Orte der Völker. Die Ägypter waren mehr als Menschen in der Verehrung der Götter [bewandert] und hätten ehren können als jedermann. Aber frage nicht, was die Früchte Wachstums ihrer Verehrung waren! Denn keineswegs gab es früher die jetzt den Augen sichtbaren Gründe ihres Friedens und Eintracht unter einander, sondern alles [war] gerade entgegengesetzt. Deswegen wurden sie durch Kriege und Kämpfe wider einander ganze Zeit ihres Lebens gequält und füllten ihre Länder [Stammes]blut und Mord, indem die Götter als Frucht ihrer ihnen diese und derartige Werke förderten.

Wenn aber [Dinge] nicht jedermann bekannt sein sollten, wem von meinen Freunden sollte das verborgen sein, was man von den Griechen liest? Der Krieg der Peloponnesier und Athener, den Thukydides beschrieb, wo Griechen mit Griechen kämpften, wie sie die Potidäer einschlossen, wie Thebaner und ergriffen, Platäer ergriffen, wie die Thraker und die Athener unterstützten, bisweilen aber eben diesen waren, wie die Athener die Korinther einschlossen, wie sie das Land der Epidaurier und Trözenier verwüsteten, wie sie [das Land] verwüsteten und selbst wiederum Entsprechendes von Lakedämoniern erlitten, indem diese nach Attika kamen und das der Athener verwüsteten, zu anderer Zeit aber die Olynthier mit Athenern kämpften, und die einen ferner mit den anderen und [wieder] mit ihren Nachbarn, und [wie] alle Arten des Krieges bei ihnen zugerüstet wurden, der Kampf auf Schiffen und der Kampf auf Trockenen und der Kampf auf Pferden! Und das alles, obwohl, wie [*](7 1. ABBREV | „viele Fürsten böser Dämonen“ 9. 10 „wie eine böse . . . . Krankheit und weidete die übrigen Orte der Σ, aber das ABBREV steht besser vor ABBREV 19 1. ABBREV statt ABBREV | 1. ABBREV mit HS 23 1. ABBREV Lee 27 „Epidaurier“ 1. ABBREV 331. ABBREV)

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man sagen darf, Myriaden Götter in jener Zeit das Land der Griechen füllten, und nicht nur dies, sondern auch mit den Menschen lebten, [von ihnen] geehrt und bedient wurden, nicht wie [es] jetzt [der Fall ist], sondern, wie man sagt, wie ihre Vorfahren jene alten [Götter] und [sie] ihnen überlieferten, damit sie ihre Freunde seien und mit den Göttern redeten, die mit ihnen zusammen waren und lebten auf und sie äufig durch Orakel und Offenbarungen unterstützten. die Früchte dieser Götterverehrung waren diese: und Gefangenschaft.

Wenn du aber das prüfen willst, was älter ist als dies, so richte deinen Geist auf den, der in Delphi den Griechen vorsitzt, auf den Pythier, meine ich, der bei allen Griechen gepriesen wird. Eben er rief dem Lydier [Krösus] zu und war war stark, indem er sagte: kenne die Zahl des Sandes und das Maß des Meeres, die Stummen stehe ich und die Stammelnden höre ich.“ Der aber sandte ihm als Lohn für diesen Hymnus goldene Ziegel [im Werte] von zwei und ebenso goldene Phiolen und Schüsseln. Aber dem Krösus mit seinen Worten so sehr starl: Aber seinen [eigenen] Hausgenossen ’den Griechen) half der Gott nicht einmal so sehr, daß sie ruhig besonnen lebten, sondern über die Athener herrschte der Tyrann Pisistratus, während der Pythier auf die Griechen sah und die übrigen über sie mächtig waren. Sie waren sogar Genossen im Kriege, als Argiver mit den Korinthern kämpften und die Lakedämonier Trözeniern und die Lokrer wiederum mit anderen Griechen und die Kerkyreer mit anderen, als Messene viermal von den Lakedämoniern eingenommen wurde, als die Arkadier bedrángt und die der Orchomenier zerstört wurden, als die Athener die Agineten und ferner die Megarer die Korinther, die Lakedämonier die die Athener die Booten, die Lokrer die Phokeer und alle diese Griechen die Griechen. Die Götter aber, die ihnen zur Seite saßen, wäbrend alles dies geschah, Zeus, der Pythier, der Klarier, der Dodonäer, [*](13 Herodot I 47; Praep. V 34 2) [*](5 „und überlieferten“ Σ. Aber das ABBREV steht besser vor ABBREV als ABBREV Vielleicht schrieb Euseb.: „daß ihre Vorfahren anbeteten und jenes Alte (d. h. die alten Kultbräuche) ihnen überlieferten“ 11 wörtlich Griechen “ 13. 18 „war “ Σ ist sinnlos. Man erwartet das Gegen- teil, da im Folgenden von der Schw:ache, im Gegensatz zum Vorhergehenden, Rede ist. Vielleicht Verwechslung von ἐρρώσθη und ἠρώστει 20 20 ABBREV „war “ „grausam“) 1. ABBREV = τυραννεύω 26 ABBREV ABBREV ABBREV = πολιορκέομαι „bedrängt “)

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Branchide waren voll von den Opfern, die von den Dämonen den Opfern wilder Stierhekatomben, den Opfern an geliebten [Kindern der] Menschen und, vielleicht weil sie Dämonen waren, von Fettgeruch, freuten sich sehr daran und nahmen sie [gnädig] Die die Götter liebenden und [für sie] sorgenden Griechen als sie von dem bösen Wahnsinn der Kriegsliebe in Wut und wider einander rasend wTaren, von den die Griechen liebenden und schützenden, vielmehr aber, wenn man aufrichtig soll, von den kriegsliebenden, die Menschen hassenden und mit Gott kämpfenden [Dämonen] nicht gehindert, obwohl diese bei Denn diese waren die Ursache für alles dies, weil sie liebten und auf der Stelle, so oft ihnen [dies] durch Kriege unmöglich war, sich durch Menschenopfer in jeder Stadt voll füllten an vergossenem Menschenblute freuten.

Eines also von zweien [gilt]: Entweder waren sie nichts und eine böse Verirrung hatte die Menschen erfaßt, daß daß sie seelenlose Bilder eitel und unnütz ihre eigenen geliebten [Kinder] im Wahnsinn Oder wenn eine Kraft in ihnen war, so ist es natürlilich, daß entweder Gutes oder Böses wirkend war. Wenn sie also wären ihrer Natur nach, auf Erden wären und mitten herrschten, so würden sie dies[e ihre gute Natur] nicht genügend außer wenn [sie] zur Hilfe und Erlösung denen sie wTohnten. Wenn sie aber böse Dämonen sie in allem das Gegenteil des Guten tun. Welcher Beweis ist zwingender hierfür als die Früchte ihrer eigenen Verwaltung? Denn an seinen Früchten wird der Baum erkannt.“

Es ist also Zeit zu prüfen, welches die Früchte und Kämpfe sind — nicht der Feinde und nicht der Barbaren, die wider die Griechen erhoben — sondern der Griechen selst, welche die Götter ihrer Vorfahren bekannten und wider einander rasend und [was das für] Götter [sind], die innerhalb der Tore waren und jeden Tag von den Städtern geehrt wurden? Welche Verehrung entsprechenden [Dinge] gaben sie denen, die sie verehrten? Etwa vor allem Frieden, in ruhigem Leben und Genuß zu leben, [*](24 = Matth 12 33) [*](1 1. ABBREV ABBREV = ὁ ἐν Βραγχίδαις 4 vgl. ο. S. 83 14 = L 236 16 | „und“ Σ = καί 5 Vielleicht ist zu übersetzen: „Die Griechen aber wurdn . . . von den liebenden und sorgenden, den die Griechen liebenden und schützenden Göttern gehindert“ Die Worstellung im Σist unsinnig 6 „und“ Σ1. ABBREV ABBREV Bernstein 29 „schrieben“ Σ = ἐπιγράφομαι 33 „oder“ Σ = ἢ)

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dann feste Gesetze, die ein Schutz für das Gute sind? Wenn nun das wäre, was vorher gesagt worden ist, so wäre es zu zweifeln, daß die οὐσία der Verwalter gut ist. Wenn aber Gipfel des Bösen das ganze Land der Griechen beherrschte und die Götter, die zahlreichere Bewohner waren als die Menschen und nicht nur in jeder Stadt, sondern auch in den Häusern geehrt wurden, sie geehrt wurden, denen, die sie ehrten, nichts weiter gaben als Mord, Krieg, Verwüstung der Dörfer, Vernichtung und Exil, indem Griechen wider Griechen durch sie entflammt waren, was ermangelt es noch [weiteres] zu wissen und zu sagen? Vielmehr das eine von beidem, was vermutet wurde, [gilt]. Denn entweder konnten die Götter nichts, weil sie nichts waren — so waren sie fern [und unschuldig] an der Ursache des Bösen — oder etwas Macht und waren selbst die Ursache des Bösen, indem sie zuließen, daß es so geschehe, oder indem sie selbst es bewirkten. Wenn sie also derart Täter des Bösen waren, ist es die Fürsten des Bösen genannt werden. Wenn sie aber es von andern getan wurde, übersahen, so waren sie wiederum Verräter ihrer Freunde und keineswegs hilfreich, sondern hinterlistig und deshalb böse.

Denn wenn sie keine Götter, auch ihrer Natur nach nichts Besseres als wir selbst, sondern Menschen waren, nur daß sie mit versehen waren wegen ihrer Tugend und Weisheit, warum traten sie [dann] nicht ins Mittel und befreiten ihre Freunde vom Kampf, indem sie sie entweder durchs Wort überzeugten oder mit Gewalt trennten und weit von einander entfernten und ihnen das rieten, was recht ist, indem sie die Taten guter Menschen wirkten und sie von der Feindschaft befreiten und sie zum Friedenzusamenführten, da sie ja ihre Freunde sind?

Was also? Auch gute Menschen würden dies tun, es ihnen begegnete. Die Götter aber vernachlässigten ihre sie ihnen nahe und bei ihnen waren, inmitten der Griechen wandelten und von allen geehrt wurden, indem sie sie dem Blut [vergießen], Schwert und dem Mord der eigenen [Brüder] übergaben. WTie Weil sie nicht helfen konnten oder nicht wollten, obwohl sie konnten? Denn wenn sie nicht wollten, obwohl sie konnten, hatten sie keineswegs hilfreiche Eigenschaften für die, die sie ehrten, sondern feindliche und [*](17 vgl. Eph 6 12) [*](1 „und einen Schutz für das bestehende Gute“ Σ 1. ABBREV „an der οὐσία guter “ 9 1. ABBREV Bernstein 21 „anders“ Σ = ἄλλως 28 „und“ Σ = καί 35 „Taten“ Σ = ποιότης wie ο. S. 539)

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hinterlistige. Denn diejenigen, die das Böse entfernen konnten, es nicht taten, waren nichts Besseres als Feinde. Wenn sie aber nicht konnten, obwohl sie wollten, verdienen sie Verzeihung wegen ihrer Schwäche. Wenn sie aber demnach so waren, ist die Aussage, daß Götter seien, überflüssig und wurde der Name „hilfreich“ ihnen mit Recht zugeschrieben, weil sie nicht einmal den Menschen zur Erlösung halfen wegen der Schwäche der Natur.

Wenn aber das Fatum über uns setzt [der Art], daß es alles und selbst Götter beherrscht, und [anführt], daß eben dies die Ursache des und alles dessen sei, was unter den Menschen geschieht, so wird eben unser Leben ganz und gar zerstört, sobald das vernichtet ist, was uns ist, und ist [folglich] eine falsche und trügerische Lehre statt über uns gekommen. So wird auch ihre Meinung von den Göttern vernichtet, die nichts können außer dem, was [durchs Schicksal] bestimmt ist, was, wie auch immer, notwendig eintreten muß, selbst wenn nicht wollen. So wird ferner auch die Fürsorge eitel und unnütz, da sie solche ehren, die nichts tun können. Aber hierdurch sind begriffen worden jene wunderbaren [Wesen], in denen keine Kraft war, dem Bösen der Menschen zu helfen, und offenbar [als solche] erschienen, welche sich freuen an schändlichen verwerflichen Göttergeschichten und an den bösen Opfern der Menschen. Daher also müssen wir glauben, daß die solches mit den damaligen Menschen taten wegen ihrer das Böse und den Krieg liebenden Natur, aus ihren eigenen Werken widerlegt seien.

Aber auf der Stelle jetzt zu unserer Zeit, wo alle Fürsorge für jene genannten ötter) vergessen ist und jene Äußerungen) alten Krankheit verringert sind, leben alle Städte und Ortschaften den Provinzen und in den Ländern in tiefem Frieden. Ganz Europa, Libyen und Ägypten, die früher nichts anderes waren als im Wetter [befindliches] Schiff, das heftige Winde und Stürme allen Seiten zugleich ergriffen haben und hierhin und dorthin im Orkan eintauchen, werden jetzt in lustvoller Heiterkeit, glänzender Ruhe friedlicher Freude vom Steuer gelenkt und bekennen den Einen Steuermann des Alls. Und alles dies jetzt, obwohl der Delphier verwüstet, obwohl der Pythier ausgelöscht und obwohl die Erinnerung an [alle] übrigen ötter aus dem Gehör der Menschen verwischt ist und kein Zwang des Schicksals, welcher auch immer es sei, und keine kriegs- [*](1 1. ABBREV ß 4 ABBREV = τὸ ἐπιφημίζειν 12 1. ABBREV Lee 34 1. ABBREV ABBREV Ι „schreiben“ = ἐπιγράφομαι 35 1. ABBREV Lee)

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liebenden Dämonen die Städte verwirren! Denn seit in der ganzen Menschenwelt, in allen Städten, in allen Dörfern und in allen Ortschaften die Lehre unseres Erlösers stark geworden ist und seit nicht mehr das Geschlecht der Dámonen, sondern nur Gott, der König des Alls und der Schöpfer der ganzen Welt, der Logos Gottes, bei allen Menschen, Barbaren und Griechen, anerkannt und gepriesen wird, ist jedes Wort vom Schicksal aufgelöst, und jeder Krieg bewirkende Zwang [ist] Ferne. Vielmehr wird der göttliche, Frieden bewirkende Logos ganzen Erde besungen, und das Menschengeschlecht hängt Gott, dem Vater, an, der Frieden und Liebe allen Menschen fördert, Jetzt, wo die [Kulte] der Götter nicht mehr geübt werden noch die [Folgen] des gegenseitigen Krieges bestehen, wo auf der ganzen Erde die Tempel, die einst in die Höhe errichtet wurden, in den äußersten geraten sind und [wo] alle jene Götter, die einst an jedem Orte riefen, aus Scham oder aus Furcht schweigen, sind alle Städte, Provinzen und Länder zugleich durch die rechte Hand) der Liebe zum Frieden gebracht worden und genießen unter Einer Herrschaft von aus Ordnung zumal und Eintracht. Früher aber, als sie die Götter viel mehr sogar als ihre geliebten [Kinder] ehrten, in welcher Lebensverfassung sich da die Völker Griechenlands und der Barbaren befanden. brauchen wir nicht weiter in längerer Rede darzutun, da diese Dinge in kurzem klargelegt sind. Aber derart [sind] die alten [Überlieferungen] der Geschichte.

Die neueren aber — wie sollte jemand sagen, wieviele Herrschaften seit dem Makedonier Alexandros, kurz vor dem Erscheinen unseres Erlösers, bestanden? Denn Aridaios, der Bruder empfing das Königtum von in Europa beherrschte, Ptolemaios aber Agypten und Alexandria erhielt. Phönikien aber und Kölesyrien regierte Antigonos Asien, Kassandros Karien, Leonnatos den Hellespont, Eumenes Paphlagonien und Lysimachos die Gegenden von Thrakien. Daher zogen wie aus einer Schranke zum gegenseitigen Kriege aus eben dieselben, die die Herrschaft empfangen hatten. Denn Ptolemaios, der Sohn des Lagos, brach fünfzehn Mal aus Ägypten aber trat dem Ptolemaios, dem König der Makedonier, entgegen und wurde getötet. Perdikas drang in Ägypten ein mit [*](10 „der“] „und“ Σ 1. ABBREV 15 „und alle Städte“ Σ streiche 26 ABBREV = „Auraios"? Σ 1. ABBREV Lee 30 „Leonos" Σ 1. ABBREV Lee 36 „Pertikos" Σ 1. ABBREV Lee)

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Ptolemaios eroberte Kypern, Demetrios plünderte Syrien, ein wiederum ging nach einem anderen Orte und besiegte mit seiner Räuberbande seine Grenznachbarn.

So also wurde eins nach dem andern in derselben Zeit vollendet in allen Teilen der Welt, und friedlos und unversöhnlich wurde ihre Feindschaft wáhren die Verehrung vieler Götter in jener Zeit Kapellen und Heiligtümer in allen Städten die Tempel mit vielen Weih gescheuten geschmückt war das Götterwort bei den und Massen ehrten in den Dörfern und an jedem Ort, so den Häusern, selbst in den Schatzkammern und Altären und Bildern die [Götter] sie so waren, unterschieden sie sich in nichts von dämonischen Menschen, deren Seelen in Wahnsinn verkehrt, die die ganze Zeit ihres Lebens mit dem Blute ihrer Ortsgenossen befleckt und in Wahrheit dämonisch waren, indem bei den gegenseitigen Kriegen und häufigen Städtebelagerungen die die Welt verderbenden Dämonen ihnen dabei behilflich waren.

Diejenigen aber, die für Götter gehalten wurden, gaben ihren Verehrern Orakel und Vorauswissen, verstanden aber nicht ihr eigenes Verderben vorauszuwissen und vorauszusagen, das sich ihnen allen bei dem Erscheinen unseres Erlösers unter den Menschen ist der größte Beweis ihrer Minderwertigkeit und eine zwingende jener Orakel, die einst unter allen Griechen verkündet wurden. Keiner der Orakelnden also sagte das Erscheinen unseres Erlösers unter den Menschen voraus noch die neue Lehre, die von ihm allen Völkern gegeben würde, sondern [keiner], nicht einmal der Pythier anderer der großen Dämonen wußte das eigene Verderben voraus noch sagte vorher den, der kommen werde als Vernichter und Zerstörer aller, noch sah alle diejenigen voraus, die aus den Griechen- und Barbarenvölkern dem Irrtum des Polytheismus sich abwenden und den Einen über alles [herrschenden] Gott erkennen würden.

Welcher Orakelgeber aber oder Seher oder welcher ἡμίθεος oder Dämon oder Gott weissagte voraus, daß ihre eignen Herrlichkeiten verlöschen wenn ein Neuer, wer auch immer es sei, im Leben der Menschen erscheinen scheinen würde, daß das Wissen des allerhöchsten [*](6—12 = Laus 217 34—218 5 5 18—8. 117, 12 vgl. laus 219 9—32) [*](7 φιλοπόνως L „vorzüglich" Σ vielleicht = φιλοκάλως vgl. Praep. X 4 6 8 ἀναθήμασι L „Gelübden" Σ 9 καὶ θεῶν . . . . λόγος L „das Wort über die Götter“ Σ)

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herrscht), und seine Verehrung allen Völkern prophezeite die Vernichtung der eigenen Tempel und den äußersten Grad ihrer Verwüstung? verkündigte Gold und Silber bestehenden Götzenbildern die Einschmelzung Feuer und die Veränderung von unbrauchbarem Anblick zur vorzüglichen Brauchbarkeit der Menschen? Denn an die Götzenbilder. die von ihnen eingeschmolzen und verächtlich und erbärmlich in ganz kleine Stücke gehauen wurden. — wer von den Göttern dachte jemals daran? Wo aber waren die Fürsorger dieser [Bilder], die ihren nicht halfen, als sie von den Menschen zerstört wurden? Wo waren diejenigen, die früher Kriege bewirkten, bei ihrem Unheil aber selbst Zerstörenden susahen, während diese im tiefsten Frieden waren? Wunderbar zu sagen aber ist es, daß, als ihre Tempel vernichtet ein das Schöne und Gute fördernder Friede beherrschte, daß das gerade Gegenteil aber eintrat, als die Götter im Frieden waren. Kriege also und Kämpfe und Aufruhre die wir früher geschichtlich besprochen haben, unter den Menschen bei der Macht der Götter, bei aber eben derselben war ganz und gar Friede und reichliches Glück. Daher ist es für jeden, der überlegt, klar, daß deine götter noch gute Dämonen waren, sondern im Gegenteil böse deren Macht Ursache war für das Böse aber das Kommen des Guten für jedermann förderte. das Volk der Griechen in Verwirrung war und wie die Völker ganzen Erde verwirrt waren, haben wir [nunmehr] wie in Kürze erkannt.

Wie aber die Sitten, deren Arten wechseln, das ganze Leben verkehrten, kann man daraus erkennen: Denn die Ägypter haben ein Gesetz, ihre Schwestern zu heiraten, die Perser, mit ihren Müttern verbrecherischen und frevelhaften Umgang zu halten, andere aber, ihre Tochter mit ungesetzlicher Schändung zu beflecken. Der Frevel Leute) beschränkte sich auf das Weibliche. Der [*](13 ff. Laus 217 24 ff. 20 ff. vgl. Laus 240 20 ff. Praep. I 45 f. II 132) [*](5 καὶ τὴν ἐξ ἀχρήστου ἰδέας εἰς ἀναγκαίας χρήσεις L 6 ξοάνων L θεῶν Σ 1. ABBREV 7 wörtlich „und mit Verachtung und in in lauter ücke gehauen wurden" Σ εἰς λεπτόν τε γελοίως κατακοπτομένων „Ein Wunder aber eben des Wortes ist dies" Σ 14 „ein das Schöne fördernder und ein guter Friede" Σ, aber lies ABBREV 17 wörtlich durch Schrift (= δι’ ἱστωρίας), die wir vorher gesagt haben" Σ 231. ABBREV PSm mit HS)

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kehr der Weisesten aber unter allen Griechen raste sogar in windernatürlicher Weise gegen das Männliche. Aber auch inbezug Bestatten schien es den einen richtiger, mit Erde zu bedecken, den andern jedoch, dem Feuer zu übergeben. Andere aber unterließen als etwas Frevelhaftes und warfen ihre Toten den Hunden und Vögeln vor. Die einen schlachteten die Fremdlinge, die zu ihnen kamen, die andern aber verzehrten sogar Menschenfleisch. Ferner aßen Geliebten, die alt geworden waren, bevor sie der Tod erreichte, vorher, nachdem sie sie zuvor geopfert hatten. Die einen stürzten diejenigen, die sich dem Greisenalter näherten, vom Felsen, die sie der Schlinge. Die einen warfen sie den Hunden vor, während sie [noch] lebendig waren, die andern aber als Tote. Die einen begruben, die anderen töteten [zu gleicher Zeit] mit ihnen auf die Lebenden, die von den Toten geliebt wurden.