History of the Peloponnesian War
Thucydides
Thucydides. Geschichte des Peloponnesischen Kriegs. Wahrmund, Adolf, translator. Stuttgart: Krais and Hoffmann, 1864.
Diese Makedonier nun waren nicht im Stande, sich der heranrückenden großen Heeresmacht entgegenzustellen, und zogen sich deshalb in die Burgen und festen Plätze zurück, so viele deren im Lande waren. Ihre Zahl war aber nicht gar groß, sondern erst später hat Archelaos, des Perdikkas Sohn, nachdem er König geworden, die jetzigen Festungen im Lande gebaut, grade Straßen angelegt und die sonstigen, das Kriegswesen fördernden Maßregeln getroffen, wie er denn in Verbesserung der Reiterei, der Bewaffnung
Sitalkes knüpfte nun mit Perdikkas Unterhandlungen an wegen der Dinge, die ihn zum Kriege veranlaßt hatten, und da die Athener mit der Flotte nicht ershcienen waren, weil sie nicht geglaubt hatten, daß er mit dem Heere kommen werde, sondern nur Gesandte mit Geschenken an ihn schickten, so entsandte er einen Theil seines Heeres gegen die Chalkidier und Bottiäer, trieb sie hinter ihre Mauern und verwüstete das Land. Während er nun in diesen Gegenden stand, so fürchteten die nördlichen Thessaler, die Magneter und die andern thessalischen Unterthanen und die Hellenen bis zu den Thermopylen hin, der Zug möge vielleicht auch ihnen gelten, und hielten sich deshalb gerüstet auf ihrer Hut. Es fürchteten sich aber auch die Thraker jenseits des Strymon, welche die gegen Norden sich dehnende Ebene bewohnen, Panäer und Odomunter, Droer und Dersäer; denn diese alle sind noch unabhängig. Auch bei den den Athenern feindlich gesinnten Hellenen erregte er die Besorgniß, ob er nicht, von jenen bewogen, gemäß des Bundes- vertrages gegen sie heranziehen werde. Er aber hielt unterdessen das
Die Athener in Naupaktos aber unternahmen, nachdem die Flotte der Peloponnesier sich aufgelöst hatte, im Laufe des Winters unter Anführung des Phormio zur See einen Zug nach Astakos, landeten, drangen mit vierhundert athenischen Schwerbewaffneten von den Schiffen und vierhundert Mesfeniern in das Innere des Landes, trieben in Stratos, Koronta und den andern Plätzen diejenigen Bürger aus, denen sie nicht trauen zu dürfen glaubten, und kehrten dann, nachdem sie den Kynes, des Theolytos Sohn, nach Koronta zurückgeführt hatten, wieder auf ihre Schiffe zurück. Gegen Oiniadä nämlich, welches allein unter allen Akarnanern ihnen immer feindselig gewesen war, schien ein Zug des vorgerückten Winters wegen nicht mehr thunlich. Denn der Acheloos-Fluß, der vom Pindos herab durch Dolopia, das Gebiet der Agräer und Amphilocher und die Akarnanische Ebene fließt, dann seinen Lauf an der Stadt Stratos vorüber nimmt und bei Oiniadä sich in's Meer ergießt, indem er rings um die Stadt Seen bildet, macht des Wassers wegen einen Winterfeldzug schwierig. Es liegen auch von den Echinadischen Inseln die meisten Oiniadä grade gegenüber, dicht vor den Mündungen des Acheloos, so daß der Fluß, wenn das Wasser groß ist, fort und fort Land anschwemmt, und einige dieser Inseln sind bereits zum Festlande geworden, und wahrscheinlich wird es in nicht langer Zeit allen übrigen ebenso gehen. Denn die Strömung ist mächtig, wasserreich und schlammig, die Inseln
Die Athener unter Phormio aber kehrten von Akarnauien nach Naupaktos zurück und fuhren dann mit Frühlingsanfang nach Athen, mitführend die Freigeborenen, die sie in den Seeschlachten zu Gefangenen gemacht, und die nun Mann gegen Mann ausgewechselt wurden, und mit den Schiffen, die sie genommen hatten. So hatte dieser Winter geendet, und mit ihm war auch das dritte Jahr dieses Krieges zu Ende gegangen, den Thukydides beschrieben hat.
Druck von C. Hoffmann in Stuttgart.