In Genesim (In Catenis)

Methodius

Methodius, In Genesim (In Catenis), Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Es forscht aber nun jemand, weshalb Gott nicht ließ <die Juden> die übrigen Tiere essen, welche auch die übrigen sondern ein wenig ihnen befarhl sich zu enthalten, einen Unterschied machend von Reinem und Unreinem.

Wenn aber nun, damit rein und des Bösen unteilhaftig das Leben werde, indem wir nicht Fleisch essen, auch (und) nicht ungerecht zu leben trachten, da wir auch von den von der Erde hervorgebrachten Früchten zu leben vermögen, wir in keiner Weise nach Gerechtigkeit, jene Geschöpfe, die nichts Unrecht uns zuvor getan, zu schlachten zu unserm Genuß. War es etwa nicht genug, von jenen geehrt zu werden und ihrer Arbeit zu genießen? Sondern auch nach so großen Diensten schleppen wir sie Schlachtung, ihren Schaden zu unserm Genuß machend.

Wenn aber [*](9 Act. 15, 28. 29 — 15 Mark. 7, 4 — 19 vgl. Orig. De princ. IV, 2, 10) [*](1 »Bariabas« S: einiges + Act. 15, 22 3 καὶ οἱ ἀδελφοὶ Act. 15 < 4 »Antiochien« Sc: achanii S | »Syrien«: einiges + Act. 5 »euch . . mit Worten« vy slovami: vami S: einiges + Act. 5f »welche . . ihnen«: 6 »befohlen« povelechom: polechom B 10 »also«: γὰρ Act. 15, 28 11 »sondern nur«] πλὴν τούτων τῶν ἐπάναγκες Act. 15, 28 12 »Apostel« S 15f »das . . hat« imust: imustju A, imustu B 17 f »die Juden« < ist für »Menschen« clci (Nomin.) zu lesen clcy »Menschen« (Accus.) = Volk« und hierher zu ziehen 19 »ein wenig« < B 23 »sondern« no S 27 »Diensten« S 177)

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nun von Gott gestattet ist, die Tiere zu essen, da er sie zu unserm Genuß geschaffen, warum essen wir nicht die, welche nicht an unserm Dienst, sondern welche uns vielmehr lästig sind? Denn pflügenden Stiere und milchbringenden Kühe und die uns Wolle schmückenden Schafe schlachten und töten wir. jemand Schweinefleisch aß so wurde er mit Bedrohung gereinigt.

Wegen dessen sagen wir, daß von Gott auf die Erlösung hin das Gesetz gegeben worden sei. Denn [wie] nichts Unnützes befahl sondern damit er den vielen den Weg zur Frömmigkeit zeige, aussondernd die ägyptischen Speisen, und vielmehr sie zur Besonnenheit führend;

wie auch oft die Ärzte die Kranken durch andere Speisen heilen. Denn sie bedurften wegen des Dampfes des Götzenglaubens anfangs ein solches Gesetz, damit sie nun eine Menge von Sitten annehmen und erprobt werden, welchen Eifer sie haben in betreff dieses Gesetzes. Denn es ist notwendig, daß die, welche »im Geringen« Gott nicht gehorsam in Höherem nicht gehorchen, die aber, welche in Geringerem gehorcht haben, auch Größeres halten.

Daher hat auch Gott zuerst wegen Speisen und Opfern Gesetze gegeben, und über andere sehr einfache Dinge ein Gesetz, nicht unwissend, daß »»alles, was in den eingeht, ihn nicht verunreinigen« kann, sondern vielmehr in dem unsere Seelen lehren wollend, damit sie imstande wären, Wertvollere völlig zu halten. Denn wie Lehrer, den Kindern Striche vorschreibend, hierdurch zum Erlernen hinführen, so auch Denn an Stelle der Striche gab er das Gesetz, damit in ihm zuvor unterrichtet sie zu Höherem fortschreiten.

Wie auch Paulus kundtut, es habe »das Gesetz den Schatten der zukünfticfen Güter«, aber das Bild der zukünftigen Dinge selbst. Wie ein Schatten nicht hat das wahrhaftige Bild der Dinge; das Bild aber bildet ab die Gestalt dessen, wessen Bild es ist, und zeigi durch die Ähnlichkeit des noch nicht Gekommenen es wie Gekommenes. Was nun der Schatten ist gegenüber dem Bild, das ist das Gesetz gegenüber [*](7 vgl. Sjonp. 3, 1. 5, 2. 7 S. 27, 4 ff. 53, 20 ff. 61, 21 ff — 8 De lepra 15, 1 S. 469, 22f — 11 vgl. De cib. 11, 2 S. 441, 8ff — 15 Luk. 16, 10 — 19 Mt. 15, 11. Mark. 7, 15 — 26 Hebr. 10, 1; vgl. Symp. 5, 7 S. 61f. De lepra 4, 3ff S. 454, 10ff. Orig. De princ. IV, 3, 13 S. 343f — 27 vgl. Symp. 5, 8 S. 62, 15 ff — 30 Symp. 5, 7. 9, 2. 3 S. 61, 21 ff. 115, 23ff 118, 1ff) [*](26 vgl. z. B. Athan., Festbr. S. 57. 79. 144 Larsow) [*](5 »schlachten und öten wir« kolemu i ubivaemu my: kolemy i ubivaemy S) [*](9 »d. vielen«: »durch vieles«? mnogyim 12 »bedurften« S 177v 26 »der zukünft.« S 178)

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aber was das Bild ist über den Dingen selbst, das ist das Evangelium gegenüberd dem Zukünftigen.