De Libero Arbitrio

Methodius

Methodius, De Libero Arbitrio, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Denn so haben wir auch gelernt, daß was jenen wohlgefällig ist, das auch uns nützlich sei, indem wir sehr wohl wissen und vergewissert sind, daß, was uns nützlich ist, das auch jenem erwünscht. Denn die Veränderungen des Lebens geschehen —

wenn schon jenen das Veränderte nicht sofort offenbar wird — wieder zum Nützlichen. Denn oftmals in der Armut und im Reichtum in uns selbst die Bedürfnisse ändernd, zeigen wir in allem fließend das Leben.

Wenn aber einige, geratend auf Eine Weise, unverändert bis zum Ende den Bau bewahren (<sind> bewahrend), bald sind solche, nachdem sie alles verlassen, ebensolche geworden nach dem Weggang von allem; allein nur die das Irdische im Himmel Verbergenden haben dort ein andersartiges Leben.

Wenn aber etwas Zweites, damit nicht die Entfallenden durch die Veränderung sich ärgern. Denn dieses Gesetz gebührt sich auch zu hören. Was denn von allem zeigt sich ewig so bleibend? Siehst du hicht den Kreislauf des Jahres sich ändernd durch die verschiedenen Zeiten vieler Tage?

Obschon manchen der Winter unerträglich, aber er ist notwendig für das Leben. Denn dieser nährt nnd feuchtet an die Erde und, den Menschen durch das Trübe der Natur beschwerend, erzeigt er bald Nutzen und Wohltat durch das Herbeikommen der Lüfte, mit welchen die Erde gekrönt (vermählt?) viele und mannigfaltige Früchte den Menschen bringt.

Es fliehen viele die Glut der Sonne, aber gleichwohl reift jene uns die Speisen. Es betrüben uns oftmals die Regengüsse, aber sie dienen der Erde zur Tränkung. Und es ändert sich auch der Sommer und kommt nahe dem Winter; und Vermengung infolge der Mischung beider zur Wegnahme der Früchte zeigt der Herbst.