De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

Schön ist es, fortan von dem gemeinsamen öser aller [selbst] zu ören, der mit den Menschen redete und nach Art eines guten Vaters mit seinen öhnen gleichsam Kind ward und durch das äß, das er nahm, wie durch einen Dolmetscher Antworten gab, soweit es die Natur der Sterblichen zu ören vermochte. Denn als er seine Theophanie unter den Menschen veranstaltete, zeigte er zwar viele andere offenbare Beweise der Kraft seiner Gottheit durch Taten, — wenn jemand will, kann er [sie] aus den üchern über ihn sammeln, — aber wiederum ist auch dies kein geringer, ür seine Wahrheit eintretender Beweis, der in seinen eigenen Worten besteht. Eben sie üssen wir denen nahe bringen, die nicht leicht seinen wunderbaren öttlichen Taten beistimmen, damit sie auch jenem anderen glauben, das über ihn ündigt ist. Und nicht gering ist auch der Beweis durch die Kraft, die seine Worte denen ähren, welche Verstand haben. Denn wie wir oftmals sogar diejenigen, die wir mit unseren Augen nicht sehen, sondern deren Worte wir nur ören, kennen und nach dem örten urteilen über den, der da redet, ob es ällig ein Grieche oder ömer oder gar ein Ägypter, ob er der Lebenszeit nach alt oder jung, ob es der Ton eines Weibes oder Mannes, ob es die Stimme eines Weisen und ünftigen oder im Gegenteil eines Toren und Idioten ist, äß aber auch: selbst wenn wir ällig nicht vor Augen haben och sehen jene göttlichen Taten, die der öttliche Logos vollbrachte, als er auf Erden seinen Umgang hielt, sondern selbst [wenn wir auch nur] urteilen aus der Lehre seiner eigenen Worte, deren Stimme seltsam ist und das gemeine Denken übersteigt, und aus dem Vorherwissen der ünftigen Dinge die er voraussagte, und aus dem was er auch in äteren Zeiten zu Zeiten tun versprach, und aus der üllung der vorausgesagten Dinge, deren Vollendung bis jetzt vor unseren eigenen Augen infolge seiner Kraft gewirkt wird, — äß) ist nicht gering der Beweis, der sich inbetreff der Dinge ergibt, welche seine Gottheit bezeugen. Denn die von ihm geschehenen Wunder verteilen sich auf [zwei] Zeiten: auf die- [*](24 Man ßt ein Verbum, etwa ABBREV 28 „und deren" Σ str. (??))

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jenige, die vergangen ist, in der er seinen Umgang auf Erden hielt, wie [in den Evangelien] berichtet ist, und [zweitens] auf die ätere [Periode], die sich bis zu uns selber erstreckt. Denn die gewaltigen Taten, die er üher vollbrachte, als er auf Erden mit den Menschen zusammen war, konnten diejenigen offenkundig sehen, mit denen er in jener Zeit ällig zusammentraf. zusammentraf. Eben sie aber sind uns verborgen und liegen [nur] ungesehen [vor uns]. So konnten hinwieder auch die Dinge, die zu unserer Zeit nach seinen voraussagenden Worten in ihrer Ordnung üllt wurden und [die] eben in ihren Wirkungen bis jetzt von uns gesehen werden, von denen, die damals und in jener Zeit [lebten], wo sie vorausgesagt wurden, noch nicht in ihrem örigen Ausgang ßt werden, und vielleicht erschien ihre Erfüllung den äubigen öglich. Aber es ist wahrscheinlich, daß auch damals diejenigen, die ihrer Art nach Leute von Verstand waren, obwohl sie den Ausgang der voraussagenden Worte nicht sahen, dennoch sie um seiner übrigen Taten willen glaubten. Denn wie sollte es nicht wahrscheinlich sein, ß diejenigen, welche mit ihren eigenen Augen die offenbaren öttlichen äfte, Zeichen, Wundertaten und werke, die jede sterbliche Natur übertrafen, sahen, ß sie) nicht nur an das, was man damals sah, sondern infolge dieser [Dinge] auch an das bereitwillig glaubten, was ür spätere Zeiten das Vorherwissen verbürgte? Daher wiederum ört es sich auch ür uns selber, infolge Wunder, die wir mit unseren eigenen Augen wahrnehmen, auch jenen damaligen beizustimmen, die von seinen üngern bezeugt sind. Denn jene [Dinge], die uns von den Vorfahren nur überliefert sind, weil sie es örten, werden mit unseren eigenen Augen • und ügen denen, Geist unverdorben ist, ß sie Beweise sind zum Siegel ür Geschriebene. Was das ür Dinge sind, die damals noch nicht waren und noch nicht bestanden und noch nicht ins ßtsein der Menschen getreten, [wohl] aber von ihm öttlichem Vorherwissen und ür ätere Zeiten überliefert waren und bis jetzt in unserer eigenen Zeit sichtbar sind, [sie] aus folgendem kennen zu lernen, ist tunlich.

Es gab [einmal] einen ühmten Mann im Heere, der einen Rang und eine Machtstellung bei den ömern inne hatte. Da sein geliebter Sklave, dem die Glieder ähmt waren, zu Hause und da er sah, welche äfte unser öser an anderen zeigte, wie er [*](33—S 167, 8 = 4. ück der griech. Theoph. 33 vgl. Matth 85 ff.) [*](14 streiche ABBREV vor ABBREV 21 lies ABBREV vgl. Σ 13826 f. 35 „geliebter Sklave" (oder „Kind")] γνήσιος δοῦλος Th. gr.)

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die Kranken gesund machte, alle Schmerzen und alle Leiden heilte, und da er im Geiste urteilte, ß das Wunder keineswegs von Menschen sei, so nahte er sich ihm wie einem Grotte, indem er nicht auf das sicht- bare äß des Leibes blickte, durch das er den Umgang mit den Menschen hielt, sondern auf den unsichtbaren Gott, der durch das Sterbliche die eigene üchtigkeit offenbarte. Deswegen fiel er nieder, nieder, huldigte ihm, bat und flehte ändigst, auch selber ür seinen Sklaven der Hilfe von Gott teilhaftig zu werden. Als unser öser zu ihm sagte: „Ich will kommen und ihn heilen", antwortete ihm der Chiliarch — denn dieses Ranges war er bei den ömern ürdigt worden — und sprach zu ihm: „Herr, ich bin nicht wert, ß du unter mein Dach eintretest, aber sage nur ein Wort, so wird der Sklave geheilt werden. Denn auch ich bin ein Mann in Machtstellung und habe Soldaten unter mir. Sage ich zu diesem: gehe hin, so geht er, zu einem andern: komme, so kommt er, und sage ich zu meinem Diener: tue dies und das, so tut ers." Was nun Öser auf auf diese Bitte hin tat, öre nicht von mir, sondern aus der Schrift, indem sie äblich so lehrt: „Als aber Jesus dies örte, wunderte er sich und sagte zu denen, die ihm folgten: Nicht einmal in Israel habe ich solchen Glauben gefunden. Ich sage euch aber, viele werden kommen von Morgen und Abend und werden zu Tische sitzen mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich. Die öhne des Reichs aber werden in die äußerste hinausgehen." Dann nach diesen Worten sagte er zum Chiliarchen: „Gehe hin, wie du geglaubt hast, wird dir geschehen. Und sein Sklave ward geheilt seit dieser Stunde. Und als sich der Chiliarch nach seinem Hause wandte, fand er in derselben Stunde seinen Sklaven gesund."

Mit welcher Vollmacht also die Stimme unseres ösers hervorging und welche üglichkeit er gezeigt hat und mit velcher Kraft er üllt war und mit welcher Freundlichkeit und Geneigtheit zum Wohltun, ß er bereitwilligst sein Kommen verhieß, welcher Art aber auch das Wunder der Wohltat war, kann man nicht ürdig erkennen. Denn ß er dem Chiliarchen nicht mehr sagte als „wie du [*](1 vgl. Matth 423 18 = Matth 810—12 24 = Matth 813 28—S 169, 5 = 5. ück der griech. Theoph. S. 15 —1631 33 = Matth 8 13) [*](6 „deswegen"] διὸ < Σ, 1. ABBREV ABBREV 7 „flehte inständigst“] wörtlich: „rang", vermutlich = λιπαρῶν 9 χιλίαρχος Σ ἑκατόνταρχος Matth 31 „zum Wohltun"] εἰς εὐεργεσίαν Th. gr. 32 „der Wohltat"] „der Mittat" Σ τῆς εὐεργεσίας Th. gr.)

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geglaubt hast, wird dir geschehen", und ß er zugleich mit dem Worte auch seinem Kinde die Heilung gab und sofort von der Krankheit befreite ihn, der binnen kurzem in der Gewalt des Todes gewesen wäre, wie sollte das nicht beweisen, daß in Wahrheit Gott durch menschliche Stimme redete? Wenn aber jemand dies ür schwer glaublich ält wegen des Übermaßes des Wunders, so ürde er dennoch nicht geziemend die Vorhersagung als Vorwand gebrauchen önnen, da durch sie der Beweis ür sein Tun ößer erscheint, wenn er sich zu Herzen nimmt, wie damals [nur] Ein ömer es war, der zu unserm öser kam, ein Chiliarch, der ein ößeres und besseres Bekenntnis ür ihn zeigte als das Volk der Juden, [wie] aber unser Erlöser weissagte, ß viele anstatt des Einen sein werden, die gleich jenem sich ihm nahen ürden von denen, die im Sonnenaufgang und in den Gegenden des Ostens und im Sonnenuntergang wohnen, die durch die Erkenntnis und durch das Bekenntnis zu ihm bei Gott an Ehre gleich ürdigt werden mit den Vorfahren der äer. Weil aber auch der Vorfahr jener, [eben] der gepriesene Abraham, der von ötzendienerischen ätern abstammte, sein Leben änderte, von dem Irrtum der vielen Götter zurückwich und Einen über alles [regierenden] Gott erkannte, so sagte dieser [Jesus] voraus, ß ihm und seinen Kindern, Isaak und Jakob, Myriaden gleich sein ürden in der ganzen Menschenwelt, und [zwar] besonders diejenigen ölker, die im Osten, und diejenigen [Leute], die im Westen wohnen, und er ügt diesen [Worten] auch das ößte seiner ßung hinzu. Die Juden selber [sagt er], die öhne jener Gottgeliebten, die stolz sind auf Abraham, Isaak und Jakob, sollen, weil sie sich wider ihn erhoben und nicht an ihn glaubten, als des Lichtes der Erkenntnis Beraubte „hinausgehen in die äußerste Finsternis", indem er so ihre Unwissenheit und die äußerste Torheit und den Mangel an ösendem Licht voraussagt. Hier ziemt es sich, [*](17 vgl. Gen 12 1 ff. Jos 24 2 öm 4 1 ff. 27 = Matth 8 12) [*](2—4 καὶ ἀπαλλάξαι παραχρῆμα τοῦ νοσεῖν τὸν παρὰ βραχὺ τῷ θανάτῳ κατεσχημένον < Σ durch gedankliches Überspringen von παρασχεῖν auf Lies etwa ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV ABBREV 13 „von denen"] ἐκ τῶν τε πρὸς ἵω καὶ ἀνατολὴν κλιμάτων τῶν τε κατὰ δυόμενον ἥλιον οἰκούντων Th. gr. 16 „auch"] ὅτι δὴ κἀκείνων Th. gr. „und" Σ 17 βοώμενος] örtlich „verkündigte" 18 „und änderte" Σ streiche ABBREV 19 „zurückwich" < Σ ἀναχωρήσας Th. gr. ABBREV 20 „und sagte voraus" Σ streiche ABBREV 24 „auch"] „und"; ßverstandenes καί < Th.)
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unsern Sinn auf die Erfüllung zu lenken und mit eigenen Augen wahrzunehmen, wie die Juden, die sich rühmen, des Geschlechts jener genannten gottgeliebten Männer zu sein, ausgestoßen sind nicht nur aus dem Reiche Gottes, sondern auch aus ihrer eigenen heiligen und königlichen Hauptstadt, in welcher sie allein, wie das Gesetz es bestimmte, ihren glänzenden Gottesdienst vollziehen sollten, und [wie] sie Knechte wurden aus Freien, früher Söhne vorzüglicher Väter, und vermischt mit fremden Völkern — was ihnen nicht gestattet war — in einem Lande, das nicht ihr eigen war, umherirrten, sodaß ihnen nicht einmal erlaubt war, aus der Ferne das Land ihrer Verehrung zu sehen. Ohne Führer und ohne Könige, die sich ablösend bei ihnen als Herrscher eingesetzt wurden, standen sie da und waren Untertanen derer, die ihre Tempel von Grund aus zerstörten und ihr ganzes Volk bezwangen; weder gab es einen Propheten bei ihnen wie früher, noch eine Offenbarung wie früher, noch eine Hilfe oder ein göttliches Werk. All dies kam durchaus nicht bevor, sondern nachdem unser Erlöser sein Antlitz von ihnen abgewandt hatte, über sie, entsprechend seinen Prophezeiungen. Dies über die Juden also derart.

Anstatt des Einen Chiliarchen aber, der in jener Zeit sich unserm Erlöser nahte, kam eine unsagbare Anzahl von Leuten aus allen Völkern, nicht Chiliarchen allein, sondern auch die Menge der römischen Truppen wie auch Myriaden von Herrschern und ἡγεμόνες, die über Völker und Länder mächtig sind, und andere, soviele an Ehre und Rang viel höher sind als diese, eben diejenigen, die im Königshause stolz sind, — [kamen] gleich jenem Chiliarchen zum Christus Gottes, erkannten durch seine Lehre den Gott derer, die bei den Hebräern als gottgeliebte Menschen glänzten, und wurden in gleicher Weise wie sie des Geschenkes von Gott, dem König des Alls, gewürdigt. Wenn aber jemand sich zu Herzen nimmt, wie viele Scharen von Christen und Kirchen es in Myriaden Mengen im Lande der Perser und der Inder geben soll, die im Sonnenaufgang wohnen, und wie durch die Worte unsers Erlösers bei diesen Weiber, liebende Jungfrauen und Männer zur vollendeten Heiligkeit übergehen und zur Enthaltsamkeit eines philosophischen und züchtigen Lebens, und [wie] Myriaden Bekenner Gottes eben unter ihnen leben,

und wie eben sie den, der vom Samen Abrahams aufleuchtete, den Christus Gottes bekennen und durch [*](18—27 = 5. Bruchstück der griech. Theoph. S. 17 1—9) [*](4 „heiligen“] ἱερᾶς Th. gr. 11 „sich ablösend“] „durch Überlieferung“ Σ vermutlich κατὰ διαδοχήν 21 „wie“] wörtlich „sodaß“; vermutlich mißverstandenes ὡς)

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neue Geburt in ihm Kinder Abrahams geworden sind und eben das vorhersagende Wort unsers ösers versiegeln, [wie] gerade ebenso aber auch in den westlichen Teilen der Welt alle Spanier und Gallier und [wie man] in den ändern der Mauren und Afrer, sogar im Ozean: und in Britannien Christus bekennt und den Gott Abrahams, lsaaks und Jakobs anerkennt und auch in Gebeten anruft und als Teilhaber jener äter) in der Gottesverehrung erscheint — wenn also jemand eben dies zu Herzeu nimmt, dann wird er verstehen, welches die Kraft des Logos war, der vorher ündete und sagte: „Viele werden vom Aufgang und vom Untergang kommen und werden zu Tische liegen im ße Abrahams, lsaaks und Jakobs im Himmelreich." Dies also mit dem Chiliarchen. Aber auch zu andern Zeiten, als er mit den üdischen Lehrern zusammen redete, prophezeite er dem Ahnliches und redete in dieser Weise: „ Wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und die Propheten, alle im Reiche Gottes, euch aber hinausgeworfen, dann werden sie kommen von Morgen und Abend, von Westen und üden und werden zu Tische sitzen im Reiche Gottes." Eben diese [Worte] empfangen ihre ätigung offenbar durch die Bekehrung aller Völker zu dem über alles [waltenden] Gott. Dies also sagte er jenen über die Bekehrung aller ölker zu dem über alles [waltenden] Gott.

Durch welche änner er bereit war, eilends die Berufung der ölker zu veranstalten, kannst du aus der Schrift seiner Jünger lernen, die in dieser Weise lautet: „Da Jesus entlang ging am Landsee von äa, sah er zwei üder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, wie sie Netze in den See warfen; denn sie waren Fischer. Und er sagte zu ihnen: Kommt mir nach, so will ich euch zu Menschenfischern machen. Sie aber ßen in derselben Stunde die Netze und gingen ihm nach. Als er weiter wandelte von da, sah er zwei üder, Jakobus, den Sohn des äus, und seinen Bruder Johannes, im Schiff mit ihrem Vater äus, und er berief sie. Sie aber verließen in derselben Stunde das Schiff und ihren Vater und gingen ihm nach." Eiu anderer Schriftsteller aber hat geschrieben, ß er zweimal zum [*](9 = Matth 831 14 = Luk 1328 f. 23 = Matth 4 18—22) [*](4 „die änder“ Σ 1. ABBREV 5 „und" vor ABBREV besser zu streichen Ι „bekennt"] „schreibt" = ἐπιγράφομαι 15 örtlich „und sie werden kommen" Σ 16 „und Abend"] καὶ δυσμῶν Lukas < Σ lies ABBREV ABBREV 18 „empfangen"] örtlich „zeigen" (ihre Wahrheit) 23 „lautet"] „ist" Σ wohl ὑπάρχει)

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Simon gleich diesem prophetischen Wort geredet habe: Da Jesus ämlich viel Volks anlag, sagt er, sei er in eins der Schiffe gestiegen, das dem Simon örte, und als er darin ß, dolmetschte er her Menge. Xach ügender Belehrung aber, weil es geziemend war, ß er auch ein öttliches Werk zu seinen Worten ügte zur Hilfe derer, die es sahen, befahl er dem Simon, seine Netze zum Fange auszuwerfen. Der aber sprach zu ihm: Die ganze Nacht haben wir gearbeitet, aber nichts gefunden; auf dein Wort jedoch will ich die Netze auswerfen. — und ührte den Auftrag aus. Als sie aber eine ße Menge Fische einfingen, zerrissen die Netze öllig, von der Menge beschwert. Da riefen sie die [Leute] im Nachbarschiff zu Hilfe. Als sie dann die Fische in die öhe gezogen hatten, üllten sie beide Schiffe, sodaß Gefahr fahr vorhanden war unterzugehen. über wunderte sich Simon, staunte und bekannte, nicht wert zu sein, ß unser öser sich ihm ähere. Der aber zeigte ihm das Bild des ünftigen, offenbarte auch seine Deutung, und Jesus sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, von jetzt an sollst du Menschenfischer sein.“ äischen Männern, die nichts weiter kennen als die syrische Sprache und die auch dem niedrigen und armseligen Gewerbe der Fischerei nachgehen, versprach unser öser mit Recht, er werde sie zu Menschenfischern und Herolden seiner Lehre machen, und hat sie [dazu] gemacht, ohne seine ßung ügen zu strafen, und hat die Kraft Gottes wirksam gezeigt für eine Sache, die jede üchtigkeit der Menschen übertrifft. Denn wenn er die ünftigen und Weisen oder die geehrten und reichen Leute unter den Juden zu sich ührt und sie als Lehrer seiner Worte benutzt ätte, so äre es vielleicht ür ür jemanden natürlich zu meinen, daß die Sache menschlicher bereitet sei. Denn so pflegen die meisten der Menschen sich unterzuordnen: entweder durch Geschenke von den Reichen ödert, oder durch die üglichkeit der Worte und die Phantasie] der Weisheit irre geleitet, oder die Macht angesehener Personen ürchtend. Er aber benutzte nicht derartige ünger, sondern im Gegenteil Arme und ühmte, bescheiden an Redegabe, der Sprache nach Syrer, niedrig und armselig im Beruf σχῆμα), und war durch sein Werk offenbar, indem er allein die öttliche Kraft verwandte, die er zeigte, indem [*](1 vgl. Luk 51—11 1—S. 174, 14 = 6. ück der griech. Theogph.) [*](1 wörtlich: „Da ämlich eine ße Menge oberhalb von Jesus stand“ wohl = πολλοῦ γὰρ ὄχλου ἐπικειμένου τῷ Ἰησοῦ 17 ἀνθρώπους ἔσῃ ζωγρῶν Th. gr.] „sollst du Menschen zum fangen“ Σ 24 ἢ „und" Σ; 1. ABBREV statt ABBREV ἔργῳ δῆλος ἦν] „ließ sein Werk offenbar aufleuchten" Σ)
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er sie zuerst mit Einem Worte berief und zu seinen ängern machte und [indem] er ihnen dann ß, er werde sie zu Fischern und Herolden der Menschen machen, damit sie anstatt der Netze, die sie hatten, von ihm das Netz empfingen, das aus allerlei Worten der Gesetze und Propheten und aus solchen seiner eigenen öttlichen Lehre gewebt war, und [damit] sie [es] in das Meer der Menschenwelt ürfen und einfingen, soviele sie änden, indem sie ihre geistigen Netze mit jeder Art ünftiger Fische üllten. Aber dies waren, als man damals im Worte es örte, Phrasen und öne und nichts Das Work aber der öttlichen Kraft stellte er nicht lange darauf hin und vollendete eben das in Taten, was vorher durch Worte gesagt war, ß in kurzer Zeit die ganze Menschenwelt zumal ählige Scharen er von diesen armen und laienhaften Menschen Gefischten ß und jeder οἱ der Griechen und Barbaren mit Kirchen üllt wurde wegen jener Einen ßung des öttlichen Wortes, durch welches er verhieß, nicht ß er seine ünger belehren , sondern ß er sie zu Menschenfischern machen werde, ß er die Zukunft nicht nur vorher kannte und vorher sagte, sondern auch als äter so ßen Wissens erschienen ist. Er sprach durch das Wort und hat gewirkt durch die Tat; er stellte die Zukunft durch Symbol und Bild dar und hat sie durch sein Wirken vollendet. Denn denen, die vor alters üher in der Finsternis [fern] vom Lichte der Wahrheit und in der Nacht der Gotteserlcenntnis arbeiteten und keinen ür die ösung einfangen konnten, leuchtete er in seinem Glanze auf und befahl denen, die an den Tag und ans Licht kamen, nicht auf die eigene Kunst, sondern auf sein Wort zu vertrauen und die Netze in die Tiefe zu werfen. Die aber brachten eine so ße Menge von Fischen zusammen, ß die Fanggeräte zerrissen und die Schiffe in Gefahr kameD, infolge der Belastung in die Tiefe zu sinken. Als dies aber so geschehen war, brachte er den Simon zum Erstaunen und zu nicht geringer Furcht. Aber dies öge dich nicht erschrecken, sagte unser öser zu ihm; denn noch ist es [Kinder]spiel und ein Bild des ünftigen. Denn dies sind stumme und unver- [*](6 εἰς τὴν τοῦ ἀνθρωπείου βίου θάλατταν] „in das menschliche Meer der Welt" Σ 12 ὡς ἐν βραχεῖ χρόνῳ τὴν σύμπασαν ὁμοῦ ἀνθρώπων οἰκουμένην μυρία πλήθη τῶν σαγηνευθέντων . . . . κτήσασθαι] „daß er in kurzer Zeit die ganze Menschenwelt zumal ählige Scharen der Mengen (= συναχθέντων?) von diesen . . . . Menschen erwarb" Σ 14 πληρωθῆναί τε ἐκκλησιῶν πάντα τόπον Ἐλλήνων τε καὶ βαρβάρων] „und üllt wurden seine Kirchen an jedem Ort der Griechen und Barbaren“ Σ 22 ἐν σκοτία φωτὸς ἀληθείας καὶ θεοῦ γνώσεως ἐν νυκτὶ] Σ verbindet θεοῦ γνώσεως mit ἐν σκοτίᾳ)
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ständige Fische, und dies sind Fahrzeuge und Netze, aus seelendoser Hyle gefertigt, aber derartig sind nicht die Abbilder dieser Dinge. Etwas äter also, das ßt vielmehr: augenblicklich jetzt auf der Stelle, wirst du ein Menschenfischer sein, wirst du von dieser üdenden, nutzlosen Fischerei ablassen, vielmehr ein Fischer ünftiger Lebewesen anstatt der ünftigen werden und nicht mehr aus den Tiefen des Meeres, sondern aus der salzigen Bitterkeit der Welt und aus den finstern Winkeln der Gottlosigkeit und Schlechtigkeit zum geistigen Licht und zur reinen Luft heraufziehen diejenigen, die von dir gefangen werden, das ßt vielmehr: du wirst sie zum Leben fangen dadurch, ß du ihnen das Leben, aber nicht den Tod förderst. Denn die aus dem Meere [stammenden] Fische, die vorher in der Finsternis [und] in der Tiefe leben, gehen sofort zu grunde, sobald sie Licht und Luft erlangen, diejenigen [Fische] aber, die von dir unter den Menschen gefangen werden aus der Finsternis der Unwissenheit, ändern sich um und werden zum öttlichen Leben gefangen. Deswegen sprach er: „Von nun an wirst du Menschenfischer sein." Dies sagte unser öser mit öttlicher Kraft vorher und dies zeigte ebenderselbe Erlöser durch Werke als ässig und wahr. Wieviel Myriaden Menschen also jener Fischer, der Netzwerfer, der Syrer, anstatt der Jagd auf Fische erbeutete durch die mit öttlicher Kraft gewebten Netze verborgener Worte, kann man öglich in eine Zahl fassen. Das Sichtbare aber ist das Gesicht des Unsichtbaren. Denn was der lange Aeon der Welt vor der Theophanie unsers ösers nicht heryorbrachte, was weder Mose, der Gesetzgeber der äer, noch die Propheten Gottes nach Mose, noch Myriaden anderer Fischer, die üher die göttliche Lehre den Menschen ündeten, nicht zu tun vermochten, obwohl sie die ganze Nacht hindurch vor seiner Erscheinung viel arbeiteten, das hat der äische Mann, der Arme, der Barbar seiner Sprache nach, eben jener Simon getan. Ein Beweis aber ür das damals von Simon Vollbrachte sind die bis jetzt leuchtenden Kirchen, die viel voller sind an geistigen Fischen als jene Fahrzeuge, wie es die ist zu Cäsarea in ästina, wie die zu Antiochien in Syrien, wie die in der Stadt der ömer. Denn man berichtet, ß Simon selber diese Kirchen und alle [*](4 vgl. Luk 510 17 = Luk 510 28 vgl. Luk 55) [*](7 ἁλμυρᾶς] „häßlichen" Σ (= μοχθηρᾶς?) 22 ὄψις δ' ἀδήλων ἀλλήλων HSS) τὰ φαινόμενα 24 ἤνεγκέν] „ertrug" Σ 27 „verkündeten"] vermutlich = ἀναφωνήσαντές vgl. ABBREV = άναφώνησις 32 „als jene Fahrzeuge"] τῶν τότε σκαφῶν . . . . οἵα ή κατά Καισάρειαν] lies ABBREV)
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in der Nachbarschaft ündete, und diejenigen in Agypten, eben Alexandrien stellte er ferner selber, [freilich] nicht durch sich, sondern durch den zum ünger gewonnenen Markus ür sich auf. Während er ämlich selber in Italien und unter den ölkern weilte, machte er seinen ünger Markus zum Lehrer und Fischer ür die in Ägypten. die Richte aber deinen Sinn auch auf die übrigen ünger unsers Erlösers, denen er ß, er werde sie zu Menschenfiscbern machen, und [denen] er sein Wort durch die Tat zeigte. Bis jetzt also schafft und wirkt derselbe, indem er überall auf Erden zugegen ist und die ganze Menschenwelt mit seinen geistigen Netzen üllt und mit vernünftigen Fischen der Barbaren und Griechen aus jedem Geschlecht, aus der Tiefe des ösen und aus der Finsternis der Gottlosigkeit die Seelen der Menschen herausziehend, sie hinwendend an jedem Tage und zu jeder Stunde zu dem Lichte der von ihm ündeten Gotteserkenntnis. Indem dies so mit unsern Augen gesehen wird, scheint es mir ein zweifelloses Zeugnis ür die Theophanie unsers Erlösers darzustellen.

Willst du aber auch das dritte Wort der öttlichen Stimme ören, die vorhersagte, daß seine ünger in aller Welt leuchten würden, so öre auch dies. Es liegt aber in folgender Weise vor: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge gebaut ist, kann nicht verborgen bleiben. Man ündet auch nicht ein Licht an setztes es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es allen, die in dem Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." Hier [sagte er] wiederum zu jenen Fischern, die aus dem Lande äa kamen — es ist aber ein Winkel äas, der so genannt wird, am ücken gelegen, über den auch unter den Propheten Jesaja ündet ündet und ausruft, indem er zugleich auf die Verborgenheit des Landes und zugleich auch auf die Erscheinung unsers dortigen ösers hinweist: „Galiläa der ölker, ein Volk, das in Finsternis sitzt, sah ein ßes Licht" — jenen also, die von dort stammten, gewöhnlichen, bescheidenen Leuten, laienhaft an Rede, armselig an Lebens- weise, eben jenen Fischern sagte er, ß sie das Licht der Welt sein ürden, und ätigte durch die Tat diese Verheißung, sodaß eben [*](19—25 = Matth 514—16 30 = Jes 823 91 (LXX: 91.2)) [*](1 „und"] καὶ „nämlich" Σ | „und eben" Σ str. ABBREV 4 „nämlich"] γὰρ < vgl. zu Ζ. 1 6 ὅμοια δ’ ἂν εὕροι τις τῷ Πέτρῳ τὸν νοῦν ἐπιστήσας καὶ ἐπὶ τίον λοιπῶν . . . . μαθητῶν Th. gr. 10 πληρῶν ἐκ παντὸς γένους λογικῶν ἰχθύων βαρβάρων τε καὶ Ἑλλήνων, ἀνασπῶν ἐκ τοῦ τῆς κακίας βυθοῦ . . . . τῶν ἀνθρώπων ψυχάς, ἀνέλκων τε αὐτὰς ἐπὶ τὸ φῶς Th gr.)

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jener Simon, genannt Petrus, aus Kapernaum, einer Stadt äas, auszog, Myriaden Seelen der Menschen durch das Licht der Gotteserkenntnis er- leuchtete und in der ganzen Welt bis zu den ändern des Westens bekannt wurde, und ß) die Erinnerung an ihn bis jetzt bei den ömern ößer ist als an die, die üher waren, ß er sogar einer herrlichen ätte vor der Stadt ürdigt wurde, zu dem wie zu einem ßen Heiligtum und Tempel Gottes Myriaden Scharen des ömischen Reiches eilten. Wie sollte dies nicht die Wahrheit dessen ätigen, was er seinen Jüngern sagte: „Ihr seid das Licht der Welt. So aber leuchtet ferner auch der Name des Johannes, des Sohnes äi, den er beim Fischfang mit seinem Vater und Bruder die Netze flicken sah und den er derselben Berufung und ßung ürdigte, in der ganzen Welt, und seine Worte erleuchten die Seelen der Menschen durch die von ihm überlieferte Schrift des Evangeliums, die in mancherlei Sprachen, griechische chische und barbarische, verdolmetscht ist und allen ölkern alle Tage ins Ohr ündigt wird. Und besonders auch ehrt man die ätte dieses [Apostels] zu Ephesus in [Klein]asien herrlich und beweist [damit], ß die Erinnerung an das Licht seiner üglichkeit in Ewigkeit nicht vergessen wird. So werden auch die Schriften des Apostels Paulus mit Recht in der ganzen Welt ündent und erleuchten die Seelen der Menschen. Auch das ärtyrertum seines Todes und die über ihm [sich erhebende] ätte wird üglich und gewaltig in der Stadt Rom bis jetzt gepriesen. Was habe ich ötig zu sagen, ß auch die Lebensweise, die in der ganzen Welt durch eben die ünger unsers ösers ührt ist, dem Anblick eines Siegeszeichens gleich eine ühmte Stadt ist, die nicht etwas im Verborgenen [Gelegenes] ist, sondern die die Mitte aller ädte inne hat, entsprechend dem Wort unsers ösers: Einer Stadt gleich, die oben auf einem Berge gelegen ist. Das Wort, das sie über unsern Meister ündeten, war nicht wie [eins], das unter dem Scheffel verborgen und dem Irrtum und der Finsternis überliefert ist, sondern wie [eins], das oben auf einen hohen Leuchter und in die öhe nach ärts gehoben ist und allen, die im Hause der ganzen Welt sind, leuchtet. Vorauswissen aber und Prophe- zeiung — und keineswegs nur [etwas] Befehlendes, sondern auch etwas [*](5 vgl. Euseb. Hist. eccles. II 25 7 9 = Matth 5 14 9—16 = der griech. Theoph. 10 vgl. Matth 421 17 vgl. Euseb. Hist. eccles. III 31 3 22 vgl. Euseb. Hist. eccles. II 25 7 28 vgl. Matth 5 u 30 vgl. Matth 5 15) [*](ABBREV 1. ABBREV mit HS 26 So fordert es der Sinn: „in deren Verborgenheit nichts ist" Σ)
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die Zukunft Vorauszeigendes — ist dies [Wort]: „So wird euer Licht leuchten vor den Menschen." „Licht" aber nannte er durchaus alle, indem er sagte: „Ihr seid das Licht der Welt", und keineswegs viele Lichter, sondern zumal alle Ein Licht, sodaß infolge der Übereinstimmung zumal aller Erleuchtung ür die ganze Welt da war. Denn seine Sache allein war es zu sagen: „Ich bin das Licht der Welt". Über ihn ist in Wahrheit geredet: „Er war das Licht, das in die Welt kam, das jedermann erleuchtet.“ Aber indem dies so gesagt und erfüllt wurde, siehe, wie er ferner auch seinen üngern sagte und und erklärte: „Was ich euch in der Finsternis sage, sollt ihr im Lichte sagen, und was ihr ins Ohr ört, sollt ihr auf den ächern und ürchtet euch nicht vor denen, die den Leib öten, aber die Seele nicht öten önnen; ürchtet euch vielmehr vor dem, der Seele und leib verderben kann in die ölle.“ Auch hierdurch versprach er eben in den ängen [der Belehrung] seiner ünger, als sie die Dinge [noch] nicht kannten und waren wie der, der in Finsternis ist, die Kenntnis des Lichtes. Denen, die im Verborgenen und in der Finsternis seine Befehle örten, ohne ß [die üllung] sichtbar war, prophezeite er, daß sie ihn offen bei jedermann predigen ürden, und ermahnte sie, nicht zu scheuen, sondern die Gefahr mit ganzer Seele zu ertragen und ihn ins Ohr aller zu ündigen, ohne sich zu ürchten vor denen, die den sterblichen Leib öten. Denn die Seele kann von den Menschen nicht ötet werden, weil sie örperlich und unsterblich ist. Denn nur Gott kann Leib und Seele zumal öten und strafen. Es mag aber beobachtet werden, ß er eben hierdurch die Unkörperlichkeit der Seele lehrte und ein Dogma der Philosophen in kurzen Worten darlegte.

Daß er seinen üngern am Anfang [ihrer Berufung] sagte, er werde sie zu Menschenfischern machen, und am Ende offenkundig prophezeite, sie ürden sofort alle ölker mit [Hilfe] seiner Kraft zu jüngern machen, [wird] nach dem Evangelium des äus [beschrieben].

Nach seiner Auferstehung von den Toten gingen alle zumal, denen es aufgetragen war, nach äa, wohin er ihnen gesagt hatte [zu gehen]. „Und da sie ihn sahen, fielen einige nieder, andere aber zweifelten. Er aber trat zu ihnen, redete mit ihnen und [*](1 = Matth 5 16 3 = Matth 5 14 6 = Joh 8 12 7 = Joh 1 9 10 = Matth 10 27. 28 32 vgl. Matth 28 16 33 = Matth 28 17—20) [*](7 „in Wahrheit"] vielleicht älschlich vom Zitat getrennt: ἦν τὸ φῶς τὸ ἀληθινόν)

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sprach: mir ist gegeben von meinem Vater alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Gehet hin, lehret alle ölker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe, und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt." Beachte aber bei diesen [Dingen] die Überlegung der ünger und die Vorsicht ihres Denkens, ß nicht alle ihn anbeteten, als sie ihn sahen, sondern [nur] die einen taten dies äubig und gern, die andern aber hielten ür jetzt ück, ß sie nicht leicht[sinnig] und schnell diesem Wunder zustimmten, sondern mit reiflicher üfung und aller Vorsicht. Dann am Ende ßen auch sie sich überzeugen, zogen aus zu allen Menschen und wurden selbst Prediger seiner Auferstehung. Da aber in der Schrift der Propheten mit Bezug auf ihn prophetisch gesagt ist: „Bitte von mir, so will ich dir ölker zu deinem Erbe geben und deine Herrschaft [soll] bis an die Enden der Erde [reichen]," sagt er zu seinen üngern, als ob das prophetische Zeugnis jetzt durch die Tat üllt ürde: „Mir ist jede Gewalt wie im Himmel [so] auch auf Erden gegeben.“ Denn die Herrschaft der im Himmel hatte er von Ewigkeit an inne, die Macht der Dinge Erden aber, sagt er, sei ihm jetzt gegeben vom Vater, entsprechend dem [Worte]: „Bitte von mir, so will ich dir Völker zu deinem Erbe geben.“ Denn einst, wie Mose bezeugt: „Als der öchste trennte, bestimmte er die Grenzen der ölker nach der Zahl der Engel,“ waren die Engel Gottes die Herrscher über alle üher auf Erden [Weilenden]. Als sich die Menschheit aber zum polytheistischen Irrtum wandte und die herrschenden Engel nichts in betreff dieser [Sache] helfen konnten, lehrte fortan der gemeinsame öser aller selber durch seine Theophanie nach dem Siege über den Tod, ß nicht mehr den Engeln, sondern ihm von seinem Vater die Herrschaft über die ölker auf Erden gegeben sei. Deshalb befahl er seinen üngern nicht üher, sondern jetzt [erst], herumzuziehen und ölker zu lehren. Notwendig aber ügt er auch das Geheimnis der Reinigung Denn er ßte diejenigen, die aus den ölkern sich bekehren, von jeder Befleckung und Besudelung durch seine Kraft reinigen, weil sie infolge des ämonischen und polytheistischen Irrtums schmutzig und mit Befleckung jeder Art behaftet waren und jetzt zuerst von einem lasterhaften und gesetzlosen Lebenswandel sich lossagten. Diese ermahnte er zu lehren. [*](12—S. 179, 5 = 8. ück der griech. Theoph. 13 = Ps 28 28 18 20 = Ps 28 21 = Dtn 32 8) [*](18 τὴν ἀρχὴν] < Σ wohl mit Unrecht 1. + Eusebius III*.)
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nach der Reinigung, die durch seine mystische Lehre [stattfindet], nicht die üdischen Gesetze und nicht die Gebote des Mose, asondern alles das bewahren, was er selber ihnen auftrug. Dies war es, was alle äßig, bei allen ölkern herumgehend, allen üngern und allen Kirchen in aller Welt überliefert haben. Notwendig aber treibt er sie an und macht sie geneigt, zu fischen und herumzugehen bei allen ölkern und jedes Geschlecht der Menschen zu lehren, durch die Verheißung, die er ihnen gab, indem er sagte: „Siehe, ich bin bei each.“ Denn diesem Worte der ßung ügte er die Tat hinzu, war mit öttlicher Kraft bei jedem einzelnen von ihnen, war allen zumal ärtig, schaffte und wirkte mit ihnen und äftigte das Sieges[werk], indem er sie zu Lehrern aller ölker in der von ihm überlieferten Gottesfurcht machte. Auf diese ßung also vertrauend, üllten sie durch die Tat seine Worte. Sogleich und in nichts ögernd gingen sie in aller Bereitwilligkeit, alle ölker zu belehren, indem sie eben durch die Tat wahrnahmen und mit den Augen lebendig sahen den, der vor kurzem tot war, und den, den sie wegen des Vorgefallenen verleugnet und abgeschworen hatten, eben ihn deutlich und in eigener Person nahe sahen und örten), wie er mit ihnen in gewohnter Weise redete und ihnen das Vorhergesagte ß, ß) sie wegen des Anblicks, den sie üften, seinen Versprechungen nicht äubig sein konnten. Denn der Befehl [allein] ätte sie verdrossen, da sie ihr äurisches Wesen und ihre bescheidene Redegabe kannten, weswegen sie beinahe verzichtet ätten, indem sie mit Recht bedachten, daß es ür [Leute, die] der Sprache nach Syrer [waren] und nichts weiter als Fischerei verstanden, öglich war, als Lehrer der Griechen zumal und ömer, der Ägypter, Perser und übrigen barbarischen ölker aufzutreten und Gesetze zu geben gegen alle Gesetzgeber und önige auf der ganzen Erde, entgegengesetzt dem, was jenen über die ötter ihrer Vorfahren von aller Ewigkeit an überliefert war. Aber es war ihnen nicht erlaubt, solches zu bedenken, da sie die Stimme Gottes örten, welche zu ihnen sagte: „Siehe ich bin bei euch alle Tage", und da sie deutlich sahen, ß die Gottheit des mit ihnen Redenden ächtiger erschien als [*](8 = Mattb 2820 32 = Matth 28 20) [*](4 „alle seine ünger“ Σ; aber οἱ πάντες ἐκπεριελθόντες πάντα τὰ ἔθνη παραδεδώκασι Th. gr. änze πᾶσι τοῖς γνωρίμοις und 1. ABBREV Das ist falsches Expliziturn 6 „zu vertrauen" Σ = θαρρῆσαι, aber θηρεῦσαι Tb. gr. 14 „zögernd"] ὑπερθέμενοι lies ABBREV mit HS 23 lies ABBREV Bernstein 24 „und bedachten" Σ 1. ABBREV)
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der Tod. Deswegen auch überkam sie Furcht, wenn sie nicht gehorchten, sodaß sie daher die Gefahren mit ganzer Seele ertrugen, indem sie die ürgschaft des Lebens nach dem Tode vom Meister empfingen, und mutig daran gingen, bei allen ölkern umherzugehen, indem sie durch Werke die ßungen ihres Meisters bestätigten. Er aber ügte zu seinen Versprechungen an sie [noch] ein übriges Wort hinzu, und [noch] wunderbarer: er ährt es bis jetzt. Indem er zu ihnen sagt: „Siehe ich bin bei euch alle Tage", ügt er hinzu: „bis ans Ende der Welt." Dies üllt er keineswegs nur an ihnen, auch an allen denen, die ihnen folgten und eben von ihnen seine Lehre empfingen, und auf der Stelle bis jetzt ist er allen denen nahe, die ihm zu üngern gewonnen werden. Deswegen ächst seine von ihm behütete Kirche alle Tage, wird ößer an Macht und mehrt sich und wird durch seine Kraft bis ans Ende der Welt gesammelt.

Über die Bekehrung aller ölker zu Gott. Aus dem Evangelium des Lukas.

Wiederum zu einer anderen Zeit nach der Auferstehung von den Toten erschien er anderen seiner ünger. Da sie noch zweifelten und nicht an ihn glaubten, brachte er folgende Worte vor und sagte: „Das sind die Reden, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war, daß alles in üllung gehen müsse, was über mich geschrieben steht im Gesetz Mose, in den Propheten und Psalmen. Darauf öffnete er ihren Verstand zur Einsicht in die Schriften und sagte zu ihnen: So ß Christus leiden, auferstehen von den Toten am dritten Tage und auf seinen Namen verkundet werden ße und Sündenvergebung] bei allen ölkern, anfangend von Jerusalem. Ihr aber seid Zeugen ür.“ Nachdem er Einmal gesagt hat, auf seinen Namen solle Buße ündigt werden allen ölkern, darf man, falls die Tat nicht dem Wort folgte, auch seine Auferstehung von den Toten nicht glauben. Wenn aber auch bis jetzt die [Dinge] seiner Prophezeiung sich in die Tat umsetzen und [wenn] sein Wort lebendig und wirksam ist in der ganzen Welt und mit Augen gesehen wird, so ziemt es sich, fortan nicht [mehr] zu zweifeln an dem, der dies Wort sagte. Denn der, dessen Kraft lebendig und wirksam ist und mit Augen gesehen wird, wird, den ß man not- [*](8 = Matth 2820 14 vgl. Didache 94 19 = Luk 2444—48 26—S. 180, 19 = 9. ück der griech. Theoph.) [*](2 „mit ganzer Seele ertrugen"] ὁμόσε τοῖς κινδiνοις ἐχώρουν Th. gr. 21 „öfineten “ Σ 1. ABBREV)

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wendig viel üher bekennen, daß er lebe und das Leben er dessen lebendige Werke übereinstimmend erscheinen mit seinen Worten. In alle Ohren also aller ölker drangen seine Worte, übersetzt und verdolmetscht in alle Sprachen der Griechen und Barbaren, sodaß seine Lehre von allen ölkern ört wurde und zur Bekehrung und ße Myriaden Scharen derer brachte, die üher in polytheistischem Irrtum und ötzenverehrung frevelhaft und ungeziemend lebten. Aber er befiehlt nicht, zuerst Vergebung und dann ße, sondern zuerst Buße und dann Vergebung zu ünden. Denn denen, die eine lautere Buße der üheren ünden zeigten, schenkte die Güte unsers Erlösers die Vergebung ihrer Taten, um derentwillen er auch den Tod auf sich nahm und sich selbst als ösegeld darbot ür die Seelen derer, die durch ihn öst werden sollten. So also ßten seine Jünger — Leute, im Reden unerfahren und vollkommen laienhaft, ihrem Beruf σχῆμα) nach ärmlich und gering — Vertrauen zu der Kraft dessen, der nach seinem Tode ihnen erschien und offenkundig mit ihnen redete, fingen von der Stadt Jerusalem an äß seinen Befehlen, zogen zu allen ölkern und taten, was ihnen aufgetragen war, indem sie allen die ße und Vergebung der üheren ünden der Seele ündeten und so große Tüchtigkeit zeigten, daß bis jetzt in unserer Zeit die Lehre dieser armen und laienhaften änner in der ganzen Menschenwelt wirksam ist.

Wie seine Taten ört und ündet werden in der ganzen welt. Aus dem Evangelium des äus und aus Markus.

Als sich unser öser in Bethanien, einer Stadt nicht weit von Jerusalem, befand und bei einem gewissen Simon eingeladen war und dort zu Tische lag, nahm ein Weib eine Alabasterflasche voll Balsams, dessen Preis teuer war, trat herzu und ß es über seine Füße. Seine ünger aber wurden unwillig über sie und tadelten das Geschehene. Er aber nahm das, was getan wurde, als ein Zeichen an und wies daraufhin, ß die Tat ündet und ört werden sollte in der ganzen weissagte so und sprach: „Ich sage euch, wo auch immer dies mein Evangelium ündigt wird in der ganzen Welt, da wird auch das geredet werden, was sie getan hat, zu ihrem ächtnis.“ Dies sagte er voraus, obwohl in jener Zeit die Schrift des Evangeliums noch nicht ins ßtsein gedrungen [*](16 vgl. Luk 2447 22 ff. vgl. Matth 26 ff. Mark 14 3 ff. ff. 27 vgl. Luk 7 38 31 = Matth 26 13) [*](3 διῆλθον] „machten" Σ 1. ABBREV 16 „mit ihnen redete"] συναυλιζομένου Th. gr. 22 1. ABBREV)

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und noch nicht ins Ohr jemandes gekommen war und nicht einmal diejenigen, die in der Nachbarschaft wohnten, — wie es wahrscheinlich ist, — das kannten, was geschah, sondern nur diejenigen, die zufällig zugegen waren. Dennoch aber sprach er sogleich dies große Wort und prophezeite, daß die von seinen Jüngern verfaßten Evangelien in der ganzen Welt ündigt werden sollten, und ügte die Tat sogleich zu dem Worte hinzu, indem er sagte, daß mit seinen Taten im Evangelium auch das, was von diesem Weibe getan war, aufgeschrieben und geredet werden sollte in der ganzen Welt zu ihrem ächtnis. Daß er gerade dies durch die Tat ätigte, bestatigte, ist klar. Denn es gibt kein Volk, kein Land, keinen Ort, in dem nicht das ächtnis dieses Weibes geredet ürde, das in dem über ihn ßten) Evangelium geschrieben ist und mit der Lehre über ihn in der ganzen Welt ündet wird. Dies also über diese. öre aber, was er über die Kirche verhieß.

Wie er seine Kirche mit Namen ähnte, obwohl sie noch nicht bestand, und wie er sagte, daß die Pforten des Todes sie niemals überwinden üren. Aus dem Evangelium Matthäus.

Als er einst seine ünger fragte, was die Menschen über ihn sagten, und sie ihm die Meinung vieler antworteten, fragte er sie zum zweiten Male: „Ihr [aber], was sagt ihr?" Als Simon zu ihm sagte: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes", antwortete er ihm und sprach: „Selig bist du, Simon bar Jonan. Fleisch und Blut hat es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel. So sage auch ich dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Riegel der Scheol sollen sie nicht überwältigen." Dies Wissen [des Simon], daß er Christus sei, der Sohn des lebendigen Gottes, nahm er an und nannte dies ganze Begreifen mit Recht πέτρος, weil es weder zerrissen noch üttert wird. Deswegen nannte er auch jenen Mann, eben seinen ünger, den üher [so] genanten Simon: „Petrus“ wegen des Wissens, über das er hinterher prophezeite und sagte: „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Riegel der Scheol sollen sie nicht überwältigen." Er weissagte zugleich die Zukunft und versprach, sie selber zu bauen und das Werk zur Vollendung zu bringen dadurch, ß seine Kirche auf das über ihn verliehene Wissen wie auf einen festen Grundstein ündet und gebaut [*](18 vgl. Matth 16 13 ff. 20—25 = Matth 16 15—18 31 = Matth 16 18) [*](4 „sprach aus“] örtlich w"rtlich „entließ“ = Προίεμαι)

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werde allein durch seine Macht in Ewigkeit und ß die Pforten des Todes sie niemals besiegen ürden. Die üllung zeigte er besser als alle Worte [es darstellen önnen]. Denn Myriaden Verfolgungen und viele Arten des Todes ergingen über seine Kirche, vermochten aber nichts wider sie. So zeigte die Prophezeiung eben in Taten offenkundig ihre Wahrheit durch die üllung. Dies war aber ein nicht geringes Vorherwissen, daß er jene Schar, die auf seinen Namen ündet werden sollte, „Kirche" nannte. Denn die Scharen der Juden ßen „Synagogen“, und zu der Zeit, wo er unter Menschen wandelte, weilte er in der üdischen Synagoge, und noch war keine Synagoge in jener Zeit eigens ür ihn geweiht. Wie soll man sich da nicht wundern, ß er jene Synagogen, Synagogen, die in fernen Zeiten ßlich auf seinen Namen ündet wurden, ßte und sie nicht nach jüdischer Gewohnheit Synagogen, sondern Kirchen nannte. Er ügte aber hinzu, ß „die Riegel der Unterwelt sie nicht überwältigen ürden“, was wir mit unseren eigenen Augen wahrnehmen. Aber es ziemt sich, sich nicht nur über die Weissagung, sondern auch über die ßung zu wundern. „Denn ich will meine Kirche auf einen Felsen bauen, und die Riegel der Unterwelt werden sie nicht überwältigen." Es ist möglich, dies in der Tat zu sehen. Denn nicht durch die Kraft der Menschen und nicht durch die üglichkeit der Lehrer wurde seine Kirche ündet, sondern er, der ß und durch die Tat siene Verheißung bis jetzt üllt hat, er hat in der ganzen Menschenwelt durch öttliche Kraft den Bau und das Wachstum, seiner Kirche befördert.

Über die Spaltungen, die in den äusern und Familien bis jetzt wegen seiner Lehre stattfinden. Aus dem Evangelium des Matthäus.

„Denket nicht, ß ich gekommen sei, Frieden zu bringen auf die Erde; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, zu entzweien einen Mann mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter, die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter, und seine Hausgenossen werden die Feinde des Mannes sein." Wie aber Lukas sagt: „Meint ihr, ich sei gekommen, Frieden zu bringen auf die Erde? Nein, sage ich euch, sondern 18 = Matth 16 18 27 = Matth 10 34 f. 32 = Luk 12 51—53 [*](3 „Verfolger" Σ aber lies ABBREV 7 „gegründet werden"] örtlich „be- stehen" συνίσταμαι 24 „Wachstuni und Bau“ Σ, vermutlich ungeschickte des Originals)

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Spaltungen. Denn von jetzt an werden sein ünf in Einem Hause gespalte, drei gegen zwei und zwei gegen drei, der Vater wird sich spalten gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater; und die Mutter wird sich spalten gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter." Wer sollte da nicht staunen, daß nicht einmal das dem Vorherwissen unseres ösers verborgen was in jedem einzelnen Hause in fernen, äteren Zeiten bis jetzt üllt? Denn als ob er den Dingen selber nahe sei und in den Wohnungen aller Menschen umherwandle, sagte er seinen üngern die [Dinge] voraus, die bis jetzt sich ereignen, Dinge, die bis dahin noch nicht existiert hatten und [noch] nicht waren zu der Zeit, wo er jene Worte sprach. Denn damals waren sie noch nicht Taten geworden, als sie nur ins Ohr ört wurden. Jetzt aber ist die Prophezeiung durch Taten zur üllung gekommen und kann mit Augen gesehen werden. Wie sollte da nicht jeder bekennen, der bereit ist, Geziemendes zu denken, ß es in Wahrheit Worte Gottes seien? Ferner aber sehen wir mit unsern eigenen Augen, wie er auch durch diese [Worte] : Ich bin gekommen zu spalten, das Schwert und Spaltungen unter die Menschen zu bringen, — was kein Wort der Menschen, weder der Philosophen noch der Propheten, weder der Griechen noch der Barbaren jemals wie diese Kraft gezeigt hat — [wie er] auch hierdurch die ganze Welt beherrscht, alle äuser spaltet, alle Geschlechter und alle Familien durchteilt und trennt, so ß die einen das Seine denken, die andern aber sich im Gegensatz dazu befinden. Er allein, unser öser und das Wort Gottes hat ßen, dieses zu tun, und eben durch Taten die ßung ätigt. Er lehrte aber die Ursache der Seelenspaltung, die in den äusern geschenhen würde, wie wir irgendwo in dem Evangelium gefunden haben, das unter den Juden in äischer Sprache [verbreitet] ist, in dem es heißt: „Ich ähle je die Besten mir aus, die mir mein Vater im Himmel gibt.“ Hieraus kann man lernen, wie sich in allen äusern, in denen das Wort Jesu siegt, die Besseren von den Schlechteren sondern. Wenn man also unter den üdern oder Sklaven und in allen Familien die Gewohnheiten, die Sitten σχήματα), die Lebensweise, die Keuschheit und Demut derer, die die Lehre unsers ösers ählt haben, das heißt vielmehr derer, die von ihm ählt sind, mit denen, die ihn noch nicht [*](18 vgl. Matth 1034 Luk 12 51 29 äerevangelium; vgl. Migne ser. gr. XXIV 66822.24 66938 Cramer I 81 zu Matth 10 34) [*]( Statt ABBREV 1. ABBREV)
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ürdigt haben, vergleicht, so erkennt man, welche Kraft er gebrauchte, und ß er nicht nur die Zukunft voraussagte, sondern ß er auch die Tat ügte zu seinem Worte, ächlich zu dem, was geschrieben steht: „Ich ähle mir je die Besten aus, die mir mein Vater im Himmel gibt.“ Indessen aber [wenn es] jetzt [auch ßt]: „Ich bin nicht gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen", so setzt er doch an einer andern [Stelle] seinen üngern auseinander und sagt: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe auch ich ebenso Heil, wie die Welt Heil gibt“, indem er in dieser Weise das Wissen von Gott und die Liebe [zu ihm], die er bei seinen üngern förderte, und die Unerschrockenheit der Seele und die Klarheit und Festigkeit des Verstandes benennt. Dies also auch über dies. Was er aber auch über das Volk der Juden voraus ßte und voraus sagte, ist öglich, Folgendem zu prüfen

Was er im Gleichnis über das Volk der Juden prophezeite. Aus dem Evangelium des Matthäus

Als in Jerusalem die ührer des Volkes der Juden, die Hohenpriester und Schriftgelehrten gemeinsam versammelt waren, sagte er, ährend er im Tempel selber verweilte, was sie in Zukunft gegen ihn sich erdreisten ärden, und das Verderben, das sie wegen dieser Frechheit treffen ürde, versteckt auf diese Weise im Gleichnis „Es war [einmal] Ein Mann, ein Hausherr, [der] pflanzte einen Weinberg, setzte einen Zaun darum, grub eine Kelter darin und baute einen Turm darein, überließ ihn den Arbeitern und zog fort. Da aber die Zeit der üchte nahte, sandte er seine Sklaven an die Arbeiter, ihm die üchte zu bringen. Die Arbeiter aber nahmen seine Sklaven, den einn schlugen sie, den andern steinigten sie, den dritten töteten sie. Wiederum sandte er andere Sklaven, mehr als das erste Mal, und sie taten ihnen ebenso. Zuletzt aber sandte er seinen Sohn und dachte: Vielleicht werden sie sich vor meinem Sohne scheuen. Die Arbeiter [*](4 = äerevangelium 7 = Joh 14 27 9—12 = 10. Bruchstück der griech. Theoph. 17 — 21 = 11. ück der griech. Theoph. S. 24 19—24 17 vgl. Matth 21 23 22 = Matth 21 19—24) [*](3 örtlich: „sondern ß er auch die Taten brachte nach (mißverstandenes ἐπί) seinen Worten mit anderen (Worten) und mit diesem, das geschrieben ist, ß er sagte." Vermutlich = λόγῳ τοὔργον ἐπήγαγεν (vgl. L 251 15) ἄλλως τε καὶ τῷ 20 ὄλεθρον] „Verwüstung“ Σ)

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aber, as sie seinen Sohn sahen, sprachen bei sich: Das ist sein Erbe; kommt, ßt uns ihn öten und sein Erbe sei unser! Und sie nahmen ihn, ührten ihn ßerhalb des Weinberges und öteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinberges kommt, was wird er den Arbeitern tun? Sagen sie zu ihm: Sehr übel wird er sie zu Grunde richten und den Weinberg andern Arbeitern geben, die ihm die üchte liefern zu ihrer Zeit. Sagt Jesus zu ihnen: Habt ihr niemals in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Erbauer verwarfen, wurde zum Hauptgiebel des äudes, vom Herrn kam er und ist ein Wunder in unsern Augen? Darum sage ich euch, das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das üchte bringt.“ Dieses Gleichnis ist verwandt mit dem des Propheten Jesaja, bei dem es diese Form hat: „Einen Weinberg ß mein Geliebter auf dem Horn, an fettem Orte und er bearbeitete ihn, umgab ihn mit einem Zaun, pflanzte Reben darin und baute einen Turm in seine Mitte. Auch eine Kelter machte er in ihm und hoffte, daß er Trauben bringe, aber er brachte Heerlinge." Aber das [Gleichnis] bei dem Propheten hat den Weinberg beschuldigt, den er auch seinem Wesen nach verdolmetscht, indem er sagt: „Denn der Weinberg des Herrn Zebaoth ist das Haus Israel und der Mann aus Juda ist die neue und geliebte Pflanze. Sie hoffte auf Recht, aber es ward Raub, auf Gerechtigkeit und siehe Wehklagen."

Das Gleichnis unsers ösers aber ist ähnlich jenem des Propheten gesagt, damit es erkannt und üft ürde von denen, die zugegen waren und örten, aber es ist keineswegs über den Weinberg gesagt, da der Prophet die Weissagung über diesen vorwegnehmend ausgesprochen hatte. Das aber, was von dem Propheten verschwiegen wurde, das legte er in seinem Gleichnis nieder, ich meine aber das, was über die Arbeiter des Weinberges [geschrieben ist]. Diese aber waren die Altesten des Volkes, die Hohenpriester, Herrscher und Lehrer. Sie, die auch der ganzen Schar Ursache wurden ür das Sprossen öser üchte, um derentwillen auch der Weinberg öde gelassen war — das ßt aber ihr ganzes Volk — und sein Zaun vernichtet ward, sie [sind es], die üher ämpfer des Volkes waren und das Volk mitsamt seinem Orte ützten, und der Turm in ihm [ist] der Tempel und die Kelter der Altar. Dies alles also wurde öllig von Grund aus zerstört, weil vom Blute besudelt waren diejenigen Arbeiter, die die ersten und letzten Sklaven, die zu ihnen geschickt wurden — offenbar die [*](11—S. 186, 19 = 11. ück der griech. Theoph. S. 24 26—26 10 13 = Jes 51 f. 19 = Jes 57) [*](15 l. ABBREV mit Pes 37 l. ABBREV Lee ABBREV HS) δευτέρους Th. gr.)

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jeweiligen Propheten — öteten. Es legt aber Zeugnis ab über das Wort die alte Schrift und von den Propheten Elias, der im Gebet zu Gott sagt: „Herr, deine Propheten haben sie ötet und deine Altäre zerstört, ich aber blieb allein übrig und [selbst] meine Seele suchen sie zu nehmen." Dies also klagt der Prophet in seinem Gebete wider die Herrscher des üdischen Volkes, denen aber ügte nicht die Besudelung mit dem Blute der Propheten, sondern sie öteten zuletzt auch den Sohn selbst — das ßt aber den Sohn Gottes — nicht aus Unwissenheit, sondern obwohl sie vollkommen und genau ßten, ß er der Erbe sei. Dies aber sprach der öser vor seinem Leiden über sich selbst im ätsel und sagte die Zukunft im Vorauswissen vorasus. Er sagte dies aber während er im Tempel wandelte, Weinberges zu seiner Zeit: den Hohenpriestern, den Lehrern und den übrigen, die an der Spitze des Volkes standen, und setzte sie durch das Gleichnis sehr deutlich in den Stand, den Urteilsspruch gegen sich selbst zu ällen. Er fragt sie also am ß der Parabel und sagt: „Wenn der Herr des Weinberges kommt, was wird er jenen Arbeitern tun?" Die aber, die noch nicht verstanden, ß es über sie gesagt war, ällten den Urteilsspruch gegen sich selbst und sagten: „Sehr übel wird er sie zu Grunde richten und den Weinberg andern Arbeitern gaben, die ihm die üchte liefern zu ihrer Zeit." darauf sagte Jesus zu ihnen: „Habt ihr niemals in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Erbauer verwarfen, wurde zum Hauptgiebel des äudes, vom Herrn kam er und ist ein Wunder in unsern Augen?" öllig entsprechend zeigte er nach der Voraussagung über seinen Tod seine Auferstehung von den Toten aus den prophetischen Zeugnissen. Denn er lehrte im voraus, ß der Sohn des Weinbergsbesitzers von ösen Arbeitern werde ötet werden. [Nachdem] er von ihnen den Urteilsspruch empfangen hatte, brachte er darauf folgendes [vor]: „Der Stein, den die Erbauer verwarfen, wurde zum Hauptgiebel des äudes“ und redete [so] prophetisch im ätsel über seine Auferstehung. Denn nachdem er von den Arbeitern, die auch Erbauer ßen), verworfen war, wurde er — der „kostbare Stein", von dem der Prophet Jesaja sagt: „Siehe, ich lege in Zion einen älten und kostbaren Stein als Hauptstein des grundsteins; wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden" — zum Hauptstein eines andern äudes, über das das Wort sagt: „und ist ein Wunder [*](3 = I ön 1910 17 ff. = Matth 21 40 ff. 33 = Jes 28 16) [*](3 „deinen Propheten und deinen Altar" Σ 1. ABBREV Lee und vy ABBREV 11 καὶ λέγει Th. gr. < Σ 1. ABBREV 28 „Nachdem“] Hauptsatz)
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in unsern Augen“, womit er auf seine Kirche hinwies. Dann ihrem eigenen Urteilsspruch brachte auch er ihnen die Vergeltung und sagte: „Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke gegeben werden, das üchte bringt", was mit dem von ihnen gesagten Worte übereinstimmt: „Er wird den Weinberg andern Arbeitern geben, die ihm üchte liefern zu ihrer Zeit." Reich Gottes aber nannte er in diesen [Worten] die Sitte der Gottesverehrung, die von jenen Arbeitern genommen wird, wie er sagte und sehr deutlich weissagte und zeigte. „Es wird aber einem anderen Volke gegeben werden, das üchte bringt": dies ist das Volk der Christen, das in der ganzen örfung einer öttlichen ührung passende und würdige üchte in Taten und Worten täglich zeigt. Über die Verwerfung der Juden zumal und über die Berufung der ölker und über diejenigen, die ürdig in seiner Kirche versammelt werden, und über das Ende eben dieser. Aus dem Evangelium des äus.

Nach dem [soeben] ähnten Gleichnis schreibt das Wort göttlicher Schrift: „Da die Hohenpriester und die äqer siene Gleichnisse örten, erkannten sie, ß er über sie rede, und trachteten, ihn zu fassen, aber sie ürchteten sich vor dem Volke, weil sie ihn als einen Propheten hielten. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen wiederum in Gleichnissen: Es gleicht das Himmelreich einem Manne, einem önige, der seinem Sohne eine Hochzeit veranstaltete. Und er sandte seine Knechte aus, die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, und sie wollten nicht kommen. Abermals schickte er andere Knechte aus und trug ihnen auf, den Geladenen zu sagen: Seht, mein Mahl ist fertig, meine Ochsen und mein Mastvieh ist ötet ótet und alles fertig ür euch, kommt zur Hochzeit. Die aber verachteten es und gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere in sein äft, die übrigen aber griffen seine knechte, ßhandelten und öteten sie. Der önig aber schickte sein Heer aus und ötete die örder, ihre Stadt aber verbrannte er. Hierauf sagte er zu seinen Knechten: Meine Hochzeit ist fertig, die Geladenen aber waren es nicht wert. Geht also hinaus auf Wege und Stege und ruft zur Hochzeit, wen ihr findet. Und jene Knechte gingen hinaus auf die Wege und brachten zusammen alles, was sie fanden, Gute und Schlechte." Im ersten Gleichnis aber gab es einen Weinberg, [*](17—35 = Matth 21 15—22 10) [*](8 1. ABBREV 9 „weissagte" (= χράω)] „gebrauchte" Σ (= χράομαι 32 1. ABBREV mit Pes)

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einen Turm, eine Kelter und öse Arbeiter und erste und letzte Sklaven, die geschickt und ötet wurden, und zuletzt wurde der Sohn des Weinbergbesitzers, selbst er, ötet, ótet, wodurch das Volk der Juden, der Tempel, der Altar und die üdischen Herrscher angedeutet waren und die ersten und letzten Propheten und zuletzt der Sohn Gottes, den die ösen Arbeiter, die an der Spitze des Volkes standen, öteten.

Das [jetzige] vor unsern Augen liegende Gleichnis aber ührt eine Hochzeit ein, eine Verbindung offenbar und Gemeinschaft des äutigams und der Braut und ein Hochzeitsmahl und wiederum auch hier Sklaven, die geschlagen und ötet werden, und erste und letzte, de geladen Er zeigt aber durch diese [Worte] wiederum verborgen das, was nach seiner Auferstehung von den Toten sich ereignen wird. Denn der äutigam ist der öttliche Logos und die Braut ist die ünftige Seele, die sich mit ihm vereinigt und den öttlichen Samen von ihm empfängt, und die öttliche und die ünftige Gemeinschaft [ist] die seiner Kirche, und darauf [folgt] das ünftige Gelage und Hochzeitsmahl öttlicher und himmlischer Speisen. Die Knechte aber [sind] hier Bitter. Er redet keineswegs von denen, die üher zum Weinberg seschickt wurden, sondern von andern. Denn jenes waren die Propheten, dies aber [sind] seine ünger, die geschickt wurden zuerst zu berufen diejenigen, die aus der Beschneidung [sind]. Denn indem er sie ausschickt, ermahnt er sie am Anfang und sagt: „Auf der ße der Heiden sollt ihr nicht ziehen und eine Stadt der Samariter nicht betreten, sondern geht vielmehr zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel." Eben diese also luden die Knechte zuvor ein. Da man aber auf die Berufung nicht örte, sandte er auch zum zweiten Male viele Verkündiger und Herolde des Evangeliums, die er nach den ölf Aposteln auserwáhlte, andere siebzig ünger, damit eben auch sie dem Volk der Juden suerst [die frohe Botschaft] ündigten und es beriefen zum Gelage der neuen διαθήκη. Aber sie richteten nichts aus, weil diejenigen, die geladen waren, sich ümmerten um äfte, [weil] diese, nachdem man die Berufung der Knechte nicht ört hatte, die einen mißhandelten und die andern öteten. In der Schrift kann man finden, wieviele von den üngern unseres ösers man in Jerusalem selbst und im übrigen äa in Zeit Zeit ötete. Auf der Stelle also wurde Stephanus als erster von ihnen gesteinigt und darauf Jakobus, der Bruder des Jo- [*](22 = Matth 105 f. 28 vgl. Luk 10 1. 17 29 vgl. I Kor 1125 35 vgl. Act 7 59 86 vgl. Act 12 2) [*](1. 4. 10 „erste und letzte", vgl. o. zu S. 185 )

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hannes, und wiederum nach ihnen der, der zuerst den Thron der dortigen Kirche ückte, ückte, Jakobus, genannt der Bruder unsers Herrn, den wegen der öße seiner Tugenden seine Zeitgenossen den „Gerechten“ nannten. Auch diesen steinigten die Juden. Wie sie aber die ünger auch mit ägen ßhandelten, ersählt die Schrift der Πράξεις. Dies nahm unser öser, bevor es geschah, in göttlichem Vorauswissen vorweg und prophezeite das, was ihnen von jenen ßen sollte, und sagte durch das Gleichnis die Zukunft voraus, bevor sie geschah, durch folgende Worte: „Der önig aber ward zornig über die ßhandlung und den Mord der Knechte und schickte ein Heer und ötete die örder, und ihre Stadt verbrannte er." Was ist offenbarer als dies Vorher wissen und die Εrfüllung dieser Dinge? Denn das Heer der ömer kam nach kurzer Zeit, belagerte die Stadt und vernichtete den Tempel im Feuer. Und wessen war [dies Werk], wenn nicht des über allem [stehenden] önigs Gott? Deswegen ßt es: „Der König aber schickte sein Heer, ötete die örder und verbrannte die Stadt.“ Bis jetzt also ist es öglich, mit eigenen Augen die Brandtrümmer der ätze mit Augen zu sehen, ür diejenigen, die nach dem orte reisen. Wie aber die örder der Apostel bei der Eroberung ergriffen wurden und die ührende Strafe erlitten, ist nicht ürdig zu sagen. Man kann in der Schrift des Juden Flavius Josephus das finden, was ihnen geschah. Nach dem Morde dieser aber und nach der Eroberung der öniglichen Hauptstadt taten diejenigen, die übrig geblieben waren von den Knechten, — die zuvor von ihrem Herrn ört hatten, daß die ersten, die berufen waren, „es nicht wert waren: Geht vielmehr hinaus auf die Wege und Stege und ruft jeden, den ihr findet, zur Hochzeit" — [taten] das, was ihnen aufgetragen war. Es sagte also zu ihnen unser öser nach seiner Auferstehung: „Gehet hin und lehret alle ölker in meinem Namen", und das sagte er, der üher befohlen hatte: „Auf der ße der Heiden sollt ihr nicht ziehen", sondern nur den Juden predigen. Als die aber die Bitter ßhandelten, da ß er zum zweiten Male seine Knechte und sagte: „Die Geladenen waren es nicht wert, geht hin auf die Wege und Stege und ruft jeden, den ihr findet, zur Hochzeit." Als sie dies durch die Tat vollendeten, gingen sie hinaus [*](2 vgl. Euseb. Hist, eccles. II 23 ff. 9. 15 = Matth 227 28 = Matth 19 30 = Matth 10 6) [*](2 l. ABBREV Bernstein mit HS 18 „mit Augen" Σ ist überflüssig nach „mit eigenen Augen" 21 „des Juden“] „der ömer“ Σ. Schreibfehler, l. ABBREV nach Σ 152 2 23 „und taten" Σ str. ABBREV)
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in die ganze öpfung und ündeten allen Völkern die göttliche und himmlische Berufung und brachten zusammen, soviele sie fanden, öse und Gute. Niemand also darf sich wundern, wenn nicht alle diejenigen, die in der Kirche Christi versammelt sind, gut sind, sondern auch öse durch Vermischung mit den Guten vereinigt sind. Denn auch dies war dem Vorauswissen unseres ösers nicht verborgen. Entsprechend aber [und] gemäß dem Vorauswissen erscheint auch dies, nachdem es in die Tat übergegangen ist. Er zeigt also, welches das Ende derer sein wird, die, obwohl ürdig, in seiner Kirche versammelt sind; denn er lehrt hinterher im Gleichnis dies und sagt: „Und voll wurde der Festsaal von Geladenen. Als aber der önig hereinkam, die äste zu sehen, sah er dort einen Mann, der hatte kein Hochzeitskleid an. Und er sagte zu ihm: Mein Lieber, wie bist du hier hereingekommen, obwohl du kein Hochzeitskleid anhast? Er aber schwieg. Darauf sprach der Κönig zu den Dienern: Fesselt ihm Ηände und Füße und bringt ihn hinaus in die äußerste Finsternis, dort wird sein Weinen und ähneknirschen. Denn viele sind berufen, wenige aber ählt.“ Eben mit [diesen] voraussagenden Worten unterwiew er auch vorher diejenigen, die nicht recht in seiner Kirche leben.

Wiederum über die Verwerfung des üdischen Volkes. Aus dem äusevangelium.

„Ihr Schlangen [und] Otternbrut, wie wollt ihr der ölle entfliehen? Darum siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte, und ihr werdet die einen öten und kreuzigen, die andern in euren Synagogen ßeln und sie verfolgen von Stadt zu Stadt, auf ß über euch komme alles auf Erden vergossene Blut Gerechten, vom Blute Abels an bis zum Blute des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr ötet habt zwischen κατάστρωμα und Altar. Ich sage euch, das alles wird kommen über dies Geschlecht." Es ist nicht ötig zu sagen, ß all dies so klar ist, ß es auch nicht Einer Erörterung bedarf, ß es in äterer Zeit eben durch Taten erfüllt wurde und das Vorherwissen unsers ösers durch offenbare Erfüllung bestätigte. Denn die Apostel wurden von den Juden in äterer Zeit in Jerusalem selbst geschlagen, „indem sie aus ihrer Synagoge hervorgingen sogar mit Freuden, weil sie ürdigt waren, um des [*](10—18 = Matth 22 10—14 22—29 = Matth 23 33—36 34 = Act 5 41) [*](5 1. ABBREV mit HS)

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willen ßhandelt zu werden." Von ihnen wurde Stephanus gesteinigt, Jakobns mit dem Schwerte hingerichtet und wiederum der zweite Jakobus gesteinigt. Simon aber, der nach Jakobus den Bischofsthron von Jerusalem empfing, wurde, wie die Geschichte berichtet, dem Kreuz üdergeben, und ferner viele andere, die von den Juden ötet wurden, versiegelten das Vorauswissen unsers ösers. Wegen aller dieser [Dinge] wurde das Geschlecht, das sich so sehr erfrechte, mit dem von Gott [stammenden] Gerichte bestraft, und [so] brachte es über sich selbst die äußersten [Folgen] all seiner Taten. Denn aus jenem Geschlecht wurde ausgerottet Tempel und Altar und wurde öst das Reich, das, von den ätern her überliefert, bis zu jener Zeit bewahrt worden war, und die Freiheit von ihnen genommen. Eben durch Taten ward [jetzt] ersichtlich, sichtlich, ß die Strafe all des von jenem Geschlechte [vergossenen] Blutes der Gerechten den voraussagenden Worten unsers ösers Erlösers ent- sprechend war. Es ist aber notwendig, zu sehen, mit wie ßer Vollmacht und aus wie ßer Kraft gesagt ward: „Siehe ich sende zu euch Propheten und Weise". Denn das „Siehe ich sende" zeigt, ß es in Vollmacht Gottes [gesagt ward], und ß er den Herrschern der Juden ins Angesicht rief: „Ihr Schlangen [und] Otternbrut", war kein geringerer Beweis. Nach all diesen [Dingen] aber zeigte das voraussagende Wort über das Verderben, das sie erreichen sollte, die ätigung dieser Worte durch die üllung. Dies also genügend.

Wohlan aber, entsprechend wollen wir üfen, wie er über das Land selbst, das ihnen von Ewigkeit her kostbar war, und über die ürdigen ümer) der bei ihnen ühmten Hauptstadt des Reiches durch öttliches Vorauswissen voraus bezeugte, ß sie zum äußersten Unheil sich ändern ürden wegen der Frechheit der Bewohner gegen ihn, über die er sogar weinte in seiner Liebe.

Über die örung des Tempels von Jerssalem.

Wie das, was über das Volk der Juden vorausgesagt war, üllung fand, ist im Vorhergehenden gezeigt worden. Da aber der Logos Gottes auch über ihre Orte weissagte, so üssen wir auch seine Worte über sehen [und üfen]. Da sie seine reine Lehre nicht ertrugen noch seinen Freimut noch seine Widerlegung, so bewirkten die [*](1 vgl. Act 7 59 12 2 vgl. Euseb. Hist. eccles. II 1 5 23 16 4 vgl. Euseb Hist. eccles. II 25 5 16 ff. = Matth 23 33 f. 28 vgl. Luk 19 41 31—S. 194, 17 = 12. ück der griech. Theoph. S. 26 13—29 4)

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Herrscher der Juden, ß sie in ihrer Stadt befreit wurden von ihm. Als er aber aus Jerusalem fortzog, sagte er folgende Worte über ihre Stadt: „Jerusalem, Jerusalem! Die du ötest die Propheten und steinigest die, die zu dir gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre üchlein sammelt unter ihre ügel, und ihr habt nicht gewollt! Siehe euer Haus wird öde gelassen. Ich sage euch aber: nimmermehr sollt ihr mich sehen von jetzt an, bis ß ihr sagt: Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn.“ [Da] eine schmutzige Besudelung in äterer Zeit von ihnen geschah — es war dies aber der Frevel, den sie gegen unsern öser wagten — so war es ötig, ß nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch das Land selbst, auf das sie ächtig stolz waren, dem Entsprechendes litt, was seine Bewohner taten; was sie auch bald darauf gelitten haben, als die ömer öber über die Stadt kamen und von den Bewohnern die einen Kriegsrecht öteten, die andern durch Hunger vernichteten, andere in die Gefangenschaft ührten, andere verfolgten und an jeden Ort zerstreuten ihr Haus aber und ihren Tempel verbrannten und in die äußerste üstung warfen. Aber obwohl dies in äterer Zeit geschah, nahm unser öser die Zukunft durch Vorauswissen vorweg als Logos Gottes [und] sagte das, was sich ereignen werde, durch die vorliegenden [Worte] voraus. Kinder der Stadt aber nennt er das ganze Volk der Juden und als ihr Haus bezeichnet er den Tempel. Dann bezeugt er, ß das Unheil ihnen nachfolgen werde durch ihre Veranlassung, das er oftmals ihre Kinder unter das Joch der ömmigkeit habe ssammeln wollen, wie er vor allem war und von Ewigkeit her sich sorgte um sie und durch jeden einzelnen der Propheten in allen Geschlechtern zu ihnen herabkam und sie berief, ß) sie aber nicht ören wollten auf seine Berufung, um dessentwillen er den Richterspruch über sie vorbrachte und sagte: „Siehe euer Haus wird öde gelassen werden." Ganz ältig aber sagt er, nicht ß die Stadt öde sein werde, sondern das Haus in ihr, das ßt aber der Tempel, den er nicht mehr sein noch Gottes Haus ßen will, sondern das ihre. Er weissagte, daß es öde sein werde nicht anders als verlassen von der Vorsehung, die ihn [*](3—8 = Matth 23 37—39) [*]( τῆς πόλεως ἀπαλλαγῆναι ἐποίουν Th. gr. 16 „und — zerstreuten" < Σ καὶ εἰς πάντα τόπον διασκεδασάντων Th. gr. 1. ABBREV ABBREV ABBREV 17 τὸν δ’ οἶκον . . . . ἐμπρησάντων Th. gr. „und die Gefangenschaft . . . . “ Σ 1. ABBREV 23 ὅτι παρὰ τὴν αὐτῶν αἰτίαν τὰ σκυθρωπὰ αὐτοὺς μετελεύσεται Th. gr. „sie bestrafen werde" Σ)
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üher ürsorglich) heimsucht weswegen weswegen er sprach: „Siehe euer Haus wird öde gelassen werden." Man ß sich wundern üher die Erfüllung des Wortes, weil zu keiner anderen Zeit jemals der Ort eine solche üstung erlitt, nicht einmal zu der Zeit, als er wegen der Vielheit ihrer Bosheit und ötzenverehrung und [wegen] der Besudelung mit Prophetenblut von den Babyloniern ausgerottet wurde. Denn ährig ward die ganze Zeit der üstung des Ortes in jenen Jahren. Deswegen äre ihnen in jener Zeit nicht passend gesagt worden: „Siehe, euer Haus wird öde gelassen werden." Denn es blieb nicht verlassen, es ß ihm vielmehr eine ürsorgliche) Heimsuchung zu nach kurzer Zeit, in der es einer besseren Erneuerung ürdigt wurde, größer als üher, ß Einer von den Propheten vorher sagte: „Der Ruhm dieses Hauses wird ß sein, der letzte mehr als der erste." Wie sie aber nach dem Wort unsers ösers verlassen wurden und ihr Haus durch den Urteilsspruch Gottes in die äußerste üstung geriet, zeigt denen, die zu jenen Orten kommen, der Anblick selbst, mehr als das Wort, die üllung. Und die Zeit ist ährig und lang geworden, ß sie nicht nur das Doppelte ägt der siebzigjährigen verwüstung, die zur Zeit der Babylonier stattfand, sondern sogar das Vierfache überschreitet, und [so] ätigt sie den Urteilsspruch unsers ösers. Wiederum aber auch zu anderer Zeit wandelte unser Erlöser um den besagten Tempel und, als seine ünger die Gebäude bewunderten, die ihn umgeben, und die öße und önheit des Tempels selbst, zeigten sie [es] ihm. „Der aber antwortete ihnen und sprach: Seht ihr nicht dies alles? Ich sage euch, es soll hier nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht öst ürde.“ Daß aber wahrlich bewundernswert war das ganze äude und der ganze andere Schmuck des dortigen Tempels, zeigen die Schriften. Des Beweises halber aber ist bis jetzt ein Uberrest aufbewahrt, durch den die Spuren der alten ände wahrgenommen werden. Das allergrößte Wunder aber ist die öttliche Stimme des des Vorherwissebns unsers Erlösers, die den Urteilsspruch ällte entsprechend denen, die das Gebäude bewunderten, daß an dem Orte, den sie bewunderten, kein Stein auf dem anderen ört gelassen ürde. Denn der Ort müsse um der Frechheit seiner Bewohner willen ändige Vernichtung und Ver- [*](12 = Hag 29 21 vgl. Matth 24 1 24 = Matth 24 2) [*](16 ἡ ὄψις αὐτὴ τοῦ λόγου μᾶλλον δείκνυσι τὸ ἀποτέλεσμα Th. gr. „die üllung des Wortes" Σ 27 τά τε τῆς ἄλλης κατασκευῆς Th. gr.] 1. ABBREV mit HS 35 1. ABBREV Eusebiua III*.)
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wüstung erdulden, da er eine Wohnung gottloser änner sei. Wie aber die [Worte] der Prophezeiung in die Tat übergingen und [wie] der ganze Tempel und seine Mauer und die schmuckvollen und önen äude in ihm, die jedes Wort in den Schatten stellen, eine Verwüstung von jener Zeit bis heute ertrugen und [wie] mit den Zeiten die Kraft des Logos immer mehr vernichtet, ß nicht einmal [mehr] Spuren der Fundamente an einigen Orten gesehen werden, kann, wer will, mit Augen sehen. Wenn aber jemand sagt, ß noch einige Orte bestehen, so ist es dennoch notwendig, auch ihre Vernichtung zu erwarten, da ihre üstung jeden Tag ächst und die genannte Prophezeiung mit verborgener Kraft jeden Tag wirksam ist. Ich ß aber, daß ich von einigen ört habe, die das uns vorliegende Wort anders ausgelegt haben: es sei ämlich nicht über alle äude gesprochen, sondern nur über den Ort, den seine ünger bewundernd ihm gezeigt hätten; denn über diesen habe er die Prophezeiung gesprochen.

Wiederum aber lehrt die über ihn ßte) Schrift seiner Jünger Folgendes über die örer des Ortes.

[*](Über die Eroberung der Stadt. Aus dem Evangelium des Lukas.)

„Als er die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn du erkannt ättest, wenn auch nur an diesem Tage, was zu deinem Frieden [dient]; jetzt aber ward es vor deinen Augen verborgen. Es werden Tage über dich kommen, wo deine Feinde dich umgeben, dich umzingeln und von allen Seiten ängen werden. Und sie werden dich ausrotten und deine Kinder in dir." Das Vorher[gehende] wurde über den Tempel geweissagt, das Vorliegende aber über die Stadt selbst, welche die Juden eine „Stadt Gottes“ nannten wegen des in ihr erbauten Tempels Gottes. Er weinte aber über die ganze Stadt, der Mitleidige, indem er nicht so [sehr] mit ihren äuden noch mit dem Erdboden als [vielmehr] mit den Seelen ihrer einstigen Bewohner und mit ihrem Untergang Mitleid hatte. Er legt aber auch die Ursache ihrer üstung dar, indem er sagt: „Wenn du üßtest, wenn auch nur an diesem Tage, das, was zu deinem Frieden [dient]". Er zeigt aber, ß sein Kommen zum Frieden der ganzen Welt geschah. Denn [*](19—24 = Luk 19 41—44 24—S. 195, 12 = 12. Bruchstück der griech. Theoph. S. 29 6—3010 26 vgl. Ps 46 (LXX: 45)5 31 = Luk 19 42) [*](2. 3 1. ABBREV 23 1. ABBREV wie S. 195, 19 27 „Stadt“ < Σ πόλιν Th. gr. 1. + ABBREV)

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er ist es, über den gesagt ist: „Es wird aufleuchten in seinen Tagen die Gerechtigkeit und die ülle des Friedens." Er kam aber eben deswegen, zu ündigen „Frieden den Nahen und Frieden den Fernen“, und sagte denen, die ihn aufnahmen: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch", den Frieden, den alle ölker in der ganzen öpfung, die an ihn glaubten, angenommen haben. Das Volk aus der Beschneidung aber, das nicht an ihn glaubte, erkannte nicht die [Dinge] seines Friedens. Deswegen sagt er hinterher: „Jetzt ist es verborgen vor deinen Augen, ß Tage über dich kommen und deine Feinde dich umgeben werden." Das also, was sie in kurzer Zeit erreichen sollte in der Belagerung, weil sie nicht vorher merkten auf den Frieden. der ihnen vorher ündigt war. war vor ihren Augen verborgen. Sie also sahen voraus, was ihnen nachher geschah, er aber weissagte dies deutlich durch [sein] Vorauswissen und zeigte die Eroberung, die sie von selten der ömer treffen ürde, deutlich vorher: „Denn es werden Tage über dich kommen," weil du nicht erkannt hast, das „was zu deinem Frieden [dient]". Denn um dieser Ursache willen „werden Tage über dich kommen und deine Feinde werden dich umgeben, dich umzingeln und dich von allen Seiten ängen, und sie werden dich ausroten und deine Kinder in dir." Er beschreibt aber hierdurch die Ar des Krieges, der gegen sie ührt) werden sollte. Wie dies zur Erfüllung kam, kann man aus der Schrift des Josephus Stsehen, der ein Jude war und in einer Familie eben der Juden geboren war von bekannten und ühmten ännern im Volk [und] der um die Zeit der Belagerung alles das, was bei ihnen geschah, niederschrieb und zeigte. ß es in der Tat den uns vor [liegenden] voraussagenden Worten entspreche.

Wiederum über die Eroberung der Stadt. Aus dem Evangelium des Lukas.

„ Wenn ihr", sagt er, „Jerusalem umgeben seht von einem Heer, so wisset, ß seine üstung nahe ist. Hierauf sollen diejenigen, die in Juda sind, entrinnen auf den Berg, und diejenigen, die drinnen sind, fliehen, und diejenigen, die auf dem Lande sind, nicht hineingehen nach innen, weil es die Tage der Vergeltung sind zu er- [*](1 = Ps 72 (LXX: 71)7 3 = Jes 57 19 4 = Joh 14 27 8 = Luk 19 42 f. 15. 17 = Luk 19 43 f. 29—S. 196, 6 = Luk 21 20—24) [*](11 „vorher merkten" Σ προσδέξασθαι Th. gr. ]. ABBREV 32 „auf dein Lande"] ἐν ταῖς χώραις Lukas ABBREV Bernstein. Vgl. zu S. 197, 32)

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Füllen alles, was geschrieben ist. Wehe aber den Sch wangeren und den Säugenden in jenen Tagen; den es wird große Not sein auf der Erde Und großer Zorn über dieses Volk. Und sie warden fallen durch die Schneide des Schwertes und warden gefangen geführt warden unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten warden von den Völkern, bis daß Die Zeiten der Völker erfüllt warden“, so gibt er durch das uns [jetzt] Vorliegende die Zeichen der Zeit der äußersten Verwüstung des Ortes, was Er zeight, indem er sagt: „Wenn ihr Jerusalem umgeben seht von einem Heer, dann wisest, daß seine Verwüstung nahe ist.“ Denn niemand, sagt Er, möge hoffen, daß nach der eintretenden Eroberung und der dabei eintretenden Verwüstung des Ortes eine andere Erneuerung ihm werde zu teil Warden unter Antionchus Epiphanes und wiederum unter Pompejus. Denn oftmals erlitt der Ort eine Eroberung und wurde späterhin einer besseren Erneuerung gewürdigt. Aber erkennt, daß [jetzt] die äußerste Verwüstung Und vollständige Vernichtung über ihn kommen werde, „wenn Ihr ihn von Heeren belagert seht.“ Eine Verwüstung Jerusalem saber Nennt er die Vernichtung des Tempels und die Aufhebung dessen, was früher in ihm nach dem Gesetz des Mose gottesdienstlich vollzogen Wurde. Denn nicht mögest du glauben, daß eine Verwüstung der Stadt Selbst durch diese [Worte] ausgedrückt sei, als ob niemand mehr in ihr Wohnen werde. Denn er sagt hinterher, daß die Stadt bewohnt warden Wird, nicht von den Juden, sondern von den Völkern, indem er so sagt: „Jerusalem wird zertreten warden von den Völkern“, und deher weiß Er, daß sie bewohnt sein wird von den Völkern. Ihre Verwüstung aber Nennt er [die Tatsache], daß sie nicht mehr von ihren Kindern [bewohnt Wird] und daß kein gesetzlicher Gottesdienst in ihr besteht. Wie aber Auch dies erfüllt wurde, bedarf nicht vieler Worte, da man mit Augen sehen kann, daß die Juden unter alle Völker zerstreut sind, und daß Fremde und Andersgeschlechtige Bewohner der [Stadt] sind, die einst Jerusalem [hieß], jetzt aber von dem Eroberer Aelius Hadrianus: Aelia Genannt ist. Das Wunderbare also an seiner Prophezeiung ist, daß er [*](6 = Luk 13 35 7–S. 198, 2 = 12. Bruchstück der griech. Theoph. S. 30 12–32 6 9. 17 = Luk 21 20 25 = Luk 21 24 32 vgl. Euseb. Hist. Eccles. IV 6 4) [*](25 „daher“] „fortan“ Σ 1. ABBREV 27 ἐρήμωσιν δὲ αὐτῆς ἀποκαλεῖ τὸ μηκέτι ὑπὸ τῶν οἰκείων μηδὲ κατὰ τὴν νόμιμον λατρείαν συστήσεσθαι αὐτήν Th. Gr. Nach οἰκείων Lücke? 32 „Eroberer“] πολιορκητοῦ Th. Gr. 1. ABBREV Mit HS)
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inbetreff der Juden sagt: „sie würden unter alle Völker geführt werden", inbetreff der Völker aber: „Jerusalem werden von den Völkern.“ Wunderbar aber ist die Erfüllung, die Juden, während sie die ganze Menschenwelt erfüllen, so daß zu den Athipen und Skythen und an die Enden der Erde fortgewandert sind, nur ihre eigene Stadt und den einst inst hei ihnen verehrten Ort nicht betreten können. Und wenn die Stadt gänzlich öde wäre, so würde vielleicht jemand meinen, daß dies Jetzt aber wird der Ort von fremden und andersgeschlechtigen Völkern bewohnt, und nur ihnen ist es unmöglich, ihn zu betreten, sodaß sie [*](10) nicht einmal aus der Ferne das Land ihrer Väter sehen können. ist auf diese Weise vollendet, entsprechend der Weissagung, die lautet: „Sie werden unter alle Völker in Gefangenschaft geführt Jerusalem wird zertreten werden von den Völkern.“

Er zeigte aber auch den Kampf vor der Gefangenschaft, indem er sagt: „Denn es wird eine Not sein auf Erden und ein großer Zorn über Volk, und sie werden fallen durch die Schneide des Schwertes." Wie aber dies im einzelnen geschah und wie das. was von unserm Erlöser vorausgesagt war, durch die Tat erfüllt wurde, kann man aus Schrift des Flavius Josephus lernen, der auch die Erfüllung des voraussagenden [*](20) Wortes unsere Erlössers: „ Wehe aber den Schwangeren den Säugenden in jenen Tagen“ deutlich zeigt und berichtet, ihre Kinder im Feuer brieten und aßen wegen der Stärke der die Stadt erfaßt hatte. Eben ihn also, den Hunger, der über Stadt kommen werde, sah unser Erlöser voraus und riet [daher] seinen [*](25) Jüngern, bei der Belagerung, die über die Juden kommen sollte, Zuflucht nicht zur Stadt zu nehmen als zu einem festen und von Gott beschützten Orte, was den meisten widerfahren ist, sondern sich von wegzuwenden und auf die Berge zu fliehen, und diejenigen inmitten Judäas sollen zu den Völkern entweichen und diejenigen in seinen [*](30) Land[gebieten] sollen nicht ihre Zuflucht nehmen zu ihm [zu Jerusalem] wie zu einem festen Ort. Deswegen sagt er: „Die auf dem Lande [sind], [*](1 2. 12 = Luk 21 24 16 = Luk 21 23 f. 20 vgl. Jos. bell. Jud. VT 3 21 = Luk 2123 32 = Luk 21 21 f.) [*](6 καὶ τῷ πάλαι θρησκευομένῳ παρ’ αὐτοῖς τόπῳ Th. gr. „und den Ort der Verehrung, der einst ihnen gehörte“ Σ 15 τὸν πρὸ τῆς αἰχμαλωσίας Th. ᾖ. „die Art (= τρόπον) eben der Gefangenschaft des Krieges" Σ 25 ABBREV mit HS 28 ὅπερ πεπόνθασιν οἱ πολλοί Th. gr. „was viele in ihr gelitten haben" Σ 32 „auf dem Lande"] ABBREV Bernstein ABBREV Schultheß)

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sollen nicht hineingehen nach innen, weil es Tage der Vergeltung sind. zu erfüllen alles, was geschrieben ist."

Wer Lust hat, kann also die Erfüllung dieser [Dinge] aus der Schrift des Josephus lernen. Wenn es aber recht ist, daß wir, sei es auch nur in Kürze, auch in dieser Schrift um des Zeugnisses willen von ihm [etwas] hersetzen, so hindert nichts, den Schriftsteller selbst zu hören, der in dieser Weise schreibt:

Aus dem sechsten [Buch] der Schrift des Josephus.