De Theophania (Fragmenta)

Eusebius of Caesarea

Eusebius. Eusebius Werke, Volume 3, Part 2. Gressmann, Hugo, translator. Leipzig: Hinrichs, 1904.

Der Mensch allein von den [Wesen] auf Erden ahnelt sich durch seine Taten dem uber alles [waltenden] Gott an und jeder, der will, bildet Leben, indem er die [*](1 1. ABBREV mit HS 2 "und" Σ=κα? 7 "verbunden" l. ABBREV Schulthe? 10 ABBREV "und" str. 16 "eilt" Σ=σπε?δει 28 "des Satzes"] wortlich "des Wortes" 29 "Verba und Nomina" wortlich: ῥήματα καὶ ὀνόματα)

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Seelenlose Hyle in Gestalten und Bilder umwandelt und Formen von Allerlei Lebwesen in die flüssige [bildsame] Natur wirft, dem Allschöpfer Mit vernünftiger Kraft nacheifernd. [So] scjafft der Mensch den Menschen bald in Stein und bald in Holz, bald in Farbenschmelz und [bald] in unveränderliche Bilder, und gestaltet alle arten der Tier und Pflanzen Auf dieselbe Weise und zeigt durch seine Taten vollkommen [deutlich] Die Kraft des Bildes Gottes.

Er allein von den [Wesen] auf Erden Bildete auf der Erde, auf der er wandelt, das Gewölbe des Himmels Nach, groub das Bild eben des Himmels in die ὔλη des Erzes, befestigte daran ein Abbild der Planeten und Fixsterne, ordnete die Fristen der Perioden und Zeiten durch die bildende Kunst, umgab es außen rings Mit Tierfiguren und bildete [so] das Himmelsgewölbe durch die Größe Des Wissens nach Art der geschauten Dinge. [Dies] ließ er [dann], wie Der got des Himmels, auf der Erde seine Drehung mit dem All vollziehen. [So] kreist es sich in unendlichem Wunder und mit den [wirklichen Dingen] Am Himmel kreisen sich die auf Erden [befindlichen] Irdisch-hylischen Abbilder. Mit lauter Stimme ruft der Engel der Hore n Allzumal warden sie in Einem Augenblick bewegt, die Türen öffnen sich Non selbst beim Kommen der Horen, die seelenlosen Bilder der Vögel, die rings umher angebracht sind, rufen zirpend; der Mond, auf Erden [abgbldet], läuft mit dem am Hmmel, das Erz wandelt von selbst ihm[ausgehende] Licht bald halb bald abnehmend bald voll, und die Bilder der Horen entsprechen den Horen der Natur, und so wetteifert die [durch] menschliche [Kunst konstruierte] Welt mit der Schöpfertätigkeit des göttlichen Logos.

Der Mensch allein von den [Wesen] auf Erden Ist imstande, durch unaussprechliche Worte, durch Gebete, die von Gott Geliebt warden, und durch die Kraft eines gottesfürchtigen Wortes und Wandels die Natur der verborgenen, unsichtbaren Dämonen in die Ferne zu treiben, aber er ist auch, indem er vom rechten Wege abging, so sehr Mächtig geworden, daß er das durch die luft fliegende Geschlecht durch Abgesänge und Besprechungen unterwarf, und ferner schleppt er durch Das Mittle des Zwanges und durch die bezauberung physischer Knoten die leiblosen, um die Erde gleich fliegenden Vögeln fliegenden Kräfte [*](7 vgl. Gen 1 27) [*](4 „Farbenschmelz“ wötlich „die Blüte der Farben“, wohl ἄνθος χρωμάτων 15 Statt ABBREV lies ABBREV 16 Statt ABBREV lies ABBREV entsprechend ABBREV 20 Statt ABBREV lies ABBREV und ebenso statt ABBREV: ABBREV 34 Statt ABBREV lies ABBREV)

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und zerrt und fesselt sie, woe r will, und läßt sie auf sie auf Bildern wohnen, [und so] zeigt [der,] der [sich] Götter macht, eben durch seine Taten, daß seine eigene Kraft besser ist als die von ihm verfertigte Gottheit.

Der Mensch allein zeigt, wie groß die Vorzüglichkeit des geistigen, unkörperlichen Seins ist, beweist, daß seine Kraft weder unterjocht noch vermindert wird vom Bösen, bietet seinen Leib dem Feuer, dem Eisen, den wilden Tieren und der Tiefe des Meeres dar und nähert [ihn] jeder Art von Qualen. Er weiß, daß eben seine Natur eiligst zugrunde geht, flüssig [d. h. vergäuglich] ist und aufgelöst wird, während er das, was drinnen sitzt [d.h. die Seele], nicht preisgibt. Daß dies ein anderes ist als das, was geschlagen wird, beweist, er, indem er ausruft: „Schlage, schlage den Schafspelz; den mich schlägst du nicht“. Ein anderer wiederum ruft freimütig aus: ütig aus: „Verbrenne und röste den Leib! Sättige dich an mir, indem du das schwarze Blut trinkst! Denn eher steigen die Sterne zur Erde herab und steigt die Erde zum Himmel hinauf, ehe ein schmeichelndes Wort von mir dir begegnet“. Und Einer der Gottliebenden brachte, als er Böses ertrug, folgende Worte vor: „Wer will mich scheiden von der Liebe Gottes? Betrübnis oder Drangsal oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Kälte oder Schwert?“ Auch ich aber habe jüngst [Leute] gesehen, teils mit herausgerissenen Augen, teils durch Brenneisen ihrer Füße beraubt, teils gekreuzigt. Ihr ganzer Leib verging und ihre sterbliche Natur ward zuschanden gemacht, aber das gottliebende Wissen, das in ihnen wohnt, wurde nicht bewegt noch unterworfen und nicht einmal [in] jenen schwersten [Stunden] preisgegeben, indem sie denen, die den Geist nicht zugrunde richten, deutlich zeigten, daß die Kraft ihrer Vorzüglichkeit etwas anderes als das Vergängliche sei.

Er allein von den Lebewesen auf Erden ist des göttlichen Hauches teilhaftig geworden und des Anblicks Gottes gewürdigt, redet mit den Engeln Gottes und hat das Vorauswissen des Zukünftigen erreicht bald durch Träume im Schlafe, 30 bald freilich durch göttliche Kraft so geistbekleidet, daß er sogar eine Prophezeiung des Zukünftigen sagt und seine Gemeinschaft [*](11 = Wort des Anaxarch: Zeller I 5 963 13 Praep. VI 6 2 Trag. fr. 687 17 = Röm 8 35) [*](1 vll. ABBREV „wie er will“ zu lessen 2 Man erartet ein ABBREV vor ABBREV 12 ABBREV θύλακον Anxarchl. Nicht zu korrigieren; vgl. den 1. Brief des Euagriow Pontikos unediert 25 „deren Geist nicht zugrunde richtet“ oder „gerichtet wird“ Σ, besser liest man ABBREV statt ABBREV 28 ABBREV ist nichts, lies ABBREV des lies ABBREV des „Anblicks“ mit HS. PSm will ABBREV der „Oftenbarung“)

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mit der Gottheit durch Kundtun solcher Thaten bestätigt.

Er allein kennt das, was durchweg größer und besser ist als alles Sichtbare: das, was mit den Augen nicht gesehen, durchs Tasten nicht wahrgenommen wird, noch mit Einem [andern] von den Sinnen des Leibes, sondern von dem Verstande und Geiste allein gesehen wird. Er hat es durch seine eigene lehre und durch die Belehrung seiner Natur bekannt und Gott genannt, hat es gelobt und seine Vervandtschaft mit der Gottheit durch sieses Wissen gezeigt.

Er allein stand da als Zuschauer der gewaltigen Taten des göttlichen Logos und ward würdig, den oberhallo des Himmels [wohnenden] Vater mit gottgeziemenden Lobgesängen zu loben und sich der Schar der Engel im Himmel anzuähneln, weil er allein von den Lebewesen auf Erden Diese Vorzüglichkeit erlangte und durch sie ihn, der die Ursanche alles Guten ist, infolge seines natürlichen Denkens erkannte und sich verpflichtet fühlte, Lobgesänge des Bekenntnisses und geziemenden Preis als den dem Vater schuldigen Tribut darzubrigen.

Die Zeugnisse aller dieser [Dinge] bestätgt das Wort göttlicher Lehre und Wissenschaft, dab von unsterblicher und den Himmelsbürgern verwandter Natur er allein von den [Wesen] auf Erden existiert wegen dieser geistigen und vernünftigen οὐσία in den Menschen, und dab er das geliebte Kind des göttlichen Logos ist, des gemeinsamen Erlösers aller, der [ihn] nach dem Bilde and der Ähnlichkeit seines eigenen Vaters in seiner Natur vollendet.

Wenn also dies vernünftige Lebewesen, er, der an so grober Vorzüglichkeit teil hat, er, der allein von den [Wesen] auf Erden nach dem Bilde Gottes [geschaffen ist], der Bruder der göttlichen Kräfte und der Engel im Himmel, in seiner Natur geziemend gelebt hätte und dem göttlichen Gesetz früher gefolgt wäre, so wäre er vielleicht von dem irdischen und vergänglichen Leben befreit, obwohl er sich in irdischem Umgang befand, gleichsam durch Umwanderung. Wenn er s ich zuvor um die göttlichen [Dinge] bekümmert hätte, so hätte er vielleicht seine Wegwanderung von hier in das Seine vollzogen und wäre unter die vollkommenen Menschen geschrieben trotz seiner Kleinheit und des Zustandes seiner Kindlichkeit. So also zog der vergängliche und auflösbare Mensch notwendig einen Leib an durch das Mitleid seines Vaters, auf dab ihm nicht auf ewig das Böse anhafte und [*](22.25 vgl. Gen 1 27) [*](1 lies ABBREV statt ABBREV 20 l. + ABBREV 29 Statt ABBREV lies ABBREV (Druckfehler) l „und obwohl“ lies. ABBREV 33 Statt ABBREV lies mit HS ABBREV Man erwartet auch ABBREV.)

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er ohne Ende an das Vergängliche gebunden sie, sondern damit das Vergägliche bald aufgelöst werde und er die Gemeinschaft der Unvergänglichen empfange. Denn wie das, was im Leibe empfangen ist, mit dem Gewande seines Ortes bekleidet ist, und [wie] der, der geboren wird, eben dies auszieht, sobald die bestimte Zeit der Monate kommt, und [wie] er dann zum Lichte hervorgeht und frischen Atem schöpft und fortan unter die Natur der Menschen gerechnet wird, demgemäb ist auch das scheinbar vollkommene Geschlecht der Menschen gegenüber dem [noch] besseren [im Himmel] ein Kind und noch auf Erden [im Leibe] empfangen und mit dieser vergänglichen Haut bekleidet. Eben sie mub er notwendig durch die Güte des groben Geschenkes Gottes ausziehen, damit er nicht auf ewig durch diese minderwertigen [Dinge] aufgerieben werde, sondern bald zum Lichte hervorgehe und zu einem unvergänglichen Leben fortwandere. Deswegen seufzten mit Recht die Shcaren weiser und gottliebender Männer über das Teilhaben an den vergäglichen Leibern ud begehrten die Umwandlung zum Besseren und jagten den oberen [himmlischen] Verwandten und Bürgern nach, wie derjenige war, der mit göttlichem Worte sagte: „Ich armer Mensch, wer wird mich befreien von diesem Todesleibe?“ Und ferner: „Selbst wenn wir im Leibe lebten, so dienen wir doch nicht nach dem Fleische. “Und: „ Wir sind hinzugekommen zur Stadt des lebendigen Gottes Im Himmel und zu der Schar von Myriaden Engeln und zu einer Gemeinde von Erstgebornen, die im Himmel verzeichnet sind.“ Dies [sind] Worte von bekannten und gottliebenden Männern.

Wenn aber viele Toren die [Dinge] der hiesigen [irdischen] Lust lieben „solche die bis jetzt [noch] in ihrem Denken unmündig sind, was besagyt dies gegenüber dem wahren Wort? Denn der, der im Leibe empfangen ist, freut sich über seinen gewohnten Ort, fürchtet sich vor der Veränderung und dab er der inneren Finsternis entrinne, und weint, sobald er zum Lichte hervorgeht. Indessen auch sie gehen sobald ihre natüliche Geburt unter normalen Umständen erfolgt, aus der Finsternis zum Leuchtenden hervor und warden schön und anständig geboren. Sind sie zu rechter Zeit und Frist geboren, so empfangen sie den natürlichen Atem und Hauch und führen das Leben der Menschen. Dann ergötzt er sich an der Nahrung der Brust und des Kindes, darauf kommt er [*](13 = Röm 7 24 20= II Kor 103 21 = Philip 320 22 = Hebr 1222 f. 26 ABBREV lies ABBREV Lee 23 „natürlichen“] ob ABBREV „ reinen“? nach Σ 3112 (o. Z. 6) 36 „und des Kindes“] ob ABBREV „Dann ergötzt sich das Kind an der Nahrung der Brust, darauf kommt es“?)

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in die Hand der Amme und wird den Erziehern, Pädagogen und Lehrern übergeben, bis er zum vollkommenen Manne hervorgeht. Dann aber kommt in Blüte ein besseres und preiswürdigeres Leben durch großen Reichtum, vielen Besitz, durch Vollmacht, Herrschaft und andere Stufen. Das, was infolge seiner guten Geburt, und das, was infolge der Erziehung zur Entfaltung gebracht ist, und Myriaden anderes legt den Grund zu einem Leben von angenehmen Dasein.

Wenn sich aber eine unnatürliche Umkehrung ereignet dessen, der im Leibe empfangen ist, was habe ich nötig das, was ihm bei seinem Hervorgehen, bei seiner Goburt folgt, zu sagen? Daß das innen umgekehrte Kind sich weigert, zum Lichte hervorzugehen und eine unnatürliche Umkehrung erleidet durch die eisernen Instrumente, die, für die Geburtshilfe bereitet, notwendig und mit Zwang an es herangebracht warden, und da Bes nicht einmal Einer Zeugung wert ist, noch des Lebens der Menschen, noch ndessen, was ihm folgt? Da Bes im Gegenteil vielmehr von der Finsternis zur Finsternis hervorgeht und nicht nur des Lebens der Menschen, sondern auch des Namens beraubt ist?

Demgemäß also ist auch der, welcher ein menschliches Leben auf Erden führt, in nichts von einem unvernünftigen und unwissenden Säugling oder dem, der noch im Leib getragen wird, unterschieden und ist, unvergleichbar mit den äußeren Körpern der Engel und göttlichen Geister, sogar ein unwissendes Kind. Wegen der Größe siner Kindlichkeit frut er sich über die Bekleidung Des Leibes, der ihn umgiebt, und liebt seinen Bauch, ohne zu kennen Den „Ort rings um ihn, wo Mord und Groll und die anderen Arten des Schicksals wie auf Wiesen des Bösen in der Finsternis weiden,“ sagt Einer von den Alten, indem er zeigt, daß die feuchte und dunkle Luft Auf Erden aus vielen Mischungen von Myriaden aus der Erde [aufsteigenden] Dünsten besteht, [wie] aber jemand meint, daß sie ist, selbst Wenn er ein kleines Kind ist. Indessen aber. Wenn er das hiesige [irdische] Leben, wie es seiner Natur entspricht, durchmacht und ein Dasein dem Gesetz seiner Natur gemäß hervorbringt, so daß er nicht Über das Maß seiner Reife hinausstrebt, noch wider die Natur löckt, Die ihn nach Art einer Mutter trägt, noch ferner seinen Vater vergißt, Vielmehr seinen eigenen Vater im Himmel, den gemeinsamen Erlöser aller, kennt und ihm den Lobgesang des Bekenntnisses darbringt, des- [*](24 Empedokles fr. 121 Diels) [*](6 ABBREV „wirft“ = καταβάλλω? 10 wörtlich: „daß das Kind innen umgekehrt Ist und sich weigert“ 24 κότος Empedokles „Finsternis“ Σ = σκότος 25 „und Finsternis“ Σ. Man erwartet ABBREV κατὰ σκότος Empedokles)

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wegen, weil er ihn hat teilnehmen lassen am Guten, und [wenn] er in der Zucht der Gerechtigkeit aufwächst und sich vorher in dem Verkehr auf Erden um das himmlische Leben kümmert, — so warden schön, sobald er aus dem sterblichen Leben fortwandert und den Leib auszieht, die Engel Gottes ihm zur Geburt verhelfen, <undx003E; sobald er zu einem anderen Leben geboren ist, warden ihn die guten Kräfte nach Art einer Amme aufnehmen, die göttlichen Heerscharen warden ihn erziehen, und der Logos Gottes, der Lehrer des Umgangs im Himmel, wird ihn wie einen geliebten Sohn zur Vollendung des Guten führen, ihn in der Lehre des Himmelreiches unterrichten und ihn, sobald er ihn vollkommen und weise gemacht hat, seinem Vater, dem König des Alls, übergeben und ein unaussprechliches Lichtgewand um seinen Leib und seine unvergängliche Seele legen, auf daß er fortan auch allen eine gemeinsame Hilfe werde. Aber das Ende dieses [Menschen] ist derart. Wer dagegen wider den Lauf seiner Natur tobt und an unschöner Verkehrung teil hat und die Erde, den Logos Gottes, den gemeinsamen Erlöser aller, nicht kennt, Myriaden Väter aber, die nicht existieren, anstatt des Einen, der existiert, annimmt und diejenigen, die niemals existieren, Götter nennt anstatt des Einen, der allein in Wahrheit existiert, und [wer] ferner überdies in die lüsternen, ungesetzlichen Begierden dieser feuchten und vergänglichen οὐσία ganz und gar eintaucht und das keineswegs wie das Kind unfreiwillig, sondern freiwillig und auf den Rat seiner Freiheit, [wer] sich diese bösen [Dinge] erwählt und tut, wie sollte sein Ende offenkundig ein Abbild des gezeigten Beispiels sein? Denn nicht warden ihn die fröhlichen Gesichter und das Lachen gutter Engel sehen, noch warden ihn, sobald er zum Lichte hervorgeht, die Kräfte Gottes als Ammen aufnehmen, sondern indem er bei seinem Ende vor dem Hervorgehen flieht und sich in der innersten Verborgenheit des Leibes und in den Gliedern versteckt, warden ihn, sobald die Auflösung des Leibes gekommen ist und die äußere Zerstörung von der Natur vollzogen ist, mit Zwang schleppen und sich an ihn hängen diejenigen, die damit beauftragt sind, und darauf wird ihn nach seiner Fortwanderung von hier, indem seine Seele elend ächzt und stöhnt, keineswegs das Licht noch die Kräfte des Guten, sondern die Finsternis und der Ort des Verderbens aufnehmen, und das gerechte Gericht Gottes wird den Unreinen und Schmutzigen wie einen Wüstling und Abschaum der Reinigung durch Feuer und Strafe übergeben, des- [*](5 „und“ < Σ, aber das (ABBREV) vor (ABBREV) steht besser vor (ABBREV) 6 „und die guten Kräfte . . . . warden aufnehmen“ Σ 15 „tanzt“ Σ wohl = χορεύω 18 „schreibt“ Σ wohl = ἐπιγράφομαι 20 „die Wahrheit ist“ Σ besser (ABBREV))
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wegen weil er nicht erzogen ward durch die Vernunft noch dem göttlichen Gesetze entsprach, obwohl er konnte.

Denn das nach dem [gewählten] Beispiel [im Leibe] empfangene Kind ist in allem gering und ermangelt in allem der Draft, so daß es sich noch nicht einmal des Denkens der Seele noch der Sinne des Leibes bedient. Der aber noch kndliche Verstand in den Menschen ist gleichsam in prüfender Vergleichung mit den körperlosen, göttlichen <und< vernünftigen [Wesen] im Himmel mit Recht ganz und gar „kindlich” genannt worden. Und selbst wenn es „der Weiseste ist von allen Menschen” und selbst wenn es der Vollkommenste ist von denen auf Erden, so ist er nichts besser als ein Kind, wenn er an sich selber mit seiner [späteren] Vollkommenheit verglichen wird. Wie er aber in seiner Vorzüglichkeit wird, sobeald er zum Manne[salter] gekommen ist, ist leicht so zu prüfen: Denn wen er, bis jetzt noch Kind und in die feste Mauer der irdischen und vergänglichen οὐσία eingeschlossen, solche Kraft der Vorzüglichkeit [in sich] trägt, daß er keinswegs nur die [Dinge] auf Erden kennt und künstlerisch schafft, sondern [wenn er] sich auch dem Leben im Himmel, eben Gott, vorher anähnelt und, sobald er will, Abbilder der [Dinge] im Himmel und auf Erden schafft <und alles das, was kürzlich aufgezählt ist, ebenso wirken kann, während er in den Kot des Leibes und Blutes getaucht ist, wie müssen wir glauben, daß er [erst] wirken kann, sobald er Zum vollkommenen Maße der Reife des Mannes hervorgegangen ist und aus den schädlichen und vergänglichen, den flüssigen und feuchten Fesseln des Leibes gelöst ist und teil hat an dem unvergänglichen Leben und dem unsterblichen Leibe? Denn wenn der Same der vernünftigen Kraft allein so sehr auf Erden mächtig und kräftig ist, obwohl er noch nicht seine vollkommene Triebkraft empfangen hat, sondern sogar obwohl er in den feuchten, kotigen Ort des vergänglichen Leibes geworfen ist, so ist es möglich, hieraus zu erkenne, wie groß die Triebkraft des Samens der vollkommenen Früchte in den Seelen ist, sobald er an dem geziemenden Acherbau teil hat und von hier verändert und an den vorzüglichen Ort in gutes und ertragreiches Land gepflanzt ist, wo der himmlische Logos, der Säemann des Alls und der Pflanzer alles Guten seinen eigenen Samen empfängt und auf den leib- und körperlosen Seelenwiesen wie im Paradies der Gottliebenden [*](8 f. vgl. Heraklit fr. 83 Diels (dazu: Wendland in Stud. 152ft.) 33 vgl. Ps. Sal. 142.3.) [*](6 „und wie” Σ lies ABBREV 7 „und” < Σ, lies ABBREV 19 „und” < Σ lies ABBREV 21 „und wie” Σ 1. ABBREV)

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seine eigene Pflanze tränkt und zur Vollkommenheit aufzieht und zur Blüte von gewaltigen guten [Dingen] bringt.

Du wirst aber die Größe der vorzüglichen Vollkommenheit des Menschen [im Unterschied] von dem hiesigne Wandel und sein Wachstum erkennen, wenn dul bedenkst, daß das eben geborne Kind nichts Besseres ist als ein Wurm, da es nicht einmal nach Art des unvernünftigen Tieres die Sinne des Leibes gebraucht. Indessen aber dieser kleine und Schlaffe und Schwache und Gedankenlose kommt, wnn er größer wird in seiner Gestalt, zull einem so großen Wandel und Wechsel im Laufe der Zeiten, und empfängt eine so große Vorzddülichkeit und Kraft und Schönheit des Leibes zumal und der Seele, daß nicht einmal diejenigen, die ihn zeugten, wenn sie ihn sehen, entscheiden können, ob er derselbe sei, der im Leibe gesät und in Finsternis empfangen wurde, ob er derselbe sei, der aus der Finsternis hervorging, der mit Milch und in Windeln großgezogen wurde. wie der, der jetzt als Mensch in Weisheit und Wissen die ganze Welt betrachtet und der alle die Dinge auf Erden unterwirft. Wenn aber jemand gleichsam durch einen Vergleich der Kraft Gottes und der Engle mit der des eben ggebornen Kindes in die Mitte den vollkommenen Mann stellen wollte, so ist eine völlige Übereinoder [des Verhältnisses] des Kindes zu dem vollkommenen Mann da das Wesen des Kindes viel mangelhafter ist als [das des] vollkommenen von der Kraft der engel. Denn das eben geborne menschliche Kind gleicht in seinem Wesen nicht einmal den eben gebornen unvernünftigen Tieren. Wer aber zum vollkommenen Gemeinschaft mit dem göttlichen Geiste, redet mit den Engeln, gewinnt Zuneigung und Liebe für den himmlischen verkehr und bereitet sich durch ein keusches und gottesfürchtiges Leben vorher vor für die keineswegs in weiter Zeitferne [liegende] Übereinstimmung mit den engeln, und wird an [ihrem] Leben und an [ihrer] Vorzüglichkeit teil haben, was auch der göttliche Logos zeigt, indem er sagt: „ Was ist der Mensch, daß du sein wenig unter die Engel erniedrigt, hast ihn mit Ehre und Preis bekleide“.

Wenn also das Kind, sobald es größer wird in seiner natürlichen Gestalt und zu der ihm gebührenden Nahrung und Erziehung gelangt, einen so [*](33 = Psalm 8 5.6) [*](16 „und“ < lies ABBREV)

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großen Wndel und Wechsel eingeht, und [wenn] niemand seinen Wanel bezeifeln kann wegen der Klarheit der Erfarung, wei dürfen wir uns da wundern, wenn auch der vollkommene Verstand im Menschen, der [schon] derart ist, solange er noch Kind ist im vergleich zu der Vollendung seiner vorzüglichen Größe, mit den Engeln übereinstimmend wird, sobald er zur Vollendung des Wachstums seiner ihm eigenen Gestalt vorankommt? Aber wir sehen, daß im Tode die Natur des Menschen aufgelöst wird. Doch was [bedeutet] dies? Werden wir darum nicht umsomehr [in dem Glauben] betreffs der unsterblichen Seele bestärkt? Denn wenn sie, während sie in den vergänglichen und sterblichen Leib getaucht ist, so große Kraft der Vorzüglichkeit beweist — was unser Sermon vorher gezeigt hat —, wie sollte sie nicht dann, wenn sie von der Gemeinschaft des Vergänglichen abgesondert ist und das Sterbliche wie eine Fessel abgelegt hat, mehr als jetzt mit ihrer ngehinderten Kraft wirken? Siehst du nicht, daß sie solange böse handelt, als sie Liebe zum Leibe besitzt, [dann] aber, wenn sie seine Gemeinschaft verleugnet, für sich selbst existiert? Daraus kann ihre eigene οὐσία klar erkannt warden, daß sie keineswegs Körper ist. Denn wie kann das, was dem Leibe entgegengesetzt ist, von derselben Natur sein? Denn gesund sind die Gedanken der Seele, solange als die Leidenschaften des Leibes schwach sind; sie wird aber finster und dunkel, so oft der Leiib unter seiner Begierde leidet. Deswegen liebt die Seele, sobald sie töricht ist, ganz und gar den Leib, und sooft sie den Leib liebt, ist sie ihrer vorzüglichkeit beraubt. So oft sie aber Kraft gewinnt wider den Leib und vor der Leidenschaft der Begierden flieht, wird sie weise. Und so oft sie weise wird, wendet sie ihr Angesicht weg von der Gemeinschaft der Sterblichen und gibt sich auf der Stelle dem keuschen Wissen hin und verzichtet ein wenig auf den Antrieb der Natur des Leibes. Und sie wird mit Recht noch glänzender, richtiger und aufgeweckter, sobald sie mächtig ist entsprechend ihrem eigenen Reichtum. Dann hatt sie teil am Wissen, an der Weisheit und an aller Vorzüglichkeit, sobald sie vom Antrieb dedr Leidenschaften des leibes ihr Antilitz wegwendet. Aber sie halt es nicht einmal für würdig, sich den Augen des Leibes zu nähern noch durch seine anderen Sinne zu wirken, solange sie über die Vorzüglichkeit nachsinnt. So oft sie aber kräftig sich verschließt und sich innerlich sammelt und weit weggeht [*](5 „seiner“] „ihrer“ der Engel Σ. Falsches Explizitum 17 „für sich selbst existiert“] ist hinter ABBREV etwas ausgefallen? Etwa „in sich selber gut wird“; vgl. Z. 26 dagegen 773 18 man erwartet ABBREV 31 „Reichtum“ Σ, lies vll. ABBREV = κατασκευή „Αnlage“)
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von dem, was de Sinnen nahe ist und erscheint, und [so oft] sie dem Leibe oben nur nahe ist und mit dem seelischen Auge vielmehr sich nach der anderen Seite wendet und in sich einsam ist, dann wiederum beiient sie sich sines leuchtenden Verstandes und reineen Gedäcchtnisses, [dann] geht eine Vernunft hervor, die nicht trübe ist, und tränkt sie, und alle vernünftigen Kräfte wirken ungehindert. Wenn aber plötzlich etwas sie ereilt von dem, was den Leib schäigt, so trübt das, wie ein Splitter die Sehkraft der Augen raubt, auf der Stelle die Sehkraft der Seele. Wenn sie aber [ganz] schlaff wird <und< sich dem Leibe hingibt und dann an trunkenheit, Nahrung, Begierden und den übrigen Genüssen des Leibes teil hat, in sich schwach gegürtet, so wird nach Art eines bösen und wilden Tieres der vergängliche Leib wider sie auftreten, sie aber wird nach unten in die Tiefe weichen und voll warden von Irrtum, Unverstand und aller Torheit. Was haben wir also nötig, uns vor dem trennendden Tode zu fürchten, dem Befreeier der Seele vom Leibe? Und warum sollen wir das Ablegen des schlechteren nicht zur Hilfe des Besseren annehmen und bekennen, daß dann in Wahrheeit rein und selig das leben der Gottliebenden sein werde, sobald nichts von entgegengesetzter [Natur] sie hindert? Denn wenn er, während die vernünftige Natur an diesem Ort und in diesem Gafäß ist und auf Erdden wohnt und mit einem dichten und irddischen Leibe nach Art von etwas Tönernem Bekleidet ist, so sehr trotz seines Gewandes sich anstrengt, daß er im Geeiste in die Höhe springt und die Glieder des Leibes samt den Begierden durch enthaltsamkeit und Unterdrückung der Begierden tötet und vielmehr eifrig sich müht un bemüht um das Leben der Leiblosen, sich hunter Führung der Weisheeit zu jeder Zeit absondert und frei macht von der Mischung des Schlechteren, und bereits vorher zu jeder Zeit sich übt zu sterben, falls er einmal vonseinen fesseln gelöst wird, so wird er Schwingen wachsen lassen infloge seiner hiesigen Fürsorge und Übung, dann bei seinem Ende fliegen, den Ort auf Erden vertauschen und [im Himmel] das treffen, was er liebt. Wie das geschehen wirdd, frage nicht! Denn der Verkehr mit den Engeln im Himmel, dessen er gewürdigt ist, wird dann, sobald er an seinem Leeibe, dessen Natur sich von der Vergänglichkeit zur Unvergänglichkeit ändert, [*](34 vgl. I Kor 15 54) [*](9 „und“ < Σ, lies Abbrav 11 „und so wird“ Σ, streic he da Abbrav 211. Abbrav 22 „sich anstrengt“] Abbrav = ἐπίπονος Σ 196 12 25 „sich beeilt und eilt“ Σ = σπεύδει καὶ σπουδάζει 28 „sich übt“] „sich ergötzt“ Σ 1. Αbbrav entsprechend dem folgenden Abbrav 29 „und so wird er“ Σ str. abbrav vor Abbrav)
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das Bild des Lichtes und das Bild des Glanzes empfangen hat, eintreten in der Art, in der auch das Geschlecht der göttlichen Engel lebt, entsprechend der [im Menschen] eingeschlossenen Vernunft. Natürlich wird er auch teil haben an der Vorzüglichkeit jener zumal und an der Unsterblicheit.

Denn wie be idem Samen, der auf die Erde fällt, die Triebkraft, — der sogenannte Keim, — derart ist, daß sie den moisten verborgen liegt, sie, die zwar jetzt in dem Samen eingeengt, aber ruhig nach Art eines Funkens drinnen im dichten Leibe eingeschlossen ist, und [wie] eben dieser Same, sobald er in die Erde fällt und sein dichtes, ihn außen umgebendes Gewand in Vergänglichkeit aufgelöst wird, dann als lebendig sich erweist, und [wie] er die Kraft, die in ihm [liegt], bewegt und von der ὕλη unter sich nimmt, und [wie] er äußere alte und dichte Gewand anuszieht, und vielmehr ein neues anlegt, das besser ist als das alte,

demgemäß ist auch die Natur der vernünftigen Kraft im Menschen, die jetzt an den vergänglichen Leib gebunden ist und schlechter als die ihr eigentümliche Kraft wirkt. Wenn sie aber von dem Vergänglichen befreit wird, das sie umgibt, und den Platz im Himmel erhält and von da an im jenseitigen Verkehr gesät und gepflanzt und des himmlischen Gewandes der Engel würding wird — wie es sein wird, sobald sie des reinen Lebens teilhaftig geworden und von der Gemeinschaft mit dem STerblichen befreit ist, habe ich nicht nötig zu sagen. Es liegt aber für jeden, der sechen will, nahe, [es] aus dem [oben erwähnten] Beispiel [zu erkennen]. Denn nicht wird der genze Weizen vernichtet, sondern [nur] das Äußere wird vernichtet, sobald es auf die Erde fällt. Der innen verborgene Trieb aber und die lebendige Kraft in ihm ist und bleibt lebending, und er [der Weizen] wird besser als er [war], sodaß er auch lebendige Ähren gibt. Eine und dieselbe ist die Triebkraft der Pflanzen und aller Keime ebenso. Und nur der Mensch sollte gnz und in allem vernichtet warden, sobald er im Tode aufgelöst wird? Und zugleich mit dem äußeren Gewande sollte auch die innen ihm wohnende Vernunft vernichtet warden? Und das unkörperliche wissen, das sich mit allen diesen Kräften vereinigt [und] das sich um seiner Vorzüglichkeit willen Gott [*](1 „und das Bild“ Σ streiche (??) vor (??) 5 „bei“ wörtlich: „auf“ 6 „Triebkraft“ wörtlich λόγος,vgl.unten die Parallele zum Logos der Menschen 7 „die in dem Samen notwending ist“ Σ aber lies( ??) nacg Σ 397 17 „bindet“ Σ aber lies (??) 20 „des himmlischen Gewandes und der Engel“, besser streicht man (??) 32 Der syr. Übersetzer denkt an den persönlichen Logos, da er das Mask. gebraucht)

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angeähnelt hat, sollte nicht einmal sein wie die Samen[körner], die zur Erde fallen? Oder [ist der Mensch] nicht viel besser? Denn er trägt Keineswegs Grannen noch Gräser, sondern die vollkommenen und dichten Ähren seiner Vorzüglichkeit, dann wenn er dem irdischen Verderben entrinnt, sowie er von den Fesseln befreit ist und keineswegs unverständig den Verkehr im Himmel gegen den auf Erden eingetauscht hat. Sobald er neben Gott tritt, läßt er in Wahrheit wie die Engel gottgeliebte Früchte sprossen, deren Same und Kraft früher im sterblichen Leibe eingeschlossen und wie in einem Ofen eingeengt war.

Nachdem all dies zum beweise der geistigen und vernünftigen οὐσία im Menschen gesagt ist, wollen wir fortan in unserm Sermon zum Folgenden kommen. Wenn also der Mensch, der im Verkehr auf Erden aufgewachsen ist, seine eigene Größe kennte und sich kümmerte um die Lehre Gottes, so gäbe es kein Hindernis für ihn, sobald er von hier entronnen ist, am [gleichen] Verkehr wie die Engel sich zu ergötzen und teil zu haben am königlichen Leben sienes Vaters im Himmel. Deswegen aber, weil weder Ein Mensch noch zweie noch mehr oder weniger, sondern das ganze vernünftige Geschlecht auf Erden die Kraft selbständiger herrschaft empfangen hat, weil seine Natur frei ist und vom göttlichen Logos, dem König, den königlichen Samen empfangen hat, hat er nicht gut die ihm eigene Kraft gebraucht, sondern hat all das andere, was zum Nutzen des leibes notwendig ist und das Leben unterstützt, durch Berufsuissenschaften in all seiner Hoffart verarbeitet, hat ersonnen die Bebauung des Bodens, die Herstellung von Schiffen, den Handel, den Besitzerwerb, ud nicht nur [dies], sondern er hat sich auch großen Überfluß und hinlänglichen Reichtum an Begierden aller Art von überallher vollauf verschafft. All das aber, was auf die Erlösung der Seele und auf ein gottgeliebtes Leben der Gerechtigkeit hinzielt, eben das hat er mit Stumpf und Stiel aus seinem Geiste ausgerottet, hat siene eigene Vorzüglichkeit und die des Geschlechtes der Brüder im Himmel zu einem zu einem Irrwahn gemacht, hat freiwillig die lüsternen Begierden des Leibes der ihm eigenen Grüße vorgezogen, hat die Gerechtigkeit seines Vaters im Himmel und sein Lob vernachlässigt und hat die unvernünftigen Antriebe des Wahnsinns und der Phantasie ausgesucht, was die törichtsten der Kinder zu tun pflegen, die die fürsorgliche Lehre und Zucht derer fliehen, die ihr Denken groß gemacht haben. Das, was für den Augenblich angenehm ist, [*](20 Statt ABBREV „die“ lies ABBREV „und“ 23 „berufswissenschaften“ vgl.zu S. 6611 26 Statt ABBREV (Genitiv) lies ABBREV „und“ 34 Gemeint sind die Antriebe zum Götzendienst 37 „lang gemacht haben“ Σ aber lies ABBREV)

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aber die Seelen und Leiber zumal verderbt, ehren sie bei weitem mehr und erjagem sich Irrtum und törichte Wissenschaft zur eitlen und un- verständiegen Ergötzung. Während so alle Menschen in der Vermehrung des Bösen sich benfinden, stellt ihnen der Neider, der das Gute haßt, und der Schädiger des Schönen nach und eben dieser bereitet in seinem bösen Neide Netze und Schlingen und viellistige Intriguen aller Art wider die Erlösung aller in Gemeinschaft mit den bösen Dämonen und treibt sie von oben in die Tiefen des Bösen, damit alle, die auf Erden [sind], nicht sehen, sondern übersehen sollten das Gesetz ihrer Natur, und [damit] die Frucht des Bösen an Stelle des Samens der Vorzüglich- keit erblühe. [So] fiel derjenige, der der allerfriedlichste, weiseste und vernünftigste war von allen auf Erden, in die äußerste Wildheit und Unvernunft, so daß einer von den Gettliebenden über die Katastrophe seines Falles weint, ausruft und spricht: „Der Mensch in seiner Ehre 15 hatte keine Einsicht, sondern wurde dem Tiere gleichgemacht und ihm angeähnelt“.

Deswegen war also mit Recht ein großer Erlöser, der größber ist als alle Menschen, ihnen erforderlich, und dies war eben jener Fürsorger, der sich um alles Kümmert, der Logos Goittes, der nach Art eines guten und liebenden Vaters durch Taten seine Fürsorge für die vernünftigen Seelen auf Erden zeigte und der sich eifrig bemühte durch eigene Botschaft um das Aufsuchen und die Heilung derer, die des Weges zogen und zu Grunde gingen.