Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Das von Henoch verfasste Buch — es schrieb also Henoch diese ganze Weisheitslehre, die Preis verdient bei alien Menschen und Richterin der ganzen Erde ist — für alle meine Kinder, die auf Erden wohnen, und für künftige Geschlechter, die Rechtschaffenheit und Frieden üben werden.

Euer Geist sei nicht betrübt wegen der Zeiten, denn der Heilige und Grosse hat für alles Tage bestimmt.

Und der Gerechte wird vom Schlafe aufstehen, er wird aufstehen und auf dem Wege der Gerechtigkeit wandeln, und sein ganzer Weg und Wandel wird in ewiger Güte und Gnade sein.

Er wird dem Gerechten gnadig sein und wird ihm ewige Rechtschaffenheit geben und ihm Herrschaft verleihen; und er wird in Güte und Gerechtigkeit leben und in ewigem Lichte wandeln.

Die Sünde aber wird in der Finsternis untergehen auf ewig und nicht mehr erscheinen von jenem Tage an bis in Ewigkeit.

Und darnach übergab Henoch (die Bücher) und begann auch aus den Büchern zu erzählen.

Und Henoch sprach: »Über die Kinder der Gerechtigkeit und über die Auserwählten der Welt und über die Pflanze der Rechtschaffenheit will ich euch dieses erzählen und kund thun, meine Kinder, ich Henoch, nach dem, was mir in dem himmlischen Gesichte erschienen ist, und was ich durch das Wort der heiligen Engel erfahren und was ich aus den himmlischen Tafeln erkannt habe«.

Und Henoch begann also aus den Büchern zu erzahlen und sprach: »Ich bin als der siebente geboren in der ersten Woche, während Gericht und Gerechtigkeit noch zurückhielten.

Und nach mir in der zweiten Woche wird grosse Bosheit aufkommen und Betrug aufgesprosst sein; in ihr wird das erste Ende sein, und ein Mann wird in ihr errettet werden. Und nachdem es vollendet ist, wird die Ungerechtigkeit (wieder) wachsen, und er wird ein Gesetz für die Sünder erlassen.

Und darauf in der dritten Woche, am Schluss derselben, wird ein Mann zur Pflanze des gerechten Gerichts erwählt werden, und darnach wird er sich zur Pflanze der Gerechtigkeit auf ewig entfalten.

Und darnach in der vierten Woche, am Schluss derselben, werden [*](1 »Geschrieben von Henoch, dem Schreiber, (ist) diese ganze Weisheitslehre« alle HSS ausser G, aber der Accus. za-kuellô vor temherta bei MQTU beweist, dass auch hier sahafa »er schrieb« und nicht sahhâfî »der Schreiber « das Ursprüngliche ist | 6 «Heilige, Grosse« MT, II ausser Υ | der Gerechte] »die Gerechtigkeit« M | 6/8 »die Weisheit· wird ... aufstehen, und die Gerechtigkeit wandeln, und . . G | 9 dem Gerechten] »der Gerechtigkeit« GMQ | 14 »übergab« nur GQU, die übrigen HSS haben dafür das Verbum kôna »war« | »begann« < MQT | 17 «Pflanze der Gerechtigkeit« Q, »der Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit» II | 18 »habe es kund gethan« MTU | 24 aufkommen] »kommen und aufstehen« G | 30 sich entfalten] wörtl. »hervortreten«; »und darnach wird die Pflanze der Gerechtigkeit auf ewig kommen« II; < G ob hom.)

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die Gerichte der Heiligen und Gerechten gesehen werden, und ein Gesetz für alle künftigen Geschlechter und eine Umfriedigung für sie wird gemacht werden.

Und darnach in der fünften Woche, am Ende derselben, wird das Haus der Herrlichkeit und der Herrschaft erbaut werden für die Ewigkeit.