Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und darnach zeigte er mir die Strafengel, die bereit sind, zu kommen und alle Kräfte des Wassers, das unter der Erde ist, loszulassen, dass es zum Gericht und zum Verderben werde fur alle, die auf dem Festland Sitz und Wohnung haben.

Und der Herr der Geister gab den Engeln, die ausgingen, Befehl, dass sie nicht die Hände erheben, sondern acht geben sollten, denn jene Engel waren über die Krafte des Wassers (gesetzt).

Und ich ging hinweg aus dem Angesicht Henochs.

Und in jenen Tagen erging das Wort Gottes an mich, und er sprach zu mir: »Noah, dein Los ist heraufgekommen vor mich, ein Los ohne Tadel, ein Los der Liebe und Rechtschaffenheit. 2 Und jetzt bearbeiten die Engel Hölzer, und wenn sie jenen Auftrag ausgeführt haben werden, so werde ich meine Hand darauf legen, und es bewahren; und der Same des Lebens soll daraus hervorgehen und soil in den neuen Zustand eintreten, damit die Erde nicht leer bleibe. 3 Und ich werde deinen Samen vor mir fest gründen in Ewigkeit und [*](1 »ist behend«, das ist die gewöhnlichste Bedeutung des äth. jebader, die andere »ist vorzüglich« Dn. Ch. u. auch Hal. S. 373 ist durchaus fraglich. Hal. bietet als Rückübersetzung in das Hebr. ABBREV und sieht darin einen Fehler für ursprüngliches ABBREV »fait couler, c'est-à-dire leur donne une forme liquide«. Beer denkt an eine Verwechselung mit jâbared »kühlt ab« | 1/2 »mit seiner Hand« alle HSS excl. GQ | 6 Τn V. 10 sind Text u. Zusammenhang unklar, Hal. S. 374 vermutet, dass das ursprüngliche ABBREV »Zaubereien« zu ABBREV »Monate« verlesen worden sei | 9/10 »Nicht so du . . . es weiss usw.« Μ, II | 14 »der Gerechtigkeit« MTU | »zur Konigsherrschaft« QT | 26 Noah] +· »siehe« T2, II | 29 ausgeführt] «ausgegangen sind zu jenem Auftrag* (waz'u f. wad'û) II.)

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werde die, welche bei dir wohnen, aufs Geratewohl über die Oberfläche der Erde hin ausbreiten, und er wird gesegnet sein und sich mehren angesichts der Erde im Namen des Herrn.«

Und er wird jene Engel, die die Ungerechtigkeit gezeigt haben, in jenes brennende Thai einschliessen, welches mir zuvor mein Grossvater Henoch gezeigt hatte, im Westen bei den Bergen des Goldes und Silbers, des Eisens und des Gussmetalls und des Zinns.

Und ich sah jenes Thai, in dem eine gewaltige Bewegung war, und ein Hin- und Herwogen der Wasser.

Und als dieses alles geschah, entstand aus jenem feurigen Metallguss und der Bewegung, die sie (die Wasser) hin und her schaukelte, an jenem Orte ein Schwefelgeruch, und er verband sich mit jenen Wassern; und jenes Thai der Engel, die die Menschen verführt haben, brennt immerzu unter der Erde dort.

Und durch die Thaler derselben (Erde) kommen Feuerströme, da wo jene Engel gestraft werden, welche die Bewohner der Erde verfuhrt haben.

Und jene Wasser werden in jenen Tagen den Königen und Mächtigen und Hohen und denen, die auf Erden wohnen, zur Heilung des Leibes, aber zur Marter des Geistes dienen; ihr Geist ist ja voll Wollust, so dass ihr Leib gestraft wird, weil sie den Namen des Herrn der Geister verleugnet haben. Sie sehen ihre tägliche Strafe, und glauben doch nicht an seinen Namen.

Und je ärger ihr Leib brennt, um so mehr werden sie eine Veränderung am Geiste spüren auf immer und ewig, denn niemand darf vor dem Herrn der Geister unnütze Reden führen.

Denn das Gericht kommt über sie, weil sie an die Wollust ihres Fleisches glauben und den Geist des Herrn verleugnen.

Und jene Wasser selbst werden in jenen Tagen eine Veränderung erleiclen: denn wenn jene Engel in jenen Wassern gestraft werden, so ändern sich jene Wasserquellen in betreff ihrer Hitze, und wenn die Engel aufsteigen, so wird jenes Wasser der Quellen sich ändern und kalt werden.