Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und nun werde ich euch zeigen, dass Licht und Finsternis, Tag und Nacht alle eure Sünden sehen.

Seid nicht gottlos in eurem Herzen und lüget nicht, verkehret nicht das Wort der Wahrheit und zeihet das Wort des Heiligen und Grossen nicht der Lüge. und achtet nicht eure Götzen, denn alle eure Lüge und Gottlosigkeit dient nicht zur Gerechtigkeit, sondern zu grosser Sünde.

Und nun weiss ich dieses Geheimnis, dass die Sünder das Wort der Wahrheit vielfach ändern und verdrehen werden, und dass sie schlimme Reden führen, führen, lügen und grosse Betrügereien erfinden werden und dass sie Bücher über ihre Reden schreiben werden.

Wenn sie aber alle Reden richtig niederschreiben in ihren Sprachen und nichts ändern und Kürzen an meinen Reden, sondernl alles richtig niederschreiben, alles, was ich zuvor über sie bezeugt habe:

so weiss ich ein anderes Geheimnis, dass nämlich den Gerechten und Weisen die Bücher werden gegeben werden zur Freude, zur Rechtschaffenheit und zu viefältiger Weisheit.

Und ihnen werden die Bücher gegeben werden, und sie werden daran glauben und sich darüber freuen, und alle Gerechten, die aus ihnen alle Pfade der Rechtschaffendeit kennen lernten, werden ihren Lohn empfangen.

Und in Jenen Tagen, Spricht der Herr, sollen sie die Söhne der Erde rufen und Zeugnis ablegen von der Weisheit derselben; zeiget (sie) ihnen, denn ihr seid ihre Führer, und die Belohnungen,(die) über die ganze Erde (kommen sollen).

Denn ich und mein Sohn werden uns mit ihnen auf ewif auf den Pfaden der Rechtschaffenheif währen ihres Lebens vereinigen, und Friede wird euch werden. Freuet euch, ihr Kinder der Rechtschaffenheit. Amen.«

[*](1 »der Guten des Himmels« beruht auf einer Verwechselung von ἀγαθῶν und ἀγγέλων im griech. Text; in Ga, II ist hêrâna nicht (î-tehsebewô)] »preiset nicht« (î-tesabbehewô) MT, II | 8 Lüge] »Sünde« BC | 10 Sünder. . . vielfach] »viele Sünder« II | 11 »und verdrehen« <Ga | 13 »alle meine Reden« T, II | 21 Lohn empfangen] »sich freuen« DE | 25 »ich, der Vater« M | 28 Amen] + »Halleluja« Q, »in Wahrheit« (ba-amân) MT, II.)
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Anhang.

Cap. 106—108.

Und nach einiger Zeit nahm mein Sohn Methusala seinem Sohne Lamech ein Weib, und sie ward von ihm schwanger und gebar einen Sohn.

Und sein Leib war weiss wie Schnee und rot wie Rosenblüte, und das Haar seines Hauptes und sein Scheitel weiss wie Wolle, und seine Augen schön; und wenn er seine Augen aufschlug, erhellten sie das ganze Haus wie die Sonne, so dass das ganze Haus sehr hell war.

Und darnach richtete er sich unter den Häden der Wehemutter auf, öffnete seinen Mund und redete mit dem Herru der Gerechtigkeit.

Und sein Vater Lamech fürchtete sich vor ihm, floh und kam zu seinem Vater Methusala

und sprach zu ihm: »Ich habe einen sonderbaren Sohn gezeugt, er ist nicht wie ein Mensch, sondern gleicht den Kindern der Engel des Himmels, und seine Natur ist eine andere, und er ist nicht wie wir; seine Augen sind wie die Strahlen der Sonne, sein Antlitz leuchtend.

Und es scheint mir, als ob er nicht von mir, sondern von Engeln stamme, und ich fürchte, es möchte in seinen Tagen ein Wunder auf Erden geschehen.

Und nun, mein Vater, bin ich hier, dich flehentlich zu bitten, du möchtest zu unserem Vater Henoch gehen, um von ihm die Wahrheit zu erfahren, denn er hat seinen Wohnsitz bei den Engeln.«