History of the Peloponnesian War

Thucydides

Thucydides. Geschichte des Peloponnesischen Kriegs. Braun, Theodor, translator. Leipzig: Insel-Verlag, 1917.

Ich habe versucht, das Geschichtswerk des Thukydides in heutiges Deutsch zu übersetzen in der Weise, wie es der vortrefflichen Heilmannschen Übersetzung (Lemgo 1760) in der Sprache ihrer Zeit gelungen war. Sollte der geehrte Leser die Sprache nicht so fließend sinden, wie wir sie in guten deutschen Büchern gewohnt sind, so bitte ich ihn zu bedenken, daß er eben eine Übersetzung vor sich hat, und daß der Übersetzer bei aller Freiheit, die er sich im einzelnen gestatten darf, in der Hauptsache denn doch an die Eigenart des fremden Idioms gebunden bleibt. Dazu die Hindernisse, welche die vielfach unverdeutschbaren militärischen und politischen Bezeichnungen des Altertums auf Schritt und Tritt bereiten. Eine gewisse Schwierigkeit bildet die Wiedergabe der Orts- und Eigennamen. Noch Ranke wählte in seiner Weltgeschichte bei den bekannteren Namen die Form, in der sie durch die Vermittelung der lateini­ schen Literatur auf uns gekommen sind. Neuerdings ist es mehr und mehr üblich geworden, sich an die ursprüngliche griechische Form zu halten. Einen Zimon oder Pisistratus kann man in der Übersetzung eines griechischen Schriftstellers dem Leser nicht wohl mehr bieten, und ich habe deshalb im allgemeinen die griechischen Namen in der bei uns hergebrachten Aussprache beibehalten. Indessen wird man darin doch nicht so weit gehen dürfen, wie es jetzt in philologischen Fachschriften hin und wieder geschieht. ES gibt eine Anzahl Namen, bei denen uns die latinisierte Form nun einmal sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist. DaS gewohnte Troja, Delphi, Platää, die Thebaner, Lakedämonier usw. würde sich die Mehrzahl der Leser ungern nehmen lassen. Eine feste Grenze freilich gibt eS in dieser Hinsicht nicht. ES ist schließlich Geschmackssache, wie man sie ziehen will. So schien eS mir daS beste, im Zweifel zu schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen war. Bei den alteingebürgerten deutschen Namen wie Homer, Korinth, Ägypten usw. hatte eS selbstvertsändlich zu bewenden.

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Furcht Spartas vor der wachsenden Macht Athens bezeichnet Thukydides als die Ursache des Peloponnefischen Krieges. Wir verstehen heute, was das sagen will. Aber auch sonst gibt der Peloponnesische Krieg, in dem sich Griechenland politisch ver­ blutete, Anlaß zu Vergleichungen mit dem gegenwärtigen Welt­ kriege. Die Betrachtungen, welche Thukydides in seinen Reden den handelnden Personen in den Mund legt, erscheinen unS manchmal wie für die Gegenwart geschrieben. Und wenn er sein Werk mit Recht ein Buch für immer nennt, so können wir es noch in einem ganz besonderen Sinne ein Buch für heute nennen. Unter diesen Umständen dürfte eine Übersetzung grade jetzt wohl angebracht und willkommen sein.

Hildesheim, im Mai 1917

v. Dr. Th. Braun

VII

Jhukydides, der Geschichtschreiber des Peloponnesischen Krieges, wurde etwa um 460 v. Ch. zu Athen geboren. Er war der Sohn des Oleros (I V104) und der Hegesipyle, welche, wie auch der Vater, einem alten thrakischen Königsgeschlechte angehörte, und durch die er mit dem Hause des Miltiades zu­ sammenhing. Über seinen Bildungsgang fehlt es an zuver­ lässigen Nachrichten; wahrscheinlich sind der damals in Athen tätige Philosoph Anaxagoras aus Klazomenai und der von ihm Buch Vlll Kap. 68 erwähnte Redner Antiphon seine Lehrer gewesen. Thukydides war athenischer Bürger und als Besitzer von Goldbergwerken im thrakischen Küstenlande in jener Gegend ein einflußreicher Mann. Er durchlebte den ganzen Krieg und wurde im zweiten Kriegsjahre (430) Augenzeuge der damals in Athen auftretenden furchtbaren Pest, an der er selbst er­ krankte, der er aber nicht erlag. Im achten Kriegsjahre (424) war er Feldherr und befehligte ein athenisches Geschwader bei Thasos an der thrakischen Küste. Von der athenischen Partei in dem damals durch den Lakedämonier Brasidas bedrohten Amphipolis zu Hilfe gerufen, kam er zu spät, um den Verlust der Stadt selbst abzuwenden, doch gelang eS ihm, wenigstens den Hafenplatz Eion zu retten (IV 104, 106, 107). Infolge­ dessen mußte er in die Verbannung gehen und zwanzig Jahre außer Landes leben. Dadurch fand er Gelegenheit, sich die Dinge auch auf peloponnesischer Seite anzusehen und sich ein unbefangenes Urteil über die Verhältnisse hüben und drüben zu bilden (V 26). Im Jahre 404 wurde er aus der Verbannung zurück-gerufen und kehrte nach Athen zurück. Er starb wenige Jahre nach Beendigung des Krieges, angeblich durch Mörder­ hand, und seine Asche wurde in der Kimonischen Familiengruft in Athen beigesetzt.

Gleich bei Beginn des Krieges faßte er den Plan, dessen Ge­ schichte zu schreiben, und machte sich damit an die Arbeit (l 1). Über die Zeit der Entstehung der einzelnen Teile deS Werkes sind die Ansichten geteilt, und eS würde zu weit führen, darauf

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hier näher einzugehen. Anscheinend ist es zum Teil schon im Laufe des Krieges, zum Teil erst nach dessen Beendigung von ihm verfaßt worden. Nach einer geschichtlichen Einleitung im ersten Buche behandelt das zweite, dritte, vierte und fünfte Buch bis Kapitel 20 den ersten, zehnjährigen Krieg, daS fünfte, sechste und siebente die Zwischenzeit vom sogenannten Frieden des Nikias (421) bis zum Ausgange des Sizilischen Feldzuges (413), das achte, nur bis zum Jahre 411 vollendete, die Geschichte des sogenannten Dekeleiischen Krieges (413—401). Die Ereig­ nisse werden darin annalistisch, Jahr für Jahr, nach Sommer und Winter erzählt. Mit dem einundzwanzigsten Kriegsjahre bricht das Werk ab. Die Einteilung in Bücher rührt nicht von Thukydides selbst her, sondern stammt wahrscheinlich von einem alexandrinischen Gelehrten.

In alter Zeit war es lediglich die Dichtung, welche die Er­ eignisse der Vergangenheit der Nachwelt überlieferte. Im sechsten Jahrhundert aber begannen die ionische« Logo­ graphen Nachrichten darüber zu sammeln und sie in Prosa aufzuzeichnen. Nach dem Perserkriege verfaßte dann Herodot, „der Vater der Geschichte", das erste wirkliche Geschichts­ werk. In dem dorischen Halikarnaß um 500 geboren, ge­ storben wohl 424 in Tburioi in Italien, schreibt auch er noch in ionischer Mundart und erzählt in naiv-liebenswürdiger Weise mit epischer Breite von Menschen und Dingen. Aber erst mit seinem Nachfolger, dem attischen Thukydides, beginnt in Griechenland eine streng wissenshcaftliche kritische Historio­ graphie.

Thukydides teilt den alten Götterglauben nicht mehr, aber er glaubt an eine über den menschlichen Dingen waltende höhere Macht, die Tyche, wie er sie nennt, und das will doch sagen: an eine göttliche Vorsehung (ll 64). Den Orakeln gegenüber verhält er sich skeptisch, und an den Einfluß von Erdbeben, Mondfintsernissen und dergleichen auf den Gang der Ereig­ nisse glaubt er nicht. „Er erblickt daS historische Motiv in der Beschaffenheit der Menschennatur. Der Mensch selbst, besonders in seinen Lastern und Leiden, ist der Mittelpunkt

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seiner Geschichte." Er geht den Dingen sorgfältig auf den Grund und befleißigt sich strenger Wahrhaftigkeit. Thukydides, nicht zu verwehcseln mit dem gleichnamigen, I 117 erwähnten Gegner des Perikles, ist Aristokrat, aber kein eng­ herziger Parteimann. Er bewundert Perikles, preist die Größe und Blüte Athens unter seiner Verwaltung und beklagt die spätere Ausartung der Demokratie und daS verderbliche dema­ gogische Treiben seiner Nachfolger. Aber die oligarchische Herrschaft in Athen (411) ist nicht nach seinem Sinne, und er erklärt die nach deren Sturz erfolgte, auf eine vernünftige Mischung von Oligarchie und Demokratie hinauskommende Staatsveränderung für die wohlerwogenste, welche bei seinen Lebzeiten eingeführt sei (Vlll 97). Die Härte der Herrschaft der Athener und die Rücksichtslosigkeit ihrer Machtpolitik ver­ kennt er nicht, nimmt aber, wie seine Zeitgenossen überhaupt, daran keinen Anstoß, überzeugt, daß es nun eben unter Menschen nicht anders zugehe, und daß es die Lakedämonier jedenfalls nicht besser machen würden.

Die der Erzählung eingefügten Reden sind, vielleicht mit einigen Ausnahmen, keine Geschichte, sondern von ihm selbst verfaßte rhetorische Kunstwerke, in denen er die jeweilige Situation beleuchtet und seine Ansichten als Historiker meisterhaft ent­ wickelt. Darum haben sie auch in der Form nichts Indivi­ duelles. „Die Ansichten des Historikers treten selbst als Historie auf. Thukydides war zugleich Redner und Geschichtschreiber. Seine Erzählung ist von aller Rhetorik frei, diese aber feiert in den Reden ihre großen Triumphe" (Ranke). Die ganze Geschichtschreibung des Altertums ist hierin bekanntlich auf seinen Bahnen gewandelt.

Werfen wir schließlich einen Blick auf die Schreibweise des Thukydides, so steht diese formal nicht auf gleicher Höhe mit dem Inhalt seines Werkes. Die mit Hilfe der griechischen Partizipialkonstruktionen mögliche Zusammenschachtelung ver­ schiedener Gedankenreihen in denselben Satz ershcwert nicht selten das Verständnis, und die den Hauptsachen so vielfach angehängten Relativ- und Nachsätze dienen nach unserem Ge­

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fühl dazu, deren unmittelbare Wirkung abzuschwächen. Zudem gestattet er sich in syntaktischer Hinsicht Freiheiten, um nicht zu sagen Nachläsisgkeiten, wie sie sich wenigstens der gebildete Deutsche selbst in mündlicher Rede nicht erlauben darf. Je höher wir den Wert des unsterblichen Werkes einschätzen und je mehr wir dem Verfasser unsere Bewunderung zollen, um so weniger haben wir Ursache, vor gewissen, doch auch ihm anhaftenden Schwächen die Augen zu verschließen. Eben diese aber machen es ihm möglich, so kurz und knapp zu schreiben, wie eS einer deutschen Übersetzung niemals gelingen wird.

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Erstes Buch

Vorwort Man. 4). Älteste Zustande in Griechenland (2-8). Trojanischer Krieg (9-44). Zustände nach dem Trojanischen Kriege. Kolonien. Seefahrt. Landkriege (42-45). Vordringen der persischen Macht (46). Tyrannen in den griechischen Städten (17). Perserknege. Gegensatz zwischen Athen und Sparta (48, 49). Methode der Geschichtschreibung und Quellenforschung. Die Reden (80—22). Wichtigkeit, Ursache und Veranlassung des Pelo­ ponnesischen Krieges (23).

Epidamn os. Krieg zwischen Korinth und Kerkyra, das sich um Hilfe nach Athen wendet (L4-34). Rede der Kerkyräer in Athen (32-36). Gegenrede der Korinther (37—43). Die Athener schließen ein Schutzbündnis mit Kerkyra und schicken ihre Schiffe zu Hilfe (44, 45). Die beiden Flotten (4S-48). Seeschlacht bei Sybota und deren Folgen (49-55). [*]( 432 v. Ch. )

Potidäa. Es fallt von den Athenern ab und erhalt Hilfe von Korinth. König Perdikkas von Makedonien. Kämpfe bei Potidäa, das von den Arbeitern eingeschlossen und belagert wird (56-K6).

Versammlung der Bundesgenossen in Sparta (67). Rede der Korinther, die zum Kriege gegen Athen Hetzen (68-70), der athenischen Gesandten (74—78), des Königs Archidamos (79-85) und des Ephoren Stenelaidas (86). Die Lakedämonier beschließen den Krieg (87). Die Furcht Spartas vor der wachsenden Macht Athens ist die Ursache des Krieges (88).

Anwahcsen der athenischen Macht. Die Spartaner ziehen sich vom Perserkriege zurück, den die Athener fortsetzen. Eifersucht Spartas. Wieder­ aufbau der Mauern von Athen. Themistokles. Befestigung des Peiraieus (89-93). Pausanias als Oberfeldherr der Griechen zieht nach Cypern und Byzanz, das er erobert (94). Der Oberbefehl über die durch sein herrisches Auftreten erbitterten Bundesgenossen geht auf die Athener über (95, 96). Hegemonie der Athener (97). Deren glückliche Unteniehmungen gegen Eton, Skyros, Thasos und Naxos (98). Ihr Verhalten gegen die Bundes­ genossen (99). Sieg der Griechen unter Kimon am Eurymedon. Thasos [*]( 466 v. Ch. ) und Thrakien (400). Dritter Messenischer Krieg. Megara tritt dem Athenischen Bunde bei (404-403). Athener in Ägypten. Inaros (404). [*]( 459 v. Ch. ) Krieg mit Korinth und Agina (405, 406). Bau der langen Mauern (407). Spartaner in Böotien. Schlacht bei Tanagra (407, 408). Unglücklicher [*]( 457 v. Ch. ) Ausgang des Feldzugs in Ägypten (409, um. Unternehmungen der Athener [*]( 455 v. Ch. ) nach -Thessalien, dem Peloponues, Cypern, Böotien — Niederlage der Athener bei Koronaia — und nach Euboia. Einfall der Peloponnesier unter Pleistoanax [*]( 447 v. Ch ) nach Attika (111-114). Dreißigjähriger Friede zwischen Athen [*]( 445 v. Ch. ) und Sparta (445).

Samos fällt ab und wird von Perikles unterworfen (445-447). Eifersucht der Lakedämonier auf die Macht Athens (448).

Neue Versammlung der Bundesgenossen m Sparta (449). Rede der Ko­ rinther (420-424). Sämtliche Bundesgenossen beschließenden Krieg (425). Die Spartaner verlangen von den Athenern die Sühne des

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Kylonischen Frevels (426,487), die Athener dagegen von ihnen die Sühne des beim Tode des Pausanias verübten Frevels gegen die Chalkioikos (128). Verrat und Ende des Pausanias (428-134). Die Spartaner ver­ langen auch die Bestrafung des Themistokles (435). Themistokles. Seine letzten Schicksale und sein Tod (436-438). Weitere Forderungen der Spartaner (43S). Sie werden von den Athenern auf Rat des Perikles — seine Rede (440-444) — abgelehnt. Abbruch der Verhandlungen. Krieg in Sicht (446, im.

Zweites Buch

[*]( 431/ 430. v. Ch. . )

Erstes Kriegsjahr (Kap. 4-46)

Beginn des Peloponnesischen Krieges (4). Die Thebaner überfallen Platää (S-6). Sparta und Athen rüsten zum Kriege (7, 8). Bundesgenossen beider Teile (S). Die Peloponnesier sammeln sich auf dem Isthmus (40). Ansprache des Königs Archidamos (44). Der Versuch, durch Melesippos nochmals Verhandlungen anzuknüpfen, wird von den Athenern abgewiesen (42). Maß­ regeln und Ratschläge des Perikles. Er beweist den Athenern die Znläng­ lichteit ihrer Hilfsmittel und Streitkräfte (43). Auf seinen Rat ziehen die Athener vom Lande in die Stadt (44). Rückblick auf die älteren Zustände in Attika und die Einrichtungen des Theseus (45). Die Menschenmenge findet in der Stadt nur schwer'ein Unterkommen (46, 47). Erster Ein, fall der Peloponnesier nach Attika unter Archidamos. Sie ver­ wüsten das Land (48-24). Erbitterung darüber gegen Perikles, der aber fest bleibt (22). Ausfallsgefechte. Eine athenische Flotte nach dem Pelo­ ponnes (22, S3). Die Peloponnesier ziehen aus Attika wieder ab (23). Weitere Maßregeln der Athener und ihre Unternehmungen im Peloponnes. Brasidas rettet Merhone (24, 25). Zug der Athener gegen Lokris (26). Vertreibung der Agineten (27). Sonnenfinsternis (28). Bündnis der Athener mit dem Thrakerkönig Sitalkes und König Perdikkas (29). Die Athener erobern Sollion, Astakos und Kephallenia (30), fallen in Megaris ein (34) und besetzen die Insel Atalanta (32). Zug der Korinther nach Astakos (33). Feierliche Bestattung der Gefallenen in Athen (34). Grabrede des Perikles (35-46).

[*]( 430 f. v. Ch. )

Zweites Kriegsjahr (Kap. 47-70)

Pest in Athen (47-54). Zweiter Einfall der Peloponnesier nach Attika (47, 55). Perikles' Seezug gegen den Peloponnes (56). Abzug der Peloponnesier aus Attika (57). Die Athener senden Ver­ stärkungen nach Potidäa (58). Ihr Unwille gegen Perikles (5S). Straf­ rede des Perikles (60-64). Perikles der große Staatsmann. Richtig­ keit seiner Politik, sein Tod, seine Nachfolger (65). Zug der Lakedämonier gegen Zakynthos (66). Spartanische Gesandte auf der Reise zum Perser- könige werden in Thrakien den Athenern ausgeliefert und in Athen ge­ tötet (67). Feldzug der Amprakier gegen das amphilochische Argos (68). Phormion bei Naupaktos. Melesandros' Fahrt nach Karten und Lykien (69). Potidäa ergibt sich den Athenern (70).

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Drittes Kriegsjahr (Kap. 71-103)

[*]( 429 f. v. Ch. ) Die Peloponnesier belagern Platää (71-78). Niederlage der Athener bei Spartolos (79). Unternehmungen der Peloponnesier in Akar­ nanien und ihre Niederlage bei Stratos (80-82). Phormion besiegt die peloponnesische Flotte im Ausgange des Korinthischen Meerbusens (83, 84). Vorbereitungen zu einer neuen Schlacht (85, 8K). Ansprache der pelo­ ponnesischen Befehlshaber (87) und Phormions (88, 8S) an die Mannschaft ihrer Flotten. Neue Schlacht, in der die Peloponnesier anfangs siegelt, dann aber von den Athenern geschlagen werden (88-92). Die Peloponnesier versuchen vom Isthmus und Megara aus einen Handstreich gegen den Peiraieus, kommen aber nur bis Salamis, von wo sie sich vor den Athenern wieder zurückziehen (93, 94). Feldzug des Thrakerkönigs Sitalkes gegen Perdikkas (95, us, 98). Das Odrysenreich des Sitalkes (97). Nachrichten über Makedonien (99, 100). Weiterer Verlauf des Feldzugs und Titalkes' Rückzug (101). Phormions Zug nach Akarnanien und seine Rückkehr nach Athen (102, 103).

Drittes BuchViertes Kriegsjahr (Kap- 1—2S)

[*]( 429 f . v.Ch ) Dritter Einfall der Peloponnesier nach Attika (1). Lesbos mit Ausnahme von Methymna fällt von den Athenern ab; diese schicken eine Flotte nach Mytilene und schließen es von der Seeseite ein (2-6). Gleich­ zeitige Sendung einer Flotte nach dem Peloponnes, Oiniadai und Leukas (7). Gesandte der Mytilener, die sich um Hilfe nach Lakedämon gewandt, finden sich bei den Olympischen Spielen ein (8). Ihre dort gehaltene Rede (9-14). Aufnahme von Lesbos in den Peloponnesischen Bund (15). Eine athenische Flotte geht nach dem Peloponnes (16). Größe der damaligen athenischen Kriegsflotte (17). Kämpfe auf Lesbos (18). Die Athener schicken unter Paches Verstärkungen nach Mytilene (18). Mytilene von der Land- und Seeseite eingeschlossen (18). Erste Kriegssteuer in Athen. Eintreibung von Steuern auch von den Bundesgenossen. Dabei wird Lysikles von den Kariern überfallen und erschlagen (19). Ein Teil der belagerten Platäer schlägt sich durch und gelangt nach Athen (L0-L4). Sendung des Lake­ dämoniers Salaithos nach Mytilene (25).

Fünftes Kriegsjahr (Kap. S6-88)

[*]( 427 f. v. Ch. ) Vierter Einfall der Peloponnesier nach Attika unter Kleo­ menes (26). Mytilene ergibt sich den Athenern (27, 28). Die peloponnesische Flotte unter Altides kommt für Mytilene zu spät, geht nach Ionien und von da zurück nach dem Peloponnes (2«, 29-33, 69). Paches verfolgt sie, erobert Notion (33-34) und schickt Salaithos und etwa tausend Mytilener als Gefangene nach Athen (35). Die Athener lassen Salaithos hinrichten und beschließen, alle erwachsenen Mytilener zu töten, bereuen aber ihren Beschluß und verhandeln darüber von neuem (36). Rede Kleons für den ersten Beschluß (37-40). Rede des Diodotos dagegen (41-48). Der Beschluß wird aufgehoben. Nur die von Paches nach Athen geschickten

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tausend Hauptschuldigen werden hingerichtet, nach Lesbos Kleruchen ge­ sandt (4S. 50). Nikias erobert und befestigt die Insel Minoa bei Megara (St). Platäa ergibt sich den Lakedämonier«. Rede der Platäer (53-58). Gegenrede der Thebaner (60-67). Alle Platäer werden getötet; ein Jahr nachher wird die Stadt gänzlich zerstört (68). Anschlag der Lakedämonier auf Kerkyra (69). Parteikämpfe in Kerkyra (70-75). Eine athenische Flotte unter Nikostratos trifft dort ein (75), bald nachher auch die pelo­ ponnesische Flotte unter Altidas (7k). Es kommt zur Schlackt (77, 78). Beim Erscheinen einer zweiten athenischen Flotte unter Eurymedon ziehen die Peloponnesier von Kerkyra ab (80, 84). Greueltaten in Kerkyra (8i). Infolge der Parteikämpfe in den Städten zunehmende sittliche Verwilderung in Griechenland (82-84). Kerkyräische Flüchtlinge beunruhigen vom Fest« lande aus die Insel. Sie landen dort und erbauen sich auf dem Berge Istone eine Burg (85). Die Athener schicken eine Flotte nach Sizilien (86). Neues Auftreten der Pest in Athen (87"). Zug der Athener in Sizilien nach den Äolischeu Inseln (88).

[*]( 426 f. v. Ch. )

Sechstes Kriegsjahr (Kap. 8S-tt6)

Erdbeben nnd Überschwemmungen (89). Krieg in Sizilien. Der athenische Feldherr Laches erobert Mylai nnd Messene (90). Die Athener schicken eine Flotte nach dem Peloponnes, eine andere nach Melos, wenden sich von da nach Böotien und siegen bei Tanagra (91). Die Lakedämonier gründen die Kolonie Herakleia in Trachis (92, 93). Demosthenes auf Leukas (94). Sein unglücklicher Feldzug gegen die Ätolier (94-98). Athener in Sizilien gegen Lokris (99). Erfolglose Unternehmung der Atolier und des Lake­ dämoniers Eurylochos gegen Naupaktos (101, 102). Weitere Kämpfe in Sizilien (103). Die Athener reinigen Delos (104). Kämpfe in Akarnanien. Siege des Demosthenes dort (505-114). Die Athener schicken Verstärkungen nach Sizilien (115). Ausbruch des Ätna (116).

Viertes Buch

[*]( 425 f. v. Ch. )

Siebentes Kriegsjahr (Kap. l-.")!)

Syraknser und Lokrer in Messene (i). Fünfter Einfall der Pelo­ ponnesier nach Attika unter Agis (2). Eine athenische Flotte geht nach Kerkyra und Sizilien (2). Demosthenes befestigt Pylos (S-S). Die Peloponnesier ziehen aus Attika ab (6). Die Athener unter Simonides nehmen Eion, können es aber nicht behaupten (7). Weitere Ereignisse bei Pylos (8, 9). Demosthenes' Ansprache an seine Leute (10). Ergebnislose Angriffe der Lakedämonier auf Pylos (11, 12). Sieg der iuzwischen von Zakynthos bei Pylos eingetroffenen athenischen Flotte. Spartaner auf der Insel Sphakteria eingeschlossen (13. 14). Waffenstillstand. Unterdessen gehen lakedämonische Gesandte zu Friedensverhandlungen nach Athen (15, 16). Rede der Gesandten in Athen (17-20). Die Athener gehen, vornehmlich auf Kleons Betreiben, auf die Fried ensvorschläge nicht ein, und die Gesandten reisen wieder ab (21, 22). Wiederaufnahme der Feindseligkeiten bei Pylos (23). Kämpfe in Sizilien (L4, 25). Die Athener

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bei Pylos leiden Not. Den Lakedämoniern gelingt es, Spbakteria mit Nahrungsmitteln zu versorgen (26). Kleon geht nach Pylos (27, 28). Die Athener landen auf Sphakteria und überwältigen die Besatzung, die sich ge­ fangen gibt. Kleon bringt die Gefangenen von der Insel nach Athen (29-39). Eindruck des Ereignisses in Griechenland (40). Pylos bleibt, nachdem beide Heere von dort abgezogen sind, in den Händen der Athener und wird durch Messenier aus Nanpaktos beseht (4t). Zug der Athener ins Korinthische, Sieg über die Korinther und weitere Landungen im Peloponnes (42-45). In Kerkyra neue Parteikampfe, in welche die Athener auf der Fahrt nach Sizilien eingreifen, und neue Greueltaten (46-48). Athener und Afarnanier bemächtigen sich Anaktorions (4S). Der persische Gesandte Artaphernes wird von den Athenern gefangen (S0). Die Chier schleifen auf Befehl der Athener ihre Stadtmauer (5t).

Achtes Kriegsjahr (Kap. S2-116)

[*]( 244 f. v. Ch. ) Sonnenfinsternis nnd Erdbeben. Die mytilenischen Flüchtlinge nehmen Rhoiteion und Antandros (52). Die Athener nehmen Kythera und Thyrea. Maßregeln der durch ihr Unglück entmutigten Lakedämonier. Sie errichten, jetzt zuerst, auch eine Reiterei (53-57). Versammlung der Sitelioter in Gela (58). Rede des Hermotrates (59-64). Sie schließen unter sich Frieden. Auch die Athener treten ihm bei nnd ziehen von Sizilien ab (65). Die Athener erobern die langen Mauern von Megara und die Hafenstadt Nisaia (66-6S). Brasidas entsetzt Megara und zieht nach ergebnislosen Gefechten mit den Athenern in die Stadt ein (7t-7S). Einführung einer oligarchischen Verfassung in Megara (74). Die Athener nehmen Antandros wieder. Lamachos im Schwarzen Meere (75). Auschläge der Athener auf Siphai, Chaironeia und Delion (76-77).

Brasidas zieht durch Thessalien nach Chalkidike (78-82) und mit Perdikkas gegen Arrhibaios (83). Er rückt vor Akanthos (84); seine Ansprache an die Einwohner (85-87). Akanthos fällt von den Athenern ab, bald nachher auch Stageiros (88). Ein Anschlag der Athener auf Siphai und Chalroneia mißlingt (89). Die Athener unter Hippotrates besetzen nnd befestigen Delion ; danach zieht ihr Heer wieder ab (SO). Das böotische Heer sammelt sich bei Tanagra (St). Rede des Böotarchen Pagondas (92). Es kommt zur Schlacht (93, 94). Hippotrates' Ansprache an sein Heer (95). Niederlage der Athener (96). Delion bleibt besetzt, wird aber bald nachher von den Böotiern genommen (97-t0t). Demosthenes' mißglückter Landungsversuch bei Simon. Sitalkes' Tod (t0t). Amphipolis und noch andere Städte gehen zu Brasidas über (tl)2-t08); danach auch die meisten Städte auf der Athos-Halbinsel (tV9). Brasidas erobert Torone (tt0-tt4) und die Feste Lekythos als, ach.

Neuntes Kriegsjahr (Kap. 1t7-t35)

[*]( 423 f. v. Ch. ) Einjähriger Waffenstillstand zwischen Athen und Sparta (117-119). Friedensverhandlungen (119). Unterdessen gehen Skione und Mende zu Brasidas über. Deshalb neue Irrungen zwischen den Lake­ dämoniern nnd den Athenern. Die Athener rüsten gegen beide Städte

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(120-123). Perdikkas und Brasidas ziehen zum zweitenmal gegen Arrhi­ baios (124). Es kommt zum Rückzüge (125). Brafldas' Ansprache an sein Heer (126). Sein gefährdeter Rückzug (127, 128). Die Athener nehmen Mende wieder (12S, 130) und schließen Skione ein Ost, 133). Perdikkas, mit Brasidas zerfallen, geht zu den Athenern über nnd verhindert den Durchzug lakedamonischer Verstärkungen durch Thessalien (132). Die The­ baner schleifen die Mauern von Thespiai. Der Hera-Tempel in Argos brennt ab (133). Schlacht zwischen den Mantineern und Tegeern (134). Brafldas' mißglückte? Handstreich gegen Potidäa (13b).

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Fünftes BuchZehntes KriegSjahr (Kap. 1-24)

Ablauf des Waffenstillstandes. Die Delier zur Auswanderung gezwungen Man. 1). Kleon geht mit einem Heere nach der thrakischen Küste unter Segel, erobert Torone und wendet sich gegen Amphipolis E, 3). Eine athenische Gesandtschaft unter Phaiax geht nach Sizilien ( », 5). Nachdem Kleon und Brasidas sich eine Zeitlang gegenübergestanden, kommt es zur Schlacht bei Amphipolis («-L). Brasidas Rede an sein Heer (9). Niederlage der Athener. Brasidas fällt, Kleon wird ans der Flucht erschlagen (10,11). Beide Teile sind geneigt, Frieden zu schließen. Spartanische, unter Ramphias nach Thrakien entsandte Verstärkungen kehren in Thessalien wieder um (12-15). In Sparta ist vornehmlich König Pleistoanar, in Athen Nikias für den Frieden (1«).- Friedensschluß (17-20). Urkunde (18). Verhandlungen über die Räumung von Amphipolis (21). Böotien, Korinth, Elis und Megara nehmen den Frieden nickt an (17-22); infolgedessen Bündnis zwischen Sparta und Athen (23). Urkunde (23). Die Gefangenen von Sphakteria herausgegeben (24).

Elftes KriegSjahr (Kap. 25-39)

[*]( 42l f. v. Ch ) Zustände nach dem Friedensschluß. Bemerkungen über die siebeuund­ zwanzigjährige Dauer des ganzen Krieges (25, 26). Auf Anregung der Korinther snchen die Argeier im Gegensatz zu Sparta und Athen einen Bund der dazu geneigten Staaten zustande zu bringen (27, 28). Mantinea tritt dem Bunde bei. Auch andere peloponnesische Staaten zeigen sich dazu ge­ neigt (2v). Erfolgloser Versuch der Lakedämonier, Korinth zur Annahme des Friedens zu bewegen (30). Elis, Korinth und die Chalkidier treten dem Argeiischen Bunde bei (31). Die Athener erobern Skione und führen die Delier auf ihre Insel zurück (32). Krieg zwischen Lokris und Phokls. Tegea und die Böotier lehnen es ab, dem Argeiischen Bunde beiznlreten (32). Die Lakedämonier befreien die Parrhasier von der Herrschaft der Mantineer (33). Sie lassen die Heloten, welche unter Brasidas gedient, frei. Ihr Argwohn gegen die auf Sphakteria in Gefangenschaft geratenen Spartiaten (34). Thyssos von den Diern erobert. Irrungen und Verhandlungen zwischen Athen nnd Sparta über die Erfüllung der Friedeusbedingungen (35). Treibereien der Ephoren Kleobulos und Xenares gegen den Frieden (36). Verhandlungen über ein Bündnis zwischen Argos und den Böotiern (37,38). Bündnis zwischen Lakedämonier» nnd Böotiern (37,38). Panakton geschleift(3S).

Zwölftes Kriegsjahr (Kap. 40—51)

[*]( 420 f. v. Ch. ) Verhandlungen zwischen Argeiern und Lakedämonier» über ein Bündnis (40, 41). In Athen Verstimmung gegen die Lakedämonier (42). Auch hier suchen es die Gegner des Friedens zum Bruch zu treiben, insbesondere Altibiades, dem es gelingt, ein Bündnis mit Argos, Elis nnd Mantinea

VI
zustande zu bringen (43-46). Urkunde un. Korintb tritt ihm nicht bei (18 Die Lakedänlonier werden durch die Eleer von den olympischen Spielen au­ geschlossen (49, 50). In Trachis Kämpfe zwischen Herakleia und den Nachbarstämmen (51).

[*]( 419 f. v. Ch. )

Dreizehntes Kriegsjahr (Kap. SS—SV)

Die Böotier besehen Herakleia. AlkibiadeS an der Spike eines Heeres der Verbündeten im Pelopounes (SS). Krieg zwischen Argos nnd Epidaurvs. Die Lakedämonier ziehen gegen Karyai und schicken eine Besatzung nach Epi­ dauros. Die Athener erklären den Frieden für gebrochen (53-56).

[*]( 418 f. v. Ch. )

Vierzehntes Kriegsjahr Mars. 57-81)

Feldzug der Lakedamonier nnd ihrer Bundesgenossen unter König Agio gegen Argos (57). Auch die Argeier und ihre Bundesgenossen erscheinen im Felde (58, SS). Agis schließt einen viermonatlichen Waffenstillstand und zieht ab (6(1). Die argeiiscben Verbündeten erobern Orchomenos und rüsten gegen Tegea (61, 68). In Sparta Unwille gegen Agis wegen des Abzugs aus Argos (63). Neuer Feldzug der Lakedämonier unter Agis gegen Argos, der die Verbündeten in der Schlacht bei Mantinea besiegt («4-74). Inzwischen sind die Epidanrier nach Argos eingefallen; darauf wird Epi­ danros belagert (75). Friede und dann auch Bündnis zwischen Argos und den Lakedämoniern (76, 78). Die Urkunden (77, 79). Die Chalkidier und Perdikkas schließen sich dem Bündnis an. Abzug der Atheuer von Epi­ dauros (80). Auch Mantinea bequemt sich zum Frieden mit den Lake­ dämoniern. Unter deren Einfluß Einführung oligarchiscber Verfassungen in Sikyon nnd Argos (8t).

[*]( 417 f. v. Ch. )

Fünfzehntes Kriegsjahr (Kap. 8L 83)

In Argos Sieg der Volkspartei und Wiederanschlnß an Athen. Bau langer Mauern von Argos bis an die See (82). Zug der Lakedämonier nach Argos, der Argeier nach Phlius. Feindschaft zwischen Athen und Perdikkas (83).

[*]( 416 f. v. Ch. )

Sechzehntes Kriegsjahr Man. 84-VI Kap. 7)

Zug der Athener nach Melos, das sich ihnen nicht unterwerfen will (84). Verhandlungen mit den Meliern (85-413) bleiben erfolglos, ind die Stadt wird eingeschlossen (114). Kleinere Unternehmungen der Argeier, Athener, Lakedamonier ind Korinther (115). Ausfülle der Melier. Die Athener schicken Verstärkungen nach Vieles, das sich auf Gnade und Ungnade er­ geben muß (115, 116).

Sechstes Buch

Die Athener beabsichtigen einen neuen Zug nach Sizilien, um die Insel zu unterwerfen. Größe, Bevölkerung und Besiedelung von Sizilien (1-5). Egesta, im Kriege mit Selinus, bittet die Athener um Hilfe. Die Athener schicken Gesandte nach Egesta (6). Ereignisse in Argolis und in Make­ donien (7).

VII
Siebzehntes Kriegsjahr (Kap. 8-V3)

[*]( 115 f. v. Ch. ) Die Athener beschließen, eine Flotte nach Sizilien zu schicken, und Alkibiades, Nikias und Lamachos werden zu Feldherren ge­ wählt (8). In einer zweiten Versammlung widerrät Nikias der Unter­ nehmung (8). Seine Rede (S-14). Alkibiades aber tritt dafür ein. Alki­ biades' Lebensweise und hochfiiegende Pläne (IS). Seine Rede (15-18). Nitias sucht die Athener durch Hinweis auf die großen Anforderungen eines solchen Unternehmens von ihrem Vorhaben abzubringen (19). Seine Rede (20-23) aber bewirkt das Gegenteil. Es bleibt bei dem ersten Beschluß (24), und die Rüstungen beginnen (25, 2«). Verstümmelung der Hermen. Darüber große Aufregung (27). Alkibiades, des Frevels wegen beschuldigt, weigert sich abzufahren, bevor darüber gerichtlich entschieden. Auf Betreibe« seiner Gegner wird jedoch die Untersuchung ausgesetzt und beschlossen, er solle sofort abfahren (28, 2S). Die Flotte, groß und prächtig wie keine zuvor, geht nach Sizilien unter Segel (30, 31). Auf die Nachricht davon kommt es in Syrakus zu Verhandlungen ; man will an die Sache noch nicht glauben, bereitet sich aber für alle Fälle auf einen Angriff vor (33-41). Die athenische Flotte sammelt sich bei Kerkyra (42). - Stärke der Streitkräfte (43). - Sie geht nach Italien hinüber und legt bei Rhegion an (44). Auch Syrakus rüstet jetzt eifrig zum Kriege (4S). Kriegsrat der Athener. Meinungs­ verschiedenheiten der drei Feldherren (46-47). Alkibiades rät, sich zunächst mit den Städten ins Benehmen zu setzen und dann erst Syrakus und Selinus anzugreifen. Lamachos tritt ihm bei (48-50). Naxos und Katana schließen sich den Athenern an-, Kamarina weist sie ab (50-52). Nach einer vor­ läufigen Landung bei Syrakus gehen sie mit der ganzen Flotte nach Katana (52). Hier war inzwischen die Salaminia eingetroffen, um Alkibiades nach Athen abzuholen, wo man nachträglich doch noch eine Untersuchung wegen des Hermenfrevels und Verspottung der Mysterien gegen ihn eingeleitet hatte (53). - Rückblick auf die Herrschaft der Peisistratiden und die Tyrannen­ mörder Harmodios und Aristogeiton (54-59). - Auf der Fahrt nach Athen entkommt Alkibiades bei Thnrioi der Salaminia und gelangt nach dem Pelo­ ponnes. In Athen wird er abwesend zum Tode verurteilt («0, «1). Die Athener in Sizilien erobern Hykkara. Nikias in Egesta. Vergeblicher Versuch auf.hybla (62). Die Athener landen bei Syrakus und schlagen dort ein Lager auf (63-66). Es kommt zur Schlacht (67). Nikias' Ansprache au sein Heer (68). Die Athener siegen, ziehen sich dann aber nach Katana zurück (69-71). In Syrakus werden nach einer Rede des Hermokrates-neue Feldherren gewählt, auch Gesandte von dort um Hilfe nach Korinth und Sparta geschickt (72, 73). Nach einem vergeblichen Versuch auf Messene überwintern die Athener in Naxos und erbitten sich Geld und Reiterei aus Athen (74). Die Syrakuser befestigen ihre Stadt und verbrennen das Lager der Athener bei Katana. Beide Teile suchen Kamarina auf ihre Seite zu ziehen. Rede des Hermokrates (76-80) uud des Atheners Enphemos (82-87). Kamarina bleibt neutral (88). Verhandlungen der Athener mit den Sitelern. Karthagern und Thyrsemen. Die syraknsiscken Gesandten bringen ihr Anliegen in Korinth und darauf auch in Sparta vor, wo auch Alkibiades für sie eintritt (88). Seine Rede, worin er deu Lakedämoniern

VIII
zugleich zur Befestigung von Dekeleia rät (89-SL). Die Lakedämonier be­ schließen, Dekeleia zu befestigen und den Syrakusern Golippo? als Feld­ herrn mit einer Flotte zu Hilfe zu schicken. Aue Athen sendet man Geld ind Reiter nach Sizilien (S3).

[*]( 414 f. v. Ch. )

Achtzehntes Kriegsjahr Nov. 94-V1I 18)

In Sizilien vershciedene Unternehmungen der inzwischen nach Katana zurückgekehrten Athener (94). Kleinere kriegerische Ereignisse im Peloponnes. Aufstand der Demokraten in Thespiai (95). Die Athener überraschen die Syrakuser durch ihr plönliches Erscheinen von Katana her, erobern Epipolai (9«, 97) und beginnen Syrakus mit einer Mauer einzuschließen (98). Die Syrakuser suchen vergeblich die Fortsetzung der Arbeit durch den Bau einer Quermauer zu verhindern. Es kommt zu einer Schlacht, in der Lamachoo fällt (99-101). Erfolgloser Ausfall der Syrakuser (102). Die Athener schließen die Stadt von Epipolai bis an die See mit einer doppelten Mauer ein. In Syrakus neigt man bereits zum Frieden und knüpft mit Nikias Verhandlungen an (103). Unterdessen trifft Gylippos au der Küste Italiens ein (104). Im Peloponnes fallen die Lakedämonier den Argeiern inS Land, denen die Athener zu Hilfe kommen, und darauf die Argeier in das Gebiet von Phlins ein (105).

Siebentes Buch

Gylippos fährt von Tarent nach Himera und bricht von dort mit seinem Heere zu Lande nach Syrakus auf (1, L). Die Syrakuser, durch den in­ zwischen mit seinem Schiffe bei ihnen eingetroffenen Korinther GongyloS er­ mutigt, gehen ihm entgegen. Er langt bei Epipolai an, nimmt mit den Syrakusern den Kampf gegen die Werke der Athener auf und erobert Lab­ dalon (3). Die Syrakuser bauen eine neue O.uermauer. Nikias befestigt das Plemmyrion (4). Gylippos, in einem ersten Gefechte geschlagen, besiegt in einem zweiten die Athener, und die Mauer der Syrakuser wird fertig (5, 6). Die korinthische Flotte kommt an. Gylippos bietet in Sizilien Truppen auf (7). Nikias berichtet nach Athen über seine bedenkliche Lage und bittet um Vertsärkungen (8). Der athenische Feldherr Euetion zieht mit Per­ dikkas gegen Amphipolis (9). Nikias' Abgesandte kommen in Athen an nnd überbringen seinen Bericht (10). Dessen Wortlaut (11-15). Demotshenes nnd Eurymedon werden neben Nikias zu Feldherren ernannt. Eurymedon geht sofort mit zehn Schiffen nach Sizilien ab; Demosthenes soll mit weiteren Verstärkungen nachkommen (16). Vorsichtsmaßregeln der Athener gegen überseeische Unternehmungen der Korinther (17). Die Lakedämonier rüsten sich zum Einfall nach^lttika nnd zur Befestigung von Dekeleia (1?).

[*]( 413 f. p. Eh. )

Neunzehntes Kriegsjahr (Kap. lv-VIII 6)

Die Lakedämonier fallen nach Attika ein und befestigen Dekeleia. Aus dem Peloponnes wird schweres Fußvolk nach Sizilien ge­ sandt (19). Die Athener schicken Charikles mit einer Flotte nach dem Pelo­ ponnes. Demosthenes geht nach Sizilien ab, soll aber zunächst Charikles bei

IX
seinen Unternehmungen an der lakonischen Küste unterstützen (20). Gylippos erobert das Plemmyrion. Die syraknsische Flotte wird besiegt. Syraknsische Schiffe in den italischen Gewässern. Weitere Gefechte im Hafen von Syrakus (21-25).

Demosthenes vereinigt sich mit Charikles. Nachdem sie an der lakonischen Küste Kythera gegenüber einen Platz befestigt, fährt Demotshenes weiter nach Kerkyra, und Charikles kehrt nach Athen zurück (26). Dreizehnhundert für Demostheues bestimmte Thraker kommen zu spät in Athen an und werden wieder nach Hause geschickt. Trotz der Feinde in Dekeleia und der ihnen von dort drohenden Gefahren führen dir Athener den Krieg immer noch mit wunderbarer Kraft und Kühnheit (27, 28). Auf dem Rückwege überfallen die Thraker die böotische Stadt Mykalessos und richten dort ein furchtbares Blutbad an, werden dann aber von den Böotiern verfolgt und znm Teil niedergemacht (29, 30). Demotshenes verstärkt sich in Kerkyra und trifft mit Enrymedon, der von Sizilien zurückkommt, dort zusammen. Zur Ver­ stärkung des athenischen Geschwaders bei Naupaktos gegenüber der korinthi­ schen Flotte geben sie zehn Schiffe ab und bieten in Kerkyra und Akar­ nanien Truppen auf (3t). Sikelioteu, welche den Syraknsern zu Hilfe ziehen, werden unterwegs von Sikelern überfallen (32). Die Syraknser erhalten Verstärkungen aus verschiedenen Städten Siziliens, die jetzt bis ans das neutrale Akragas fast alle zu ihnen halten. Demosthenes und Eurymedon kommen in Italien an und finden dort bei mehreren Orten Unterstützung (H3). Unentschiedene Seeschlacht zwischen Athenern und Korinthern bei Erineos in Achaia (34). Während Demotshenes und Enrymedon noch in Italien ver­ weilen (35), rüsten sich die Syrakuser von neuem znm Angriff, und es kommt im Hafen zu Kämpfen, die mit einer Niederlage der Athener enden (36-4(). Demotshenes und Eurymedon kommen mit ihrer Flotte und dem neuen Heere bei Syrakus an (42). Sie greifen Epipolai an, und es kommt zu einer nächtlichen Schlacht, in der die Athener schließlich besiegt werden und schwere Verluste erleiden (43-43). Sendung der Syraknser nach Akragas. Gylippos bereist die Wischen Städte, nm weitere Verstärkungen aufzu­ bieten (46). Unter den athenischen Feldherren sind die Meinungen geteilt, was in ihrer schwierigen Lage zu tun. Demosthenes und Eurymedon raten zu sofortigem Aufbrnch, Nikias aber ist für Fortsetzung der Belagerung. So kommt es zu keinem Entschluß, und darüber verstreicht die Zeit (47-4S). Gylippos bringt Verstärkungen mit. Die Athener beschließen, in der Stille abzuziehen-, da aber eine Mondfinsternis eintritt, wird die Abfahrt ver­ schoben (50). Die Syraknser nehmen den Kampf von neuem auf; es kommt zu Lande zu einem kleinen Gefechte und am Tage darauf zu einer großen Seeschlacht, in der die Athener unterliegen. Eurymedon fällt (St, 52). Ein Angriff des Gylippos auf das athenische Lager wird abgeschlagen (53, IV. Mutlosigkeit der Athener. Um sie nicht entkommen zu lassen, wollen die Syraknser die Hafeneinfahrt sperren (56). Aufzählung der Verbündeten der Athener und der Syrakuser (57, 58). Die Syrakuser sperren die Hafen­ einfahrt (5S). Die Athener geben ihre höhergelegenen Werke ans, ziehen sich in der Nähe der Schiffe zusammen und beschließen, es zunächst nochmal auf eine Seeschlacht ankommen zn lassen (60). Ansprache des Nikias (6t-64V Auch die Syrakuser bereiten sich zur Schlacht vor (65). Ansprache der svra­

X
tusischen Feldherren (««-68). Weitere Ansprache des Nikias («»). See­ schlacht und Niederlage der Athener (70, 7t). Sie beschließen, zu Lande abzuziehen (72). Den Syrakusern gelingt es, ihren Abzug zn verzögen» und ihnen inzwischen die Wege zu verlegen (73, 74). Abzug der Athener. Dumpfe Verzweiflung und herzzerreißende Szenen (75). Nikias sucht den Mut der Seinigen zu beleben ( 76, 77). Die Athener erzwingen den Über­ gang über den Anapos und sehen ihren Marsch unter beständigen Gefechten mit den Syrakusern fort (78, 79), schlagen dann aber einen anderen Weg in der Richtung auf Gela und Kamarina ein und überschreiten den Kaky« paris (80). Die Syrakuser nehmen die Verfolgung auf. Demost Heues mit seinem Heeresteil ergibt sich (81, 82). Nikias, der inzwischen den Erineos überschritten, erreicht den Asinaros, wo es zu einer blutigen Schlackt kommt, nach der Nikias sich mit seinem Heere an Gylippos ergibt (83-85). Die gefangenen Athener werden in die Steinbrüche gebracht, Nikias und De» mosthenes hingerichtet (86). Trauriges Los der Gefangenen in den Stein- brüchen Dieser sizilisch e Feldzng das folgenschwerste Ereignis des ganzen Krieges, ja der griechischen Geschichte etwa.

Achtes Buch

Infolge der Nachrichten ans Sizilien große Bestürzung in Athen und all­ gemeine Bewegung in Griechenland (1, 2). Die Lakedämonier richten sich auf einen Frühjahrsfeldzug ein und nötigen die Bundesgenossen, Schiffe zu stellen (3). Auch die Athener rüsten zum Kriege ( l). Die Euboier und die Lesbier wenden sich an König Agis, um von den Athenern abzufallen, die Chier und die Erythraier zu demselben Zweck nach Lakedämon selbst. Zugleich sucht Tissaphernes, aber anch Pharnabazos mit den Lakedämoniern anzu­ knüpfen. Diese beschließen, zuerst Chios zu inter stützen (5, O.

[*]( v. Eh. )

Zwanzigstes Kriegsjahr (Kap. 7-60)

Auch schicken sie eine Flotte nach Chios ab, die jedoch von den Athenern verfolgt und in dem Hafen Peiraios im Korinthischen eingeschlossen wird (7-11). Alkibiades geht mit dem Lakedämonier Chalkidens und fünf Schiffen nach Chios (12). Die peloponnesischen Schiffe kommen aus Sizilien nach Korinth zurück (13). Alkibiades und Chalkideus erscheinen plötzlich vor Chios. Chios, Erythrai und Klazomenai fallen von Athen ab (14). Die Athener schicken eine Flotte nach Chios (15). Teos fallt von Athen ab (1«); ebenso Milet (17). Erstes Bündnis zwischen den Lakedämonier» und dem Perserkönige (18). Die Athener unter Diomedou nehmen den Chiern vier Schiffe. Die Chier bringen Lebedos und Erai zum Abfall (1K). Die im Peiraios eingeschlossene peloponnesische Flotte entkommt nach Kenchraiai und soll von da unter Astyochos' Befehl sogleich wieder nach Ionien abgehen. Diomedon trifft ein Abkommen mit Teos und greift Erai vergeblich an (10). Sieg der Volkspartei in Samos (21). Erfolglose Unter­ nehmung der Chier und der Lakedämonier unter Astyochos gegen Lesbos. Klazomenai schließt sich den Athenern wieder an (22, 23). Die Athener landen bei Milet. Chalkidens fällt. Siege der Athener in Chios. Zustände

XI
und Stimmungen in Chios (24). Landung und stegreiche Kämpfe neuer athenischer Streitkräfte unter Phrynichos bei Milet (25). Nach Ankunft einer großen Flotte aus Sizilien und dem Peloponnes ziehen die Athener nach Samos ab (2«, 27). Die Peloponnesier, mit Tissaphernes vereint, erobern Iasos, nehmen Amorgos gefangen und liefern ihn Tissaphernes aus (28). Irrungen zwischen Tissaphernes und den Peloponnesiern wegen Zahlung des Soldes (29). Weitere Unternehmungen der Athener gegen Chios und Milet (30). Astyochos greift Pteleon und danach Klazomenai vergeblich au (3t), will den Lesbiern zum Abfall verhelfen, findet aber dabei bei den Chiern und dem lakedämonischen Feldherrn Pedaritos keine Unterstützung (32). Astyochos begibt sich zur Übernahme des Oberbefehls von Chios nach Milet. Die athenische Flotte wird auf der Fahrt von Samos nach Chios durch einen Sturm verschlagen (33, 34). Der Lakedämonier Hippokrates geht mit einer Flotte vom Peloponnes nach Knidos, das von Athen abgefallen ist. Die Athener nehmen ihm sechs Schiffe weg, greifen aber Knidos vergeblich an und gehen darauf zurück nach Samos (35). Die Lakedämonier schließen mit Tissaphernes einen neuen Vertrag (36). Urkunde (37). Die Athener landen auf Chios und befestigen Delphinion (38). Die Lakedämonier senden aus dem Peloponnes eine Flotte unter Antisthenes und mit ihm elf als Beirat für Astyochos bestimmte Spartiaten nach Ionien. Aus Furcht vor den Athenern aber fährt Antisthenes nach Kauuos (29). Die Chier und Pedaritos bitten Astyochos um Hilfe (40). Der wendet sich jedoch zunächst nach Kannos und vereinigt sich, nachdem er unterwegs Kos verwüstet, Knidos angelaufen und die athenische Flotte unter Charminos in die Flucht geschlagen, mit Antisthenes bei Knidos (41, 42). Unzufriedenheit der Lakedämonicr, insbesondere des Lichas, mit den früher von Chalkideus und Therimeues mit den Persern abgeschlossenen Verträgen. Streit darüber mit Tissaphernes (43). Zug der Peloponnesier nach Rhodos, das zu ihnen übergeht (44). Alkibiades wird den Lakedämoniern verdächtig, begibt sich zu Tissaphernes und arbeitet bei ihm gegen die Peloponnesier, wobei er zu­ gleich auf seine Znrückberufung nach Athen und den Sturz der Demokratie bedacht ist (45-47). Oligarchische Bestrebungen unter den Athenern in Samos, denen Phrynichos entgegentritt (48). Da er damit nicht durch­ dringt, setzt er Astyochos brieflich von den Plänen des Alkibiades in Kenntnis nnd erbietet sich, ihm zur Vernichtung des athenischen Heeres in Samos die Hand zu bieten. Astyochos aber teilt seine Briefe Alkibiades mit, und die Sache kommt in Samos aus. Trotzdem bleibt PhnMchos' Stellung im Heere unerschüttert, und er selbst läßt Samos befestigen (4S-5t). Alki­ biades bemüht sich, Tissaphernes auf die Seite der Athener zu ziehen (52 ). Peisaudros und die mit ihm nach Athen gesandten Abgeordneten des Heeres in Samos wirken auch dort für die Oligarchie und die Zurückberufung des Alkibiades (53). Sie werden von da zu Tissaphernes uud Alkibiades ge­ sandt, um mit ihnen das Geeignete zu verabreden. Phrynichos ind Skiro­ nides werden ihres Amts enthoben uud statt ihrer Diomedou und Leon zu Feldherren ernannt (54). Zug der Athener nach Rhodos nnd siegreiche Ge­ fechte in Chios, in denen Pedaritos fällt (55). Ergebnislose Verhandlungen der athenischen Gesandten mit Tissaphernes (56). Tissaphernes schließt mit den Lakedämoniern einen dritten Vertrag (57) - Urkunde
XII
(S8) - und ist anscheinend bereit, ihn zu erfüllen (S9X Die Böotier be­ mächtigen sich der Stadt Oropos. Die Peloponnesier in Rhodos wollen Chios zu Hilfe kommen, gelangen aber nur bis Milet (SO).

[*]( all f. o. Sh. )

Einundzwanzigftes 5^riegsjahr l^ap. S1 lVV)

Der Spartiate Dertylidas geht nach dem Hellespont. Kriegerische Ereig­ nisse in Chios (St). Derkylidas bringt Abydos und ^ampsakos zum Abfall. Lampsakos wird von Strombichides, der mit einer Flotte von Chios kommt, wieder unterworfen (62). Die peloponuesische Flotte unter Astyochos greift Samos an, zieht aber wieder ab. Peisandros und seine Anhänger versuchen in Samos ein oligarchisches Regiment aufzurichten. Sie beschließen, Alki­ biades ganz aus dem Spiel zu lassen und auf eigene Hand vorzugehen. Peisandros wird nach Athen, Diotrephes nach Vorderthrakien geschickt, um für die Oligarchie zu wirken. Thasos fällt von den Athenern ab (63, «4). In Athen haben die Freunde des Peisandros schon vorgearbeitet, Androkles, einen Führer der Volkspartei, ermordet und einen Antrag angekündigt, wo­ nach das Stimmrecht in der Volksversammlung nur fünftausend Bürgern belassen werden soll (6S). Die oligarchische Partei ist immer mächtiger ge­ worden, das Volk eingeschüchtert (66). Auf Antrag des Peisandros be­ schließt eine Volksversammlung weitgehende Verfassnngsändernngen, ins' besondere die Einsetzung des Rats der Vierhundert («7). Neben Peisandros gehören namentlich Antiphon, Phrynichos und Theramenes zu den eifrigsten Vorkämpfern der Oligarchie («8). Die Vierhundert werden auf dem Rar­ hause eingeführt, richten sich dort ein und führen seitdem ein gewaltsames Regiment. Sie suchen mit Agis Verhandlungen anzuknüpfen, der darauf jedoch zunächst nicht eingeht, ja sogar einen freilich erfolglosen Angriff auf die Stadt unternimmt (69-71). Der Versuch, in Samos ein oligarchisches Regiment aufzurichten, mißglückt, nnd das Heer in Samos unter Führung von Teon und Diomedon, Thrasybulos uud Thrasylos erklärt sich für die Deine- kratie (72-77). Astyochos unternimmt eine Fahrt nach Mykale, zieht sich aber vor der vom Hellespont kommenden Flotte des Strombichides nach Milet zurück (78, 79). Die Peloponnesicr in Milet schicken vierzig Schiffe an Pharnabazos. Byzanz fällt von den Athenern ab (8v). Alkibiades, durch Thrasybulos zurückgerufen, kommt nach Samos und wird dort vom Heere zum Oberfeldherrn gewählt (81, sei. Zunehmende Verstimmung gegen Tissaphernes und Astyochos im Heere bei Milet. Es kommt zu offener Empörung und Gewalttätigkeiten (83, sei. Mindaros trifft als Nachfolger des Astyochos in Milet ein und übernimmt den Oberbefehl. Astyochos fährt nach Lakedämon ab (83). Inzwischen kommen Gesandte der Vierhundert nach Samos und suchen das Heer zu beschwichtigen und zu gewinnen, werden aber von Alkibiades mit der Ant­ wort abgefertigt, daß er die Wiedereinsetzung des Rates der Fünfhundert verlange (86). Ttssapherues begibt sich nach Aspendos, angeblich um die phönizische Flotte zu holen, wohin ihm Alkibiades folgt. Die Flotte kommt aber nickt (87, 88). Die Vierhundert suchen Fühlung mit den Lakedämoniern und wollen Frieden schließen. Sie befestigen Entioneia am Eingange des Peiraieus. In Athen wachsende Opposition gegen das oligarchische Regi«

XIII
ment. Theramenes und Aristokrates an der Spike der Unzufriedenen. Phrynichos wird ermordet. Bei Entioneia kommt es zu gewalttätigen Auf­ tritten. Eine peloponnesische Flotte nähert sich dem Peiraieus, geht aber weiter nach Eretria und besiegt die sich ihr hier entgegenstellende Flotte der Athener. Bestürzung darüber in Athen (89-96). Die Athener setzen die Vierhundert ab, übertragen die Regierung auf die Fünf­ tausend, rufen Alkibiades zurück und das Heer in Samos zu Hilfe (97). Die Häupter der Oligarchie flüchten nach Dekeleia-, nur Aristarchos bemächtigt sich Oinoes durch Überlistung der athenischen Be­ sahung und liefert es den Böotiern aus (98). Mindaros macht sich auf Ersuchen des Pharnabazos von Milet nach dem Hellespont auf (99). Unter­ nehmungen der Athener auf Lesbos (100). Mindaros gelangt glücklich nach dem Hellespont (101), verfolgt und besiegt das aus Sestos entflohene athenische Geschwader (102). Die gesamte peloponnesische Flotte fährt nach Elaius und von da nach Abydos. Die Athener von Lesbos kommen ihren Landsleuten am Hellespont zu Hilfe (103). Thrasylos und Thrasybulos besiegen die peloponnesische Flotte bei Kynos-Sema (104-106). Die Athener gewinnen das abgefallene Kyzikos wieder (107). Alkibiades kommt nach Samos zurück. Tissaphernes reist nach Ionien uud will sich von da nach dem Hellespont begeben, um die Lakedämonier wegen ihres Verhaltens gegenüber seinem Unterstatthalter Arsakos zur Rede zu stellen und sich selbst vor ihnen zu rechtfertigen. Er kommt zunächst nach Ephesos (108, 10S).