De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Wenn wir aber nun irgendein Glied eines Bildes sehen, so erkennen wir daraus seine ganze Größe, der Künstler hirenach auch jenes ganzen Bildes Größe macht. Wenn aber nun das, nach [*](1 vgl. de res. II, 10,1 S. 349, 15f—9 Gen. 2,7; vgl. De res. II, 15, 5 S. 362, 17f - 13 vgl. De res. I, 25, 6 S. 252, 12f 24—S. 355,6 Dial. Adam. V, 16 S. 208, 4—10 3 »das« eže: »ist« est S | »Erscheinende« vidimoe: »Erkannte« vědomoe S 7 »Fließen« tešti: to ili S | »<sein> sond. . . Werden« <byti> no bytie 9 » Es« S 114 12 vielleicht »aber . . gesagt wird« 14 nach »bleibe« + »Der Mannessame hier« S 16 »Unterfangen«: ἐπιχείρημα wie I, 58, 1? 24 D ἐπ'ἀνθρώπου τὸ παράδειγμα λαβέ. ὃν τρόπον, εἳ τισ βούλοιτο ἀπὸ κηροῦ ἀνδροείκελον κατασκευάσαι καὶ πρότερον μὲν βραχείᾳ ὑποστάσει ἀποτυπωσάμενος, αὖθις ἕτερον κηρὸν ἐπιχέων, εἰς ὕψος καὶ μέγεθος βούλεται τοῦτο πλαλάττειν (πλάττων), ἀδυνάτως ἵσχει, οὕτε (οὕτω) γὰρ τὸ γινόμενον τέλους τυχεῖν δυνήσεται, τῆς πρώτης ὑποστάσεως τοῦ κηροῦ ὑπεκρεούσης καὶ ἑτέρας γινομένης, οὕτε ὁ ἀνδροεικελοποιὸς τελέσει τὸ ἔργον | »so« S 114v)

355
welchem das Übrige, d.h. das Ganze, geschaffen werden muß, nicht für sich ist, sondern durch anderes vernichtet wird, abgelöst durch Hinzukommendes, und jenes Hinzukommende durch anderes Hinzugekommene, und jenes wieder durch anderes, wie soll dann der Künstler das ganze Bild zu Ende führen, indem die Materie niemals dieselbe bleibt? Denn es muß die zur Herstellung des Bildes genommene Materie für sich selbst bleiben und nicht vergehend, sondern nur übergehend in das Bild, worein sie der Künstler bilden will, sei es eines Kindes oder Jünglings.

Daher ist es Klar, daß von der einmal genommenen Materie unser Bild des Leibes steht nach dem Befehl Gottes, welcher uns unsichtbar mit seiner Macht geschaffen. Denn wenn vielmehr die Orte seiner Idiome in jedes Glied des Leibes die aufgenommenen Speisen verwandeln, so verwandelt sich gleichwohl nicht in Knochen und Sehnen und Fleisch die Speise, noch die Knochen wiederum oder die Sehnen in Haare und Schleim und Nägel, sondern nur in mannigfaltige Säfte.

Denn die allem vorsehende Weisheit beder älteren Säfte Verluste, so daß sie nicht eines Einzigen Weggang haben, wie sie auch fremde durch die Haare und die Nägel und das Blut und die Galle ausscheidet; die anderen neuen aber kommen wieder duch die Speisen hinzu.

Daher auch, weil sie mannigfaltig und vielgestaltig sind und viele Veränderung annehmen, hat sie auch viele Gefäße ihnen bereitet. Denn das Fleisch und die Adern wandeln in Blut die Speisen, die Brüste aber in Milch, das Gefäß der Galle aber in Galle, der Mund aber in Speichel oder Schleim, die Nase in Nasenschleim, die Augen in Tränen, das Fleisch der Oberrflläche in Schweiß und Haare und Nägel.

Daher, wenn jemand die Speise wegnimmt, wird dürftiger das Leben; wenn aber von den wahren vier Elementen irgendeines bewegt wird, geht zugrunde das Leben, indem das Substantielle fernerhin keine ordnung hat.

Denn wenn in Wahrheit in Fleisch und Knochen und Sehnen sich die Speise wandelte, wiederum aber Fleisch und Knochen und Sehnen in Haare und Nägel und Schleim, ἐχρῆν τὰ ἀποκοπτόμενα μέλη <τοῦ σώματος> τουτέστιν ὠτίον ἢ δάκτυλον ἢ [*](12 De res. I, 9, 15 S. 233, 14ff 32 ff Dial. Adam. 5, 16 S. 206, 7f 8 »in das, w. s. d. K. des Bildes b. w.«? S 12 »die Orte« města: »an Stelle« ? 16 »Säfte« pěny: plěny Sb 16 f »bereitet« sŭstavljaet: »zubereitete« sŭstavljaemy S 18 »Weggang« ἀπέλευσιν: »Gennnß« ἀπόλαυσιν S 24 »die Br.« sǔsi od. sjsi: »diese« sii S 28 »d. wahren« S 115 v 30 »in« 2 <S b 32 ἐχρῆν — ἀναπληροῦθαι S. 356,1 aus D 33 τοῦ σώματος + S | ὠτίον: »Ηand« S 23*)

356
ῥῖνα, αὖθις ἐκ τῆς τροφῆς. . ἀναπληροῦσθαι. Denn es muß durchaus notwendig, wenn etwas des Leibes weggeht oder hinzukommt, indem etwas aufwächst, nachdem <etwas> irgendwie weggegangen, ein neues Glied hinzukommen.

Denn einem Fluß haben sie diesen Leib verglichen; denn ein Teil von ihm fließ voran (ab), ein Teil hernach (herzu), wie ein Teil des Wassers gehe zum Meer, einn Teil auch wieder neu fließr aus den Quellen. Denn wie die abströmenden Wasser in Flüssen wieder aus den Quellen ersetzt werden, so müsßten auch die fehlenden Glieder des Leibes von hänfiger Nahrung ersetzt werden.

Aber jene haben sich nicht befleißigt, auf das Wesen zu blicken und wirksamer die Erforschung mit nicht erdichteten (erlogenen) Gedanken zu schauen. Denn wenn das Festere des Leibes durch das Eingehen der Speisen in Nägel und Haare, das Nasse wiederum, nämlich das Saftige, in Hartes sich verwandelt, wäre es in der Ordnung, daß an Stelle der abgegangenen Glieder oder Sehnen andere würden von der Speise.

Da dieses nun nicht möglich ist, wie sagt ihr; es sei (bleibe) nicht immer derselbe Leib? Denn wennn einer Quelle ähnlich ist die tägliche Speise, dem Wasser aber die hinzukommenden Säfte, so muß der Leib wie ein Kanal sein, durch welchen nicht versiegende Säfte gleich Quellen eines Wasserflusses fließen, [Denn]] wie Wasser nicht herabströmen kann, wenn es nicht geeigneten Raum findet.

Denn wie die Wasser der Flüsse den Tälern — wenn es scheint, daß gemeinsam ihnen diese Sache und in betreff der Lebewesen die Sache -, so auch die Speise unseren Leibern, indem die Säfte in den ganzen Leib sich ergießen, der Leib aber steht und das Hinzuströmende empfängt und das Abfließende gemäß Anfüllung und Leerwerden. Denn die zu Zeiten eingehenden und zunehmenden Säfte sind nicht die substantiellen, wie ich sagte, von Anfang mitgeboren, sondern von der täglichen Speise werdend und aufhörend. Daher haben sie viele Veränderungen des Wanderns, sowohl bezüglich der Verringerung, wie der Vermehrung, wie des Bedürfnisses.