De Resurrectione

Methodius

Methodius, De Resurrectione, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Daher ist durch alles festgestellt, daß diese Zusammengesetzte und Veränderliche und Tote und Vielgestaltige, immer vergehend (verwesend) und fließend — wie Paulus sagt: »Wenn auch unser äußerer Mensch verwest, aber der innere erneuert sich täglich« —,

die Auferstehung nicht empfangen kann. »Denn wir wissen«, sagt er, »daß, wenn unser irdisches Haus des Leibes zerstört wird, wir einen Bau haben von Gott, ein Haus nicht mit Händen gemacht, ewig im Himmel«.

Zu sehen ist hier aber durchaus nötig. Denn nicht von Gewöhnlichem ist die Rede, sondern wie man glauben muß. Denn alle mit Einem Mund, die Propheten wie die Apostel, nennen eine Beschwernis und ein Unglück der Seele diesen Leib. Bald spricht auf die Länge schauend der Prophet:

»Wehe, wie hat mein Wandel sich in die Länge gezogen«, und ein anderer: »Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem Leibe des Todes«.

Bald wieder den Anfang und das Verbundenwerden mit dem Leib und das Kommen ins Leben beweinend und beklagend; sowohl jener: »Es möge jener Tag vergehen, an welchem ich geboren ward, und die Nacht, in welcher man sagte: Siehe, ein Männliches«, als: »Verflucht jener Tag, an welchem ich geboren ward, der Tag, an welchem mich gebar meinem Mutter«.

Salomo aber spricht: »Und ich lobte die Gestorbenen mehr als die Lebenden, welcher sich sagt: ich lebe bis jetzt. Besser als diese beide, welcher nicht geboren, welcher nicht sah das böse Werk (Tun), welches gemacht (getan) ward unter der Sonne«, das Gemeinsame (die Gemeinschaft) des Fleisches mit der Seele sagend. »Herr Gott, schnell und bald zu sein . .

« .

[*](3 vgl. II, 14, 5. Pamph. Apol. pro Orig. 7 — 9 II Kor. 4, 16 — 11 II Kor. 5, 1 — 12 vgl. Orig. C. Cels. VII, 32 — 14 vgl. De res. I, 30, 2 — 18 Psal. 119, 5 — 19 Röm. 7, 24 — 22 Hiob 3, 3 — 24 Jerem. 20, 14 — 26 Pred. Sal. 4, 2. 3 — 30 ? 12 »d. Leibes«: σκήνους ΙΙ Kor. 5, 1 | »zerstört« S 55 14 I, 30, 2 oὐ περὶ μικρῶν ἡμῖν εἰσιν οἱ λόγοι, ἀλλ᾿ ὅντινα χρὴ χρὴ τρόπον πεπιστευκέναι 18 »Wandel« žiteljstvo: žiljstvo S a 22 »jener« 2 < LXX 24 »jener« < LXX 27 »welcher — lebe« ὃς αὑτῷ ζῶ φησίν: ὅσοι αὐτοὶ ζῶσιν LXX 29 f »das Gem.« S 55v 31 »schnell und«: »eile«?)
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Er lehrt, damit er nicht müde werde, schwer tragend an den langen Zeiten des Beisammenseins: »Nicht wird ruhen mein Geist in diesen Menschen, da sie sind Fleisch« und Blut, da Fleisch und Blut vergehen, »weil alles Fleisch wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie die Blume des Grases; das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; das Wort Gottes aber bleibt in Ewigkeit«; d. h. die Einblasung, welche ist die Seele, nennt er jetzt das Wort Gottes, damit, nachdem das Leben des Fleisches verdorrt, »der Staub wieder zur Erde sich wendet«, wie eine abfallende Blume, [und] nachdem die Feuchtigkeit vergangen, auch so unser Geist zu dem Verwandten hinweggeht, aufwärts gehend.

Denn »dieweil wir im Fleisch sind, wallen wir fern vom Herrn«. Daher ist zu eilen, »aus dem Leib zu gahen«, aber hinzuzukommen und zu Gott zu nahen, damit wir »zum Herrn kommen«, denn »Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht ererben, noch wird das Verwesliche die Unverweslichkeit empfangen«.

Aglaophon aber, nachdem er soviel gesprochen, verstummte.