De Libero Arbitrio

Methodius

Methodius, De Libero Arbitrio, Bonwetsch, Hinrichs, 1917

Daher erkenne, o Mensch, wenn du um etwas beraubt zu werden meinst, daß es nicht Ewiges, sondern Zeitliches, so daß es ein Brauchen war, aber kein Besitzen.

Die aber sich an das Gegenwärtige wie das Bleibende halten, werden dieses beides nicht empfangen; des einen beraubt, das andere wie <nicht> empfangend. Denn das eine verght, es erstirbt wie ein Schatten, das andere bleibt in Ewigkeit als seiend. Und es möge aus dem, was widerfährt, das Wesen der Sache erkannt werden;

denn wenn es nicht fiel, ist es das Ewige, wenn es aber fiel, ist es vernichtet. Wie ist nicht das Zeitliche wie ein Traum von in der Stunde der Nacht nur Erschienenem, dessen Einbildung erwiesen wird beim Eintritt des Tages?

Es bleibt aber dies den an den vermeintlichen Gütern Versweifelnden übrig, nach den kommenden zu fragen, die in Besitz die sie Liebenden und danach Fragenden empfrangen werden.

Denn die vermeintlichen Güter hier sind das Bild der wahrhaftigen. Daher, nachdem sie ein wenig für sich geblüht, »verwelkten« sie sofort, damit nur »das Wort Gottes bleibe«. Deen »geteilt ist das Reich« nicht, damit auch da das Wort Gottes sich erfülle.

Legen wir ab den Purpur und tun wir ab den Scharlach, denn er stillt nicht die Selle des Durstenden, und fliehen wir die »Speicher« gefüllt von vielen und großen Früchten jeder Art. Denn nicht sind [*](2 vgl. unten zu Hiob 40, 3 — 3 vgl. Boëthius De cons. phil 2, 2, 31ff S. 28 — 24 vgl. Hebr. 10, 1 — 26 I Petr. 1, 24. 25 (Jes. 40, 7. 8) — 27 Mt. 12, 25 — 28 Luk. 16, 19. 24 — 29 Luk. 12, 18 2 »Denn .. ja« Z. 3 bo ubo: bo < B 7f »von jenem (Kommende«); (»Kommende) dadurch«? 9 »erkennen« S 40v 14 »die sich halten« drŭžašteisja: »der sich Haltenden« drŭžaštichsja S 14f »des einen« ověch: »von allen« ot vsěch B 15 »nicht« < S 18f »fiel« padesja: »fällt« padetsja? 19 »Wie ist nicht« kako ne: »wie« kako i Ma 26 »sie sofort« S 41 27 »sich« w. e. sch. < A)

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jene, wenn uns die »Seele« berließ. Aber wenn wir auch die »Welt erwerben, haben wir keinen Nutzen, die Seele verderbend«. Genung sind das Genügende und Maßvolle an Nahrung, damit nicht, reicht geworden, ich den Herrn vergesse.