Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und nun schwöre ich euch, den Weisen und den Thoren, ihr werdet auf Erden viel zu Gesicht bekommen.

Denn Schmuck werdet ihr Männer euch mehr anlagen als ein Weib und Buntes mehr als ein junges Mädchen; in königswürde, Hoheit und Machtfülle, in Silber und Gold und Purpur, in Ehre und Speisen gehen sie auf wie (zerfliessendes) Wasser.

Darum haben sie keine Lehre und Weisheit, und infolgedessen warden sie zu Grunde gehen mitsamt ihren Reichtümern und mit aller ihrer Herrlichkeit und Ehre, und in Schande, Todesnot und grosser Armut wird ihr Geist in den feurigen Ofen geworfen warden.

Ich schwöre euch, ihr Sünder, wie ein Berg nicht zu einem Sklaven geworden ist noch warden wird, und eine Anhöhe nicht zur Magd für ein Weib, also ist auch die Súnde nicht auf die Erde geschickt worden, sondern die Menschen haben sie aus ihrem eigenen Selbst erschaffen, und grosser Verdammnis warden die verfallen, welche sie begehen.

Und Unfruchtbarkeit ist dem Weibe nicht (von Natur aus) gegeben worden, sondern um des Thuns ihrer Hände willen stirbt sie ohne Kinder.

Ich schwöre euch, ihr Sünder, be idem Heiligen und Grossen, dass all euer böses Thun offenbar ist in den Himmeln, und dass e skein Werk der Gewaltthätigkeit bei euch giebt, welches bedeck und verborgen wäre.

Und wähnet nicht in eurem Geiste und saget nicht in eurem Herzen, ihr wüsstet nicht und sähet nicht, dass jede Sünde im HImmel vor dem Höchsten täglich aufgeschrieben wird.

Von nun an wissr ihr, dass alle eure Gewaltthätigkeit, die ihr begehet, aufgeschrieben wird an jedem Tage bis zum Tage eures Gerichts.

Wehe euch, ihr [*](1 »wird verworfen warden« MU, II; »wird nachlassen« Ga | 7/8 »und wie Wasser zahlreich sind die . . .« MQT, II, bei U fehlt der Passus | 10 »alles« < GaQ | 12 »und nicht den Thoren« GGaQT | 16 »gehen sie auf« wört. »ergiessen sie sich« | 20 »in den feurigen Ofen« < MQT | 21 »ich schwöre euch« < 26 Unfruchtbarkeit (meknat)] »Vorwände« (maknejât) GGaMQ | 28 »und» < vor »Grossen« GTU | 30 »Werk der« < Ga | 35 « das Gerichts« Ga; »eures Todes und eures Gerichts« M Henoch.)

130
Thoren, den ihr wrdet durch eure Thorheit umkommen; und um die Weisen kümmert ihr euch incht, somit wird Gutes nicht zu euch kommen.

Und nun wisest, dass ihr reif seid für den Tag des Verderbens, und hoffet nicht, dass ihr am Leben bleiben werdet, ihr Sünder; ihr werdet vielmehr dahingehen und sterben, weil ihr kein Lösegeld kennt. Denn ihr seid reif für den Tag des grossen Gerichts und für den Tag der Trübsal und grossen Schmach für euren Geist.

Wehe euch, ihr Herzverstockten, ihr euch so vortrefflich? Doch von all dem Guten, das der Herr, der Höchste, in Fülle auf Erden gegeben hat: (darum) sollt ihr keinen frieden haben.

Wehe euch, die ihr ungerechtes Thun liebt, warum erhoffet ihr Gutes für euch? Wisset, dass ihr in die Hände der Gerechten werdet gegeben warden, und sie warden euch den Hals durchschneiden und warden euch töten ohne Erbarmen.

Wehe euch, die ihr euch freut über die Not der Gerechten, den für euch wird kein Grab gegraben warden.

Wehe euch, die ihr die Worte der Gerechten für eitel erklärt, ihr wrdet keine Hoffnung auf das Leben haben.

Wehe euch, die ihr Lügenworte niederschreibt und Reden der Gottlosen, den die schreiben ihre Lüge nieder, dass man sie höre und das andere vergesse; sie warden keinen Frienden haben, sondern eines plötzlichen Todes sterben.