Apocalypsis Enochi

Liber Enoch

Das Buch Henoch. Flemming, Johannes Paul, and Radermacher, Ludwig, editors. Leipzig: Hinrichs, 1901.

Und in jenen Tagen warden die Väter mit ihren Söhnen an einem Orte erschlagen wrden, und Brüder miteinander im Tode fallen, bis es einem Strome gleich von ihrem Blute strömt,

Denn ein Mann wird seine Hand nicht zurückhalten von seinen Söhnen und Enkeln, sie zu töten und der Sünder wird seine Hand nicht zurückhalten von seinem hochgeehrten Bruder; vom Morgengrauen bis die Sonne sinkt warden sie einander morden.

Und das Ross wird bis an die Brust im Blute der Sünder waten, und der Wagen bis zu seiner Höhe einsinken.

Und in jenen Tagen wrden die Engel herabkommen in die Verstecke und alle, welche die Sünde zu halten.

Und zu Wächtern wird er über alle Gerechten und Heiligen heilige Engel setzen, dass sie sie behüten wie einen Augapgfel, bis dass er allem Bösen und aller Sünde ein Ende machen wird; und wenn auch die Gerechten einen langen Schlaf schlafen, so haben sie doch nichts zu fürchten.

Und die weisen Menschen warden die Wahrheit sehen, und die Kinder der Erde warden alle Worte dieses Buches verstehen und erkennen, dass ihr Reichtum sie nicht retten kann beim Zusammensturz ihrer Sünde.

Wehe euch, ihr Sünder, wenn ihr die Gerechten peiniget am Tage der agren Drangsal und sie mit Feuer verbrennt; es wird euch vergolten warden nach euren Thaten.

Wehe euch, ihr Herzverstockten, die ihr wachet, um Böses auszuzinnen: Furcht soll über euch kommen, und keener wird euch helfen.

Wehe euch, ihr Sünder, wegen der Rede eures Mundes und der Werke eurer Hände, die Werke eures gottlosen Sinnes sind: ihr wrdet in einem Brande lodernden Feuers brennen. [*](Cap. 100, 5. Deut. 32, 10. Psal. 17, 8. 1 »und den Geist seines Zornes erregen, dass er euch alle . . . umbringe« Ga, II, < U. Auch diese Lesart ist eine Verbesserung d. abbess. Gelehrten für das sinnlose »seinen Zorn und seinen Hauch« (manfasô) GMQ, nur T hat richtig den Nom. manfasû | 5 »als Strom . . . strömt« GMT1 einfache Apposition | »eurem Blute« Ga 6 »mitleidsvoll zurückhalten« T, II | 12 »der Sünde halfen« T, II | 14 »des Gerichts« < TU, II excl. V | »an allen Sündern« T, II | 17 »ein Ende gemacht wird« TU, II | 24 »Herzverkehrten« II | 26 »den wegen . . . werdet ihr . . .« Ga, II | Rede] »Worte« Ga, II | 27/28 gottlosen Sinnes (res‘ânîkemmû] rasî‘ânîkemmû GGaMQ ist nur Schreibfehler; rasâ ‘kemmû II last sich höchstens übersetzen: »die ihr gottlos waret in Wrken« | »in Folge der Werke eures gottlosen Sinnes werdet ihr . . .« T | 28 »werdet — brennen« scheint nicht der urspr. Text zu sein, GQT und zum Teil auch M und U lessen nämlich: ba-wâ‘ja lâhb em-esât jewe‘î »in einem lodernden Brande, (der ärger als Feuer brennt, (werdet ihr brennen)«.)

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Und nun wisest, dass er bei den Engeln im Himmel nach euren Thaten forschen wird, und bei Sonne, Mond und Sternen nach eurer Sünde, weil ihr auf Erden an den Gerechten Gericht übt.

Und er wird gegen euch zu Zeugen zufrufen jede Wolke, Nebel, Tau und Regen, den sie alle wrden vor euch zurückgehalten warden, dass sie nicht auf euch herabkommen können, und sie warden eurer Sünde gedenken.

Und nun gebt dem Regen GEschenke, dass er sich nicht weigere, auf euch herabzukommen, und dass der Tau, wenn er von euch Gold und Silber empfangen hat, herniederkomme.

Wann Reif und Schnee mit ihrer Kälte und alle Schneestürme mit allen ihren Plagen auf euch fallen warden, in jenen Tagen werdet ihr nicht vor ihnen bestehen können.